Physisches Gold, warum?

  • Ich meine folgendes:


    Wird mehr gespart, als für Investitionen der Wirtschaft und für den Aufbau der Infrastruktur incl. Wohnungsbau benötigt wird, so führt das zu bedrohlichen Fehllenkungen von Geldmitteln, wie Staatsverschuldung, ungedeckter, privater Kreditnachfrage aufgrund unnatürlich niedriger Zinsen und Exzessen wie Kreditkartenmissbrauch in GB (Stichwort: Zinsnutten). Diese Fehllenkungen können nur zu Verlusten und Forderungsausfällen führen. Egal, ob diese faktischen Forderungsausfälle nun durch Insolvenzen oder, etwas eleganter über eine Kombination aus Zinssteuern und Inflationierung hervorgerufen werden.


    Aufgabe der Zentralbanken und der Politik ist es durch Gesetze und Zinssätze und Kreditvergaberichtlinien die Rahmenbedingungen so zu schaffen, daß


    (1) die Geldversorgung der Wirtschaft durch eine ausreichende Sparquote gesichert ist


    (2) es nicht zu einem darüher hinausgehenden Sparen und somit zu einem ungesunden Anstieg schuldrechtlicher Verhältnisse kommt.


    Und dazu würde es gehören, den Bürgern reinen Wein einzuschenken und denen klipp und klar mitzuteilen, daß die viel zu hohen Sparquoten unausweichlich spätere, bedrohliche Vermögensausfälle bei allen Geldsparern zur Folge haben werden.

  • Hallo mesodor,


    ich finde es vernünftig, wenn die Menschen sich überlegen, ob eine Anschaffung jetzt notwendig ist oder nicht. Da sind die Bürger dem Staat notgedrungen voraus.
    Wieviele "Wohnlandschaften" soll den der Normalohaushalt pro Jahrzehnt vom IKEA nach Hause und nach kurzem Delay auf den Bauhof führen?


    catinth

  • Zitat

    Original von mesodor39


    (2) es nicht zu einem darüher hinausgehenden Sparen und somit zu einem ungesunden Anstieg schuldrechtlicher Verhältnisse kommt.


    Und dazu würde es gehören, den Bürgern reinen Wein einzuschenken und denen klipp und klar mitzuteilen, daß die viel zu hohen Sparquoten unausweichlich spätere, bedrohliche Vermögensausfälle bei allen Geldsparern zur Folge haben werden.


    Für Banker ist dieser Gedanke logisch, nicht aber für Nichtbanker.


    Stellt sich die Frage: warum halten die Leute ihr Geld zusammen?


    Einige Gedanken hierzu:


    1) das verfügbare Einkommen wird immer weniger.


    2) die Ausgaben steigen immer weiter (hier auch private Vorsorge zum Thema Rente/Gesundheit , Energiekosten etc.)


    3)Eine massive Verunsicherung auf dem Arbeitsmarkt nicht nur wegen der hohen Arbeitslosigkeit, sondern auch wegen "kreativer" Jobmodelle wie zeitlich eng begrenzter Arbeitsverträge (Stichwort Jahres/Halbjahresverträge)


    Diese Unsicherheit zwingt die Bürger förmlich dazu , ihre verbliebenen Kröten sorgsamer zu verwalten.


    Gaudibursch

  • Zitat

    Original von catinth
    Hallo mesodor,


    ich finde es vernünftig, wenn die Menschen sich überlegen, ob eine Anschaffung jetzt notwendig ist oder nicht. Da sind die Bürger dem Staat notgedrungen voraus.
    Wieviele "Wohnlandschaften" soll den der Normalohaushalt pro Jahrzehnt vom IKEA nach Hause und nach kurzem Delay auf den Bauhof führen?


    catinth


    Soviele wie das Sozialamt zahlt... ;)

  • @ ALLE


    Doofer Beitrag in Investors Daily vom 19.01.06:



    Gold: Der neue Liebling


    von Axel Retz


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    mit freundlicher Genehmigung von Dax Profits-Chefredakteur Axel Retz lesen Sie heute seinen aktuellen Beitrag zum Gold:


    Gold auf 25-Jahreshoch! Eine der markantesten Meldungen der letzten Tage! Viele Anleger werden nervös. Bricht eine neue Ära des Vertrauensverlustes in die "Papierwährungen" an? Sollten Sie in Goldanlagen oder Goldminenaktien wechseln?


