"Flecken" auf Maple Leafs

    Ich wundere mich etwas über folgendes Phänomen, mittels Forumsuche habe ich keine Antwort gefunden. Vielleicht ist das ja absolut normal (z.B. der beginnende Prozeß des "Anlaufens"), ganz sicher bin ich mir aber nicht. Von Euch wird es sicher jemand wissen:


    Ich habe vor ein paar Wochen/Monaten 1 oz. Maple Leafs in original 20er-PVC-Tuben gekauft. Davon habe ich einen Teil ungeöffnet eingelagert und ein paar Tuben zum Begutachten aufgemacht, die Münzen herausgenommen und auch mit der Hand berührt (meist am Rand, hin und wieder aus Versehen am Münzbild). Alle waren in einwandfreiem Zustand, prägefrisch eben, alle Jahrgang 2007.


    Von den geöffneten Tuben zeigen fast alle Münzen nun eigenartige "Flecken", kreisrund bis ovale milchige Stellen die aussehen wie Wasserflecken. Entfernen lassen sie sich durch Reiben mit einem Tuch nicht. Laufen Silbermünzen so an? Oder ist das etwas anderes? Ich habe ein ML von 1990, das zwar angelaufen ist (am Rand und an den Erhebungen der Schrift z.B.), aber keine solchen runden Flecken zeigt.


    Einmal ein Bild und ein Scan zum Verdeutlichen. Ein großer Fleck ist im Haar der Königin und ein kleinerer unterhalb der "II"

    Zitat

    Original von M.Sammler
    Die Bilder erinnern mich sehr stark an Münzen, die Ölspritzer durch die Prägung abbekommen haben. Da du allerdings geschrieben hast, dass diese Flecken zu vor nicht waren, kann ich dir leider nicht weiter helfen.


    Münzen die von Hand berührt werden, bekommen flecke durch den Schweiß der Hände.
    Nicht reiben - bei einem ML vielleicht egal, aber bei Sammlermünzen sind geriebene an der unteren Werteskaler nur noch als s(schön) einzustufen.


    Abhilfe schafft ein Silbertauchbad, gut abspülen und trockenen lassen. Ferner hilft auch Natron, aber immer gut abwaschen und trocknen. Am besten mit Handschuhen wieder in die Tubes.


    Gruß Blaubronco

    Also ob das vom Anfassen kommt weiß ich nicht, aber ich habe hier noch orignial eingeschweißte Münzen und Barren die auch solche Flecken bekommen und das unter der Folie. Ich denke da ist die Erklärung mit den Ölspritzern gar nicht so schlecht. Hast du mal geschaut, ob ein von dir vorher ungeöfner Tube auch diese Flecken aufweisst? Dann hättest du eine Bestätigung.

    Am schlimmsten ist das bei den Eagles - genau diese Flecken habe ich teilweise auf der ganzen Münze (verschiedene Jahrgänge) - bei Dir ist das ja noch sehr begrenzt. Geht auch mit Natrontauchbad / Alufolie nicht weg - den Versuch kannst Du Dir sparen. Daher kaufe ich auch keine Eagles mehr :rolleyes: Bei meinen Maples habe ich das nicht so oft.


    Wenn ich mal Muse habe, stell ich ein Bild rein

    Solche Flecken treten recht oft bei Silberlegierungen auf, bei denen der Silberanteil relativ gering ist. Dieser Fakt trifft auf den ML nicht zu. Wenn diese Flecken nach dem Tauchen wieder auftreteten, dann kann aber die Homogenität des Metalls an dieser Stelle nicht gewährleistet sein.

    Hi, also Natron ist eher für Brause. :]


    Ich habe meine angelaufenen Silbermaple und -eagle
    in leicht köchelndes Sodawasser gelegt.
    (500 gr bei IHRPLATZ ca 1,- €)
    Vorher etwas Alufolie anwickeln.
    Soda löst eventuell vorhandene Fettspuren zu Seife auf.
    Die Alufolie sorgt für die Reduktion des Silbers -
    braune und schwarze Stellen verschwinden in Sekunden.
    Kochsalz geht auch, löst aber kein Fett.
    Die alkalische Lösung greift das Silber nicht an!
    Einziger Nachteil: Glas und Porzellan werden angeätzt.


    Viele Grüße


    Vatapitta :D

    Ihr beunruhigt mich jetzt etwas, aber danke für die Tips, ich werde alles mal ausprobieren.
    Ölspritzer: Zumindest von der Farbe könnte das hinkommen, manche Flecken sind grünlich-gelb. Aber wie gesagt, sie waren nicht von Anfang an drauf.
    Fingerspuren: Können es eigentlich nicht sein, dazu sind sie zu regelmäßig rund.
    Ungeöffnete Tuben: Wenn ich die jetzt aufmache und es ist nix? Dann wären sie geöffnet und wenn es dann später auftritt weiß ich ja immer noch nicht genau. Auf jeden Fall waren die jetzigen geöffneten von Beginn an makellos. Ich habe auch eine der geöffneten Tuben, in denen alle Münzen auch weiterhin ohne Flecken sind.
    Prägestempel: Eher nicht, weil die "Spritzer" immer an anderen Stellen zu finden sind. Sie sind außerdem tendenziell etwas häufiger auf der Wertseite als auf der Ahornseite, wenn ich das jetzt richtig abschätzen kann.
    Legierung: Oha! Das nächste was ich kaufe, ist eine Schieblehre und eine Feinwaage...


