Gold und Silber... Informationen und Vermutungen I

  • Das Edelmetall ist die einzige Währung, die dem Dollar ebenbürtig ist. Sowohl die sinkende Produktion als auch die steigende Nachfrage in sogenannten Schwellenländern haben zu den derzeitigen Preissteigerungen ihren Beitrag leisten können. Doch das Verrauen von Investoren ist begrenzt, vor allem in die Goldreserven kriegerisch aktiver Staaten wie beispielsweise den USA.


    Freie Märkte lügen nicht. Sie offenbaren mehr über unsere Weltordnung als so manche dickleibige geopolitische Studie, so mancher UN-Report und so manche Rede zur Lage der Nation. Wenn der Preis für den Rohstoff Gold jetzt ein Rekordhoch bei knapp 900 Dollar je Feinunze erreicht hat, wenn das gelbe Metall sich seit 2001 um das Dreieinhalbfache verteuert hat, dann sagt das eine Menge aus über die Welt im frühen 21. Jahrhundert. Als Grund für den sukzessiven Anstieg der Notierungen nennen Edelmetallhändler den Run auf „Wohlstandsgold“ bei gleichzeitiger Stagnation des Angebots. Die Minen, zumal im Hauptförderland Südafrika, können ihre Produktion des Edelmetalls seit Jahren nicht mehr steigern, während in boomenden Schwellenländern wie Indien das Bedürfnis der Bevölkerung wächst, das neu erworbene bescheidene Vermögen in Form von Goldschmuck aufzubewahren. Das mag einen Großteil der Preissteigerungen erklären.


    Doch mit dem Höhenflug des Goldpreises hat es mehr auf sich. Gold ist ein empfindlicher Seismograf für das Vertrauen der Investoren in die führenden Regierungen der Welt und deren Fähigkeit, Wohlstand und Frieden zu sichern. Vertrauen in einen Staat und sein Wirtschaftssystem äußert sich in einer starken Währung. Schwindet das Vertrauen, wird meist das Geld eines anderen, stabileren Landes als Zuflucht gewählt. Seit Jahrzehnten hatte der Dollar als Devise der globalen Führungsmacht USA diese Funktion als ultimatives Wertaufbewahrungsmittel inne. Doch seit sich die US-Administration einem kostspieligen Kreuzzug gegen den Terror verschrieben hat, schwindet dieses Vertrauen bei einem beträchtlichen Teil der Weltöffentlichkeit.


    Erschwerend hinzu kommt der Ansehensverlust, den die amerikanische Notenbank Federal Reserve erlitten hat. In den Augen zahlreicher Beobachter steht sie nicht länger für Inflationsbekämpfung und stabiles Geld, sondern für die politisch gewollte Unterstützung der amerikanischen Konsum-Party. Mit ihrer Politik des billigen Geldes verhält sich die Fed, so die landläufige Wahrnehmung, wie ein schlechter Arzt, der dem Alkoholiker statt ihn von seiner Sucht zu kurieren, immer neuen Alkohol zuführt. Wie brüchig das zum Gutteil auf Verschuldung und Spekulation auf Vermögenszuwachs gebaute Fundament der US-Wirtschaft ist, macht die seit Sommer wütende Hypotheken- und Kreditkrise deutlich. Ebenso wie das hohe Leistungsbilanzdefizit suggeriert sie, dass Amerika über seine Verhältnisse lebt. Früher oder später müssen Rechnungen bezahlt werden. Im Falle der USA, daran gibt es wenig Zweifel. wird dies über eine Abwertung des Dollars erfolgen, der jedoch damit jedoch seiner Funktion als bevorzugte Reservewährung verlustig geht. Indem der Glaube an den Greenback als Stabilitätsanker des internationalen Finanzsystems schwindet, übernehmen andere Währungen diese Funktion. Nur: Keine andere Devise, weder der Euro noch der chinesische Yuan haben derzeit das geopolitische und ökonomische Gewicht, um den Dollar als Reservewährung zu ersetzen. Die einzige Währung, die der US-Devise ebenbürtig zu sein scheint, ist das weltweit anerkannte Zahlungsmittel Gold.


    Mein Kommentar:
    Aha Gold ist also dem Dollar ebenbürtig.


