Gold und Silber selber schmelzen.

  • was ist der Sinn der Aktion, solche Barren herzustellen?

    Just for fun :D
    Ich habe halt einfach Lust meine eigenen Barren zu machen.


    Habe schon mal gegossen (250 Gramm). Das Ergebnis war aber optisch nicht so schön und das Gewicht schwank sehr. Meine Hoffnung mit dem Muffelofen ist, das Gewicht besser einzustellen und schönere Barren zu bekommen.
    Ich habe ein Video gesehen, dass bei den Profis ein Laufband mit Grafitform durch einen Ofen läuft. Ich denke mit Schutzgas.

  • Das Problem wird die Entlüftung sein - Silber ist viel zu schwer, als dass die eingeschlossene Luft von selbst entweichen würde - wäre dann dumm, wenn das spezifische Gewicht nicht stimmen würde

    ich kann das weder aus theoretischer noch aus praktischer Sicht verstehen, wie du darauf kommst, daß der Barren ausgerechnet bei der Methode im ziemlich abgeschlossenen Muffelofen Luft/Gasblasen enthalten könnte
    insbesondere die Logik mit dem zu schweren Silber verstehe ich nicht
    eher gibts Luftblasen, wenn das erstarrende medium deutlich leichter ist als Silber und/oder eine sehr zähe Konsistenz hat (Kunststoff beispielsweise)

    schönere Barren zu bekommen

    ich würde bei dem Konzept eine Entnehmbarkeit im flüssigen Zustand vorsehen für schnellere Abkühlung an der Luft
    aber vielleicht gibts bei sehr langsamer Abkühlung eine besonders interessante Kristallisationsoberfläche
    an eher glänzend mit einigen wenigen Erstarrungslinien glaub ich bei Abkühlungszeit im Ofen bis zur Erstarrung von vielleicht halbe Stunde nicht
    bei nur geöffneter Tür sinds wegen der Strahlungswärme der Isolierung immer noch etliche Minuten
    geschweige bei geschlossener

  • Mahlzeit ist machbar, allerdings wird Deine Form nur ne Einwegform sein.


    Wenn Du öfter gießen willst mach Dir ne Form aus Platin :whistling: .


    Musst halt mit der Temperatur ein wenig spielen, bis Du das Optimum hast.


    Richtig ist, dass Du nur eine schöne glatte Oberfläche bekommst wenn Du den Guss schnell abkühlst, beim langsamen abkühlen im Ofen wird die Oberfläche eher rauh.

  • Vielen Dank für die Tips.
    Dann werde ich demnächst einen Versuch wagen. Die Graphitform nehme ich raus, wenn das Silber flüssig ist.


    Geht das auch mit 925, 800, 625?
    Brauche ich dann Schmelzpulver?

  • ja, Schmelzpulver ist bei kupferhaltigen legierungen sinnvoll und Beize (verdünnte Säure), denn die Kupferanteile werden mächtig oxidieren
    nach dem beizen muß die feinmatte Oberfläche "gekratzt" werden
    ist denn ein Muffelofen schon vorhanden?

  • Ich habe genau das was Du da versuchen willst auch schon versucht.
    Die Graphitform verbrennt natürlich mit der Zeit.
    Es ist so, dass Feinsilber beim Schmelzen tatsächlich Gase aus der Umgebungsluft aufnimmt und normalerweise beim Abkühlen, ganz kurz bevor der Erstarrungsprozess beendet ist, als sogenannte Spratzen wieder abgibt.
    Die wachsen dann telweise wie kleine Bäumchen aus der erstarrenden Oberfläche.
    Wenn man das Silber langsam abkühlen lässt, dann neigt es stark zur Lunkerbildung, das sind massive Löcher, meist auf der der Oberseite abgewandten Seite, bzw. an den Rändern des Barrens.
    Allerdings hatte ich noch nie so große Barren auf diese Art gemacht, vielleicht verhält es sich da dann anders.

