Gold oder Immo?

  • Das wäre atypisch Deflationator,


    Du hast deine Schlußfolgerungen nicht konkretisiert und suggerierst ein lokales Platzen einer Immobilienblase. Von welcher Immobilienlage sprechen wir? Begehrte Stadt- oder unattraktive Randlage?


    Darlehensverträge laufen durchschnittlich über 10 Jahre. Im Jahr 2003 wurden erträgliche Zinsen für Hypothekendarlehen verlangt und derzeit befinden wir uns imner noch in einem Zinstief. An den Zinsen kann ein Anstieg von Immobilienverkäufen nicht liegen. Ein weiterer Grund wären untragbare Ratenbelastung aus welchen Gründen auch immer. Da kann ich mir bei den "Besitzern" einen Verlust ihre Einkommensquelle vorstellen. Ein laufender Wirtschaftszusammenbruch ist in Deutschland momentan nicht zu erkennen. Noch nicht.


    Unter der Voraussetzung, daß deine Beobachtungen objektiv sind, wird es sich um lokale Gegebenheiten handeln. Wenn ich nach Düsseldorf fahre, sprießen in manchen Gegenden ein Haufen Baukräne. Allerdings kanst Du selbst derartige Spitzen nicht auf ganz Düsseldorf ausweiten. In Kernruhrgebietsstädten( Duisburg, Gelsenkirchen, Oberhausen) sieht es eher trostlos aus. Nimm eine Stadt wie Essen. Im Essener Norden wohnt die Trostlosigkeit, der Essener Süden dagegen ist eine attraltive Gegend.


    In meiner Kleinstadt stehen etliche Häuser seit längerer Zeit zum Verkauf. Irgendwo gibt es Haken und Ösen. Lage, Erbpachtgrundstück oder stark Renovierungsbedüftig lassen die Immobilien zu die reinsten Ladenhütern werden. Vielleicht tritt jetzt ein gößere Zahl von Erbschaften durch die Alterung unserer Gesellschaft auf? Reine Spekulation. Ich schaue sehr aufmerksam nach Verkaufsschildern von Immobilien in meiner näheren Umgebung. Interessant ist, wie lange stehen die Immobilien zum Verkauf.


    Bei Ladenlokalen fällt mir eine größeren Anzahl von Leerständen auf. Wie gesagt, Kleinstadt mit Randlage und aussterbendes Umfeld.

  • ich lese das nicht als regional geplatzte Immoblase, sondern als sich aufblasende, wenn da jetzt so viel Rotation ist und Geld reingesteckt wird
    geplatzt wäre, wenn überall Verkaufsschilder mit wöchentlich sinkenden Preisen stehn würden ohgne Käufer

  • Die Häuser waren schon sicher abbezahlt.
    Die waren aber hässlich - jahrelang nichts mehr gemacht.
    Die neuen Besitzer haben die kompl. renoviert.


    Ich hätte da kein Geld reingesteckt - aber durch günstige Zinsen wird vieles möglich...


    Immerhin die Verkäufer haben die Zeit genutzt...

  • Hallo Deflationator,

    Zitat

    Die waren aber hässlich - jahrelang nichts mehr gemacht.

    Diese Inhomogenität der Wohnsubstanz entspricht meiner Wahrnehmung über die Siedlungen meiner Stadt. Ich sehe hierbei nur die Außenanlagen und da gibt es Gegenden, wo viel in die Häuser gesteckt wird und andere Gebiete mit etwas *runtergekommener" Bausubstanz. Speziell in den Neubaugebieten werden Baulücken viel langsamer geschlossen als zu früheren Zeiten.


    Die Grundstückspreise sind oft jenseits von Gut und Böse. Wobei das Grundstück in den vergangenen Jahrzehnten werterhaltend blieb, erfährt ein ungewartetes Haus den allmählichen Wertverlust. Um ehrlich zu sein, aus meinen spärlichen Beobachtung kann nicht im Entferntesten eine Tendenz abgeleitet werden.

