Zusammenhang zwischen Leaserates und Edelmetallpreis

  • es wird schon tatsächlich ausgeliehen (geliefert), da die gläubiger, z.B. die zentralbanken, davon ausgehen, dass die rückgabe kein problem für den schuldner ist (nach dem motto: sind doch alles großbanken und primery dealer der fed, da passiert schon nix). wenns hart auf hart kommt ist das gold der verleiher, wie das der zentralbanken, natürlich weg und das für ne "hand voll dollar". deswegen ja auch die bilanzierung der ezb mit den ominös zusammengefassten posten "gold und goldforderungen", wo niemand weiß, wieviel tatsächlich noch da ist und wieviel (auch uneinbringlich) verliehen ist.


    schon beschämend wie der doch die regierungen mit dem volksvermögen umgehen.


    ertz78

  • Moechte bezweifeln, dass das verliehene Gold geliefert wird. Wenn die USA was dagegen haben, dass die Deutschen ihr Gold direkt nach Deutschland holen, werden sie wohl kaum zulassen, dass sie es ueber den Umweg des Verleihens ins Land schaffen koennten. Das waer zu einfach.

  • kommt eigentlich ein forumskollege an datastream o.ä. ran. ich hätte gern mal anhand einer längeren zeitreihe die zusammenhänge zwischen lease rates und edelmetallen untersucht. die tagesdaten der futures seit den 70ern hab ich, mir fehlt nur die lease rate.


    ertz78

  • Zitat

    Original von ertz78


    @mesodor
    die leihrate lässt sich nicht direkt mit anderen zinsinvestments vergleichen, da du ja als verleiher eigentümer von deinem gold bleibst und du es i.d.R. jederzeit zurückverlangen kannst (außer du hast ne besondere feste leihe vereinbart). als kleine entschädigung gibts dann den leihesatz. wäre genauso, wenn du jmd vertrauenswürdigen einen krügerrand verleihst (im rechtl. sinne eher ein darlehen, da du nur gleiche art und güte zurückverlangst und nicht wie bei der leihe genau DIESEN krügerrand). dafür das du vorübergehend nicht vorm einschlafen nochmal das gute stück bewundern kannst, bekommst du ein paar 10cent-stücke aus sog. nordischem gold, die auch schön blinken.
    risiko dennoch (wie bei den banken auch): nicht alle sind wirklich so kreditwürdig wie sie vorgeben zu sein.


    ertz78


    ?????
    Wenn ich als Eigentümer etwas verleihe, das der Leihende oder SCHULDNER verkauft, dann ist der Käufer der neue Eigentümer.


    Das gilt selbst dann, wenn der Leihende garnicht berechtigt war, das Geliehene zu verkaufen, der Käufer dies aber nicht wusste, also in gutem Glauben kaufte.


    D.h.: jeder, der am Bankschalter oder beim Juwellier oder beim Münzenhändler Gold kauft, das irgendjemand mal verliehen hat, ggf. auch verliehen hat mit der Auflage es nicht zu verkaufen, und davon beim Kauf nichts gesagt bekommt, der wird mit Zahlung des Kaufpreises an den Verkäufer Eigentümer der Ware.


    Es mag zwar sein, daß der Verleiher und Alt-Eigentümer des Goldes einen Herausgabe- bzw. Lieferanspruch auf Gold gegen den leihenden hat, nicht aber gegen den, den der Leihende das Gold verkauft hat.


    Wäre dem anders, so könnte sich niemand sicher sein, daß er das, was er redlich und gutgläubig erwarb auch in seinem Eigentum hat.

