Leerverkäufe ohne Deckung, das "Verbrechen des Jahrhunderts"


  • Hier wird aber offiziell eine Liste geführt von den Titeln wo exzessive Failed-to-Deliver Mengen während mindestens 5 Tagen bestehen. Auch wenn das einfach herumgereicht wird, sollte die Börsenaufsicht dem nachgehen. Ausserdem müsste dazu auch die effektive Menge publiziert werden. Eigentlich sollte doch jedem klar sein, das nicht die Profiteure, die das System ausnutzen, Schuld sind. Die Schuld wird hier nicht wirklich auf Hedge-Funds geschoben, eher auf die SEC, Gerichte, Behörden und letztlich Aktionäre.


    Hier noch eine Rede von Ex-Chairman des SEC der u.a. wegen der kriminellen Möglichkeiten, gegen Nacked Shortselling war. Das hat ihm später Probleme gemacht http://www.youtube.com/watch?v=A7eiESsSDtE


    Hier kann man die Listen einsehen:


    http://www.nasdaqtrader.com/Trader.aspx?id=RegSHOThreshold
    hier z. Bsp. Petrobank. :huh:


    http://www.nyse.com/regulation…ities.shtml?date=20080717
    Täglich grüsst Hecla Mining und die Deutsche Bank. Also ist leider auch Europa betroffen! Ich habe in der Vergangenheit auch Schweizer Blue-Chips gefunden (ABB u. A.). ;(


    Die hier gestellten Vorwürfe sollten doch einfach zu klären sein. An einem Wochenende alles miteinander abgleichen. Und dann die Konsequenzen ziehen. Aber wer glaubt heute noch irgendwem irgendwas. :wacko:


    Naked Shortselling könnte doch wirklich verboten werden. Wer short gehen will sollte sich mit einem Cash-Stillhalter einigen oder einer Bank ein Zettelchen abkaufen müssen. Aber einfach den Tresorinhalt von Anderen verkaufen und dafür ein Zettelchen mit den Worten "I owe you" zu hinterlassen... ?)
    Sowas lernt man in BWL? Meine vorzügliche Verachtung über die Wirtschafslehre. :boese:


    Was mich bedenklich stimmt ist, dass ich das jetzt erfahre (Anfangs Woche dank Lucky) wo ich immer noch Aktien habe und sogar einzelne dazukaufen möchte. :(
    Deshalb meine Frage ob es wenigstens davon geschützte Börsen gibt. Z.Bsp. glaube ich in Bern zu sehen, dass die Shortpositionen in 3 Tagen auch wirklich glattgestellt werden. :D ?)


    An anderen Börsen habe ich selber lustige Sachen erlebt, die durch solchen Betrug erklärbar werden. Auch habe ich Aktien eines kanadischen Smallcap, die seit Wochen andauernd zum Verkauf gesperrt sind. Meine Bank sagt es stehe ein reverse Split an, obwohl nix darüber zu finden ist. Ich könne sie aber per Telefon verkaufen. Ein riesen Aufwand jedesmal für die Bank. Evtl. schützt sich das Unternehmen gegen weitere Millionen von Phantom-Aktien durch diese Sperrung. Oder habe ich nur IOU-Papiere, darum der Aufwand. ?)
    (Diese Aktie wurde schon ziemlich ausgebombt (-80% seit IPO) verdient aber seit kurzen anständig Geld und hat weitere low cost Projekte am Start, die sie ohne weiter Verwässerung hinkriegen können.)


    Ich höre mich selber um.


    Grüsse

  • kennt jemand die firma "cmkx diamonds"?


    Pottmüller


    Diese Firma steht beispielhaft für etliche andere, die förmlich in Aktien ertrinken, die sie selbst nicht ausgegeben haben. Aber wer weiss schon, wer in diesem einzelnen Fall da wirklich dahinter steht. Das könnten natürlich auch Leute aus dem Umfeld der Gesellschaft selbst sein. Diese Klitsche sorgt jedenfalls schon lange für einigen Wirbel bzgl. nackter Leerverkäufe. Das Geld deiner Kumpels ist in jedem Fall dahin, weil es da jetzt so unendlich viele Aktien gibt, dass sich der Kurs nie wieder erholen kann.