    Ich habe nochmal die 1990er Münze eingescannt, das ist m.E. ein normales Anlaufen (schwer zu erkennen).

    ich kenne diese Flecken auch bei wertvollen Proof Münzen .. leider habe ich noch keine wirksame Methode gefunden, diese wieder zu beseitigen.


    Ähnlich sehen aber auch Kalkflecken aus: die gehen ruck zuck in Zitronensäure weg. Und wenn es Ölflecken oder auch Fingerabdrücke sind, dann hilft ein Bad in Lösungsmittel oder Alkohol. Zitronensäure, dann zum Neutralisieren Natronbad, dann Spülen mit Wasser und zuletzt in Propylalk. .. ist die Standardprozedur, die 90% aller Verschmutzungen und Flecken entfernt. Silberbad hilft nur beim klassischen Anlaufen, nicht aber bei richtig dicken Belägen oder Flecken. Auch die Alufolien-Methode hat nach meiner Erfahrung keine besonders tolle Wirkung, auch wenn das in jedem Fachbuch steht. (Mehlhausen im "Handbuch zur Münzenpflege" schreibt das übrigens auch, dass die Alumethode wenig bringt)


    Ein interessantes Phänomen dazu: Besteck, Löffel und Gabeln aus 925 Silber, ist ja wohl technisch genauso Sterlingsilber wie viele Anlagemünzen .. da bleiben Schwärzungen vom Silberbad ziemlich unbeeindruckt, während mit dem Silberreiniger von WMF sich die ganz leicht wieder blitzeblank putzen lassen. Das gleiche gilt für manche Barren, die lassen sich nur mit Putzen wieder blank bekommen ... was natürlich als Methode für Münzen nicht in Frage kommt. Schon gar nicht für Proof Münzen. Das WMF Mittel über Nacht einwirken lassen und dann abspülen hilft auch nichts ... Aber ich suche immer noch nach chemischen Mitteln, die auch dicke Beläge entfernen .. ohne die Spiegelglanzfläche nachher matt werden zu lassen ... Mehlhausen schreibt was von Salzsäure, die nach wenigen Sekunden eintauchen die Münze komplett schwärzen soll, was man dann in Natron aber wieder wegbekommen soll ... ich denke das muss ich mal probieren ...

    Zitat

    Original von Schlange
    Legierung: Oha! Das nächste was ich kaufe, ist eine Schieblehre und eine Feinwaage...


    Messgeräte werden Dir hier nicht weiterhelfen. Die eventuelle Verunreinigung betrifft nur einen sehr geringen, für die Bewertung der Legierung einen zu vernachlässigenden Teil des Ganzen!

    Zitat

    Original von Schlange
    Von den geöffneten Tuben zeigen fast alle Münzen nun eigenartige "Flecken", kreisrund bis ovale milchige Stellen die aussehen wie Wasserflecken.


    Zitat

    Original von M.Sammler
    Die Bilder erinnern mich sehr stark an Münzen, die Ölspritzer durch die Prägung abbekommen haben. Da du allerdings geschrieben hast, dass diese Flecken zu vor nicht waren, kann ich dir leider nicht weiter helfen.


    Bei mir sind diese hässlichen Flecken schon auf (ziemlich vielen) prägefrischen Maple Leaf Münzen die original verpackt sind.

    um mal hier mit einigen Sachen aufzuräumen:
    Silbermünzen laufen genau wie Silberschmuck durch Schwefel in der Umwelt gelblich bis schwarz an
    diese Sulfidierung läßt sich durch Tauchbäder oder die Alumethode zurückwandeln, aber das Silber ist bei der chem. Reaktion aus der Oberfläche gerissen worden und bleibt nach der Rückwandlung massiver Verdunklungen als matte Schicht zurück, der Stempelglanz ist unrettbar hin
    bei (professioneller)Schmuck(reinigung) wird dann nochmal poliert bzw. mit ner rotierenden wasserbeträufelten Messing-oder Neusilberbürste "gekratzt", was dann schon recht gut aussieht, aber nicht den echten Hochglanz zurückbringt, dafür muß dann noch (z.B. trommel-)poliert werden, für Münzen natürlich unmöglich
    bei Silberbesteck sieht die Sache ganz anders aus: die werden teilweise in den Mustervertiefungen ab Werk geschwärzt,aber nicht oder nur teilweise durch Schwefel, sondern durch Sauerstoff oxidiert, damit diese gewollte Musterbetonung auch erhalten bleibt, wenn das bei Nichtbenutzung durch Schwefel letztlich komplett angelaufene Besteck zur Auffrischung in ein Silbertauchbad gelegt wird
    Polierpaste mit Schleifkörpern hilft natürlich in jedem Falle, aber Münzen haben danach logischerweise nur noch Metallwert

    befinden sich aber schon auf dem Maple Leaf, wenn dieser in Tubes die Münzprägestätte in Kanada verlässt, also gerade erst produziert worden ist.


    Insoweit sollte es weder ein silbertypisches Anlaufen, noch Seewasser aus einem Container sein, zumal nahezu alle Maples auch nach Europa geflogen werden.


    In der Münzprägestätte gibt es meines Wissens weder einen Strand noch eine Münzberegnungsanlage, zumindestens nicht bei meiner letzten Besichtigung :)

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