Wo liegt der FAIRE Preis für Gold und Silber heute?


  • Das sehe ich genau anders herum. Spekulanten sind für mich die Menschen, die noch immer in Papierwerten investiert sind und darauf aus sind eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Darunter zähle ich nicht nur Aktien, Optionsscheine und Zertifikate, sondern auch Lebensversicherungen, Fondsbeteiligungen und Tagesgeldkonten.


    Mir sind solche Spekulationen viel zu nervenaufreibend, deshalb besitze ich außer etwas Bargeld und einem kleinen Bausparvertrag für die VL keinerlei Papierwerte mehr. Ich habe 99,9% meines Vermögens in Sachwerte wie Haus und Hof, autarke Energie- und Wasserversorgung, Werkzeug und Edelmetalle gesteckt. Der Edelmetallanteil beträgt jetzt etwa 40% mit steigender Tendenz.


    Ich habe einen tiefen und erholsamen Schlaf in der Nacht.


    Der "Weltuntergang" kann meinetwegen kommen oder auch nicht, es kümmert mich nicht. Kommt er, bin ich entsprechend vorbereitet, kommt er nicht, habe ich auf ein wenig "Rendite" verzichtet, so what?


    Sorgen mache ich mir um viel wichtigere Dinge wie zum Beispiel die zukünftige Beschaffung von gesunder naturbelassener Nahrung, die sich immer weiter beschleungende Ausrottung unserer Mitgeschöpfe und die ekelerregend kriegslüsternen Reden der Politiker unserer "westlichen Wertegemeinschaft".


    Gruß
    mvd

  • Zitat

    Original von Quentchen
    Ganz im Gegenteil zu dem Gold in der Schmuckindustrie ... das ist zwar "verarbeitet", aber bei weitem nicht "verbraucht" ... über den kurzen Weg über ein Pfandhaus oder einer Scheideanstalt etc. kann es dem Markt ohne grösseren Aufwand wieder verfügbar sein ... sehe ich mal so :)


    Ich seh den Schmuck genau gegenteilig als Verbrauchsgut, weil nämlich das meiste von dem Zeug im Familienbesitzt bleibt. Nur in Notfällen dürfte es den Weg zum Pfandhaus finden. Grund: Der Schmuckpreis setzt sich zum meist größeren Teil nicht aus dem Metall zusammen. Pfandhäuser geben aber meist nur den Metallpreis. Das ist in jedem Fall ein größeres Verlustgeschäft, was niemand freiwillig eingeht. Und Scheideanstalten sind eher für Recycling von Industriegold geeignet.


    Zitat


    ... Klumpengold ...


    Ich will ja mal nix sagen, bin eh kein Goldbug, aber wenn ich mir so Leute vorstelle, die liebevoll ihre Münzsammlung pflegen und jeden Hauch eines Fingerabdrucks als Desaster werten, da weiß ich nicht, wie das so Leute interpretieren, wenn Du Klumpengold schreibst. :D


    Es grüßt


    der KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Beim Schmuck sehe ich das so:


    Kurzfristig ist das natürlich dem Markt entzogen, aber nach 10 Jahren ist das Kettchen nicht mehr modern, aber noch als "wertvoll" angesehen, nach 20 Jahren ist es entweder total verschliessen, oder wird nach weiteren 20 Jahren vererbt, die Erben legen es aus Pietätsgründen in eine Schatulle, aber irgentwann, so nach 30 - 60 Jahren, landet imho fast jeder normale Goldschmuck ohne grossen Verlust wieder der Scheideanstalt, somit zurück in den Kreislauf der Wirtschaft.

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    ... landet imho fast jeder normale Goldschmuck ohne grossen Verlust wieder der Scheideanstalt, somit zurück in den Kreislauf der Wirtschaft.


    Also das bestreite ich jetzt mal wirklich. Überall liest man, dass der Goldschmuck, z. B. eine Uhr, oder eine Kette oder sowas deutlich mehr kostet, als das reine Metall. Wie soll das denn ohne Verlust wieder recycelt werden?


    Wenn ich eine Kette für 1000 Euro kaufe und da dran vielleicht 500 Euro der reine Metallpreis ist, wenn überhaupt, dann ist der Rest logischerweise durch die Arbeit beim Goldschmied entstanden. Ich kannte mal eine Goldschmiedin, die hat mir das auch so gesagt. Und wenn man dann die Kette zum Pfandleiher oder Einschmelzer bringt, dann ist sie noch nichtmal den reinen Materialpreis wert, weil die ja auch noch verdienen wollen.


    Und außerdem bestreite ich, dass wirklich wertvoller Goldschmuck schnell dem Kreislauf wieder zugeführt wird. Indien ist z. B. bekannt dafür, dass der Schmuck ewig weitervererbt wird und da gibt es wahrscheinlich auch nicht so einen Plunder wie 333er Gold.