    http://www.reuters.com/article…54+09-Jun-2008+BW20080609


    @ alle: Ich verweise nochmals alle Interessierten an die e-Mail-Klagemauer der US-Finanzaufsichtsbehörde SEC. Aus den zahlreichen dort abgesetzten Einlassungen ergibt sich ein recht gutes Bild der Situation :


    http://www.sec.gov/comments/s7-19-07/s71907.shtml


    grüsse


    auratico

  • Die FTD (Failed to deliver) Geschäfte werden also methodisch betrieben. Natürlich von zugelassenen Händlern die Ihre Solvenz nachweisen müssen. Normalerweise also für den Aktienkäufer eine sichere Sache. Was das allerdings in Krisenzeiten bedeuten kann, wenn der eben noch so solvente Händler feststellen muss, dass ihm seine Wertpapierabteilung gerade 8 Milliarden abgeschrieben hat und ihm seine Hausbank die Kreditlinie kündigt. Mit welchem Geld kauft er dann noch die ausstehenden 8 % Aktien die er gestern nicht glattgestellt hat? (Was das bei 56 ausstehenden Tagen bedeutet, wage ich gar nicht zu überlegen, allerdings wird mir jetzt sehr klar warum nach der Ankündigung der SEC, gegen Shorts vorzugehen plötzlich die Aktien der betroffenen AG's durch die Decke gehen (GM +6 % an einem Tag)).

    Das System wird gezielt ge"Gamed". Der Nachweis der Solvenz einer Broker-Firma in der Vergangenheit nuetzt da auch wenig. Broker gehen insolvent (was auch ausserhlab von Krisenzeiten bestaendig vorkommt) haben aber gleichzeitig noch eine Menge FTDs im System und verbleiben dann fuer immer dort (in der Presentation als Giftmuell bezeichnet). Regulaer nach SEC-Regeln gehen die FTDs nach 13 Tagen sowieso zum Ex-Clearing, eine ausserhalb der DTCC bzw. Boersenaufsichten zwischen Brokern stattfindendes Clearing (was in der Presentation auch als Wild-West-Methode bezeichnet wird). Irgendwie ist es schwer verstanedlich, dass die SEC die Kontrolle ueber diese FTDs einfach aufgibt. Nach Aussage Burrels laesst dieses Ex-Clearing gewisse Machenschaften zu, man koenne FTDs somit als echte Aktien fuer alle Zeiten verstecken. Auffallen wuerde es erst, wenn alle Aktionaere mit ihrem Gebraeu aus Aktien und FTDs mal zur Hauptversammlung erscheinen wuerden. Die SEC gibt auch offen zu, dass sich im System schon immer ein gewisser Anteil nie "geclearter" FTDs befunden hat und weiterhin befindet. Man muss also garnicht auf den Systemcrash warten, schon heute ist ein gewisser Anteil von Akien in Depot voellig wertloses Papier.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Hallo LuckyFriday,


    Nicht auszudenken, wenn wir damals auf die Börse gegangen wären. Daher sind mir Anteilseigner an Bergbauprojekten lieber, die ich kenne; wo man ein Vertrauensverhältnis hat bzw. aufbauen kann.


    Bergmann

    Das Gold erfreut die Menschen. Im Bergbau kommt das Gold in der Praxis selten alleine vor, fast immer in Begleitung anderer Mineralien und Elementen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bergmann,


    Mit Sicherheit ist es das beste, man finanziert mit EK, wenn man kann. Buchhalterisch ist Aktienkapital natürlich auch EK, aber man muss es ja nicht an die Börse bringen!


    Es gibt ein paar Leute hier und im 'Gelben Forum', die sich darauf versteifen, dass es völlig legal sei, leer zu verkaufen und nicht sauber unterscheiden zwischen gedecktem und nacktem Leerverkauf. Ich persönlich kann einen Leerverkauf nur dann moralisch akzeptieren, wenn vorher das leerverkaufte Gut gesichert worden ist, denn wie sonst sollte man es später liefern können? Eigentlich simple Logik.


    Moralisch gesehen ist jeder nackte, d.h. ungedeckte Leerverkauf kriminell, denn man verkauft Dinge, die einem nicht gehören und ohne die Besitzer zu fragen. Darum geht es in der ganzen Diskussion. Ich halte es für zwingend, dass man vorher einen Besitzer der Sache fragt: " Kann ich für so und so lang diese Sache von dir ausleihen?" Weil dies nicht gemacht wird, durch Lücken in der amerikanischen Gesetzgebung und durch Fälschung von Aktienzertifikaten (früher mittels Druckerpresse, heute elektronisch) ist das Problem seit Jahren derart ausser Kontrolle geraten, dass es nicht mehr geflickt werden kann.


