hohe heizkosten- getreide verheizen?

  • so wie hier wird im Goldseiten öfter geschrieben.....glaubt das was Leute mit Ahnung sagen.


    Nimm einen depperten Bauern aus....du kaufst ihm so 20 tonnen Futtergerste ab..für Weizen will der Saftsack zuviel.


    Kontrakt: 20 to Getreide mit 13 % Feuchtigkeit frei Keller(ca. 50m mal drei. .....aber Achtung zu Hause riecht es wie in der Baywa....geh da mal schnuppern.....zuerst angenehm ....nach 2 h stinkt es schon.


    Kosten: ca 2000 T€uronetten....plus Umbau.....plus Lager.....lass es sein.


    Ich brauche ca. 15000 Liter und kann das Silo aufstellen..da fahrt der Lastzug hin und bläst ein.....und es rechnet sich eben so.


    Warum soll ich Geld für meine Mieter in die Hand nehmen....ich erhöhe schlichtweg die Vorauszahlung......und thats it.


    @Vorschreiber: nimm das bitte nicht persöhnlich..war und ist nicht so gemeint.


    cu DL...für mich ein langer Exkurs :D :D :D

  • Goldinvest



    wenn du davon ausgehst, dass auf 8000 qm ca. 80dt weizen wachsen, was dieses jahr sicher nicht funktioniert, dann würde dir das noch nicht reichen.
    wenn du alle arbeiten, die zur erzeugung von getreide erforderlich sind, als dienstleistung einkaufen musst, dann ist die ersparnis weg bevor die ernte eingebracht ist.
    ausserdem kann man nicht jedes jahr das gleich anbauen.


    würde sagen das rentiert sich nicht. falls du mit dem gedanken spielst wegen 0.8 ha einen fuhrpark anzuschaffen....
    da musst lang heizen bis du da im plus bist.


    also die billigste und einfachste lösung: sieh alfy's beitrag


    wulle

  • servus goldinvest,


    du könntest von der fläche ca2500l heizöl ernten(bzw. den energiewert davon) mußt aber jährlich mit ca 10-20% weniger ertrag rechnen, wenn du jedes jahr getreide anbaust und keinen fruchtwechsel betreibst ( z.b weizen - roggen - kartoffeln - weizen - roggen - kartoffel.....)
    selbstmechanisierung scheidet aus kostengründen aus, und die arbeiten fremd zu vergeben ist auch nicht wirtschaftlich, da bei 0,8 ha die anfallenden rüstzeiten, die ja auch zu bezahlen sind, einfach zu hoch sind.
    da kommt unterm strich nichts raus, glaub mir.
    kauf dir minderwertiges getreide, davon gibt´s heuer witterungsbedingt mehr als genug, nur das macht wirtschaftlich für dich einen sinn.


    mfg alfy


  • servus wulle,


    das sieht ganz schlecht aus.
    investition und aufwand viel zu groß für ein einfam,- oder doppelhaus
    außerdem, wo bekommst du die biomasse her, und wohin entsorgst du diese.
    von dem, was du und deine fam. auf der toilette hinterlassen und vielleicht noch ein bißchen rasenschnitt von april bis oktober, davon wird deine bude nicht warm.
    eine überlegung wert ist aber ein miniblockheizkraftwerk, betrieben mit planzenöl.
    strom ins netz einspeisen und motorabwärme zum heizen nutzen.
    das funktioniert, auch wirtschaftlich!
    kenne jetzt die aktuellen einspeisetarife nich auswendig, weiß aber aus berechnungsmodellen, daß das finanziell durchaus interessant ist, besonders, wenn du ein kleines schwimmbad dein eigen nennst und die wärme auch im sommer sinnvoll nutzen kannst.


    es gibt mittlerweile auch einen hersteller( hab ich auf einer messe gesehen) der kombiniert einen getreideofen mit éinem stirlingmotor,der wiederum einen generator antreibt. auch ganz pfiffige idee.



    mfg alfy

  • Was fuer ein interessanter thread: Vielleicht ist's bald wieder so weit ? Stimmt das mit dem billigen Getreide immer noch ?
    Das waere ja weit billiger als Kohlen ...


    Immerhin: In der Regel gilt:
    ==> Von dem Geld, das 1 Oel- oder Gas-HeizungsAnlage kostet (Brennstoff nicht mit dabei !)
    ==> kann man 20 Jahre lang Kohlen bestellen ... :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    ... so lange, wie die KohleGewinnung nicht an Monopole abgegeben wird, dann wirds garantiert genauso teuer wie Oel, spart aber immer noch die HeizungsAnlage


    Oder ist das mit dem Getreide etc. vielleicht die TriebFeder hinter der Biomasse-Lobby: Dass man versucht, sich einen Markt zu verschaffen, auf dem dann das Abfall-Getreide (und wer weiss, was noch alles) genau so teuer wird wie jetzt die fossilen EnergieTraeger ???

  • an den zahlen aus 2006 hat sich eigentlich nichts geändert. getreide minderer qualität bekommt man derzeit für ca. 100 € die tonne netto plus fracht, also frei haus unter 130€. Heizwert liegt bei 40% von heizöl, was bei einem heizölpreis von 0,85€/l einem wert von 340€ entspricht.
    nebenbei: meine getreideheizung arbeitet nun seit 2005 absolut zuverlässig. ich habe mittlerweile ca. 60 to getreide verheizt, mir somit etwa 15000€ heizkosten erspart, oder anders herum , die mehrkosten für die anschaffung des neuen heizkessels haben sich gegenüber einem neuen ölkessel in 4 jahren schon 2 mal amortisiert. :] :] :]





    mfg alfy

    • Offizieller Beitrag

    Wäre ja vor allem bei vergammeltem Getreide nichts als sinnvoll. Wenn es den Tieren verfüttert Leberkrebs hervorruft, wie ist das wohl, wenn Menschen dann das Fleisch dieser Tiere verzehren?
    Übrigens gibt es in ärmeren Ländern schon seit vielen Jahren Öfen, welche die Dreschabfälle verbrennen können.