  • Die Häuser waren schon sicher abbezahlt.
    Die waren aber hässlich - jahrelang nichts mehr gemacht.
    Die neuen Besitzer haben die kompl. renoviert.


    Ich hätte da kein Geld reingesteckt - aber durch günstige Zinsen wird vieles möglich...


    Immerhin die Verkäufer haben die Zeit genutzt...


    Und die Käufer nicht?
    Mit etwas Optimismus, EK, billigem Kredit und handwerklichem Geschick wohnen die in 15 Jahren in nem abbezahlten Schmuckkästchen. Dann wird das Spiel mit èinem Dreifamilienhaus wiederholt, und man kann der Rente gelassen entgegen sehen. :)

  • Und die Käufer nicht?


    Ist sogar noch besser,
    ist ja nun auch nicht so, dass die Verkäufer nun unter der Brücke wohnen, da kann man ebenfalls getrost davon ausgehen das zu einem großen Prozentteil die Erträge aus den Hausverkäufen in Verbindung mit den derzeitig billigen Krediten genutzt wird um neue Häuser hochzuziehen.
    Das ist zumindest hier so ersichtlich, Gebrauchtimmos werden durch neue Käufer regelrecht komplettsaniert und ein paar km weiter wird eine Hütte neben der anderen hochgezogen. Funktioniert wohl solange man die Kredite noch hinterhergeworfen bekommt.
    Hab ja selber meinen Kredit nochmal verlängert anstatt ihn letztes Jahr aufzulösen, die Kreditbelastung ist ja mittlerweile ein Witz und die letzten Monate zahlt sich das so oder so automatisch ab, gut neu finanzieren auf dem level würde ich auch nur mit ausreichend EK in der Hinterhand, ewig bleiben die Zinsen nun auch nicht auf dem Niveau, zumindest das sollte man einkalkulieren, das es u.U. in 10 Jahren aufmal das 3-fache kosten könnte was zur Folge haben dürfte, das etliche Finanzierungen (besonders die 1%-Tilger, welche sich derzeit auf den letzten ct. schöngerechnet haben) in sich zusammenbrechen.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • Zitat

    das es u.U. in 10 Jahren aufmal das 3-fache kosten könnte

    Tut, bei allem Respekt, das glaube ich nicht.
    Diese Gesellschaft lässt sich überhaupt nur noch mit Niedrigzinsen betreiben. Wegen der krassen Ungleichheit der Einkommen und Vermögen gibt es zu viel anlagesuchendes Kapital und zu wenig Konsumnachfrage. Die Begriffe asset inflation bzw. Anlagenotstand sind ja nicht ohne Grund entstanden. Jemand muss die anlagesuchenden Kapitalien aufnehmen und das Geld unter die Leute bringen; das schafft zugleich Anlageobjekte und Nachfrage. Man muss sich nur vorstellen, wo wir stünden, wenn die Schulden der letzten Jahrzehnte nicht aufgenommen und das Geld nicht ausgegeben worden wäre: Tief in der Depression. Jetzt aber gehen uns die Schuldner aus. Da kann man keine hohen Zinsen brauchen.
    Das gilt für die entwickelten Länder, für China usw. (noch) nicht; dort gibt es noch genug Wachstums- und Investitionsspielräume.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Tut, bei allem Respekt, das glaube ich nicht.


    Na, ein astronomisch hohes Zinsniveau wäre es selbst bei einer Verdreifachung wohl nicht. Wenn ich nur mal von meinen 1,9 % ausgehe (gut, ist jetzt bissi schon her) wären das gerademal 5,7 % und selbst das ist noch meilenweit von einer "Hochzinsphase" entfernt.

    Zitat

    Jetzt aber gehen uns die Schuldner aus. Da kann man keine hohen Zinsen brauchen.