    Es ist absolut keine 'neue Sau, die wegen Wahljahr durchs Dorf getrieben wird', sondern eine riesige Herde stinkender Sauen, welche die amerikanischen Märkte seit Jahren 'versauen'. Die Nummer lief schon in den 30er Jahren, damals mittels der 'pools' (Vorläufer der Hedgefunds) und gefälschten Aktienzertifikaten ('paper hangers'), die in die back offices eingeliefert worden waren. Später tapezierten sich smarte Broker das Klo damit.


    Darum werden relevante Daten geheimgehalten, wie die Anzahl der 'ftd'. Es sei proprietäre Information der entsprechenden Gesellschaften!! Was für ein Hohn, wenn die gar nichts davon wissen!! Oder sämtliche Gerichtsakten der REFCO-Pleite.


    Nachdem die Gangster auch mich in meiner Investorenkarriere wohl um mehrere zehntausend USD erleichter haben, muss ich meine eigenen Investmentrichtlinien überdenken. Bin noch in einer 'class action' aus der dotcom-Pleite (wegen Corel) involviert, habe seit 2003 noch nichts von der Anwaltskanzlei gehört...


    Wenn dieser Thread soviel Staub aufgewirbelt hat, hier und im 'Gelben' (wo die Primadonnen ein paar Zentimeter über der Computertastatur schweben), war es wohl nötig und hat hoffentlich ein paar verklebte Augen geöffnet!


    Wünsche dir einen schönen Tag,
    Lucky


  • Moralisch gesehen ist jeder nackte, d.h. ungedeckte Leerverkauf kriminell, denn man verkauft Dinge, die einem nicht gehören und ohne die Besitzer zu fragen. Darum geht es in der ganzen Diskussion. Ich halte es für zwingend, dass man vorher einen Besitzer der Sache fragt: " Kann ich für so und so lang diese Sache von dir ausleihen?" Weil dies nicht gemacht wird, durch Lücken in der amerikanischen Gesetzgebung und durch Fälschung von Aktienzertifikaten (früher mittels Druckerpresse, heute elektronisch) ist das Problem seit Jahren derart ausser Kontrolle geraten, dass es nicht mehr geflickt werden kann.



    eben nicht, weil .. es gibt an der Börse keine Moral ... es gibt Fehlentwicklungen, die mittels Gesetz oder Börsenregeln korrigiert werden müssen.
    es gibt den Staat, der sich um Soziales kümmert .. aber dem Börsianer ummoralisches vorzuwerfen, ist Quatsch. Das ist genauso, dem Firmenchef vorzuwerfen, er nutzt die Subventionen, die ihm die Steuergesetzgebung ermöglicht, und dann sitzt er in der Talk-Show, und plädiert gegen Subventionen. Das ist kein Widerspruch ... jeder nutzt die Rahmenbedingungen.



    Wenn die Gesellschaft Regeln, Steuergesetze, Börsenregeln etc aufstellt, dann kann ich doch dem Börsianer nicht mit Kategorie
    Moral oder Unmoral messen ... meine Güte, ich kaufe Gold, weil ich hoffe, das es morgen mehr wert ist, und die Sparbücher weniger ... so wie ich
    früher Aktien gekauft habe, um mich dann zu freuen, wenn die Konkurrenz pleite geht, oder wenn "meine "Gesellschaft eine Monopolstellung hat.
    Oder muss ich mich jetzt schämen, Google, Microsoft Aktionär zu sein, (früher IBM) .. ? Nein, keiner wird auf diese Idee kommen,
    ausser Lafontaine (Eigentum ist Diebstahl) ...


    was hier schiefläuft, so wie ich - auch durch den Thread hier schlauer geworden - sind Börsen, die nicht auf täglichem Clearing bestehen,
    und dadurch Risken erlauben, die nicht nötig sind -- aber die Börse braucht auch Risiko-Anleger .. und die machen, was möglich ist.
    Und was möglich ist, ist Sache der Politik .. die ist gefordert .. aber der moralische Zeigefinger ist nicht angebracht.


    übrigens.. was ist mit dem Gelben Forum gemeint ? Post :?: Commerzbank :?:

    • Offizieller Beitrag

    aber dass man anstelle dessen einfach ein Formular unterschreiben kann 'ich schulde so und so viele Aktien xyz', und dieses jahrelang liegen lassen kann, das ist pervers und leistet der Kriminalität Vorschub.