  • Nachdem ich mich in den letzten Tagen zurückgehalten habe mit meinen Äußerungen zum Silbermarkt und mit Erstaunen den Markt beobachtet habe, möchte ich mich heute wieder zu Wort melden um mein Erstaunen zum Ausdruck zu bringen, was die " Zocker " da so alles anstellen !
    Also zuerst einmal die gute Nachricht :
    Fundamental hat sich an der Situation für den Silbermarkt gar nichts verändert ; im Gegenteil die Lagerbestände schmelzen weiter ab, der weltweite silberbedarf übersteigt weiterhin die Förderraten um 10 % und die geschätzten Silbervorräte sind in 10 bis 15 Jahren erschöpft !!
    Also was geht denn da am Silbermarkt vor ?
    Ich denke, dass das Aufbäumen des USD schnell sein Ende finden wird, da es wesentlich von der Zinssteigerungsphantasie getragen wird , doch wie lange noch kann sich USA die ( aufgrund von Zinssteigerungen ) wegbrechende Binnennachfrage leisten ?
    Ich denke da steckt System hinter den Zinssteigerungen, die nach meiner Ansicht recht bald ihr Ende finden werden !
    Nach außen hin haben sich die Notenbanken der Inflationsbekämpfung verschrieben . Also was braucht man um eine hohe Inflation rechtfertigen zu können ? Na klar ein noch viel schlimmeres Übel, nämlich die einbrechende Wirtschaft mit einer damit einhergehenden steigenden Arbeitslosigkeit ! Also produzieren wir sich doch durch steigende Zinsen . Bricht dann die wirtschaft ein, kann man sagen :
    Lieber 1 % mehr Inflation als 1 % mehr Arbeitslosigkeit ! ( das kennen wir doch ) !
    Das kann man auch den ausländischen Schuldnern verkaufen, da diese auf den Export in die USA angewiesen sind ! Man fragt sie also, was ist euch lieber, einbrechende Exporte oder Verfall eurer USD - Bestände ?
    Und was werden die Chinesen dann wohl wollen !
    Der tolle Nebeneffekt dabei ist, man kann durch die dann einsetzende Inflationierung des USD auch noch seine Schulden verringern !
    Das dient sowohl dedem Staat als auch den gigantisch verschuldeten US - Bürgern ! Lässt sich also innenpolitisch super verkaufen und die " A-Karte " hat wieder einmal der ausländische Gläubiger und ist noch froh weiter in die USA exportieren zu können !!
    Vergessen wir nicht : wer am schnellsten inflationiert wird gewinnen !
    Warum schreibe ich das alles : Um zu zeigen wie man mit Derivaten und sonstigem Nebel kurzfristig die Anleger in eine völlig falsche Richtung locken kann um dann den Kuchen alleine zu essen während diese Trottel auf verlorenem Posten völlig überrascht ohne das erhoffte Ergebnis herumstehen !!!!
    Und das passiert gerade am Silbermarkt auch !
    Positiv stimmt mich, dass sowohl bei Westgold als auch bei Proaurum die Nachfrage ungebrochen ist und es sogar schon Lieferzeiten vo 4 bis 6 Wochen gibt ! ( Nicht weil Silber generell schon zu knapp ist , sondern weil die mit dem Barrengießen nicht nachkommen !)
    Also lasst euch nicht kopfscheu machen, fundamental ist alles beim alten, wenn nicht sogar viel besser als noch zu Jahresbeginn !!!!!
    Gruß
    geheimwilli

  • Zitat

    Original von geheimwilli
    Und was werden die Chinesen dann wohl wollen !
    ......geheimwilli


    Die wollen ihr Land von Kapitalisten aufbauen und modernisieren lassen, nachdem die kommunistischen Experimente wohl allesamt gescheitert sind. Klappt bislang super.


    Solange in China mehr von Ausländern investiert wird, als daß Mittel und Waren abfließen, solange läuft der Hase, ohne Hacken zu schlagen :)


    Wenn mehr und mehr Investoren Kohle sehen wollen, dann wird zuerst der Dollar in Rohstoffe, Gold und Fremdwährungen "diversifiziert" und ausbeuterischer, kapitalistischer Besitz entweder direkt oder über Steuern und Abgaben konfisziert. Der "Umweltschutz" wäre dazu ein idealer Vorwand. Ihr werdet es noch alle sehen :)


    Leute, die regierende Partei Chinas ist eine kommunistische. Was wohl sonst haben die vor!?



    Oder hat jemand eine bessere Idee?.


    Ich weis, daß ich in China ganz bestimmt NICHTS wissentlich investieren werde.


    Wer wohl momentan Gold kauft?.


    Zurück zu den Leihraten und dem Goldkursverfall: der hat sich heute im Vergleich zu gestern wieder beschleunigt. Also: nach wie vor kein Boden. Bei etwa 620 habe ich geraten das Pulver noch trocken zu halten und bestenfalls sehr vorsichtig mit Goldkäufen zu beginnen. Ich lege nun noch etwas nach und rate - ganz im Gegensatz zu einem artikelschreibenden (wohl voll ode rmindestens zu 85 Prozent investierten) "Goldguru" mit substanziellen Kaufentscheidugen erst mal solange abzuwarten, bis die Tagesvolatilität für mehrere aufeinanderfolgende Tage auf Größenordnungen von etwa 1 v.H. zurückgeführt wird bzw. sich über mindestens 14 Tage sowas wie ein Boden gebildet hat.