    Zwar beruht der Wert des gelben Metalls ebenso auf Konventionen und Annahmen wie der von
    Papiergeld, doch kann der schwer zu fördernde Rohstoff anders als dieses nicht beliebig vermehrt werden.


    Die jetzigen nervösen Preissprünge Richtung 1000 Dollar mögen als akute Marktreaktion auf die Subprime-Krise und das überraschend starke Anziehen der Inflation zu werten sein, und es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Notierungen im Laufe des Jahres wieder zurückkommen. Doch Anleger, Notenbanker und Politiker sollten sich darauf einstellen, dass der Goldnotierungen – ebenso wie der Ölpreis – hoch bleiben werden. Denn hinter der Hausse steht keine Marktlaune, sondern die Not der Investoren, grundlegenden Verschiebungen im weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Gefüge Rechnung zu tragen. Die Rallye des Goldes kündet vom Niedergang des Vertrauens in die Vereinigten Staaten, zumindest als ökonomische Führungsmacht. Es ist kein Zufall, dass auch Amerikas Identitätskrise der Siebzigerjahre mit einem haussierenden Edelmetall-Preis einherging.


    Noch ein Wort der Warnung an alle Spekulanten: In dem Maße, in dem das gelbe Metall als Reservewährung zum öffentlichen Gut wird, wächst auch das öffentliche Interesse, seinen Preis zu regulieren. Von der gezielten Besteuerung bis zur Beschränkung privaten Goldbesitzes kennt die Geschichte genügend Beispiele hierfür. Gold mag bald 1000 Dollar kosten, aber niemand sollte darauf wetten, dass die Reise danach ungehindert Richtung 10000 Dollar weitergehen wird.


    Mein Kommentar:
    Der Sprung von 600 auf 1000 Dollar ist also auch dem Sprung auf von 1000 auf 10000 $ gleich zu setzen. Ist wohl Ansichtssache.


    Quelle: welt.de von Daniel Eckert, Wirtschaftsredakteur
    09.01.2008 - 16.53 Uhr http://debatte.welt.de/kommentare/55197/in+gold+vertrauen


    Da frag ich mich doch wirklich, was der Herr Wirtschaftredakteur Daniel Eckert geraucht hat, dass er zu solchen Aussagen kommt. ?(


    Aber ich glaube der Artikel würde besser in folgenden Thread passen: Deutsche immer dü..er

  • Zitat

    Original von Radioactive_Man
    Und? Hat schon wer all sein Gold zu Schleuderpreisen abgestossen? (ich meine den Beitrag auf Goldseiten "Nichts nichts gegen Gold sagen .. ?" oder hat es jemand vor bevor Gold wieder auf 700 crasht. :D


    Ich kann mir schon vorstellen, daß in einem Deflationsszenario die Preise massiv purzeln werden. Das problem wird sein, daß das alles theoretische Preise sein werden. Genauso wie man jetzt gewisse Pfandverbriefungen nicht handeln kann, weil der Preis praktisch Null ist aber diemand die Dinger zu diesem Preis abstoßen wird, kann es in Zukunft zu Preisen für Waren und Gegenstände kommen, bei denen kein Mensch verkaufen wird, der nicht wirklich dazu gezwungen ist.


    Das bedeutet: Vielleicht kann man Immo's und Unternehen zum Schnäppchenpreis bekommen, weil die in der Unterhaltung eben leider auch Geld kosten. Vielleicht wird man auch den einen oder anderen Notverkauf an EM's sehen. Aber die breite Masse der Leute die EM's kauft, hat Geld übrig und nagt wohl auch in schlechten Zeiten nicht so schnell am Hungertuch. Wer sollte die zu Verkauf zwingen?


    Mag sein daß der Preis auf dem Papier abstürzt und all diese Zettel und Goldzertifikate den Bach runter rauschen. Aber für $250 wird kein Mensch eine Unze verkaufen, der nicht am Hungertuch nagt. Von der Produktion einer Neuen Unze gar nicht zu reden. Vielleicht kann man dann "Papiergold" nachkaufen. Aber echtes Metall? Wohl eher spärlich. Das wird dann ganz schöne "Lieferengpässe geben"

  • Zitat

    Original von rufus
    [quote]Original von Radioactive_Man
    Aber für $250 wird kein Mensch eine Unze verkaufen, der nicht am Hungertuch nagt. Von der Produktion einer Neuen Unze gar nicht zu reden. Vielleicht kann man dann "Papiergold" nachkaufen. Aber echtes Metall? Wohl eher spärlich. Das wird dann ganz schöne "Lieferengpässe geben"


    Lieferengpässe gibt es doch nur, wenn die Nachfrage da ist, d.h. steigt die Nachfrage, steigt der Preis.