    Gruß


    KR

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von mesidor39
    Meine erste Goldmünze habe ich 1973 im Alter von 9 Jahren erworben.


    @mesidor39
    Das war bei mir fast identisch, mit 9 bis 10 (war so um 1965) habe ich angefangen mir von erspartem "Geschenkgeld" und diversen solchen "Zuschüssen" die ersten 3 Goldmünzen zu kaufen: 20 Kronen, 1 Dukaten, 4 Florin ... die heute noch in meiner Schublade "schlummern" :]



    Zitat

    Wissen Sie denn genau, wie der Immobilienmarkt, der Aktienmarkt, der Rentenmarkt und der Markt, an dem andere Geldanlegerfirmen um Sparergelder buhlen (z.B. Banken, Versicherungen, Fondsgersellschaften, Vermögensberater und -Verwalter) funktioniert?


    Meine Kritik und Skepsis in bezug zum Goldmarkt und der Vergleich mit dem Aktienmarkt umfasst in erster Linie den Mangel einer echten Börse zur Kursfindung ... mit all der Transparenz, die dort heutzutage usus ist.
    Sicher fehlt auch mir das umfassende Verständnis, wenn es um konkrete Märkte im wirtschaftlichen Sinne geht, und dass da selbst die "Oberschlauen" (sog. Analysten) auflaufen können, sieht man alle paar Monate wieder ...



    Zitat

    Gold wird immer irgendwo und von irgendwen angenommen werden. Zumindest war das innerhalb der letzten 5.000 Jahre so.


    Eigentlich wollte ich diesen Satz als mein absolutes Schlusswort zum Thema verwenden, aber ich füg es mal hier ein:
    Ich hoffe wir sind einer Meinung. wenn ich mal sage, Gold ist ein wichtiges Kulturgut, dass die Menschen seit den ersten Hochkulturen bis zum heutigen Tage in vieler Hinsicht bewegt hat ... innerlich, wie äusserlich ;)




    Zitat

    Original von mvd
    Das sehe ich genau anders herum. Spekulanten sind für mich die Menschen, die noch immer in Papierwerten investiert sind und darauf aus sind eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Darunter zähle ich nicht nur Aktien, Optionsscheine und Zertifikate, sondern auch Lebensversicherungen, Fondsbeteiligungen und Tagesgeldkonten.


    mvd
    Eine ziemlich "radikale" Ansicht, wenn Du das so pauschalisiert siehst ... ;)
    Man muss schon eine Menge "Glauben" an unsere gesellschaftlichen Strukturen ("Zivilisation") verloren haben, um so einen Standpunkt einzunehmen. Ich bin noch nicht soweit ... noch nicht ;)


    Umso beruhigender, dass Du die Augen nicht vor den Problemen unserer und unserer Nachkommen Zeit verschliesst ... das gibt mal 'nen dicken Pluspunkt :) ..."trotz" des 40%-Edelmetallanteils ;)




    Zitat

    Original von Kaufrausch
    Ich will ja mal nix sagen, bin eh kein Goldbug, aber wenn ich mir so Leute vorstelle, die liebevoll ihre Münzsammlung pflegen und jeden Hauch eines Fingerabdrucks als Desaster werten, da weiß ich nicht, wie das so Leute interpretieren, wenn Du Klumpengold schreibst.


    Kaufrausch
    Ich hoffe, die Kollegen verzeihen mir diese flapsige Ausdrucksweise. Ich wollte einen halbwegs griffigen, kurzen, aber auch etwas "lustigen" Begriff für den Ausdruck "physisches Gold" benutzen ... also war nix abwertend oder verächtigend gemeint ... ich habe selber von Kindesbeinen bis ins jugendliche Alter Münzen gesammelt (nicht nur die 3 güldenen, die ich oben erwähnt habe) und diese gehegt und gepflegt. Die Sammlung hatte dann mein Vater "weitergeführt", da ich mehr und mehr unter "Zeitmangel" zu leiden begann ;) :)



    Zitat

    Ich seh den Schmuck genau gegenteilig als Verbrauchsgut, weil nämlich das meiste von dem Zeug im Familienbesitzt bleibt.