    Der Sommer und die Ferienzeit ist - historisch gesehen - für ehr geringe Kursausschläge beim Gold bekannt. Und bis in eine Region von 560 bis 570 Dollar die Feinunze kann ich keine Charttechnischen Widerstände erlennen. Bis dahin kann es so, wie ein Messer durch Butter geht, runtergehen. Bei 535 bis 550 Dollar sieht das - meiner Meinung nach - schon wieder etwas anders aus.

  • ich denke auch, dass bei 550 usd wieder ne gute gelegenheit ist. im moment einfach abwarten und wie geheimwilli schon sagte: bei den händlern geht das physische geschäft wie verrückt. wenn wir dann einen short squeeze (besonders bei silber) sehen, dann wirds wohl sehr rasant nach oben gehen.


    also nicht verrückt machen lassen von den kleinen rückschlägen (ode besser gesagt kaufgelegenheiten), sondern lieber fußball gucken (als n-tv text 303)!


    ertz78

  • Na da haben wir doch schon unsere Antwort !
    Die japanische Notenbank hat 200.000.000.000 USD aus den emerging märkten und Rohstoffmärkten abgezogen um " überschüssige " Liquidität aus den Märkten abzuziehen und den USD zu stützen !!!!!!
    Wir erinnern uns daran, dass genau diese Notenbank im Jahre 2003 für 300.000.000.000 USD Yen gedruckt hat und USD aus den Märkten abgezogen hat um den USD zu stützen !!
    Und was hat es genutzt ? Man hat nur kurzfristig die Exporte gesichert und sitzt inzwischen auf einem gigantischen Berg von USD genauso wie China und kann das Geld nicht ausgeben ohne eine massive Inflation auszulösen !
    Wer in den letzten Tagen die Charts verfolgt hat, konnte bemerken, dass immer mit Einsetzen der Honkonger Börse die Kurse fielen !
    Der USd blieb stabil, obwohl es zu einer Erhöhung der Zinsen im Euroland kam ( der Kurs hätte also fallen müssen )
    Was schließe ich daraus :
    der Chrash des Finanzsystems rückt tatsächlich näher und die Rohstoffpreise können nur noch mit riesigen Finanzmanipulationen unten gehalten werden !!!
    Also das macht mich richtig fröhlich für das zweite Halbjahr, denn welche Notenbank verschießt wohl als nächste ihr Pulver um die wahre Welt in Nebel zu hüllen bis dann irgendwann nichts mehr da ist um die Märkte " verbrecherisch " zu beeinflussen !!!!


    Schönen Abend euch


    geheimwilli

  • "Die japanische Notenbank hat 200.000.000.000 USD aus den emerging märkten und Rohstoffmärkten abgezogen"


    was kann das ganz konkret bedeuten?.


    Vielleicht ist es so, daß die japanische Bank ganz einfach weniger Geld verleiht bzw. gewisse Wertpapiere nicht mehr oder nur noch zu einem geringeren Prozentsatz beleiht?


    Daß eine Notenbank in ausländische Aktienmärkte derart massiv investiert sein soll, das glaube ich weniger.


    Klar, daß durch eine restriktivere Geldpolitik weniger Geld für jeden möglichen und unmöglichen Unfug da ist.


    Gut an der Sache ist für die, die ihr Geld erarbeitet ider "verdient" haben nun, daß Geld das nicht erarbeitet wurde, sondern aus dem Nichts geschaffen war nun wieder genau dorthin zurückkehrt.


    Ich meine daß noch viel mehr Überschussliquidität (künstliches Geld) zurückgezogen werden sollte. Projekte, Fiannzierungen usw. die auf unrealistischen Annahmen und Erwartungen aufgebaut waren müssen so oder so durch Insolvenzen abgewickelt werden. Und je schneller die die Märkte und Preise verzerrenden, künstlich erzeugten Angebote und per Kredit generierte Marktteilnehmer "verschwinden", desto besser ist das für alle, die mit ungeliehenem Geld wirtschaften.


    ich sage euch, wie die Überschrift tatsächlich hätte heißen müssen:




    Der Triumph des GOLDES


    Japan, Mite Juni 2006. GOLD hat sich nun endgültig zurückgemeldet. Nach über 35 Jahren Demonetarisierung und Verbrämung des einst als Währungsträger geltenden Edelmetalles als "babarisches Relikt" musste Nippons mächtige Notenbank dieser Tatsache nun kleinlaut Rechnung tragen und die Geldmenge erstmals seit über 20 Jahren drastisch zurückzufahren.


