Wie sich vorbereiten vor dem Crash?

  • Ich habe einige Laienfragen darüber, wie könnte man sich am besten vorbereiten, in dem Fall, dass eine Krise des Banksystems eintritt.
    Ich kann Deutsch nicht so gut.


    a) Ich habe gelesen, in Anbetracht der Möglichkeit einer solchen Krise, ist es ratsam, von jeglichen Fonds austreten, und einzelne (Staats-)Anleihen mit kürzeren Ablaufszeit zu kaufen.
    Es ist mir nicht klar, warum eine Investition in einem Rentenfonds, der aus solchen Anleihen besteht, gefährlicher sein sollte als die Investition in einzelnen Anleihen.


    b) Ich habe ein Online-Depot. Im Fall, dass das Banksystem in Schwierigkeit gerät, ist es vielleicht besser, ein normales Depot bei der Bank der eigenen Stadt zu haben? Oder ist es egal?


    c) Man sagt, ist es besser EM in der Schweiz zu bewahren, weil es dort zumindest aus rechtlichen schwieriger ist, dass der Staat die Eigentümer konfisziert. Könnte nicht passieren, dass die Regierung entscheidet, nur die eigenen Bürger zu verschonen, und das Vermögen derjenigen konfisziert, die keine Schweizer sind?


    d) Ist es im Fall einer solchen Krise denkbar, dass die Regierung der Schweiz die Grenze schliesst, so dass man nicht mehr zum eigenen, in der Schweiz aufbewahrten Vermögen gelangen kann?
    Die Schweiz ist sowieso nicht in der EU, deswegen sollte es weniger rechtliche Schwierigkeiten geben, die Grenzen dicht zu machen.


    e) Wäre es in diesem Hinblick besser, in Liechtenstein das eigene mobile Vermögen zu bewahren? (es gibt die gleichen Vorteile, aber Liechtenstein hat zumindest ein umfassendes Abkommen mit der EU).


    f) Man sagt immer, der schweizer Franken entwickele sich in Zeiten der Krise relativ gut im Vergleich zu den anderen Währungen. Aber Finanzinstitute spielen, glaube ich, eine grössere Rolle in der Wirtschaft der Schweiz als in anderen Länder. Im Fall einer Finanzkrise sollte also das dortige Wirschaftsystem um so mehr leiden als in anderen Ländern. Aber dies sollte als Folge eine Verschwächung des Franken haben. Oder?


    Auf jeden Fall bedanke ich mich für all die interessanten Beiträge, die ich bis heute in diesem Forum gelesen habe.

  • Im Falle einer Krise des Bankensystems möchte ich weder in Rentenfonds noch in einzelnen Anleihen investiert sein, und ich halte nur noch soviel meines Vermögens in einem Depot, wie ich bereit bin, zu verlieren. EM bewahre ich weder in der Schweiz oder in Liechtenstein noch auf Banken sonstiger Länder auf, sondern nur im Safe des eigenen Hauses. Des weiteren habe ich GZ meines Landes (Euro) im eigenen Safe, damit ich jederzeit handlungsfähig bin. Vorräte an Nahrungsmitteln und Konserven für 6 Monate, ein Gasherd und Gasflaschen sowie Grundstücke in freier Feldlage sollen mich über die Runde bringen, wenn’s ganz dick kommt.


    Aber vor allem genieße ich jeden einzelnen Tag des gegenwärtigen Wohlstands :)


    Carpe diem

  • Zitat

    Original von SilVisconti
    Vorräte an Nahrungsmitteln und Konserven für 6 Monate, ein Gasherd und Gasflaschen sowie Grundstücke in freier Feldlage sollen mich über die Runde bringen, wenn’s ganz dick kommt.


    Aber vor allem genieße ich jeden einzelnen Tag des gegenwärtigen Wohlstands :)


    Carpe diem


    Die oben genannte Strategie halte ich für die beste: sich auf das Schlimmste vorbereiten, aber darüber das Heute nicht vergessen bzw. nicht nur an den Crash denken sondern auch dafür vorsorgen falls er doch nicht kommt.


    :)

  • Zitat

    Original von Tengu
    nicht nur an den Crash denken sondern auch dafür vorsorgen falls er doch nicht kommt.
    :)


    Tengu, glaub’ nicht, dass er nicht kommen wird.
    Diese gigantischste Ponzi Sheme aller Zeiten mit all’ seinen Auswüchsen,
    die ich jetzt nicht im einzelnen aufzählen möchte,
    kann sich nur in einem deflatory crash oder einer Hyperinflation auflösen.
    Es gibt kein Entrinnen!!
    Offen ist allein die Zeitschiene, denn niemand sieht in die Black Box der Finanzmärkte.


