Die gesamte Versicherungsindustrie (egal ob kapital- oder umlagefinanziert) hat leider eine Abkehr von der Familienverantwortung bewirkt.
Früher lebte Oma als 3. und Uroma als 4. Generation mit unter einem Dach.
Heute kann man sie dank Pflegeversicherung in Altersheimen "entsorgen".
Renten- und Kapitallebensversicherungen machten die Rentner von heute unabhängig von ihren Kindern und die Kinder frei von der Verantwortung für Eltern und Großeltern.
Das empfanden alle als eine prima Sache (vordergründig betrachtet, doch das ist ein anderes Thema)
Nun verdampfen gerade die Kapitalstöcke der Kapitallebensversicherungen, und der Generationenvertrag sieht auch schon etwas gestresst aus. Was ist die Quintessenz daraus?
Es werden sich neue soziale Netzwerke bilden (müssen), in Form von Familien- oder Freundes-WGs - ich denke, das wird in Zukunft wirklich wichtig sein, um überleben zu können.
Leider hat uns das derzeitige Gesellschaftssystem zu kompromissunfähigen Individualisten gemacht, die lieber den ganzen Tag alleine vor dem PC hocken und soziale Kontakte am liebsten auch nur digital haben. Wenns reicht, zieht man den Stöpsel - und Ruhe is Für das echte Leben ist das keine Bereicherung.
Miteinander auszukommen lernt man nur, wenn man auch miteinander lebt.
Um den Kreis zur ursprünglichen Frage zu schließen: Wer meint, die Kapital-LV sei nicht sicher, sollte aus sich einen Menschen machen, mit dem andere Menschen gut leben können und der anderen Menschen etwas bieten kann. Nur dann wird er in der, zwangsläufig wieder überschaubarer werdenden Gemeinschaft, willkommen sein.
Wer der Gemeinschaft nicht dienlich sein will, wird ausgeschlossen.
So war es (fast) immer, und so wird es wieder sein.