gruenundblau,
dank Deiner kritischen Kommentare ist mir jetzt so richtig klar geworden, was passieren wird.
Warum sollte Gold so stark verlieren? Wegen des deflationären Umfeldes? Überlegen wir gemeinsam:
Wenn Aktien und das wirtschaftliche Umfeld Investoren verschrecken, wo gehen sie hin? In Staatsanleihen. Gut. Die sind inzwischen aber schon ziemlich überlaufen und so langsam macht sich das ungute Gefühl breit, daß die Staatshaushalte das nicht mehr schaffen - vor allem vor dem Hintergrund einer Rezession, d.h. rapide sinkenden Einnahmen, bei explodierenden Ausgaben.
Also sind Anleihen auch nicht so dolle.
Immobilien?
Das war jetzt nur ein Scherz.
Cash? Ok. Welches darf es denn sein? Als Europäer? Euro? Wie die letzten Wochen zeigten, kann man sich ja schon eine starke Goldpreiskorrektur leisten, bei dem, was auf den Euro zukommen wird, um ohne Verlust auszusteigen.
Dollar?
Und überhaupt: welche Bank kannst Du empfehlen?
Gehen wir also, wie von Dir vertreten, von einer massiven Depression aus. Was passiert dann mir dem Euro-Währungsraum? Glaubst Du, daß sich der Euro dann gegen den Dollar halten kann, wenn er es jetzt schon nicht mehr kann? In einer Depression? Mit dem Exportweltmeister als Zugpferd? Viel Vergnügen mit den Guthaben in Euro! Da lobe ich mir dann die USA, die nur die Binnennachfrage stimulieren brauchen und nicht die ganze Welt, damit es die eigene Wirtschaft positiv merkt.
Aber nun zum wichtigsten Argument: die EZB steht bereits jetzt Gewehr bei Fuß für "Quantitative Easing". Trichet hat heute bei der Pressekonferenz ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sie ALLE Optionen berücksichtigen und daß sie KEINE noch so ungewöhnlichen Maßnahmen ausschließen.
Ich bin überzeugt, es werden jetzt alle nötigen Maßnahmen überlegt, was zu tun ist, wenn die Rettungsprogramme nicht helfen sollten. Bevor sie eine massive Depression mit deflationärer Abwärtsspirale in Kauf nehmen, machen sie die Postämter zu Bankfilialen, wo sich die Betriebe das Geld abholen können, das sie benötigen.
Das Gegenargument, daß die Geldspritzen nichts nutzen würden, zieht nicht, weil die Maßnahmen NOCH so gesetzt sind, daß man die Währungen retten kann. Noch besteht die theoretische Möglichkeit, daß die Programme greifen, die Wirtschaft Tritt faßt, die Immobilienpreise sich fangen, die faulen Kredite wieder innere Werte aufweisen und der Luftballon wieder aufgeht. Das ist das Kalkül bei den jetzigen Maßnahmen. Noch scheut man sich den definitiven "point of no return" einzuleiten. Schlicht deshalb, weil es noch einen Funken Hoffnung gibt. Die wird aber von Woche zu Wocher geringer. Also bereitet man sich vor. Das ist völlig normal. Wenn ich Benanke oder Trichet wäre, ich würde mich auf das "Quantitative Easing" JETZT vorbereiten.
Und wenn es soweit ist, können sie die neue Geldversorgung in wenigen Wochen durchziehen. Vergiß nicht: die EU hat erst vor Tagen die Defizitgrenzen der Budgets außer Kraft gesetzt. Die Vorbereitungen laufen auf allen Ebenen!
Es wird höchstwahrscheinlich eine Depression geben, das ist klar - aber eben keine mit einer Deflation des Geldes, sd. eine monetäre Hyperinflation. Der Übergang von der moderaten Deflation nach "Quantitative Easing" wird blitzschnell von statten gehen. Gold wird an diesem Tag bereits ein neues AZH erklimmen.
Gold wird in der Folge durch die Decke schießen, und mittelfristig wird durch die Hyperinflation das gesamte internationale Finanzsystem nachhaltig zerrüttet werden und Du wirst dann auf Euros sitzen, die es dann bald in Hülle und Fülle geben wird: "Um die Realwirtschaft vor noch größerem Schaden zu bewahren, muß ihr Geld zur Verfügung gestellt werden."
Und das wird das Schlimmste aller Szenarien für 99% der Menschen werden: Depression UND Hyperinflation. Denn in der Depression mit Deflation, kommen diejenigen noch durch, die Ersparnisse haben. Aber in der Depression mit Hyperinflation, werden alle Papiergeldguthaben verbrennen UND die Wirtschaft weiter abbauen ohne Hoffnung für den Einzelnen, seine Kreditraten zu bezahlen, oder sein Erspartes zu retten. Aktien werden als Fluchthort die Inflation klarerweise ein wenig lindern, Immobilien ebenfalls, aber durch die Depression dennoch weiter an Realwert verlieren. Einzig Gold und Silber als ECHTES GELD werden scheinen, wie sie noch niemals zuvor geleuchtet haben. Dann werden Aktienbesitzer, Papiergeldbesitzer, Immobilienbesitzer, Kreditnehmer wie Kreditgeber ihre Lektion gelernt haben. Gold wird den höchsten Ruhm den es je hatte genießen. Und dann ist es Zeit, sich von ihm zu trennen.