Euro statt US-Dollar in Syrien
Euro statt US-Dollar in Syrien
14.02.2006
Wie UPI am Montag berichtete, hat Syrien erklärt, ab sofort sämtliche Auslandsgeschäfte statt wie bisher in US-Dollar nun in Euro abzuwickeln.
"Alle Ministerien und staatlichen Unternehmen müssen von jetzt an den Euro statt des US-Dollars benutzen, um Gelder zurückzuzahlen, die staatliche Einrichtungen ausländischen Partnern schulden", so eine in der syrischen Tageszeitung Ath-Thawra veröffentlichte Erklärung des syrischen Premierministers Mohammed Naji Otri.
Ungenannte Quellen innerhalb der syrischen Regierung sagten UPI zufolge, daß der Entschluß gefällt wurde, um "die syrische Wirtschaft nicht der Gnade des US-Dollars zu unterwerfen, insbesondere, da US-Gesetze vorschreiben, daß jeglicher Umtausch in US-Dollar über das US-Bankensystem laufen muß." Reuters zitierte in einer Meldung Duraid Durgham, den Leiter der staatlichen Handelsbank von Syrien, mit den Worten: "Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme. Wir reden über mehrere Milliarden US-Dollar. Der Wechsel zum Euro wird uns dabei helfen, Liquiditätsprobleme in den Vereinigten Staaten zu vermeiden."
Durgham sagte, daß dementsprechend nun auch die syrischen Ölexporte in Euro abgerechnet werden.
Die Menge der syrischen Ölexporte ist im Vergleich zu anderen Ländern zwar gering - so betragen die rund 240.000 Barrel am Tag beispielsweise nur etwa 10 Prozent der iranischen Ausfuhren – gerade zu einem Zeitpunkt, da der US-Dollar gegenüber dem Euro wieder etwas zu steigen begonnen hat, wird diese Nachricht in Washington allerdings kaum Freude auslösen. Darüberhinaus setzt Syrien hier ein Zeichen, dem möglicherweise weitere Länder folgen werden. Im November 2000 hatte der Irak begonnen, seine Ölexporte in Euro abzurechnen, nur zwei Monate nach der Eroberung des Landes durch die USA wurde diese Entscheidung rückgängig gemacht und das Euro-Konto des Iraks bei den Vereinten Nationen in US-Dollar umgewandelt.