Gold und Silber... Informationen und Vermutungen I

  • Petersen, bei einem Flächenbrand, also mehrere Banken geraten in Schieflage und müssen gestützt werden, sieht es übel aus.
    Der Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes beträgt um die 9 Milliarden Euro beziehungsweise etwa 1 Prozent der insgesamt abzusichernden Spareinlagen. Sollte einer der fünf Großbanken Deutschlands in eine arge Schieflage kommen, so könnten Sparer lediglich 20 Prozent oder weniger auf ihre Einlagen über 20 000 Euro zurückerhalten.
    Zahlen aus Handelsblatt, 23.09.07


    Da stehen auch noch Zahlen über die Höhe der Verbindlichkeiten der Banken untereinander und zu den Kunden. Sind etwa gleich hoch.
    Was glaubst du wer zuerst sein Geld zurück bekommt?


    Bei EINER Bankpleite mag alles abzuwickeln sein, aber schon vor solch einer könnten die Kunden Panik bekommen und ÜBERALL versuchen abzuheben.
    Der Gau.

  • Zitat

    Original von bimetall
    Der Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes beträgt um die 9 Milliarden Euro


    Wo hast du das her???


    Ich dachte das wören nur 4,6 Mrd Euro... oder war das nur der der Sparkassen?

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • Zitat

    Original von gutso
    Der immer wieder zitierte Einlagensicherungsfond ist übrigens eine GmbH.
    :D


    Die BRD ist auch eine GmbH...


    anbei der HRA... :D



    Bundeschatzbriefe werden von denen ausgegeben.... könnt ja mal gucken was bei Konkurs da ist... 1.500 Mrd Schulden und 25k Einlagen... :rolleyes:

  • Ganz schön voll hier übrigens... :D
    Neuer Rekord: 972 Benutzer am 17.03.2008 11:15.



    Nun macht doch mal halblang, was die Diskussion mit Petersen angeht. Oder ist das hier eine Veranstaltung zur Massenpsychose?


    Wir sehen gerade die Deflation bestimmter Assetklassen... öhm, genauer gesagt, des Kreditmarktes und wahrscheinlich auch seiner Derivate. Das ist ein dicker Brocken, und das Bankensystem dürfte in der Tat in unbekannter Größenordnung illiquide bis insolvent sein. Fakt ist, das System aus Kreditmarkt und Geschäftsbanken ist so gut wie kaputt.


    ABER:


    Einstweilen erleben wir, daß Institutionen von Notenbanken / Zentralbanken bis hin zum Staat mit Liquiditätsgewährung einspringen, damit die Geschäftsbanken nicht umgehend hops gehen. Oder, um die Phrase mal woanders auszuleihen, der "Deflationäre Rückfall" wird mit frischem Geld und Liquidität bekämpft.


    Die Geschäftsbanken kreieren die Kredite für die Realwirtschaft. Wenn bei den Banken die Lichter ausgehen würden... dann gute Nacht für die Unternehmen. Ließe man eine Bank pleite gehen, wäre bei deren Gläubigern (z.B. auch anderen Banken) sofort auch, sagen wir mal, "hoher Abschreibungsbedarf". Also "darf" keine Bank pleite gehen, weil sich das Problem dann zum Schachmatt fortsetzen würde.


    Nach den derzeitigen Beobachtungen (Bear, Northern Rock, WestLB) scheint tatsächlich damit zu rechnen zu sein, daß das Karussel sich erstmal in dieser Weise weiter dreht, indem der Staat oder staatsnahe Institutionen einspringen.


    Die mittelmäßig spannende Frage im Einzelfall ist, welche Bank genau denn nun hops geht, bzw. welche diejenige ist, die ihre Geschäfte übernimmt. (Sehr interessant ist die Frage in der Tat für Zertifikatebesitzer)


    Am Ende jedenfalls landen die Schulden der Rettungsaktionen zum großen Teil beim Staat, so wie es aussieht. Oder bei der Zentralbank, die wertlose Papiere als Sicherheiten für Liquidität annimmt.


    DANN erst dürften diese ernsthaft weginflationiert werden. Ein erster Ansatz sind die Schecks im Mai für die US-Haushalte. Ein nächster ist direkte Monetisierung, wenn Wertpapiere (d.h. Schuldpapiere) also nicht mehr als Sicherheit für Kredit hinterlegt, sondern von den Zentralbanken direkt aufgekauft werden.


    Die Geldmengensteigerungen von gut 10-15% global in den letzten Jahren sind zwar eine starke, aber keine absichtlich herbeigeführte Hyperinflation, sondern dürfte an diesem Punkt im Lebenszyklus des Schuldengedeckten Papiergelds schlicht normales Erfordernis sein. Großenteils kommt das Geld aus dem "Schattenbankensystem", wo mit derivativen Instrumenten Liquidität vermehrt wird, ohne daß es auf die reale Wirtschaft entsprechend große antreibende Effekte hat.


    Statt durch Geldmengenwachstum angetriebener Wirtschaft gab es ja die bekannten Asset-Blasen in den einzelnen Anlageklassen - erst die Aktien bis 2000, dann die Immobilien im angelsächsischen Bereich und einigen europäischen Ländern. Dasselbe schickt sich offensichtlich auch für die Rohstoffe und Edelmetalle an.


