ach ja, die alte Glaskugel....
da ist immer alles so trübe - trotz Brille
Aber das Handelsblatt von übermorgen, das mir meine Sekretärin (die einzige übrigens, die weder lesen noch schreiben kann und auch nicht deutsch spricht...) jeden Morgen gebügelt zum Frühstück reicht.....
das ist purer Treibstoff für´s Depot
Als ich 1986 - lange Zeit vor meinem übermorgentlichen Handelsblatt-Abbo - anfing Silber zu kaufen, da wurde ich oftmals milde belächelt. Und als ich 1991 dann noch mal richtig zuschlug - sehr nahe dem Tiefstkurs - da hielt man mich angesichts des vorangegangenen Kursverfalls für verrückt.
Niemand konnte oder wollte meinen Gedankengängen folgen.
Irgendwann gab ich die Hoffnung auf und vergaß das Silber lieber, als mich drüber zu ärgern.
Auch das verstanden die wenigsten. Verluste müsse man begrenzen und Gewinne laufen lassen, das waren die "gut" gemeinten Ratschläge damals. Ich hab´ nichts drauf gegeben.
Und heute, da überbieten sich Analysten vielfach in Silberpreisprognosen. Von 20 Dollar die Unze bis zu einem dem Goldpreis übersteigenden Silberpreis kann man alles lesen....
Und genau das macht mich sehr nachdenklich.
Auch in Bezug auf das Thema "Rohstoffe" generell.
Angenommen: Rohstoffe verdoppeln sich innerhalb von 5 Jahren nochmals. Wer soll denn die sich daraus ergebenden Endverbraucherpreise noch bezahlen können?.
Und ist von der Produktionsseite dann nicht die Gefahr einer Überproduktion für Spekulanten, Fonds und alle niemalsklugen Prozyckliker noch größer als heute vielleicht schon?.
Und dann? Na, wie war´s beim Silber?. Bei Unzenpreisen um die 4 Dollar mussten Silberminen schließen. Viele schlossen schon zuvor und bei höheren Kursen.....
Wurde Silber deshalb knapp?.
NEIN. Mehr als 10 Jahre ab Erreichen der Tiefstkurse dauerte es, bis Silber begann, wieder langsam zu steigen. Und richtig los ging es erst ab letzten Herbst....
Ich meine, daß wir momentan weltweit einen Hochkonjunkturzycklus haben, der bereits Anzeichen der Überhitzung (Rohstoffpreise, weltweite Verschuldung) aufweist.
Da ist Katzenjammer vorprogramiert.
Wer einen Währungscrash oder Währungsturbulenzen oder Inflation befürchtet, der sollte auf Edelmetall setzen mit Schwerpunkt Gold (Stichworte: Volumen, Liquidität).
Andere Metalle / Rohstoffe sind extrem konjunkturabhängig. Und das war schon immer so. Und es wird auch immer so sein.
Edel Man: ich weis, daß Märkte sehr lange sehr unvernünftig sein können und ggf. sogar Realitäten ausblenden oder ganz bewusst nicht berücksichtigen. Solche Phasen können Monate, ja Jahre dauern (s. Neuer Markt). Ich meine, daß viele Rohstoffe momentan schon in einem Bereich / Bandbreite bewertet sind, den/die man als "fair" beziechnen könnte.
Wenn nun jemand behauptet, Rohstoffaktien könnten sich binnen 10 Jahren verdreifachen bis verfünffachen, so kann das durchaus sein. Jedoch: wenn hier reale Wertsteigerungen gemeint sind, so sehe ich diese als fundamental nicht gerechtfertigt an.
Ich meine, daß die Kunst der Spekulation darin besteht, extreme Unterbewertungen zu erkennen un dauszunutzen und weniger darin besteht, auf irrationale und fundamental nicht gerechtfertigte Übertreibungen, Panik, Gier und Herdentrieb zu setzen.
Spätestens wenn derlei in die Kalkulation eines Investors mit einfließt, ist der beste, d.h. der risikoärmste Teil der Kurssteigerungsparty vorrüber.
Und ich meine, daß es klug ist aufzuhören bzw. leiser zu treten / eiunen Teil der Ernte einzufahren, wenn´s am schönsten ist. Eben weil die Bäume nicht in den Himmel wachsen und Regenwetter oftmals über Nacht kommt....
shooting-stars never stop - even when they reach the top, lachtot!