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Zitat

    Original von rufus
    ......Mag sein daß der Preis auf dem Papier abstürzt und all diese Zettel und Goldzertifikate den Bach runter rauschen. ........


    Diese Möglichkeit wird, wenn man sich den Verlauf der Bankenkrise anschaut, zunehmends wahrscheinlicher, bis sie dann irgendwann in nicht mehr allzuferner Zukunft an Gewissheit grenzen wird. (Meinung, keine Tatsachenbehauptung)


    Aber da wird wohl ehr der Gesetztgeber daherkommen und entweder einen Zwangsrückkaufpreis festlegen oder, noch eleganter: alle Zertifikatekäufe für Null und Nichtig erklären. Die Käufer kriegen dann lediglich den Kaufpreis (mit oder ohne Zinsen) erstattet...... Oder vielleicht nur einen prozentualen Anteil davon (Gesetzl. Zwangsvergleich wegen Kapitalverlust der Banken und nachrangiger Gläubigerstellung)


    Praktisch werden solche Zertifikate großteils wertlos verfallen. Einen realen gegenwert in Gold wird es dafür im Krisenfall nie und nimmer geben.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    [quote]Original von rufus


    Praktisch werden solche Zertifikate großteils wertlos verfallen. Einen realen gegenwert in Gold wird es dafür im Krisenfall nie und nimmer geben.


    weshalb auch Barren und Münzen die bessere Alternativen sind. Zertifikate haben immer einen üblen Beigeschmack.

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Guter Link.
    Aber wegen irgendwelcher technischer Probleme konnte ich es nur teilweise herunterladen (und damit anhören), d. h. bis zu der Stelle, wo Faber auf Rohstoffe, Edelmetalle und Energie eingeht (also da wo es interessant wird!).


    Falls jemand anders es ganz herunterladen könnte,
    könnte er freundlicherweise Fabers Meinung zu diesen Themen und weitere Anlageempfehlungen kurz zusammenfassen...


    Vielen Dank und Gruß,
    Liberty

  • zum leidigen und viel diskutierten Thema "ist der Goldpreis schon viel zu Hoch???" liefert er auch die passende Antwort (ab 27 Min).

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Hatte auch meine Probleme mit dem ollen Windoof-Media Player, wenigstens erst ab 50. Minute, als es tönnte, wie eine Schallplatte mit defekten Rillen. Es war auch sonst etwas mühsam anzuhören. Am besten, man würde 'Boom, Doom and Bust' abonnieren. Immer wieder mal ein paar Häppchen bringt nicht so viel. Hahnebüchern und ein Erlebnis auch immer wieder das züricher-deutsche Englisch, dessen sich Faber als ein seit Jahrzehnten sehr weitgereister Mann befleissigt, tönt wie ein Bauer, der an der Gewerbeschule ein paar Abendstunden belegt hatte...


    Mutig, dass Puplava solche Sachen publiziert wie:


    'the gvt. is lying blatantly' (4 x!)


    'Bernanke, Greenspan and Hank Paulson are a bunch of lyers and should be hanged'


    Dann noch: die USA seien bald mit Zimbabwe zu vergleichen: Erlahmen aller eigenen wirtschaftlichen Aktivität und Drucken von Papiergeld. Faber möchte Bernanke am liebsten dorthin schicken, weil er sich mit Mugabe bestens verstehen würde.


    aber auch: im Moment sei der USD nach unten abgesichert und der Euro 'gefährlicher'. Für die nächsten 3 monate würde F. lieber cash USD als cash Euro halten.


    Gold sei zwar unabdingbar als Anlage, aber im Moment überkauft und könnte leicht 20% korrigieren. Ähnliches gelte für einige Rohstoffe im moment.


    Dann: in USA (und Europa) finde seit mehreren jahren kein Zuwachs an Lebensstandard mehr statt, weil die echte (offizielle sei Fälschung) Infla alles auffresse an Lohnerhöhungen. In vielen andern Ländern (China, Indien, andere asiatische Länder) aber wachse der Lebensstandard der Bevölkerung deutlich.


