Echtheit von Barren / Münzen

  • Hallo zusammen,


    zu dem Thema hätte ich folgende Frage:
    Wie lässt sich nachweisen/überprüfen (mit Aufwand, der in gesundem Verhältnis zum getätigten Investment steht) ob gekauftes Gold "echt" ist und der spezifizierten "Reinheit" entspricht.
    Wenn ich bei der Sparkasse einen Barren bestelle, dann einen Barren, z.B. mit der Prägung "Degussa 999,9 sowie Gewichtsangabe" geliefert bekomme, kann ich mich dann "blind" darauf verlassen dass es sich auch um entsprechendes Gold handelt?
    (Gilt sinngemäß natürlich auch für den Erwerb von Münzen)
    Bei Kauf eines neuen Kfz ist die Prüfung ja viel einfacher ...
    Einen Betrug würde man ja u. Umständen erst nach längerer Zeit, bei einem Eintausch, erkennen! (Motivation: langfristiger Vermögenserhalt)
    Ist Mißtrauen diesbezüglich nur "Spinnerei" oder sind diesbezüglich schon Betrügereien (auch von seriösen Adressen wie Banken etc.) bekannt geworden?



    Gruß
    Charly

  • Na ja es ist relativ einfach zu prüfen ob Gold echt ist oder ob es nur Blech ist. Grösse, Gewicht, Magnet...
    Aber die genaue Feinheit nachzuprüfen stell ich mir relativ schwer vor. Am ehesten noch vom Gewicht her. Gold hat eine Dichte von 19300 kg/m3 bzw 19,3 g/cm³ Also wenn du es schaffst das Volumen deines Goldbarren auszurechnen dann rechne mal aus was 1cm³ wiegt.


    Besseres fällt mir im moment nicht ein sorry... Auser du hast ein Labor zu hause.

  • ich glaube du hast dich verrechnet


    ein kubikzentimeter wiegt bestimmt mehr als 19 gramm


    1000 kubikzentimeter sind ein kubikmeter
    ein kubikmeter wiegt 19 000 kg
    also wiegt ein würfel mit einer kantenlänge von 1 x 1 x 1 cm
    19 kilogramm


    das merkt man doch schon wenn es in der hand liegt.
    dieses gewicht bekommt man mit keinem anderen metall hin

  • Zitat

    Original von durran
    also wiegt ein würfel mit einer kantenlänge von 1 x 1 x 1 cm
    19 kilogramm


    1 m³ == 100x100x100 cm³ == 1.000.000 cm³
    1 kg == 1.000 g
    1 m³ au == 19.300 kg
    1 cm³ au == 19.300 kg / 1.000.000 == 0,0193 kg == 0,0193 * 1000 g == 19,3 g


    Gruß


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Und noch eins:


    Nimmt man an, dass alles Gold eine Kubik mit 20 m Kantenlänge aufweist, dann sind das:


    19.300 kg == 19,3 t
    20 x 20 x 20 m == 8.000 m³
    8.000 x 19,3 t == 154.400 t Gesamtmenge Gold auf diesem Planeten.


    Gruß


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

    Einmal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • Eine zerstörungsfreie Echtheitsprüfung von Barren ist für den Normalverbraucher praktisch unmöglich:


    Man kann zwar das spezifische Gewicht mittels Tauchwägung ermitteln und auch das absolute Gewicht mittels Wägung. Man kann auch die Barren visuell untersuchen (Stempel, echtheitsmerkmale, Freiheit von sichtbaren Nähten, Klang usw.)


    Das schützt aber nicht vor Barren, die rundum sorgfältig und ggf. vollflächig kraftschlüssig mit Goldblech plattiert sind und einen Kern aus anderen Schwermetallen (Wolfram, Uran usw. incl. Kombinationen aus diversen Schwermetallen ( Legierungen) so besitzen, daß das spezifische Gewicht des Barrens stimmt.