    Frage an Experten: Könnten die automatischen Pellet-Öfen aus dem Baumarkt Getreide ebenfalls verarbeiten, oder müssten die modifiziert werden?


    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • hallo lucky,


    es gibt eine reihe von kesselhersteller, deren pelletöfen getreidetauglich sind, aber eben nicht alle.


    hab´s weiter hinten im thread schon mal geschrieben.


    1. brennkammer muß aus edelstahl oder keramik sein, sonst korrosionsproblem!!!


    2. die fördertechnik des brenngutes und der ascheaustrag muß für getreide geeignet sein.


    Hersteller getreidefähiger pelletöfen sind u.a. passat, gundamatic und hdg.


    ich habe einen passatkessel, kannst du unter www.getreideheizung.de anschaun. hier auch alles wissenswerte zum thema


    mfg alfy

  • Dann koennte man doch das Getreide auch erstmal verarbeiten:
    ==> Oel rausPressen: Wieviel Gehalt hat das ? Aus Bio-Oelen kann man ganz leicht Ester herstellen, gibt dann den sog. BioDiesel ..
    ==> man koennte es vielleicht auch vergaeren ? Ethanol in den Tank, senkt auch die AbgasEmissionsWerte (vor der naechsten TUEV-Pruefung :thumbup: :thumbup: :thumbup: ), das Ethanol muss aber moeglichst wenig Wasser enthalten, damit es sich mit dem Benzin mischt, also ueber Kalk destillieren ...


    Was kann man mit solchem billig-Geteide noch alles anfangen ?

  • ohlala mein lieber chefboss,


    dir feht´s aber erheblich an diesbez. grundlagenwissen ;( ;(


    zunächst: getreide enthält (fast) kein öl.


    getreide enthält stärke und eiweiß. ethanol herstellung ist möglich, aber die gesamtenergiebilanz ist mäßig.


    getreide möglichst unbearbeitet verheizen, wäre energiebilanzmäßig das optimale, egal ob in der hausfeuerung oder großtechnisch im kraftwerk.


    ein geschlossener kreislauf ist weitgehend darstellbar: grob vereinfacht sieht´s so aus:


    die getreidestärke ist gespeicherte sonnenenergie und verbtrennt co2-neutral und ziemlich sauber.


    alle planzennährstoffe, die das getreide zum wachsen benötigte ( n,p,k,mg,ca, usw) befinden sich nach dem verbrennen in der asche.


    die asche als dünger im nächsten jahr auf´s feld, getreide angebaut, und der energiekreislauf kann von neuem beginnen.


    so beträgt das input-outputverhältnis(energiebilanz) etwa 1:15. ist doch ganz ordentlich, oder?


    ob es ethisch vertretbar ist, getreide zu verheizen, mögen sich andere streiten. mir als getreideproduzent steht imo doch das recht zu, mein getreide bestmöglich zu vermarkten.


    es ist ein politischer skandal ersten ranges, das der markwert des getreides nur noch 40% seines heizwertes beträgt.


    die energie zum backen eines brotes ist teurer als das mehl im brot.


    Preisvergleich: 1970 1kg weizen ca. 0,40 DM 1l heizöl ca. 0,07 DM


    2008 1kg weizen ca. 0,24 DM 1l heizöl ca. 1,65 DM


    hierüber möge man sich gedanken machen! :wall: :wall: :wall: :wall:



    mfg alfy

  • während holzpellets derzeit 220-250€ kosten, kriegt man sortiergerste derzeit für 50-65€ die tonne.


    das entspricht einem heizöläquivalentspreis von rund 17ct/liter, da leiste ich mir doch 26° im bad.


    "ach wie froh. daß ich das weiß und billgst wieder mit gerste heiz!" :] :P

  • die energie zum backen eines brotes ist teurer als das mehl im brot.

    Das ist das schoene an der AGRAR-Ueberproduktion: So lange wie anstaendige Preise herrschen, und nicht irgend eine Lobby einen Anstieg verursacht ("damit die armen Bauern ueberleben koennen"), kann man heute davon profitieren, dass der GetreideAnbau weitgehend automatisiert ist.


    60 EUR/Tonne: Sehr schoener Preis; koennte aber wahrscheinlich noch erheblich billiger sein, wenn diverse EU-Regelungen nicht waeren ...

  • Cheffe..das ist Blödsinn was du erwartest.


    Allein die Kosten für den Dünger würden die Bauern nicht schultern können.


    Und es bleibt garantiert nicht so billig......werde meine beiden alten Riesendüngersilos mal prüfen ob die zum lagern gehen.....ich glaube besser als Heizöl bunkern.


    Und Mäuse kommen da auch nicht rein.


    cu DL

  • also lupo!!


    du hast die kreislaufwirtschaft noch nicht verinnerlicht.


    es verbrennt doch nur der kohlenstoff.


    ok, a bißerl nox und schwefel wird auch in die luft geblasen, aber die asche ist der dünger für´s nächste jahr. [smilie_blume]


    der anbau von energiegetreide oder mais für biogasanlagen ist perfekte kreislaufwirtschaft mit entsprechender fremdkostenreduktion. :P


    da kann sich die baywa dann die fotzn an´s tischeck haun :D

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