    Diese Maßnahme wurde als erforderlich angesehen, um den Yen und andere ungedeckte Welt-Leitwährungen gegenüber dem Gold zu stützen. Bedingt durch den explosionsartigen Goldpreisanstieg und den diesem Preisanstieg zugrundeliegenden Befürchtungen um die Stabilität des auf Dolar, Euro, Yen und Yuan basierenden Weltwirtschaftssystems sah sich Japans mächtige Notenbank gezwungen, durch drastische Reduzierung der Geldmenge (Kreditvergaben) dieser gegen die Weltleitwährungen gerichteten internationalen Spekulation die Grundlage zu entziehen.


    Die Spuren dieser Notbremsung kann man an allen Aktien- und Rohstoffindices dieser Welt ablesen. Eine leichte Abkühlung der Weltkonjunktur dürfte wohl die geringste der durch die Notenbank in Kauf genommene Folge dieser Maßnahme sein - stand doch bis Mitte Mai 2006 die gesamte Weltwirtschaftsordnung auf dem Spiel.


    Mittelfristig ist nun ein rascher Abbau der Überbewertung von Immobilien und in deren Folge Wertberichtigungen vieler Hypothekarkredite weltweit zu erwarten. Dies wird dann aus Jahressicht auch spürbare Auswirkungen auf das weltweite Wirtschaftswachstum haben.


    Insbesonders ist dann mit weiter rückläufigen Rohstoff- und Energiepreisen bei steigenden Zinsen zu rechnen. Und mit steigenden Zinsen und einer gesamtwirtschaftlichen Abkühlung bekommen dann auch viele Staaten mit hoher Verschuldung Probleme damit, die Zinsen ihrer Kredite zu bezahlen und alte Kredite über die Ausgabe neuer Anleihen umzuschulden.

  • Japan, hm? Würde Sinn machen. Big Daddy in den States betätigt sich als Käufer brachliegender japanischer (staatlicher?) Unternehmen und zahlt schonmal in Vorkasse.


    Die Liqui geht erstmal nach Japan. Damit ist die Liqui allerdings nicht weg, sondern nur geparkt. Was für einen ordentlichen Pullback sorgen dürfte, wenn diese Liqui zurückfließt in die Märkte.


    Nur so ein Gedanke.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Also bei so einem Schlachtfest, hat mich einfach mal interessiert, ob wirklich eine so große Menge von "gehortetem " Silber auf den Markt geworfen wurde, was einen so heftigen Rückgang des Silberpreises rechtfertigen würde, oder ob wieder einmal die " Papiertiger " zugeschlagen haben . Also habe ich mir mal gedacht, wo man am besten Daten über den physischen Silberabbau bekommen könnte, zumal alle Händler ja melden, dass sie die Nachfragen kaum befriedigen können . Also habe ich mal bei Silber ETF nachgeschaut und siehe da, seit dem Höchststand vom 23.05.2006 mit rund 73 Mio Unzen hat sich der physische Silberbestand bis heute nur auf 67 Mio Unzen reduziert , also nur um 6 Mio Unzen was sage und schreibe nur 1 % der jährlichen Silberproduktion beträgt ! Also kann ich mich nur beruhigt zurücklehnen und staunen was man mit Papier so alles anrichten kann , denn Papier brennt bekanntermaßen nur recht kurz !


    Desweiteren kann ich nur über die Entwicklung der Gold - Silber - Ratio staunen sie stieg in den letzten Tagen auf fast 59 !!!!
    In Anbetracht der fundamentalen daten hatte ich eine Entwicklung der GSR in Richtung auf 40 erwartet , statt dessen hat sich Silber im Verhältnis zum Gold auf eine neue rekordverdächtige GSR erhöht .


    Ergibt sich hier ein explosives Mißverhältnis und für die Goldbugs eine sagenhafte Umtauschmöglichkeit in Silber ?


