Viele der Leser hier kennen kaum einen Bergbaubetrieb aus der Praxis. Fern von aktiennotierten Minenkonzernen, gibt es auch Minen mit relativ kleinen Produktionskapazitäten. Eine solche Mine, der von 3 Geselllschaftern (Fachleute aus dem Bergbau) betrieben wird, will ich hier vorstellen. Hier handelt es sich um eine Anfang der 90ziger Jahre stillgelegte Goldmine, die im Jahre 2006 aufgrund des guten Goldpreises, wieder seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Vorbesitzer hatten diese Mine ledliglich im kleinem Umfange betrieben. Prospektionen und einfache Sonderierungen wiesen sehr versprechende Erzgehalte auf. Allerdings waren aus finanziellem Grund keine aufwändigen Tiefen-Bohrsondierungen (Drilling-Programm) möglich. Diese Sondierungen wurden zum einem per Methoden der Geophysik (elektrische Widerstandsmessungen) ersetzt, da sich das Erz-Vorkommen dieser Mine hauptsächlich auf (goldhaltigen) Arsenpyrit konzentriert. Mit der "Zweckentfremdung" einer Kleinbohranlagen von Atlas-Copco, die lediglich eine Bohrtiefe von 9 m erreichen, konnte zumindest in der Praxis, ein ausreichender Erzgehalt auf dem alten Minengelände festgestellt werden. Mit Hilfe der Geophysik konnte auf dem 100 Hektar grossen Minengelände eine ausreichende Vererzung auf einer Lánge von 600 m mit einer (35° fastvertikalen) Mächtigkeit von ca. 8 m und bis zu 1.5 m Breite festgestellt werden. Anhand dieser Daten waren 2 Messpunkte auch für eine Bohrsondierung der Kleinbohranlage zugänglich. Deren "Bohrergebnisse" waren ebenfalls positiv. Diese Ergebnisse waren ausschlaggebend für weitere Entscheidungen. Schwieriger dagegen war die (Neu) Planung und Entwicklung der Mine. Die Vorbesitzer hatten diese Mine in (vertikalen) Schächte mit primitiven Aufzug betrieben, die obendrein mit Grundwasser überflutet waren. Die (Neu)Planung der Mine sah eine Erschliessung mit einem horizontalem Stollengang vor, der mit kleinem Scoop (Minenradlader) befahrbar ist. Gleichzeitig wurde der Tunnel am Berghang so angelegt, dass eine natürliche Entwässerung ohne Wasserpumpen erfolgen kann. Daher ist der Erschliessungstunnel bis zu der erzführenden Ader insgesamt 142 lang. Im nächsten Teil geht es weiter. Technische Daten der Mine: Produktion pro Monat: aus 300 t monatlich gefördertem Erz: 116 Feinunzen Gold, Silber: 725 Oz, Nenenswerte Nebenprodukte sind Kupfer 1.8% und Molybdän. Zahl der Mitarbeiter: 6.
Die Bilder zeigen die ersten Arbeiten der Erschliessungsmassnahmen.
Glück auf! Bergmann
Betrieb einer Mine (Mittelbetrieb)
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Hallo Bergmann,
willkommen mit diesem ungewöhnlichen, für mich aber sehr interessanten Beitrag.
Statt 'Mittelbetrieb' müsste man doch eher von 'Kleinbetrieb' sprechen.
Entscheidend wird wie immer sein, wie die Finanzierung bis zum Erreichen eines positiven cashflows läuft und wie die Resourcenschätzung aussieht. Gelingt es, ohne Bohrungen mit kleinem Aufwand einen positiven cashflow zu erreichen, könnte einem diese dann ziemlich egal sein und man verlässt sich auf den geoelektrisch nachgewiesenen Erzkörper.
Es bliebe dann eine kleine private Mine. Solche gibt es, auch höchst profitable. D.h. man weiss es dann ja nicht so genau, weil die Betreiber keine öffentliche REchenschaft ablegen müssen. Z.B. eine Wolfram-Mine in Österreich läuft so, immens profitabel, wie man nur vermuten kann...
Glückauf! muss man da wohl sagen..
Lucky -
Also Ziering dürfte es nicht sein
cu DL
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Wen die senile Bettflucht so alles aus den Federn treibt
Zeiring bestimmt nicht, dort gibt's schon 40 km Stollen und der Fels sieht anders aus. Also kannst beruhigt sein und dich an dem südländischen Wetter freuen!
Gruss ins Puff!
