INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Die Deflation und Depression kommt in Zeitlupe, aber sie kommt.


    http://www.deutsche-mittelstan…richten.de/2011/11/30768/


    <<Das Wachstum der peripheren Länder sei zu schwach. Die meisten Länder würden nicht in der Lage sein, ihre Handelsbilanzdefizite abzubauen. Die einzige Chance bestände im vermehrten Gelddrucken durch die Europäische Zentralbank (EZB). Dies werde jedoch von Deutschland blockiert, wo aus historischen Gründen eine große Angst vor inflationären Entwicklungen herrsche. So bewege sich das Drama unaufhaltsam auf einen Crash zu, wie ein „Zugsunglück in Zeitlupe“.>>


    Der Mann hat m.E. Recht.


    Massenarbeitslosigkeit in Deutschland voraus ...

  • wolfinvest: Bezogen auf den "Währungsraum" des einzig echten Geldes haben wir doch schon seit ca. 1 Jahrzehnt durchgängig Deflation. Mit zunehmender Tendenz...

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D


  • Deutschland hat nicht so viel zu sagen wie viele glauben. Deutschland kann relativ leicht überstimmt werden (irrwitziges Einwohner-EU Stimmzahl Verhältnis!). Deutsche sitzen an keinen nennenswerten Stellen der EU, dort sitzen Italiener, Portugiesen, Franzosen.
    Die wollen - und werden - die Geldhähne schon sehr bald voll aufdrehen.


    Dann kann Deutschland mitlaufen und jammern - oder aussteigen.

  • Zitat

    Die einzige Chance bestände im vermehrten Gelddrucken durch die
    Europäische Zentralbank (EZB). Dies werde jedoch von Deutschland
    blockiert, wo aus historischen Gründen eine große Angst vor
    inflationären Entwicklungen herrsche.

    Historisch hat die Deflation ~1929 in DE viel negativere Effekte gehabt als die Inflation ~1923
    Folgerichtig müsste man sich mehr Sorgen um Deflation machen.



    Zitat

    Ziemann sieht (eher) eine Deflation voraus:

    selten so einen Blödsinn gelesen...
    Märkte gehen mal runter, so ist es plötzlich Deflation.

  • wolfinvest: Bezogen auf den "Währungsraum" des einzig echten Geldes haben wir doch schon seit ca. 1 Jahrzehnt durchgängig Deflation. Mit zunehmender Tendenz...



    Hm, interessanter Gedanke, kann man schon so sehen. Aber aus meinem Blickwinkel gilt hier:


    dass einzelne Währungen in der Deflation verharren? dies dann aber nur, weil sie aus anderen Währungsräumen heraus quasi als Investitionsgüter gekapert werden,


    Entsprechend gibt es dann sowas wie eine "Deflation" in Gold nur, weil es immer noch anderen Währungen gegenübersteht. Dass Gold das global schafft, liegt daran, dass es aktuell keinerlei oder zumindest nur einen ganz schwachen Bezug zur Wirtschaftstätigkeit/Konsumneigung hat ... also im marxschen Sinne nur was für Schatzbildner ist, die den Kapitalismus nicht verstanden haben. [smilie_happy]


    Und gegen reelle Werte ist Gold doch gar nicht so deflationiert ... und zudem gelten für Gold auch andere Zeiträume, es hat es im Gegenteil zum Fiat ja nicht eilig, weil es einfach eine viel längere Lebensspanne hat, ich weiß nicht, ob ich da deinen 10 Jahres Ansatz gelten lassen kann. :D


    good luck
    wolf

  • Hi wolfinvest,


    ich meinte ja auch nur Zettel, also das staatliche Falschgeld, gegen die Gold deflationiert (und zwar gegen ALLE Sorten ... wenn auch in jeweils unterschiedlichem Maße...).


    Weil ich mich geschäftlich damit auskenne: Gegen antike Sammlermünzen hat Gold im genannten Zeitraum im Durchschnitt nicht deflationiert. Im Gegenteil: derzeit inflationiert's sogar - was dann also auf eine "Blasenbildung" bei dieser Assetklasse hindeutet (wobei man aber auch den mangelnden Nachschub und insbesondere Marktverzerrungen durch "Hortungen" interesssanter Stücke durch andere Großhändler berücksichtigen muß). Wie ich als Händler jetzt damit umgehe, ist meine Sache... ;)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • http://www.handelszeitung.ch/k…er-euro-zone-hat-begonnen