  • Ich habe einen alten EFCO 180 (1100 Grad). Den habe ich vor Jahren mal in der Bucht geschossen.
    Leider fehlt das Glas am Guckloch. (Wo gibts Ersatzteile?)


    Meine Hoffnung war, dass das Erstarren ohne spratzen funktioniert. Bisher war ich der Meinung, dass
    das Spratzen von kalten Formen oder Feuchtigkeit kommt.


    Ich werde das einfach mal testen. Graphitform mit Silber in den Ofen, hochheizen, schmelzen, raus und
    unter Lötlampe erstarren lassen, abschrecken und ggf. später beizen.


    Noch weitere Tips?

  • Schau mal da, gibts noch andere Anbieter auch in .at


    Ich habe einen alten EFCO 180 (1100 Grad). Den habe ich vor Jahren mal in der Bucht geschossen.
    Leider fehlt das Glas am Guckloch. (Wo gibts Ersatzteile?)

    https://shop.keramik.at/c/1106/Ersatzteile.html

  • kurzes Update aus der Silbermanufaktur:


    Ich habe vor ein paar Tagen mal probiert.
    Silber in die Graphitform und ab in den Muffelofen.
    Der Muffelofen hat gefühlt eine Ewigkeit gebraucht bis er auf Temperatur war. (> 1h)
    Graphitform raus und mit der Lötlampe geblasen.


    Das Ergebnis war nicht so schön wie erhofft.
    Ich vermute aus der glühenden Form kommt soviel Hitze, dass die Erstarrung zu lange dauert.
    Die Oberfläche ist sehr rau und in der länglichen Form kamen sogar Spratzen.
    Positiv: Das Gewicht ist exakt 100 Gramm


    Das nächste Mal mache ich Freihandguss.
    Mal schauen, wie das Gewicht so wird.


  • OMG
    die exakt 100g machen den aber noch lange nicht zum bankhandelsfähigen Barren ;)


    und was hast du da im Hintergrunde für ein "Gewächs" "gezaubert"?
    oder sind das schon 2 Versuche?(geht aus deinem text für mich nicht hervor)


    im Übrigen verstehe ich das mit der heißen Form eh nicht
    aber was weiß ich schon, ich hab halt den Tunnelblick von jemandem, der das richtig gelernt hat
    man muß alte überkommene Arbeitsweisen auch infragestellen können, neuerdings ist ja auch ein Zahlensalat auf der Festplatte jede menge Geld wert, solang man nicht mit einem magnet zu nahe kommt.... ;)

  • Moin,


    irgendwer hat mir mal erläutert,
    dass das Spratzen beim Silber vom O² kommt.
    Der hat das Silber immer mit Borax geschmolzen / abgedeckt?!


    Hörte sich für mich ganz plausibel an.
    Wobei die Objekte von dem jetzt auch nicht wesentlich toller aussahen...


    Liebe Grüße
    Marek

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  • Also ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man Spratzen bei Feinsilber weitestgehend vermeiden kann, wenn man es nur bis kürz über der Liqiudustemperatur erhitzt und sobald es geschmolzen ist gießt.
    Dann hat das Silber nicht genug Zeit Gase in großen Mengen aufzunehmen.
    Und einen vernünftigen Ofen würde ich mir kaufen, mit dem kleinen Ding wird das auf Dauer nichts, auch wenn er Silber schmelzen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Solche Öfelchen wurden zum Emaillieren von Schmuck verkauft. Habe auch noch ein solches aus der Hinterlassenschaft meiner Mutter. Werde es aber aufrüsten mit einem Thermometer. Dann wird man nach einer Zeit die "Haltezeit" abschätzen können. Bei Silber wegen der sehr hohen Wärmeleitfähigkeit aber natürlich viel kürzer als bei Keramik z.B.


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Ich habe vor Jahren auch mit so einem Ofen angefangen. Leider konnte ich damit nicht wirklich was schmelzen. Die Investition in den Devil Forge war eine der Besten, die ich für diese Angelegenheit je gemacht habe.

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