    Naja, auch wenn ein Stück weitervererbt wird und die Erbin den Schmuck selber trägt, hat das Einfluss auf die "Nachfrage" (nach Schmuck -> Gold). Wenn jemand anstatt sich neuen Schmuck zu kaufen, sozusagen den alten "aufträgt", ist der ja mehr oder weniger auch "recycelt" ...
    Aber ich hatte im "Hinterstübchen" auch eher wieder an die "prophezeiten, zunehmenden Notlagen" gedacht ... bevor Papa seinen Jaguar versetzt, kommt erstmal Omas Schatulle dran ... ;) :)



    Grüsse
    Quentchen

  • Zitat

    Original von Quentchen


    mvd
    Eine ziemlich "radikale" Ansicht, wenn Du das so pauschalisiert siehst ... ;)
    Man muss schon eine Menge "Glauben" an unsere gesellschaftlichen Strukturen ("Zivilisation") verloren haben, um so einen Standpunkt einzunehmen. Ich bin noch nicht soweit ... noch nicht ;)


    Die Ansicht erscheint mir keineswegs als "radikal". Auf den Goldseiten gabs da mal einen Beitrag "Der Spekulant als Held". War sehr interessant. Schließlich sind Spekulanten notwendig und wichtig, damit eine Wirtschaft überhaupt funktioniert.


    Oskar

  • Ich habe über die Suche nichts entsprechendes gefunden, und stelle meine Frage mal hier, da das Thema noch am besten passt.
    Hat vielleicht einer ein paar Preise (vorzugsweise in USD) von 1933/1934 von Produkten des täglichen Lebens parat, die es auch noch heute in möglichst vergleichbaren Zustand gibt, ohne zu große Qualitäts-/Ausstattungsbandbreiten (z.B. Brot, Milch, Eier, ...). Ich würde diese Preise informationshalber gerne in Relation zum heutigen Goldpreis setzen. Das allgemein übliche Beispiel mit dem Anzug ist meiner Meinung nach nicht sehr praktikabel wegen: mit/ohne Weste, Frack/Cut/Dinner/..., Konfektion/Maßanzug, Stoffqualität, ... hier gibt es für mich zu viele Variablen.

  • Schließlich sind Spekulanten notwendig und wichtig, damit eine Wirtschaft überhaupt funktioniert.


    Spekulanten sind ein Krebsgeschwür eines maroden Gesellschaftsmodells - Leute die Geld verdienen / verschieben ohne dafür zu arbeiten bestehlen / versklaven den, der dafür redlich arbeitet.

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D


  • Hat vielleicht einer ein paar Preise (vorzugsweise in USD) von 1933/1934 von Produkten des täglichen Lebens parat, die es auch noch heute in möglichst vergleichbaren Zustand gibt, ohne zu große Qualitäts-/Ausstattungsbandbreiten (z.B. Brot, Milch, Eier, ...)..


    Hallo Bembel,


    großartige Idee, habe ich auch schon mal vorgehabt. Hier mal für den Einstieg ein Auszug aus dem Statistischen Jahrbuch 1930 der Stadt Nürnberg:


    http://www.statistik.nuernberg…eiten/JB_1930_066_151.htm


    oder im Gesamtzusammenhang:


    http://www.statistik.nuernberg…0/Inhalt_JB_1930.htm#VIII


    Festgelegter Wechselkurs 1930 (Reichsbankgesetz i.Zshg. mit dem Young-Plan) RM 4,20 = USD 1,00


    Mal sehen, was man noch so findet.




    Gruß, Renny

  • kann mal bitte jemand dem pog nen tritt geben. ich finds unfair. dow und dax 2-3% runter - gold 0,78% rauf


    zum thema: was ist der faire wert eines gutes wie gold: ich denek dieser wert liegt da, wo beide seiten (käufer & verkäufer) zufrieden sind.

  • Spekulanten sind ein Krebsgeschwür eines maroden Gesellschaftsmodells - Leute die Geld verdienen / verschieben ohne dafür zu arbeiten bestehlen / versklaven den, der dafür redlich arbeitet.


    Käse. Freischaffende Spekulanten sind nett. Sie kaufen, wenn kein anderer kauft, schützen also die Erzeuger vor einem Fall der Preise ins Bodenlose. Sie verkaufen, wenn alle kaufen wollen. Befriedigen also die Gier derer die nicht vorgesorgt haben, und verhindern Mondpreise.
    Ohne berufsmäßiges Spekulantentum wären viele Märkte noch viel volatiler, Erzeuger noch erpressbarer.


    Sie RISKIEREN ihr Vermögen. Das ist auch eine Form von Arbeit, die Lohn wert ist. Denn wenns schief geht sind sie mittellos und müssen wieder richtig arbeiten.
    Abgesehen davon stecken sie oft ihr Vermögen in Dinge die sie gar nicht brauchen, binden es dadurch und können es solange nicht brav aufs Sparbuch einzahlen, so wie die redlichen Arbeiter.


    So in etwa, Oskar?


    Märkte sind nicht fair, das ist nicht ihre Aufgabe. Sie sind ehrlich.

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