    <<Im letzten Jahrzehnt waren die PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien) die verlässlichsten Konsumenten der EuroZone. Sie gaben mehr aus, als sie einnahmen, und nahmen immer mehr Kredite auf. Währenddem waren die Kernländer (Deutschland, die Niederlande, Österreich und Frankreich) die verlässlichsten Produzenten, mit Ausgaben unter ihren Einnahmen und immer höheren Leistungsbilanzüberschüssen.>>


    <<Die zweite Option besteht in der bitteren Medizin, die Deutschland und die EZB den Peripherieländern verordnen möchten, nämlich rezessive Deflation: Sparmassnahmen, Strukturreformen zur Produktivitätssteigerung und Senkung der Lohnstückkosten sowie reale Abwertung über Preisanpassungen, im Gegensatz zu nominaler Anpassung der Wechselkurse.


    Diese Option bringt viele Probleme mit sich. Sparmassnahmen sind zwar nötig, führen aber kurzfristig zu einer Vertiefung der Rezession. Sogar Strukturreformen reduzieren kurzfristig die Wirtschaftsleistung, da sie die Entlassung von Arbeitern, Schliessung unrentabler Unternehmen und Neuzuteilung von Arbeit und Kapital hin zu Wachstumsbranchen erfordern. Also brauchen die Peripherieländer zur Vermeidung einer sich immer mehr vertiefenden Rezession eine reale Abwertung, um ihr externes Defizit auszugleichen. Aber selbst wenn in den nächsten Jahren die Preise und Löhne um 30 Prozent sinken (was höchstwahrscheinlich sozial und politisch nicht durchsetzbar wäre), würden sich die realen Werte der Kredite stark erhöhen, und die Zahlungsprobleme der Regierungen und Privatschuldner würden sich noch verschlimmern.>>

  • Michael Morris erwartet eine Hyperinflation im Frühling 2012:
    http://info.kopp-verlag.de/hin…hyperinflation-2-12-.html
    Und einen Krieg dazu.
    Aber wie sollen denn die Preise ansteigen wenn 95% der Leute eine Lohnerhöhung von nur 2% brutto kriegen? Und die 5% anderen fressen und konsumieren auch nicht auf einmal das 100fache.
    Es müßte ein totaler Vertrauensverlust in die Währung eintreten. (Ist beim Euro nicht ausgeschlossen). Und dann noch der "Inflationsausgleich" von 2%. Zinssteigerungen ruckzuck auf 100%. Dann gute Nacht Häuslebauer.

  • So einfach wie die Preise eben ansteigen - siehe Butter, Nudeln, Zucker, Mehl, ... .
    das Stück Butter von 0,69 auf 1,15
    Nudeln von 0,39 auf 0,49
    Zucker von 0,65 auf 0,85
    Mehl von 0,25 auf 0,45


    gab es bei diessen Preiserhöhungen irgendwelche Probleme?
    Ok dann steigen einige Leute auf Magarine um.


    Die Lätta gab es zeitweise für 0,79 im Angebot - jetzt ist 0,99 (für 500g) der beste Angebotspreis - in der Mehrzahl liegen die Angebote derzeit bei 1,11 €.


    Und über den dann in diesem Zusammenhang gebrachten Einwand - "derartige Preiserhöhung werden durch den hart umkämpften Markt/ durch Wettbewerb vermieden" - kann ich nur noch müde lachen - so schnell wie der Mitwettbewerber nachzieht kann man nicht mal mit den Ohren wackeln und man wird überall gleich abgezockt.
    Der Wettbewerb/freie Markt richtets einfach und zieht den Leuten rigoros das Geld aus der Tasche.


    Es braucht einfach keine Lohnerhöhung - die Leute können froh sein, wenn sie diese danach hoffentlich zeitnah durchsetzen können (mit stetig anwachsendem Kaufkraftverlust) .
    Die Dieselpreise tun ihr übriges - dazu die regenerativen Energien - Biodiesel statt Nahrungsmittel - braucht es noch etwas neben den "gierigen Gebrüdern Aldi" (na ok Einer ist nicht mehr) bzw. den Banken, die bestimmte Zahlen sehen wollen, um diverse Kreditlinien aufrecht zu erhalten. ?


  • soweit ich mich entsinnen kann, ist es der gleiche Rhytmus wie jedes Jahr...


    im Herbst/Winter rauf, im Frühling wieder n bisschen runter...


    Zucker 0,85 hatten wir auch schon letztes oder vorletztes Jahr...


    Und für Mehl/Nudeln/Getreide gibts ja noch plausible Gründe für den Preisanstieg: Hitze&Dürrewelle 2010 Russland/europa, ununterbrochene Regengüsse Sommer 2011 Europa.