    Trotzdem: Carpe diem ;)


    SilVisconti

  • @venevia,


    a) auch wenn man die Möglichkeit eines Asset-Melt-Downs in Betracht zieht, Diversivikation ist Pflicht. Bei der Anlageentscheidung prüfen, wie man wirklich verteilt ist. Viele Leute halten die Asset-Klasse "Anleihen" überproportional und indirekt, über Ihre Lebens- und Rentenversicherungen. Falls unterversorgt, logisch, lieber den Rentenfonds buchen. der Rentenmarkt macht Alles, aus der jetzigen Situation heraus, nur Kurzläufer ordern, wäre albern. Ansonsten halte ich folgenden Tip für sehr hilfreich: Die Zahl "100", minus Lebensalter = Gewichtung!


    Also, 35 Jahre alt, 65% Aktien; 35% Anleihen!

  • Hallo Venezia, vorab dein Deutsch ist besser als das vieler anderer hier.
    Nun zu deiner Frage. Falls dich nur interessiert, wie man sich finanziell darauf vorbereiten kann/soll, dann ist meine Ansicht hierzu:


    a) keine Staatsanleihen
    b) keine Lebensversicherungen, langlaufenden Sparverträge
    c) unbedingt physisches Edelmetall und zwar in unmittelbarem Zugriff bei dir daheim.
    d) Bargeldreserven, vorzugsweise in Silberzehner
    e) Minenaktien und Rohstoff ETF´s
    f) eine eigene, bezahlte Immobilie


    Falls du noch weiter gehen möchtest und wirklich auf alle Umstände eines Crash vorbereitet sein willst, dann wird die Liste einiges länger. Vieles davon kannst du hier im Forum finden, aber da musst du schon Zeit investieren und viele Topics durchforsten.


    Als ultimativen Buchtipp möchte ich dir das "Lexikon des Überlebens - Handbuch für Krisenzeiten" empfehlen. Dort werden auf 493 Seiten alle Themen für die persönliche Vorsorge auf Krisensituationen ausführlich behandelt. Und das Beste ist es kostet gerade mal 7,95 €
    ISBN 3-938484-26-8

  • Hallo Venezia,


    ich halte es auch eher mit silverchiller.
    Löse Deine Depots langsam auf, egal ob online oder in der eigenen Stadt, in der Schweiz oder sonstwo! Nur Bares ist wahres! Oder Edelmatalle. Aber man muss auch mal was Essen usw. Also wie nun jetzt genau?
    Um das zu wissen, brauchst Du nicht 493 Seiten zu lesen, sondern nur etwa 10 bei Michelwinkler.de. Dort auf der Startseite auf "Download: Der Untergang". klicken und dann viel Spaß, soweit das eben möglich ist.


    Axel


  • Ich bin da ja ganz bei dir. 8)


    Egal ob USA, Europa oder Deutschland - ob Politik oder Wirtschaft. Das Denken und Handeln wird immer kurzsichtiger, immer Macht- und Profitgeiler etc. mit katastrophalen langfristigen Folgen. Die Profitmaximierung, die Umverteilung von unten nach oben, die Austrocknung des Mittelstandes, die Beschneidung von Bürgerrechten, die Umweltzerstörung - das alles kann sich zwar lange, aber nicht sehr lange durchsetzen lassen.


    Die große Frage ist aber nicht nur wann sondern auch in welchem Ausmass ein (oder eben mehrere) Crash(s) erfolgt.


    Ich rechne bereits seit fast 10 Jahren mit dem baldigen Crash. Seitdem hat es mehrmals gerumpelt, aber so richtig nie... Ich denke es wäre durchaus möglich über mehrere halbwegs kontrollierte mittlere Crashs da Ganze noch relativ lange hinaus zu zögern.


    Es ist ein großer Unterschied, ob man sich auf einen großen Big-Bang mit Folgen die unser Vorstellungsvermögen übersteigen (Weltweit Krieg, Aufstände, Hungersnöte, Systemzusammenbruch) vorbereitet oder auf eine Reihe mittelschwerer Crashs, die aber nicht in der Katastrophe enden.