    Gelbes Forum:


    http://www.dasgelbeforum.net/forum.php


    Es ist eine Partnerseite von Goldseiten. de und zwar seit Jahren.
    Lucky

  • Moralisch gesehen ist jeder nackte, d.h. ungedeckte Leerverkauf kriminell, denn man verkauft Dinge, die einem nicht gehören und ohne die Besitzer zu fragen. Darum geht es in der ganzen Diskussion. Ich halte es für zwingend, dass man vorher einen Besitzer der Sache fragt: " Kann ich für so und so lang diese Sache von dir ausleihen?" Weil dies nicht gemacht wird, durch Lücken in der amerikanischen Gesetzgebung und durch Fälschung von Aktienzertifikaten (früher mittels Druckerpresse, heute elektronisch) ist das Problem seit Jahren derart ausser Kontrolle geraten, dass es nicht mehr geflickt werden kann.

    Meines Wissens ist der Ursprung dieser Praxis ein durchaus herer.
    Der Ursprung der Leerverkäufe liegt ja im Rohstoffhandel, wo zum Beispiel Weizen im voraus Leer verkauft wurde, um dem Bauern seine Produktionskosten vorzufinanzieren.
    Das System ist nur etwas aus dem Ruder gelaufen...

  • "How big is the delivery failure problem? Try $67+ billion as of Q1, 2007, for just NYSE member firms - and that is at today's mark to market value, not the price at which the sales were made - likely 5-10X or more higher. See the totals for yourself in the Securities Industry Association's own summary of NYSE member firm financial performance, and contrast that to the DTCC/SEC's $6 billion fairy tale."
    http://thesanitycheck.com


    Bloomberg Report - The naked short selling Crisis

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Warum nackt shorten, wenn man als gut angezogener Edelshorter mit dem richtigen Riecher auch so seine Milliönchen oder gar Milliarden macht?
    Wie es aussieht, verdient der oft als Rohstoffguru bezeichnete Jim Rogers derzeit mit eben jenen Aktien, die ohnehin in aller Munde sind, noch weitaus mehr als mit Rohstoffen, nur eben durch Spekulationen nach Süden:


    " Noch niemals zuvor haben Investoren so viel Geld mit Leerverkäufen am Aktienmarkt verdient wie im Juli dieses Jahres. Investoren und Vermögensverwalter wie William Ackman und Investorenlegende Jim Rogers haben im Juli mindestens 1,4 Milliarden Dollar mit Leerverkäufen gemacht - so etwa mit den heftig eingebrochenen Aktien der beiden strauchelnden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae and Freddie Mac - wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht."


    http://www.faz.net/s/Rub48D1CB…Tpl~Ecommon~Sspezial.html


    grüsse
    auratico

    • Offizieller Beitrag

    Auratico, du hast es irgendwie gespürt...


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566966-2,00.html , Auschnitt daraus, ohne weiteren Kommentar....



    ...Seit die SEC jedoch das Nackthandelsverbot verkündet hat, tobt an der Wall Street, auf ....



    Die aktuell temporär erlassenen Beschränkungen im Leerverkaufen sollen aber auch wieder recht zahnlos sein....


    Lucky

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    ab 3.58 wird's lustig, zuvor auch schon nicht schlecht, jimmy eben. :)


    ...zitat rogers, in richtung moderatorin: "if you're blaming all this on short sellers, then you should be having another job" :D

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    ab 3.58 wird's lustig, zuvor auch schon nicht schlecht, jimmy eben. :)


    ...zitat rogers, in richtung moderatorin: "if you're blaming all this on short sellers, then you should be having another job" :D

    Der ist sicher massiv short auf F&F deswegen möchte er gern daß die Pleite gehen. Pleitegeier.

  • dass er massiv short ist, verheimlicht er auch nicht. als fannie und freddie an einem tag i nder letzten woche beide um die 40% zulegten, war er gleichzeitig bei bloomberg an der strippe und wurde gefragt, ob er denn jetzt covern würde. rogers dazu sinngemäß: "nö, ich shorte jetzt erst recht".


    fannie und freddie gaben an eben jenem tag ihre gewinne wieder ab, freddie beendete den tag sogar im minus. 8|

  • Das Ganze erinnert mich an meinem Spezi (Geschäftsführer einer Miningcompany) als er sagte:


    "Du hast es besser, bei Deinem Unternehmen entscheidet allein der Erfolg ...wenn ich dagegen ins Büro komme und auf meinem Sessel platz nehme, weiss ich noch nicht, ob ich heute Abend noch GF bin, welche neuen und anonymen Gesellschafter nun das sagen haben, oder an wenn wir verschachert wurden, selbst dann nicht, wenn wir vor Ort unser Produktionsziel verdreifacht haben, kann das Scheissding unter mir, das ein Schleudersitz sein kann, zu jeder Zeit hochgehen - und das ohne Vorankündigung..."