    Was wir derzeit an Preisanstiegen bei Rohstoffen sehen, ist wahrscheinlich erst ein laues Lüftchen. Wir hatten bis vor ca. 2001/2002 Jahren inflationsbereinigt historisch niedrige Rohstoffpreise. Chart siehe: http://www.gr-invest.de/pdf/ka…tinformation/q-2-2004.pdf
    Mit der wahren Geldmengenausweitung adjustiert, dürften die Rohstoffpreise real noch weit tiefer liegen. Zusätzlich auf Eurobasis, dürfte alles noch halb so wild für uns in Europa sein. (Hat jemand einen Chart: Rohstoffe indexiert seit 1950, normalisiert an Geldmengenwachstum, Eurobasis?)
    Natürlich beginnen auch Kapitalflüsse zu den Rohstoffen in Erwartung von Inflation, aber das dürfte zur Zeit noch beinahe gemäßigt sein!


    Dazu paßt der Artikel von Hr. Baader im (ansonsten igittigitt) Rohstoff-Spiegel 01/06, ab Seite 12: http://www.investment-ideen.de/pdf/rs_01.pdf
    Der Totentanz beginnt, wenn die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes exponentiell steigt, weil Käufe aufgrund steigender Preise vorgezogen werden. Das führt über kurz oder lang zum inflationären Kollaps - wenn dem nicht wie 1980 ein Ende bereitet wird. Diese Methoden - Zins auf 20% - kann sich heute aber keine Regierung oder Zentralbank leisten.


    Fazit:


    Außer "geretteten Bankenpleiten" sehe ich derzeit keinen umgehenden - deflationären - Kollaps des Bankensystems. Die Gefahr ist da, wird aber derzeit durch Liquiditätszufuhr oder auch direkte Verstaatlichung zumindest selektiv abgewehrt.


    Längerfristig dürfte das zu offensichtlicher Verschlechterung der Staatsfinanzen und "absichtlicher" starker Inflation zwecks Schuldenentwertung führen.


    Die Preis"inflation" bei Rohstoffen und den Verbraucher am Ende seiner finanziellen Fahnenstange haben wir allerdings jetzt schon.


    Gut für Alle die in Rohstoffe /EM investiert sind. Schlecht für alle Sparer in konventionellen Formen. Hunger für Alle, die jetzt schon kaum hinkommen und nichts gespart haben. Ein ziemliches Trauerspiel.


    Gruß, GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)


  • Hallo German_Long!


    Die Börse antizipiert Ereignisse immer im Voraus, insofern dürfte ein Teil der Inflationserwartung der Zukunft bereits jetzt in die Kurse einfliessen.
    Ist jedenfalls meine bescheidene Sicht dazu - so mechanisch läuft das nicht ab, denke ich - erst das eine Ereignis, dann das andere.


    Insbesondere da die Inflationszahlen ja gefaked sind (CPI ist nonsense) und die Leute das ja durchschauen.


    Ich denke also schon, dass da im Moment an den Märkten bereits weiter voraus geblickt wird, - und das auch in die Preise längst mit eingeht.


    Aber - auch dies ist eher für Derivatehalter auf Edelmetalle und Rohstoffe interessant, weil ich damit de fakto auch das immer mögliche Rückschlagpotential (zumindest etwas) höher ansetze, als man es bei Deiner Perspektive tun müsste.


    Für physisch Investierte ist das nur Detail-Geplänkel. :D



    Zitat


    Fazit:


    Außer "geretteten Bankenpleiten" sehe ich derzeit keinen umgehenden - deflationären - Kollaps des Bankensystems. Die Gefahr ist da, wird aber derzeit durch Liquiditätszufuhr oder auch direkte Verstaatlichung zumindest selektiv abgewehrt.


    Längerfristig dürfte das zu offensichtlicher Verschlechterung der Staatsfinanzen und "absichtlicher" starker Inflation zwecks Schuldenentwertung führen.


    Und genau das geht eben jetzt schon meiner Meinung nach in die Kurse mit ein. ...


    Zitat


    Die Preis"inflation" bei Rohstoffen und den Verbraucher am Ende seiner finanziellen Fahnenstange haben wir allerdings jetzt schon.


    Gut für Alle die in Rohstoffe /EM investiert sind. Schlecht für alle Sparer in konventionellen Formen. Hunger für Alle, die jetzt schon kaum hinkommen und nichts gespart haben. Ein ziemliches Trauerspiel.


    Gruß, GL


    Ja , ein Trauerspiel ist das wirklich. Unehrenhaft und jämmerlich.


    Ich will nur noch eine Sache anfügen, die man bitte auch noch bedenken sollte, und sie bedeutet ein ERHEBLICHES Kurspotential nach oben, für die Edelmetalle:
    Wenn den Hedge Funds gar nichts anderes mehr bleibt, um im akut absturzgefährdeten Marktgeschehen auf relativ sichere Weise gutes Geld zu machen, dann werden sie sich meiner Meinung nach absprechen und noch stärker auf Edelmetalle setzen, als bisher.
    Diese Märkte sind im Endeffekt immer noch relativ klein und markteng (die Spotmärkte, der Minenmarkt ohnehin auch) und so könnten sie recht leicht den einen oder anderen schockierenden Squeeze loslassen, in den nächsten Tagen und Wochen.