  • Zitat

    Original von axel faulei
    Hallo Venezia,


    ich halte es auch eher mit silverchiller.
    Löse Deine Depots langsam auf, egal ob online oder in der eigenen Stadt, in der Schweiz oder sonstwo! Nur Bares ist wahres! Oder Edelmatalle. Aber man muss auch mal was Essen usw. Also wie nun jetzt genau?
    Um das zu wissen, brauchst Du nicht 493 Seiten zu lesen, sondern nur etwa 10 bei Michelwinkler.de. Dort auf der Startseite auf "Download: Der Untergang". klicken und dann viel Spaß, soweit das eben möglich ist.


    Axel


    Wo schreib ich denn dass er seine Depots auflösen soll ??


    Punkt e) Minenaktien und Rohstoff ETF´s ... sind bei mir mit ca. 60% gewichtet, EM mit 30% und Bar 10%


    Deinen Michel Untergang Artikel als alternative für das Lexikon des Überlebens zu nennen ist schlicht der Witz. Sein Szenario ist der Witz und seine rassistische Hetze unerträglich. Aber wollen hier jetzt nicht über diesen Michel diskutieren, dass kannst du wenn du unbedingt willst hier http://www.goldseiten-forum.de/thread.php?threadid=5411


    Im Übrigen, willkommen im Forum!

  • Lieber silverchiller,


    'tschuldiging, dass ich nur in den Punkten a bis d und f mit Dir übereinstimme. Auch wollte ich das von Dir empfohlene Buch nicht herabwürdigen, was ich ja auch gar nicht kann, weil ich es nicht gelesen habe. Wenn Du Winklers Artikel als Witz bezeichnest, ist das in Ordnung. Wobei ich ihn eher als Satire sehe und heimlich hoffe, dass es keine Realsatire ist.
    Aber was meinst Du mit Deinem Schlussatz:
    "Ich schätz mal, aber wer weiss das schon?" ?


    Axel

  • Vielen Dank an allen!
    Bevor ich euch schöne Osterferien wünsche, wollte ich ein bisschen genauer auf das Punkt a) meiner Frageliste eingehen:


    In den Verkaufsprospekten der Fondsgesellschaften steht überall die Klausel:
    "Die Verwaltungsgesellschaft ist ermächtigt, die Berechnung des Nettovermögenswertes sowie Ausgabe, Konversion und Rücknahme von Anteilen in folgenden Fällen vorübergehend auszusetzen: ..., wenn der Nettovermögenswert des Fonds nicht mit genügender Genauigkeit ermittelt werden kann, wenn durch Beschränkungen sonstiger Übertragungen von Vermögenswerten Geschäfte eines Fonds undurchführbar werden, oder falls Käufe und Verkäufe von Vermögen eines Fonds nicht zu normalen Wechselkursen vorgenommen werden können."


    Ich beziehe mich also nicht auf die Zeit, in der das Finanzsystem völlig kollabiert ist, sondern in der das Banksystem immer noch einigermassen besteht (Tengu spricht von 'mittelschwerem Crashs').


    Nun, heißt das, dass man in den letztgenannten Fällen nicht mehr an sein Geld dran kommt, wenn dies in einem Rentenfonds (der z.B. aus 3 Staatsanleihen besteht) investiert ist. Stattdessen wenn man diese 3 Staatsanleihen im Depot einzeln besitzt, kann man (könnte man vielleicht immer noch) sie verkaufen?


    Noch mal vielen Dank
    ... und schöne Osterferien

  • Zitat

    Original von axel faulei
    Lieber silverchiller,


    'tschuldiging, dass ich nur in den Punkten a bis d und f mit Dir übereinstimme.
    Axel


    Axel, bei mir muss sich keiner entschuldigen ... ich bin halt eher der direkte Typ, was manchmal auch als agressiv gewertet wird.
    Wie auch immer "Witz" und "Satire" sind ja schon mal artverwandt ... nur jemandem das Untergang PDF zu empfehlen, quasi als Leitfaden, dass kann ich nicht beführworten. Klar sind ein paar der Tipps brauchbar, nur im Gesammten ist der Artikel einfach unseriös.


    Wer an dem Thema interessiert ist und wem 8€ nicht weh tun, der kann sich das Buch ruhig mal kaufen, es ist sachlich, fundiert und vom Umfang her einzigartig im deutschen Raum. Dazu noch unpolitisch.


