ein paar Infos und Überlegungen zum Umfang der derzeitigen Flucht aus dem euro in Gold.
auf mmnews wird ein Mitarbeiter von Pro aurum zitiert, der vor einer Woche den Umfang der derzeitigen Flucht ins Gold auf 1 Mrd euro schätzte.
Mit der letzten Woche könnten es vielleicht 1,2-1,4 Mrd sein.
1 Mrd euro reicht derzeit für 30-32 Tonnen gold. Zusätzlich wurden in den ersten 5 Handelstagen im Mai ca. 3,7 Tonnen xetra Gold gekauft.
am 30.9.2008 wurde im Umfeld der Lehman Pleite ein Rekord aufgestellt: damals wurden an einem Tag 1,6 t Gold als xetra Gold gekauft.
Der gesamtbestand an xetra Gold lag damals bei 14 tonnen.
http://www.boerse-frankfurt.de…spx?pageID=44&NewsID=4814
der gesamtbestand an xetra gold lag im Mai 2010 bei 45 tonnen.
Zum Vergleich:
ein paar Tage nach der "das Geld ist sicher" Erklärung der Kanzerlin im Lehman-Herbst, wurden an einem Tag netto 2,7 Mrd euro Bargeld abgehoben.
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/477/472996/text/
Insgesamt wurden im Okt 2008 eta 11-12 Mrd euro bargeld nachgefragt.
Damit nimmt sie die 1 Mrd Goldinvestment aus dem Mai 2010 wenig aus,
aber es muss berücksichtigt werden, das es ein viel größerer Schritt ist, nicht nur Bargeld abgzuheben, sondern in eine andere, bisher unbekannte asset-Klasse zu wechseln.
Da neben dem Absatz von Gold auch ein größer Teil privaten Geldes in ausländische, nicht-euro-papiere und fremdwährungen gegangen sein dürfte,
ist wohl davon auszugehen, dass wir in den letzten Tagen Zeuge eines "bank run" geworden sind.
wenn man allerdings sieht, dass Big Money letzten Freitag euro-anleihen für 1 Billion verkaufen wollte und deutsche Kleinsparer mit 1 Mrd. ins Gold gegangen sind, da werden einem doch die Dimensionen klar: der Kursrutsch beim euro ist kaum das resultat deutscher Sparer, sonder eher ein Zeichen für die Unmassen an ausländischem Geld, die abgezogen wurden.
Die "Abstimmung mit den Füßen" muss für alle geldpolitisch verantwortlichen Leute eigentlich deutlich geworden sein.
Die große Frage ist, ob wir als Resultat des Bank runs jetzt jede Woche ein Trichet-Interview und eine "der euro ist Europa"-Rede von Frau Merkel bekommen.
Oder eine neue DM. Oder Kapitalverkehrskontrollen.