    Dann noch: Wenn es den Finanzdienstleistern schlecht gehe, sei das ein absolut miserables Zeichen für die Wirtschaft eines Landes


    Und: F erwartet am 31. eine 0.5 % Senkung! Echt seien die USA schon in der Rezession (statistisch geschönt nicht), sodass agressive Zinssenkungen notwendig würden (Papallele zu Japan vor gut 15 Jahren)


    Es lohnte sich, zuzuhören schon wegen den deftigen Aussagen von Faber zu bekannten US-Persönlichkeiten :D Es würde mich erstaunen, wenn da nicht Reaktionen auf Puplava zukämen...


    Gruss,
    Lucky

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Captain_Proton
    Kitko: Invalid Price-ID


    Bei dem Anstieg kommt kein Chart mehr nach ;)


    Meinst du, eine amerik. Büromamsell mach Nachdienst, um nach den Charts zu schauen? Nicht dafür! :D


    Lucky

  • Cabale, PPT, etc ...


    Für mich waren am Freitag die letzten Stunden an der NY Börse
    ein klassisches Abbild der Goldpreismodulierung.


    Für Goldbugs war es nur ein weiterer kleiner Schritt der Loslösung
    des Goldpreises, für die Akteure im Hintergrund
    waren die noch fehlenden, lächerlichen 5 $ wohl die wichtigste Sache der Welt.


    Beim auffallend eng verlaufenden Zickzack-Kurs konnte man schon
    von Feinsteuerung sprechen.


    Der Cabale steht jetzt der schwerste Kampf der letzten Jahrzehnte bevor.


    Am Wochenende las ich "Das geheime Wissen der Goldanleger"
    von Dr. Bruno Bandulet.
    Wegen der vielen gut strukturierten Fakten, kann ich es nur empfehlen.
    Bandulet gilt als erfahrener Insider des Goldhandels.
    Trotzdem muß er zugeben, dass er die genauen Mechanismen und Kräfte
    hinter der Manipulation nicht nennen kann.
    Er spricht von verschiedenen Goldkriegen.


    Aufschlußreich fand ich die Details, wie die Schweiz ihrer teilweise
    goldgedeckten Währung (40%) beraubt wurde.
    Sicherlich bekannte Fakten.
    In diesem Zusammenhang habe ich aber nie verstanden,
    warum einige Forenmitglieder den Schweizer Franken als
    Fluchtwährung einordnen.


    ALEXIS

  • Zitat

    Original von Liberty01
    Danke!
    Hat er auch etwas zu Silber gesagt?
    Wahrscheinlich kommt da auch eine Korrektur, wenn Gold korrigiert.


    Gruß, Liberty


    Ich denke dass eine grössere Korrektur
    (oder nennen wir es den verzweifelten letzten Versuch der Zentralbanken, ihre Währungen zu retten und schwache Anleger zum verkaufen zu bringen)
    erst kurz vor oder nach dem erreichen der 1.000 US-D-Marke zu erwarten ist.


    Zu mehr fehlt der Wille und/oder die Möglichkeiten.


    Wer weiss: vielleicht spart die FED schon Gold für den Amero und lacht sich tot über die Versuche der Europäer, ihren totgeweih´ten Dollar zu retten :D

    Und das Weib war mit Purpur und Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinigkeit ihrer Unzucht, und an ihrer Stirne einen Namen geschrieben: GEHEIMNIS, BABYLON DIE GROSSE, Die MUTTER DER HUREN UND DER GREUEL DER ERDE. (Die Bibel, Off. 17,4-5)


  • Ich bin mal gespannt, was zu erst kommt:


    Eine grössere Korrektur (15 - 20%) oder 1000$.


    Ich tippe mal auf 1000 $. :D

  • Zitat

    Original von EvilGenius
    Aktuell 912,3 $. Wer kauft denn da wie wild? Etwa die Chinesen?


    Könnte gut sein, nachdem sich die Chinesen jetzt mit
    9 Milliarden bei der Citigroup einkaufen
    müssen sie ja für die verlorenen Dollars auch wieder
    was Sinnvolles einkaufen :D


    ALEXIS

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