    Mich würde sowas jedenfalls nicht wundern. :)



    Gruß!
    gutso

  • Aus den Rohstoff-Raketen:


    Brandheißes Gerücht aus New York:


    Bear Stearns und Lehman Brothers mit massiven Schieflagen im Goldsektor!


    Wie uns aus gewohnt gut unterrichteten Kreisen zugetragenwird, sollen die Probleme bei Bear Stearns und (angeblich auch) bei Lehman Brothers nicht nur von Abschreibungen auf Subprime- und anderen Kreditvehikelnherrühren, sondern auch auf massive, jahrelange Fehlspekulationen im Goldsektor!


    Das Gerücht: Diese beiden US-Investmentbanken waren die Hauptspekulanten beim jahrelang gut funktionierenden Spiel der Goldleihe. Man hatte in den 90er Jahren riesige Bestände an Gold verkauft, die man gar nicht besessen hatte und das Geld in verzinslichen Anlagen und Wertpapieren angelegt.


    Die angekündigten Goldverkäufe des IWF vor knapp 2 Wochen, sollten diesen Banken noch einmal eine Deckung ermöglichen, was den Goldpreis aber nur ganz kurzfristig nach unten brachte.

  • Zitat

    Original von gutso
    Der immer wieder zitierte Einlagensicherungsfond ist übrigens eine GmbH.
    :D


    Ich habe mal die Bilanzen eingesehen.
    Aktiva sind im 1-2 stelligen Millionenbereich.
    Angelegt in Termingeldern bei Banken :D oder europäischen Staats- und Komunalanleihen.


    Da kann ich auch einen Großbrand mit meinen Pipi löschen gehn. =)

  • Hi, ich möchte mich jetzt auch mal in die Diskussion einklinken, nachdem ich bislang fast ausschließlich stiller Leser war.



    German Long schrieb:


    "Die Geldmengensteigerungen von gut 10-15% global in den letzten Jahren sind zwar eine starke, aber keine absichtlich herbeigeführte Hyperinflation, sondern dürfte an diesem Punkt im Lebenszyklus des Schuldengedeckten Papiergelds schlicht normales Erfordernis sein. Großenteils kommt das Geld aus dem "Schattenbankensystem", wo mit derivativen Instrumenten Liquidität vermehrt wird, ohne daß es auf die reale Wirtschaft entsprechend große antreibende Effekte hat."


    Was ich immer noch nicht verstehe ist, warum eine zunehmende Geldmenge nicht automatisch inflationär wirkt. Ist es nicht egal, ob das Geld physisch oder in Form von Computerstellen vorliegt? Immerhin gibt es mehr Geld, und dadurch sinkt doch automatisch der Wert des bislang vorhandenen Geldes, oder?


    Wenn die FED 100 Milliarden in den Markt pumpt und vorher gab es insgesamt (nehmen wir einfach mal eine Zahl): 1000 Milliarden, dann liegt die Gesamtzahl des Geldes nun bei 1,1 Billionen, es gibt aber nicht mehr Assets, die dem gegenüberstehen. Ist das ein Denkfehler meinerseits?


    Viele Grüße


    Terekest

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es nicht genug? Man kann doch nicht das Forum zumüllen, wegen jeder deutlichen Goldpreisänderung!


    L.
    -----------------
    Richtig,Lucky.
    Habe die entsprechenden Postings hierhin verlegt.
    --Betrifft NICHT die Postings in Eldos Sräd hier-- :)


    Grüsse
    Edel Man

  • Zitat

    Original von Goldwind
    NEW YORK HAT ERÖFFNET und die Bushkrieger haben ihre Order erhalten:
    Der Kampf beginnt! Gut gegen Böse! Der ewige Kampf! Wer gewinnt die Schlacht heute? 8o
    [Blockierte Grafik: http://www.kitconet.com/charts/metals/gold/t24_au_en_usoz_2.gif]


    Ich bin schon am shoppen.
    Der Termin ist immer günstig zum Nachmittagskaffee, in aller Ruhe werden die Schnäppchen wahrgenommen. :D

  • Zitat

    Original von Osterhase


    Ich habe mal die Bilanzen eingesehen.
    Aktiva sind im 1-2 stelligen Millionenbereich.
    Angelegt in Termingeldern bei Banken :D oder europäischen Staats- und Komunalanleihen.


    Da kann ich auch einen Großbrand mit meinen Pipi löschen gehn. =)


    Dann mal ran! :D
    In NY ist grad einer ... .


    ;)


    Gruß,
    gutso

  • Zitat

    Original von gutso


    Ja bitte! Damit die Schwarze Pampe nicht immer die Minenbilanzen so zu pappt!! :D


    Hallo,


    wenn der Iran dran ist, dann bin ich mal gespannt, wie ihr dann schaut...


    best regards
    BAAL

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