Lucky
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Hallo Lucky-Friday:
Es ist aus der Sicht vom Grossbergbau, ganz klar ein Kleinbetrieb. Allen Gesellschaftern, die selber über Jahrzehnte im Grossbergbau gearbeitet haben, wollen mit dieser (Klein)Mine unter Beweis stellen, dass in Sachen Wirtschaftlichkeit, durchaus Konkurrenzfähigkeit besteht. So war für diese Mine nur ein denkbar kleiner Investitionsaufwand von US$146.000 notwendig. Bereits nach 4-monatigem Betrieb, deckt diese Mine die lfd. monatlichen Betriebskosten. Der Produktionsaufwand für eine Feinunze (31.1 g) Au beträgt derzeit (vor Steuern) US$ 276,- Damit kann der Betrieb mit sehr wohl mit dem Grossbergbau mit halten. Bei einem Goldpreis über US$500,- kann der Betrieb anständig Gewinne einfahren.
@ Hallo PatroneLupe:
Dieser Minen-Betrieb befindet sich in Chile, 100 km entfernt von Santiago.Der grösste Kostenaufwand war die Minenerschliessung von 142 m Tunnelbau und die Verbesserung der Strassen auf 4 km.
Fortsetzung folgt.
Glück auf!
Bergmann -
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Hallo Bergmann,
in Mexiko, wo ich kürzlich eine kleine botanisch-kulturell orientierte Reise mitmachen durfte, gibt es eine sehr grosse Zahl von aktiven Bergbaubetrieben von der Art, die du beschreibst.
Nicht zu vergessen China, wo es ähnlich sein soll.
Profitabilität ist schlicht eine Angelegenheit aller Umstände. Im Mittelalter war Goldwaschen im Napfgebiet der Schweiz profitabel, heute noch ist dies z.B. im Kali Gandaki-Tal von Nepal der Fall. Dort sollen im Terai, wo die Strömung des mächtigen Flusses zahmer ist, ein paar Dutzend Familien davon leben.
Verkauft die beschriebene Mine ihr Erz, oder wird es irgendwie aufbereitet?
Gruss!
Lucky
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Hallo LuckyFriday,
solche Bergbaubetriebe gibt es überall; manche arbeiten mit Erfolg; manche aber mit weniger Erfolg.... Prinzipiell kann aber gesagt werden, dass solche Bergbau-Betriebe mit Erfolg überall betrieben werden könnten, wenn Professionalität im Vordergrund steht.
Das Erz, im Mittel sind es 310 tons pro Monat wird zu einem Erzaufbereiter in 60 kms Enternung per Lastwagen gebracht. Der Erzaufbereiter arbeitet mit einer modernisiertem Flotationsanlage mit einer vorgeschalteten Konzentrator-Zentrifuge, zur (Grob)Gold-Recovery. Der Erzaufbereiter hat eine Gesteinsbrechanlage zur Zerkleinerung des Erzes auf 4 cm. Hernach kommt das Erz in eine Trommelmühle oder je nach dem in eine Rädermühle. Das gemahlene Erz mit ca. 50 Mesh wird der Konzentrator-Zentrifuge zugeführt, das andere Erz per Trommelmühle auf ca. 80 Mesh heruntergemahlen und dann in den Flotationszellen prozessiert und hernach in grossen Becken getrocknet. Dieses Konzentrat aus Gold, Silber und Kupfer wird anschliessend bei einem anderem Erz-Aufbereiter verhüttet. Fotos werden später wegen Serverüberlastung nachgereicht.
Fortsetzung folgt
Glück auf!
Bergmann -
Bilderauswahl:
1) Goldader im Stollen
2) Vorbereitung von Sprengarbeiten
3) Flotations-ZellenGlück auf!
Bergmann -
Ich wette da steht ein kleiner Knelson.....und dann nichts mit Quickiesilver???
Zeiring kenne ich wie meinen Hosensack,
Kleine private Minchen gibt es genügend in OZ.....mit einigen Freunden aus der Szene mit ich im Geschäft.
cu DL...aber 300 to sind 10 anständige Fuhren im Monat
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Hallo PatroneLupo,
der Erzaufbereiter hat eine kleine Falcon Konzentrator-Zentrifuge. Aus medio-ambientalen Gründen, bin ich gegen den Mercurio (Quecksilber); Aber seit der grösste Erz-Verhüttungsbetrieb CODELCO ab bestimmten Werten mit Quecksilber kontaminiertes Gold/Kupfer-Konzentrat NICHT mehr aufkauft, haben bereits alle Erzaufbereiter, die mit der CODELCO-Verhüttung zusammen arbeiten, technisch auf moderne und umweltfreundliche Recovery-Methoden umgestellt..
http://www.goldseiten.de/content/wissen/verfahren.phpWas sind in "OZ" "cu DL"?
