Beiträge von GermanLong

    Hallo zusammen,


    ich habe eine Skandia-Rentenversicherung (fondsgebunden).


    Sinn und Unsinn der Versicherung an sich will ich hier nicht diskutieren. Sie ist nun mal da, und eine Kündigung macht derzeit für mich keinen Sinn. Die Skandia bietet immerhin den MLIIF World Gold Fund zur Anlage an. Das ist besser als nix. Hinzu kommt die staatlich versprochene Steuerfreiheit auf die Kursgewinne, da die Versicherung kein ganz neues Baujahr mehr ist - und das ist angesichts der bald abgeschafften Spekulationsfristregelung auch gar nicht so übel.


    Nun habe ich festgestellt, daß (mindestens) drei Dinge im Fonds- und Anlageangebot fehlen:


    1) ein echter Geldmarktfonds. Der angebotene DWS Geldmarkt Plus kann ABS halten, das ist für die nominal niedrigste Risikoklasse nicht akzeptabel.


    2) ein Rentenfonds, der ausschließlich erstklassige Euro-Staatsanleihen halten darf. Unter bestimmten wirtschaftlichen Bedingungen sind Obligationen von Banken und Unternehmen nämlich mit qualitativ anderen Risiken - dem Konkursrisiko - behaftet, das ich nicht haben will


    3) Die Anlagebeteiligung an physischem Edelmetall fehlt komplett als Anlageklasse. Zwingende Kriterien müßten sein: kein Emittentenrisiko (wie z.B. bei Zertifikaten, Baskets etc.); in jedem Fall direkte Besitzbeteiligung an lokalisiertem physischem Bestand. ETF´s sind in der Hinsicht wohl auch eher als dubios einzustufen, wenn man die Masse widersprüchlicher Veröffentlichungen dazu ansieht. Ich kenne nur den Central Fund of Canada als gangbare Konstruktion, die sich qualifizieren würde - aber das muß nicht abschließend sein.


    Ich habe der Direktion der Skandia geschrieben und Umsetzung noch in diesem Jahr dringend gewünscht.


    Mir ist (Ihr werdet es erraten) Punkt 3 am wichtigsten.


    Hier möchte ich Euch aufrufen, die Anbieter Fondsgebundener Versicherungen massenweise in ähnlichem Sinn anzuschreiben, um vor allem taugliche Anlagemöglichkeiten in Edelmetalle einzufordern, so wie Ihr es für richtig haltet.


    Nicht vergessen den Satz: Ihre Stellungnahme erwarte ich mit großem Interesse.


    Vielleicht sollten wir mal eine Kundenvereinigung in diesem Sinne gründen. Das würde auch das Thema Edelmetallanlage in der Öffentlichkeit produktiv befördern. Vielleicht macht ja auch die DEG mit. Na, Herr Reymann?


    Gruß, GL

    Zitat

    Original von Anzugpunk
    Das stand aber nicht im Kleingedruckten? Oder?


    Hallo Anzugpunk,


    ich nehme die Frage mal als Satire. Um hier klarzustellen, daß ich nicht spekuliere:


    z.B. beim UBS Gold Tracker steht im Prospekt:
    "Vertrauen Sie deshalb nicht darauf, dass Sie das Zertifikat zu einer bestimmten Zeit oder zu einem bestimmten Kurs veräußern können."
    Hier: http://keyinvest.ibb.ubs.com/k…au_33337-6710_x-20797.pdf
    auf Seite 6 unter Punkt 5.


    Punkt 8 kann man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen:
    "Im Falle besonderer Marktsituationen... kann es zu ... zeitweisen Ausweitungen der Spanne zwischen An- und Verkaufspreisen kommen, um die wirtschaftlichen Risiken der Emittentin einzugrenzen."


    Und in den Zertifikatsbedingungen:
    - Seite 29 § 7 Marktstörungen
    "Wenn nach Auffassung der Emittentin [meine Hervorhebung, GL] eine Marktstörung... vorliegt, dann wird der Bewertungstag auf den nachfolgenden Bankgeschäftstag, an dem keine Marktstörung mehr vorliegt, verschoben."