    Daher ist es wichtig, die Barren dort zu kaufen, wo
    1.) Prüfgeräte vorhanden sind
    2.) Fachkundiges Personal vorhanden ist, daß angekaufte Ware prüfen kann.


    Online und von privat würde ich, nur um ein paar EUR zu sparen, keinen Goldbarren oder größeren Silberbarren erwerben wollen.



    Jedoch: einzig und alleine Messungen der elektrischen Leitfähigkeit und der Ultraschall-Leitfähigkeit sowie Röntgenfloureszenzanalysen usw. können definitiv die Echtheit beweisen.


    Gerade bei richtigen (gegossenen) Barren (ab 250 g, ältere auch noch ab 50 bzw. 100 g)) steht meist viel auf dem Spiel.


    Münzen im selben Gewicht zu fälschen ist da oftmals viel aufwendiger. Und schwieriger.

  • interessante Frage die ich mir auch schon gestellt habe.


    Theoretisch müsste man wohl jeden Silber Kilobarren in der Mitte durchtrennen um zu sehen ob in der Mitte nicht ein 60-70% voluminöser Bleikern oder anderes den Hauptteil des Silberbarren ausmacht.


    Die Stempel sind wohl ganz einfach zu kopieren.


    Wer weiss aus was in manch einem original in Plastik verpackten wunderbar glänzenden und gestempelten Barren wirklich für ein "Kern" ist?


    Möglich ist da wohl einiges :))

  • Zum Gewichtstest:
    Was für ein Metall/Legierung soll man denn in "gefälschten" Goldbarren verwenden um das spezifische Gewicht von Gold zu erreichen? Also ich denke bei Gold reicht die Ermittlung des spezifischen Gewichts zum Echtheitsnachweis sicher aus.


    Da Silber ein wesentlich geringeres spezifisches Gewicht hat, siehts hier schon anders aus. Bei Silber käme Blei als "Substitut" durchaus in Frage. Aber bei Müntzen wirds auch schon wieder schwierig.

  • Zitat

    Original von Smartie
    Zum Gewichtstest:
    Was für ein Metall/Legierung soll man denn in "gefälschten" Goldbarren verwenden um das spezifische Gewicht von Gold zu erreichen? Also ich denke bei Gold reicht die Ermittlung des spezifischen Gewichts zum Echtheitsnachweis sicher aus.


    Ja, dann lesen Sie mal mein vorangegangenes Posting nach.


    Und wenn Sie mir nicht glauben mögen: Es gibt gute Lexika und das Internet. Und da kann man sich die spezifischen Gewichte anderer in Frage kommender Schwermetalle besorgen.


    Tipps dazu, wie Metalle zu verarbeiten sind, um Goldbarren vorzutäuschen, die sollte hier niemand geben.


    Man soll niemanden (auch nicht andere Leser) zu unerlaubten Handlungen verleiten.

  • Also welche Metalle kommen denn überhaupt in Frage um Goldbarren bzw -münzen zu fälschen?
    Solche Metalle, die eine ähnliche Dichte wie Gold (19,3 g/cm^3) haben.
    Da wären:


    Iridium 22,5 g/cm^3
    im metallische Zustand sehr teuer und auch sehr schwer zu bearbeiten (hart und spröde)


    Neptunium 20,4 g/cm^3
    radioaktiv


    Osmium 22,4 g/cm^3
    noch teurer und härter als Iridium - in manchen Verbindungen sehr giftig


    Platin 21,4 g/cm^3
    Lohnt sich zu den jetzigen Preisen wohl eher nicht . Wenn es Barren gäbe, die mit Platin versetzt wären - ich würde sie nehmen (natürlich nur zum Goldpreis) :D


    Plutonium 19,8 g/cm^3
    radioaktiv


    Rhenium 21,0 g/cm^3
    kostet so 250$/oz; die Weltreserve liegt bei rund 3500 Tonnen; sehr hohe Schmelztemperatur (~ 3450 K); Hartmetall; schwer zu bekommen, da kein Standardmetall