    Ich zeige Ihnen jetzt, was vom gefeierten 25-Jahreshoch des Goldpreises zu halten ist! Indem ich einfach mal den Dax mit Gold vergleiche. Wer vor 25 Jahren Gold kaufte, ist nach einer langen Durststrecke, in der er sich von Durchhalteparolen ernährt hat, heute endlich wieder da angekommen, wo er damals gestartet war. Die Inflationsmaus hat ihm die Hälfte seines Goldbarrens mittlerweile jedoch weggenagt.


    Gold als Inflationsschutz?! "Gold auf 25-Jahreshoch" ist damit nichts anderes als die sprachliche Erschleichung einer Siegerkrone für ein sehr unschönes Verlustgeschäft! Der Dax hingegen legte im gleichen Zeitraum über 1.000 Prozent zu, was natürlich auch inflationsbereinigt werden muss! Ich mache keinen Hehl daraus, dass die Argumente der Gold-Haussiers bei mir offene Türen einrennen. Nur:


    Für Anlagen werde ich auch weiterhin den Dax bevorzugen. Seine Kursbewegungen sind von anderem Kaliber als im Goldmarkt, und der Chance, sowohl von steigenden wie von fallenden Kursen zu profitieren, stehen hier am Markt zur Umsetzung viel bessere Möglichkeiten offen. Und: Ein Währungsrisiko gibt es dabei auch nicht. Dass ab und an (so wie jetzt) dabei eine Ruhephase eintritt, ist Teil des Spiels und muss ausgesessen werden!


    FAZIT: Betrachten wir die Zinsentwicklung, Rohstoff- und insbesondere Ölpreis und den viele Anleger sorgenden Anstieg des Goldpreises etwas genauer (und kritischer), liegt die Quintessenz auf der Hand: Das Zinsumfeld ist günstig, die Zins-Abwärtstrends intakt. Die Verteuerung der Rohstoffe geht Hand in Hand mit steigenden Dax-Kursen. Und nicht umgekehrt! Der Goldpreis nach 25 Jahren wieder auf seinem damaligen Ausgangsniveau, während der Dax seitdem um über 1.000 Prozent zugelegt hat. Eine enttarnte, ganz andere Welt, als sie Ihnen heute an vielen Stellen vermittelt wird!


    Mit freundlichen Grüßen


    Axel Retz


    Wenn auch Sie von den Dax-Bewegungen profitieren wollen, lesen Sie einfach den nächsten Dax Profits von Axel Retz. Klicken sie bitte hier:


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  • So "doof" ist der Beitrag garnicht.


    Jedoch: hätte der Herr die Goldkurse genommen, wie sie um 1965 waren, so hätte seine Rechnung gewiss anders ausgesehen.


    Damals 35 $ und heute 550 $ ups, da sind sie ja wieder, unsere 1.000 Prozent.....


    nein, etwas genauer gerechnet es sind sogar 1.570.


    Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein......


  • Stimmt, genau deshalb ist er ja doof. Das geht in Richtung, Leute kauft lieber bedrucktes Papier als dieses elende Edelmetall mit seinem blöden inneren Wert.


    Oskar

  • Zitat

    Original von Oskar
    Stimmt, genau deshalb ist er ja doof.


    Exakt! Das scheint die Masche der Goldpessimisten zu sein: Man nehme den Peak vom Gold von anno dunnemal und vergleiche ihn mit dem Schnäppchen von heute. Dann nehme man den Schnäppchenkurs des DAX oder DOW von anno dunnemal und vergleiche das mit dem Peak des aktuellen DAX oder DOW. Und, tätää, heraus kommt eindeutig ein Nachteil bei Gold. Ich frage mich, wie es Seiten gibt, die solche Milchmädchen schreiben lassen. :rolleyes:

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • ... ich würde Zigaretten horten ... palettenweise.