    Genug Werbung, weil ich verdiene daran niente ... relaxte Feiertage wünsch ich .. chill on

  • Also - ich halte einen Crash ja auch für nicht unwahrscheinlich. Aber ich bezweifle, dass die allerschlimmsten Szenarien wirklich Realität werden. Schlimmer wäre, wenn danach noch mehr Sozialismus aufkommt (möglich, aber nicht zwingend) und der Großteil der Menschheit für den Rest des jeweiligen Lebens in relativer Dauerarmut vor sich hinvegetieren würde.
    Wenn ein Crash kommt, mag es sein, dass es einigen Leuten dreckig geht - aber: <<Le jour suit la nuit>>. Es ist möglich, dass der Crash bald überwunden sein wird - in dem Fall bin ich sicher, dass man schon mit wenigen Unzen Ag ohne Hunger durchkommen wird. Wenn wir Glück haben, geht es uns allen ein paar Jahre nach dem Crash besser als je zuvor.

  • In einem echten Crashszenario wird man mit EM allein nicht allzu weit kommen. Auf dieser Seite gibt es eine umfassende Zusammenstellung aller möglichen nützlichen Dinge für die verschiedensten großen und kleinen Katastrophen.


    All denen, die sich wirklich auf einen Crash vorbereiten und nicht nur irgendwelche sonderbaren politischen Ansichten verbreiten wollen, sei hiermit diese sehr detaillierte Webseite zum Lesen empfohlen.



    silver1st

    "Zu wissen sei es jedem, der's begehrt:
    Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
    Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
    Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland."


    (Faust, Der Tragödie zweiter Teil)

    Einmal editiert, zuletzt von silver1st ()

  • [quote]Original von silver1st
    In einem echten Crashszenario wird man mit EM allein nicht allzu weit kommen.


    Ich denke aber, dass solche Extrem- Crashes, in denen ich alleine durch die Wälder Mecklenburgs streifen und mich von Beeren und Aas ernähren muss, sehr sehr unwahrscheinlich ist.
    Die andere Variante (größere Verwerfungen im Finanzsystem) sind dagegen absolut sicher. Und hier komme ich mit EM druchaus sehr weit.
    Sollten wir zu dem Teil der Menschheit gehören, den die Eliten in ihrem Bevölkerungsreduktionsprogramm auslöschen wollen, ist sowieso alles zu spät !
    (Wobei ich das nicht vermute, denn die USA haben als Vorposten dieser Kräfte bald ausgedient und das gleichgeschaltete Europa wird diese Rolle nahtlos übernehmen. Denkt dran, Zentrum der Hochfinanz ist nach wie vor London!)

    "Die Zuweisung von Macht sollte von den Banken genommen und wieder auf die Bevölkerung übertragen werden, der sie eigentlich gehört." – T. Jefferson

  • Sagt mal...Indianerspiele sind doch megaout.......sind die Wälder leergeschossen erlege ich mit dem Jagdbogen eben die Jäger...dann mache ich ein Confit draus und verhökere es.


    In der Krise wie ihr sie beschwört hilft nur ein Bunker und eine kleine priv. Streitmacht.....und so was wird immer in Gold bezahlt.


    cu DL...und ich kraule die golden eggs :D :D :D

  • Ich glaube das wir nach einem hartem Crash in einer Diktatur Leben werden. Kommunismus ist gescheitert, der Kapitalismus wird scheitern und dann sind mal wieder Diktatoren gefragt :(
    Da wir ein Volk fast ohne Waffen sind haben wir den Staatsgewalten nichts entgegenzusetzten. Bevor sich die sogenannte Elite vom Volk verjagen und enteignen läßt werden sie uns schon zeigen wo der Frosch die Locken hat..


    Sollte es zu einem Softlanding (langsame verarmung in Europa) kommen hat der Bürger die Chance :D sich an die Armut zu gewönnen. Dann wirds wohl eine Sozialistische Diktatur.

    Du Mußt dein Gegenüber freundlich behandeln oder ihn schwer schädigen. Den wegen kleinen Beleidigungen nimmt er schwere Rache, bei schwerer Schädigung kann er es nicht.
    -Niccolo Machiavelli -


    Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muß man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll. O.v.Bismarck

    Einmal editiert, zuletzt von Tisto ()

  • Zitat

    Original von Tisto
    Ich glaube das wir nach einem hartem Crash in einer Diktatur Leben werden. Kommunismus ist gescheitert, der Kapitalismus wird scheitern und dann sind mal wieder Diktatoren gefragt


    Wo immer Kapitalismus herrschen wird, wird er nicht scheitern. Ich muss leider bezweifeln, dass er irgendwann herrschen wird. Naja, wir werden sehen.

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