Es sind bis zu 20 Fuhren mit jeweils bis 15 -20 tons, weil die Strasse zur Mine grössere Lastwagen zur Mine nicht zulassen.
Glück auf!
Bergmann -
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OZ ist down-under......das Roolie-Land.
Da gibt es jede Menge privater Minchen...meistens richtige Guatserl.
Aber nur einem sehr begrenztem Kreis zugänglich.Ich war mal im besten Loch bei Kalgoorlie....da waren so 5 ounces je tonne locker.
cu DL...in Queensland sah ich einen mit nem dredge...der hatte Nuggets bis ein Gramm drin.
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Zitat
Original von PatroneLupo
.Da gibt es jede Menge privater Minchen...meistens richtige Guatserl.
.Hallo PatroneLupo,
Soweit habe ich das verstanden, da wäre ich ohne Erklärung nie darauf gekommen. Bei "Minchen" kann es sich um eine Verniedlichung von MINE handeln? Aber das Wörterbuch streikte bei >Guatserl<
Ja, 5 Feinunzen pro Tonne, das gibt es wirklich. Im Bild ist so eine Ader zu sehen. Aber so eine Goldader ist meistens umfangmässig ziemlich begrenzt - und fällt plötzlich nach einem weiteren Meter Tunnelvortrieb, auf ganz geringe Goldgehalte ab - oder reisst plötzlich ganz ab.... Dann ist Stress angesagt, um den "Faden" wieder auf zu nehmen.....
Glück auf!
Bergmann -
Hallo Bergmann,
an dieser Stelle von mir vielen Dank für deine Infos und vor allem auch für die interessanten Bilder!
Glück auf!
Clarius -
Hallo Clarius,
ich hätte noch mehr Berichte, aber ich weis nicht, wie weit man ins technische Detail hier im Forum gehen kann????
Hier im Forum gibt es leider ja keine spezielle Rubrik Bergbau-Techniken, Exploration. Viele wissen gar nicht, wo das Gold herkommt - und erst Recht nicht, wieviel Arbeit und wieviel Aufwand dahinter steckt . Bei Euch kommt ja das Gold meist vom Banktresen.
Bild: Ein Bergmann im Tunnel, man beachte die staubhaltige Luft...
Glück auf!
Bergmann -
Hallo Bergmann,
ZitatOriginal von Bergmannich hätte noch mehr Berichte, aber ich weis nicht, wie weit man ins technische Detail hier im Forum gehen kann????
Dazu ist mir keine rechtliche Beschränkung bekannt. Und nur eine rechtliche Beschränkung könnte dich an Veröffentlichungen in diesem Forum hindern.
ZitatHier im Forum gibt es leider ja keine spezielle Rubrik Bergbau-Techniken, Exploration. Viele wissen gar nicht, wo das Gold herkommt - und erst Recht nicht, wieviel Arbeit und wieviel Aufwand dahinter steckt . Bei Euch kommt ja das Gold meist vom Banktresen.
Ja genau! Ich geh da hin und kaufe es... Genauso, wie mit dem Strom! Der kommt ja schließlich auch aus der Steckdose, oder?
Bis jetzt wurde auch noch keine spezielle Bergbau-Rubrik benötigt. Vielleicht ändert sich das ja aufgrund deiner Initiative
Solange du aber keine Sorgen darüber hast, dass potentielle Konkurrenten aus den von dir veröffentlichten Informationen profitieren, mindestens solange hast du keine Probleme...Glück auf!
Clarius -
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Hallo Clarius,
nun rechtliche Probleme hätte ich wohl wegen der Berichte kaum erwartet.
Na ja, in Deutschland gibt es trotz der Arbeitslosen fast ja gar kein Bergbau mehr. In Österreich ist man dagegen ziemlich aktiv.
Aus der Sicht des Konsumenten hast Du selbstverständlich Recht, dass das Gold vom Banktresen kommt, Das war klar, dass diese Antwort kommen musste
Unter Bergbau-Kollegen gibt es ein englisches Sprichwort:: " miners to help other gold miners" da gibt es kaum Rivalität. Ohne Zweifel, bei Explorationen anderer potentieller Erzlagerstätten gibt es manchmal unter Konkurrenten Streitereien, bis eine Bergbaufirma eine Minen-Konzession zugeschlagen bekommt.