    Tantal 16,6 g/cm^3
    evtl. zu geringe Dichte - vielleicht mit Legierung anderer; 184.20 € für 100 g - wäre ansonsten möglich


    Uran 18,9 g/cm^3
    radioaktiv


    Wolfram 19,3 g/cm^3
    bei sehr hoher Reinheit leicht bearbeitbar, aber bei winzigen Verunreinigungen sehr spröde und schwer zu verarbeiten; relativ billig; sehr hohe Schmelztemperatur (~3680 K)


    Meines Erachtens würden sich also nur Rhenium, Wolfram und Tantal (nur in Legierungen mit anderen) als Beimengungen eignen. Am besten wäre Wolfram geeignet (übereinstimmende Dichte und billig zu bekommen).


    Ich glaube der Aufwand ist trotzdem zu hoch und nicht lohnend. Somit denke ich, daß es ausreicht das spez. Gewicht auszurechnen um sicher zu gehen, ob es nun Gold ist, was man in der Hand hält.


    @ durran
    als Würfel angenommen:
    m/V = Dichte mit V=a^3 folgt


    a=(1000 g/19,3 g/cm^3)^1/3 = 3,7 cm (Kantenlänge eines Würfels)


    als Kugel angenommen:
    V=4/3 \pi r^3 folgt


    r=(3*1000 g / (4 \pi 19,3 g/cm^3) )^1/3 = 2,3 cm (Radius der Kugel)
    -> also ähnlich groß wie ein Golfball



    gruß


    der avren

  • Zitat

    Original von durran
    kaufrausch - ich habe mich geirrt - du hast recht :O


    ein würfel von 1x1x1 cm gold wiegt 19,3 gramm :)


    Kein Problem! Irren ist menschlich. Willkommen Mensch! :)


    Gruß


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Charly


    Wie lässt sich nachweisen/überprüfen (mit Aufwand, der in gesundem Verhältnis zum getätigten Investment steht) ob gekauftes Gold "echt" ist und der spezifizierten "Reinheit" entspricht.


    Den eizigen Weg den ich( 8)) sehe:


    Du gehst zu deiner Bank oder deinem Edelmetallhändler, und bietest


    dein Gold zum Kauf an. Die überprüfen den Goldgehalt und die Echtheit.


    Sie werden dir einen Preis vorschlagen, und du sagst ihnen, daß du es


    dir noch mal überlegen musst. Kostet dich keinen Cent.


    Ist die Münze oder der Barren echt, behältst du ihn. Ist er falsch, kannst


    du ihn immer noch bei Ebay versteigern. ;)

  • Eignungstest für verschiedene Metalle
    ...
    ...Uran 18,9 g/cm^3
    radioaktiv
    ....


    ABGEREICHERTES Uran (das ist der "Rest", der beim Anreichern übrigbleibt) ist kaum radioaktiv - und liegt zumindest im Irak massenhaft in kleinen Stücken (Projektile von panzerbrechender Munition!) rum - ideal zum Eingiessen in Goldbarren ...


    Und zum thema Silber: eine Blei-Zinn-LEgierung dürfte ideal sein


  • So ist es eigentlich nicht, das Uran zerschlägt beim Auftreffen auf der Panzerplatte diese, und dabei entwickelt sich durch die große Geschwindigkeit und der großen Masse auf kleinster Fläche viel Wärmeenergie. Dadurch verbrennt das Uran zu Uranoxid und setzt nun noch mehr Hitze frei, das alles geht als Feuerstrahl nach innen und modifiziert das Aussehen des Panzers und der Besatzung. Am Ende gibt es vom Uran nur noch radioaktiven Staub, Tolle Spielplätze für Kinder solche ausgebrannten Fahrzeuge....

Schriftgröße:  A A A A A