  • Na dann verlaß Dich mal auf den Rhytmus und daß es nächstes Jahr wieder ähnlich runter geht.
    Es gab bis jetzt jedes Jahr Apfelmus in Gläsern für 0,39 € - meine Vorräte sind fast zur Neige gegangen, doch irgendwie scheint der Rhytmus bei mir Probleme zu haben.


    An der Apfelernte kann es nicht liegen. Werde demnächst also meine Vorräte für 0,49 aufstocken.
    Dachte mir immer, warum soll ich die Einzelhändler um mein hart verdientes Geld reicher machen - da kann man sinnvoller "konsumieren".

  • Also wenn man keine hohen Qualitäts oder Herkunftsansprüche hat, dann kauft man im Lebensmittelbereich bei Sonderangeboten heute billiger ein als zu D-Mark Zeiten. (z.B. Schweinebraten bei Penny für 3,33 das kg)


    nu, wie die Ente die gerade für 5,99 im Angebot ist. :wall:
    Kann mir mal einer erklären was die Ente denn so frißt im Laufe ihres Lebens?
    Kommt man da mit 5,99 überhaupt hin??? ?)
    Stallung, Bauer, Metzger und Transport lassen wir da mal ganz außen vor ....


    Bei solchen Preisen kann man die nur sich selbst überlassen. Und dann -> schießen! Ach nee geht ooch ni, watt koscht ne Patrone? [smilie_happy]

  • Bei Schweinebraten muß man immer den Wasseranteil mit einrechnen. Da kann aus einem rieisgen Braten schonmal fix ein Schnitzel werden. Ob nun Schwein oder Ente, generell ist es natürlich eine Frage eingestrichener Subventionen, Marktbeihilfen, Investitionsförderungen usw. usf. EU weit wird sogar über den Bedarf hinaus produziert und die Tendenz geht eher in Richtung einer weiteren Ausweitung, da man neben den ganzen Geschenken für sein Engagement noch Prämien für den Export außerhalb der EU kassieren kann. Auch beim größten Posten, den Futtermitteln, läuft mächtig was schief wie foodwatch weiß.Was genau da gekungelt wird ist nicht wirklich bekannt, da die Akteure verständlicherweise wenig Interesse dran haben, daß ihre Machenschaften an die Öffentlichkeit geraten, einen kleinen Einblick gewährt hier der BUND. Eins ist jedoch klar: Würde man nicht über den eigenen Bedarf produzieren und der Schweinebraten 7 Euro bzw. die Gans 12 Euro kosten, käme man unter'm Strich billiger weg.

  • Was ich damit sagen wollte, ist daß das Sonderangebot beim Discounter vor 15 Jahren 6,90 DM gekostet hat und jetzt 3,33 Euro kostet. Das man für qualitativ besseres Fleisch auch mit einem niedrigeren Wasseranteil natürlich mehr bezahlen muss ist glaube ich jeden klar. Ich wollte nur damit zeigen, daß im Niedrigpreissegment so gut wie keine Inflation herrscht dies ist im übrigen nicht nur bei Fleisch oder Enten so sondern eigentlich bei so gut wie allen Lebensmitteln.

  • kaiserhans: Das mag schon stimmen, nur wurde diese massive Preisdrückung bei Billig-Lebensmitteln auch entsprechend erkauft.
    Dieses Industrie-Fleisch von Hochleistungsmastbetrieben, wo die armen Viecher viel zu schnell wachsen, total fehlgebildet sind und mit Antibiotika und anderem Müll vollgestopft werden will ich nicht wirklich essen.
    Oder isst du Fleisch von kranken Tieren?

  • Würde man nicht über den eigenen Bedarf produzieren und der Schweinebraten 7 Euro bzw. die Gans 12 Euro kosten, käme man unter'm Strich billiger weg.

    Und schmecken würde es auch wieder. Diese Geizmentalität hat doch erst dazu geführt, das Fleisch fast nur noch Abdeckerqualität hat.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Wenn Du mir sagst wo es solche "gesunden" Tiere gibt, dann esse ich deren Fleisch. Komm mir bitte nicht mit Bio oder sowas.


    Ich kaufe Fleisch und Wurst bei meinem Metzger vor Ort, den ich kenne und der schlachtet selber die Viecher vom Bauer vor Ort, den ich ebenfalls kenne.
    Da weiß ich die ganze Produktionskette und weiß, dass alles passt. Kostet dafür deutlich mehr als das Industrie-Fleisch.


    Wenn du die Produktionskette nicht selber kontrollieren kannst, dann bleibt dir aber nur BIO.

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