Bild:
Potente Golderzader per Zufall an Feldweg-cut entdeckt - und schnell konzessioniert, bevor der Konkurrent drauf kommt...Glück auf!
Bergmann -
Zitat
Original von Bergmann
Hallo PatroneLupo,
Soweit habe ich das verstanden, da wäre ich ohne Erklärung nie darauf gekommen. Bei "Minchen" kann es sich um eine Verniedlichung von MINE handeln? Aber das Wörterbuch streikte bei >Guatserl<
Ja, 5 Feinunzen pro Tonne, das gibt es wirklich. Im Bild ist so eine Ader zu sehen. Aber so eine Goldader ist meistens umfangmässig ziemlich begrenzt - und fällt plötzlich nach einem weiteren Meter Tunnelvortrieb, auf ganz geringe Goldgehalte ab - oder reisst plötzlich ganz ab.... Dann ist Stress angesagt, um den "Faden" wieder auf zu nehmen.....
Glück auf!
BergmannBesonders schöne Stücke aus Goldadern müsste man doch über Mineralienbörsen vermarkten können, wo oftmals das Mehrfache des Metallwertes gezahlt wird.
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schreib ruhig noch detailierter. Hier gibt es viele bergtechnisch interessierte. Auch wenn in D kaum nach Gold gebuddelt wurde, bergbautechnisch ist die Kohle schon spannened. Und von den Bankern wird ja keiner gezwungen mitzulesen, die sind im Moment eher mit Druckereitechnik beschäftigt.
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Zitat
Original von mesodor39
Besonders schöne Stücke aus Goldadern müsste man doch über Mineralienbörsen vermarkten können, wo oftmals das Mehrfache des Metallwertes gezahlt wird.Hallo Mesodor39,
Das mag schon so sein, allerdings habe ich gar keine Zeit für die Stücke, auf der Welt zu den Börsen herumzureisen. Das lohnt auch gar nicht. Der Handel über e-bay ist zu unserös. Da sind Spinner vertreten, mit denen ich nichts zu tun haben will. Im Inland (und überhaupt in den klassischen Förderländern), besteht ohnehin ein Überangebot an solchen Mineralienstücken. Auch die Bergbau-Kollegen anderer Minen haben die selbe Erfahrung. Hier sind diese Mineralien-Stücke nichts aussergewöhnliches. Die schönsten Mineralen sammle ich lieber selber - und der grosse Rest wandert in die konventionelle Mineralaufbereitung.
Im Foto: feine Goldkristalle auf Limonit und Vuggy Quartz. Da müsste ich extra den ganzen Felsblock mit dem Meissel vorsichtig herausschlagen. Dazu bleibt aber keine Zeit - und so wanderte dieses Stück komplett in die Mineral-Aufbereitung
Glück auf!
Bergmann -
Zitat
Original von PMChris
Bergmann,schreib ruhig noch detailierter. Hier gibt es viele bergtechnisch interessierte. Auch wenn in D kaum nach Gold gebuddelt wurde, bergbautechnisch ist die Kohle schon spannened. Und von den Bankern wird ja keiner gezwungen mitzulesen, die sind im Moment eher mit Druckereitechnik beschäftigt.
Hallo PMChris,
Mich freut es, allerdings gibt es hier im Forum, kein extra Themenbereich, wo man z.B. speziell Bergbautechnik, Edelmetall-Lagerstätten, Geologie, Drilling-Programm etc. veröffentlichen könnte.
Das letzte Mal habe ich aus Versehen diesen Beitrag unter > Rohstoffaktien< reingesetzt, auch unter >sonstiges mit Edelmetallbezug< ist so ein Thema, nicht gebührend repräsentiert. Hier wäre die Forenleitung gefragt, ob das Forum solche rein TECHNISCHEN Themen überhaupt will. Ich denke, ausser mich, gibt es viele Fachkollegen, die über den Bergbau, gerne berichten würden.
Das Lesen von Pressemitteilungen der börsennotierten Bergbaukonzernen ist zwar wissenswert, spiegelt aber keinesfalls den Bergbau real wieder. Etwa 40% der Goldproduktion kommt von Bergbaubetrieben, die nicht an der Börse notiert sind.
Glück auf!
Bergmann -