    Bergmann

    Das Gold erfreut die Menschen. Im Bergbau kommt das Gold in der Praxis selten alleine vor, fast immer in Begleitung anderer Mineralien und Elementen.

  • Hallo,


    hat jemand vielleicht auch einen link zu TSX Aktien wo failed to deliver vorkommt? Wie funktioniert dort eigentlich das short oder naked short geschäft? Können die broker dort auch wöchentlich short sein ohne die Position zu begleichen oder gibt es dort kürzere - längere fristen?


    Das ganze ist auf jeden Fall ein großer beschiss und stinkt bis zum Himmel. Die banken selbst könnten massiv short sein um Geld einzubringen da die finanzierung momentan nicht grad einfach ist.

    • Offizieller Beitrag

    Links zu kanadischen und australischen Webseiten, welche die Leerverkaufs-Statistiken führen, suche ich auch. Noch nichts gefunden.


    Etwas muss man den Amis lassen: die FOIA (freedom of information act) produziert Daten, fast was das Herz begeht.


    Bergmann: Die Börse hat ja schon auch ihr Gutes als Kapitalmarkt fär Risikofinanzierungen. Ohne Risikofinanzierungen gäbe es viele erfolgreiche Gesellschaften gar nicht. Aber 'gesunde Finanzierungspraktiken' sollten dabei nicht vergessen werden. Besitzt der Boss 40 oder mehr Prozent am Unternehmen, dann geht nichts ohne ihn oder sie. Am liebsten, nach 100 % privater Finanzierung, hätte ich 60+ % der ausgegebenen Aktien unter ganz wenigen vertrauenswürdigen Personen. Dann gibt es auch keinen Optionswildwuchs und keine verwässernden Kapitalerhöhungen. Es gibt immer weniger solche Gesellschaften. Leer verkauft weden könnten die Aktien aber immer noch, nur Zertifikate zu fälschen, wird schwieriger, weil beim Management die Übersicht über die Aktien besser ist.

  • Dann gibt es auch keinen Optionswildwuchs und keine verwässernden Kapitalerhöhungen. Es gibt immer weniger solche Gesellschaften. Leer verkauft weden könnten die Aktien aber immer noch, nur Zertifikate zu fälschen, wird schwieriger, weil beim Management die Übersicht über die Aktien besser ist.

    Der entscheidende Unterschied ist m.E. zwischen inhaber und namen Aktien. Im ersten Fall führt die Firma keinen Aktienregister im zweiten schon. Ohne Aktienregister ist der Besitz nicht versichert. Oder wie seht ihr es?

  • Zitat von @jürgenlangen: eben nicht, weil .. es gibt an der Börse keine Moral ... es gibt Fehlentwicklungen, die mittels Gesetz oder Börsenregeln korrigiert werden müssen. Es gibt den Staat, der sich um Soziales kümmert .. aber dem Börsianer ummoralisches vorzuwerfen, ist Quatsch. Das ist genauso, dem Firmenchef vorzuwerfen, er nutzt die Subventionen, die ihm die Steuergesetzgebung ermöglicht, und dann sitzt er in der Talk-Show, und plädiert gegen Subventionen. Das ist kein Widerspruch ... jeder nutzt die Rahmenbedingungen.


    Zitatende


    =>Die Moral gibt es überall - bzw. es gibt überall die Möglichkeit dazu. Wenn jetzt jemand gesagt bekommt er befände sich in einem moralfreien Raum, kann er "die Sau rauslassen", - oder auch nicht. Das hängt von seinem charakterlichen Entwicklungsgrad ab. Jemand der Existenzen mit Shortselling ruiniert begeht m.E. ein Verbrechen. Die Kompliziertheit des Systems verschleiert zwar den Sachverhalt, ändert ihn aber nicht. Wenn ich mir der vernichtenden Resultate bewusst bin, handele ich bewusst unmoralisch. Die Frage,ob dies als Verbrechen tituliert werden darf, ist lediglich die Frage nach der Größe der moralischen Verfehlung.


    Es ist schizophren, vormittags Verbrechen zu begehen und nachmittags Moralpredigten halten. Selten ist es jedoch nicht.


    Gruß


    Mic

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