    Also hier wird manipuliert, was das Zeug hält und wie wir ja wissen setzt sich langfristig immer wieder die Realität durch, wenn erst mal der Nebel sich verzogen hat !


    Oder wollen sich hier etwa die Profis wieder mal billig zu Lasten der "zittrigen " Kleinanleger bedienen ?


    Die nächsten sechs Wochen werden uns das zeigen !


    Gute Nacht


    geheimwilli

  • Zitat

    Original von geheimwilli
    Oder wollen sich hier etwa die Profis wieder mal billig zu Lasten der "zittrigen " Kleinanleger bedienen ?
    Die nächsten sechs Wochen werden uns das zeigen !
    Gute Nacht


    geheimwilli


    geheimwilli
    Also ich würd die "Billigheimer" auch rauskegeln und denen ihre Asche abnehmen wo immer es geht.
    Die haben sich jetzt ihre gierigen Finger in Termingeschäften, Optionen und sonstigen Papiergeschäften dermassen verbrannt, das es bis nach Düsseldorf stinkt......
    Das Gemetzel muss wahrlich furchtbar gewesen sein.....aber meine Barren schlummern immer noch in vollem Glanz in ihrem Gewölbekeller und lassen sich davon nicht beeindrucken. :D


    Von mir aus kann sich Gold und Silber halbieren....ich hab alle Zeit der Welt...und darf noch "frisches" kaufen :D


    Es grüßt
    Der Misanthrop

  • aus einem Beitrag von Lothar Komp in der Neuen Solidarität 12/2006,
    mein posting vom 27.03.2006
    Panik auf Schwellenmärkten - Island, Rußland, Saudi-Arabien u.a.


    Meine damaligen Fragen werden vielleicht gerade in der Praxis vorgeführt.


    - Was meint der Autor mit den [rot markierten] Hinweisen ganz unten im Text ?
    - Welche Konsequenz hätte ein Verringern der "garantierte Überschußliquidität im Interbankenhandel" ?
    - Und was signalisiert die zitierte Überschrift zu einem Kommentar in der Financial Times: "Wenn Sie heute glauben, daß Finanzuniversum ist unsicher geworden, dann warten Sie einmal ab, was demnächst geschieht".
    ... Immerhin ist London nicht irgendwo, sondern die Hochburg der Londoner Banken (Londoner City). Was dort veröffentlicht werden darf, unterliegt nicht nur den hehren Vorstellungen einer Pressefreiheit.
    ---------------------------------


    [...]


    All dies ist nur Vorgeplänkel. Der eigentliche Anstieg der Zinsen, zumindest in Japan und Europa, steht erst noch bevor. Dabei wird der internationalen Geldverschiebebahnhof von den Niedrig- in die Hochzinsländer seines Treibstoffs beraubt. In einem ersten Schritt entschied die japanische Zentralbank am 9. März, die garantierte Überschußliquidität im Interbankenhandel um ein Fünftel zu reduzieren. Seit dem Frühjahr 2001 sollte dieser Wert stets zwischen 30 und 35 Billionen (rund 300 Mrd. Dollar) liegen. In Zukunft müssen sich die Geschäftsbanken mit 6 Bio. Yen begnügen. Der Abbau soll in den kommenden Monaten schrittweise erfolgen, um Turbulenzen zu vermeiden. Man rechnet damit, daß die Marktzinsen nun langsam steigen werden, während die Leitzinsen der Zentralbanken vorerst bei Null Prozent verbleiben. Diese Kompromißentscheidung wurde nach massivem Druck seitens der hochverschuldeten japanischen Regierung sowie der internationalen Finanzwelt getroffen.


    Über viele Jahre hinweg wurden durch Schuldenexplosion und spekulative Finanzinstrumente immer neue Finanzblasen geschaffen. Nie zuvor gab es auf der Erde eine derart hohe Dichte an fiktiven Finanztiteln pro Quadratkilometer wie heute. "Wenn Sie heute glauben, daß Finanzuniversum ist unsicher geworden, dann warten Sie einmal ab, was demnächst geschieht", lautete die Überschrift eines Kommentares in der Londoner Financial Times am 11. März. Der weltweite Zinsanstieg, so heißt es dann, leite eine "neue Phase" ein, eine Art "tektonischer Verschiebung" der Kontinentalplatten.

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