    Die einzige "Währung", die auch nach dem "totalen Zusammenbruch und anschliessendem Chaos" ihren Wert hat ... wie die Senioren unter euch sicher noch wissen ;)


    Wer braucht schon Gold ... ausser euch "Goldsüchtlingen" ;)



    Grüsse
    Quentchen

  • Natürlich kann man nicht jedes denkbare Szenario sicher vorhersagen: aber Aktien (nicht Derivate, die von der Kreditwürdigkeit der jeweiligen Bank abhängen), sind Sachwerte. Klar .. der Firmenwert kann sich ziemlich komplex zusammensetzen: Geldanlagen, Schulden, Lizenzen und Patente, aber auch Grundstücke, Rohstoffe, Anlagen in anderen Währungsräumen ... IG Farben Aktionäre fanden irgentwann nach dem Krieg, nach der Zerschlagung des Konzerns, Aktien der neuen Gesellschaften BASF, Bayer und Hoechst in ihren Depots wieder, nicht nur die berühmten 50 Mark.


    Ich halte ein Katastrophenszenario, wie 1929, oder wie in Europa den Weltkrieg, für ziemlich unwahrscheinlich .. die Notenbanken werden schon die Geldpressen anwerfen, um Deflation und Weltwirtschaftskrisen zu vermeiden, und die Instrumente sind dafür weit wirksamer und verfeinert steuerbar als z.B. 1928 ...


    Viel wahrscheinlicher ist daher der eher schleichende Prozess der Geldentwertung und Grund genug für die Flucht in die Sachwerte ...

  • Hallo Goldmund,


    nicht so ganz ... bin kein "Royalist" :)


    Den einzigen Grund für den Besitz von physischem und "greifbarem" Gold, den ich kenne, ist die Faszination, die von diesem "schweren Zeugs" ausgeht ...


    Und diese Faszination bekommt man in unserem und in fast allen anderen Kulturkreisen von Kindesbeinen an "eingeimpft" ...


    Der ganze "Wert" des gelben Metalls (oder wenigstens 999,9 Promille davon ;) ) basiert doch auf dieser Faszination ...
    Das bisschen tatsächlichen Nutzen, den Gold hat, und die darauf basierende "Notwendigkeit" rechtfertigt bei weitem nicht seine Wertschätzung oder die derzeit himmelstürmenden Kurse ... es ist wohl eine Art Imagination ... oder anders gesagt:
    Gold hat (fast ausschliesslich) einen imaginativen und faszinativen Wert ...


    So sehe ich das mal, als simpler Durchschnittsgoldfaszinierter ... ;)



    Grüsse
    Quentchen

  • Schau genau so ist es.Kennst du den Unterschied von deinem Semmelbeutel und einer echten Louis Vutton -Tasche.


    So ist es mit Gold....man hat es einfach..weil es schön ist.Weil es positiv besetz ist....seit tausenden von Jahren....und dann kommen so Hirnis daher und wollen dir einreden .....dass das nicht mehr notwendig sei.....die Dummheit feiert Triumphe.


    cu DL

  • Louis Vuitton, das kaufen OMAS aus Japan massenweise, z.B. in Paris.
    Nicht eine Tasche, nein die ganze Kollektion des Jahres für ca. 20.000 hab´s mit eingenen Augen gesehen und bin gleich abgehaun!


    Die haben in dem Salon extra Japanerinin und Japsen eingestellt, damit die sich mit der in die Jahre gekommenen Kundschaft besser verstehen. :D


    Kannste nur lachen.
    Ist schon fast eine Atraktion in Paris.
    60-85 jährige im Kaufrausch!

  • Zitat

    Original von Goldmund
    ....Es ist daher wenig sinnvoll darüber zu streiten, welchen praktischen Wert Gold hat, wenn Gold keiner mehr annehmen würde als Zahlungsmittel dann hätte es eben keinen Wert mehr.
    Dies ist aber seit Menschengedenken eben bei Gold nicht vorgekommen......


    Goldmund: immer schön mit dem Finger genau dort bohren, wo die Wunde der FED und anderer falscher "Geldzauberer" am allermeisten schmerzt.....

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