    So... oder so, bleiben die Zinsen unten krepieren viele dann an den explodierenden Nebenkosten, die sind ja unabhängig davon auch noch da und auch die sollte man tunlichst nicht unterschätzen, ist ja nun nicht so, das Strom, Heizung, Wasser, Abwasser und der ganze andere Krempel nun günstiger werden.
    Ist halt ein Rechenbeispiel, dennoch kann/ sollte man zumindest so planen das man nicht beim kleinsten Anlass zwischendurch aufmal ohne Hütte dasteht, passiert ja oft genug.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut


  • Ist halt ein Rechenbeispiel, dennoch kann/ sollte man zumindest so planen das man nicht beim kleinsten Anlass zwischendurch aufmal ohne Hütte dasteht, passiert ja oft genug.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut


    Richtig, Planung ist wichtig. Aber irgendwann kommt mal der Punkt, wo aus Planung Realität werden soll. Und diesen Punkt erreicht doch keiner mehr, der im Forum mehr als ein Jahr mitgelesen hat. :) Scheitern ist keine Schande, und wenn man die vielen guten Ratschläge hier rausfiltert, stehen die Chancen auf Erfolg nicht schlecht, und am Ende hat man Gold und Immo.

  • Zitat

    Der einzige Weg zur Vermögensbildung: so viel Schulden wie möglich - und alles weitere vertrauensvoll dem Kollegen Kluncker überlassen

    Das ist jetzt ein Selbstzitat aus 1969, wo ich meine erste Eigentumswohnung kaufte - mit 20 % Elternhilfe und 75 % Schulden. (Kluncker war damals der ÖTV-Vorsitzende.) Mit diesem Grundsatz bin ich seitdem gut gefahren. Ohne eine hilfsbereite Familie und Verwandtschaft im Hintergrund hätte ich aber auch vorsichtiger taktiert.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Hallo Fritz,

    Zitat

    Der einzige Weg zur Vermögensbildung: so viel Schulden wie möglich - ...

    Ein Motto für den Höllenhund auf einem Himmelsfahrtkommando. Damals war noch ein lupenreiner Lauf im Arbeitsleben möglich. Pensionär ist in Deutschland meist ein Beamter.

    Zitat

    Jetzt aber gehen uns die Schuldner aus.

    Da widerspreche ich vehement, nicht die Zahl der Schuldner geht aus, sondern die Schuldner mit guter Bonität. Wer jetzt einen Kredit mit Niedrigzinsen aufnimmt und gut verbeamtet ist oder notfalls den Kredit sofort ablösen kann, sollte in Ruhe darüber nachdenken.

  • Zitat

    nicht die Zahl der Schuldner geht aus, sondern die Schuldner mit guter Bonität

    Theo, die meinte ich natürlich, die anderen können ja nicht viel Geld unter die Leute bringen.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.


  • das ist nicht unwahrscheinlich...
    in 10 Jahren sehe ich solche Kredite bei min 7% Zinsen...


    :D
    Das ist aber mal selten das wir so ungefähr einer Ansicht sind.
    Wobei ich nun nichtmal darauf beharre dass sich die Bauzinsen verdreifachen könnten,
    recht offensichtlich ist hingegen das hier viele wohl den etwas falschen Anreitz mit den derzeit verlockenden Zinsen folgen und eine Zukunftsentwicklung bisschen ausblenden und es sich einfach schönrechnen. Denke das Spielchen wird für etliche Marktteilnehmer nicht gut ausgehen. Mehr oder weniger wollte ich damit auch nicht sagen, beständig ist eben nix, auch nicht ein derzeitiges Niedrigzinsniveau.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • War bei einem Gespräch mit Bankern...
    Die gehen davon aus, dass die Zinsen nahe Tief sind und STEIGEN MÜSSEN.
    Zinsbindung über 10 J. wollten die nicht geben.



    Viele haben es nur noch nicht geschnallt dass die Krise erst beginnt, wenn die Zinsen steigen...
    Es ist ein Irrglaube, dass diese ewig niedrig sein werden.
    Es ist auch ein Irrglaube, dass die Zentralbanken großen Einfluss darauf haben.

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