    Marktstörungen werden dann zwar scheinbar genauer definiert, aber die "wesentliche Einschränkung des Handels" festzustellen, bleibt nach meiner Auffassung im Zweifelsfall im Ermessen der Emittentin.


    Marktstörungen, besondere Marktsituationen.... Mein Schluß: das hält ziemlich viele Türen für die Emittentin offen.


    Leider kann ich hier nicht mehr zeigen , daß die Handelsbeschränkungen tatsächlich eintraten, als es in 2006 gegen die 720 USD beim Gold ging. Hat jemand eine Quelle, wo solche Nachrichten archiviert werden? Der Handel an der EUWAX war nach meiner Erinnerung gleichfalls betroffen.


    Für mich gilt weiterhin: Finger weg von Zertis - außer vielleicht kurzfristig, das muß jeder selber wissen. Aber definitiv nix für Krisenvorsorge.


    Gruß, GL

    Zitat

    Original von CARLOS
    Papiergold! Letzte Woche konnte ich ihn dann davon überzeugen, daß papiergold in einer Kriese u.U. weg ist, wenn die Bank pleite geht. Also hat er jetzt die Hälfte der Zertis in Krügerrand getauscht. Nur die Hälfte! Aber immer noch besser als gar nichts. Das die Deutsche Bank mal pleite geht, kann er sich allerdings nicht vorstellen, daher hat er die Hälfte der Zertis behalten.


    Hoffen wir mal das die deutsche Bank überlebt


    Hallo Carlos,


    es ist gar nicht notwendig daß der Emittent pleite geht. In der massiven Phase des Goldpreisanstiegs 2006 wurden für die Gold-Zertifikate von vielen Emittenten EINFACH TAGELANG KEINE PREISE MEHR GESTELLT !!!
    "Wegen der starken Marktschwankungen können wir derzeit keine Preise feststellen." Nach dem Motto: Mit Ihrem Verkaufswunsch kommen Sie bitte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Dann werden wir vielleicht darüber nachdenken.
    Der erste Satz stand tatsächlich so in den Nachrichten zu den Zertifikaten. Leider habe ich die nicht als Bild aufbewahrt.
    In jedem Fall widersprechen Zertifikate also den Grundqualitäten, die dem Gold anhaften: "Sicherheit" und "Liquidität" - also dem, was wir von unserem Geld wollen.


    Gruß, GL


    Wie wäre es damit sich zum Ziel setzen, daß Du unter Anderem durch Dein Edelmetallinvestment niemals in die Situation kommst, staatliche Hilfe zu benötigen?
    Dann brauchst Du auch nie (Hartz IV) zu nehmen, obwohl Du noch was (Edelmetall) hast - das würde ich auch ganz klar Schmarotzen nennen.


    Irgendwie muß man sich doch mal entscheiden:


    Entweder Freiheit und Selbstverantwortung (beides kann hart sein),
    oder Unfreiheit/Kontrolle und sozialisiert organisierte Sicherheit.


    Ich hab den Eindruck Du hättest gerne das Vorteilhafteste von Beidem für Dich. Daß das so funktionieren kann, glaube ich aber nicht.


    GL


    PS Gerade gestern noch mit einem Bekannten besprochen - genau das macht auch meinen rein gefühlsmäßigen Vorbehalt am Modell "Grundeinkommen" von Götz Werner aus:
    Es soll tatsächlich gehen, völlige (individuelle ökonomische) Handlungsfreiheit zu vereinbaren mit vollkommener (ökonomischer) Absicherung.
    Wo ist denn da die Fußangel? Wieso waren unsere Vorfahren über Jahrtausende zu blöd, auf so eine Idee zu kommen, wenn sie funktioniert?
    Wie gesagt, alles rein "gefühlsmäßig". Oder wenn man so will, vom kaum reflektierten Axiom über den Widerspruch von Freiheit und Sicherheit abgeleitet.
    Faber, hilf!

    Hallo zusammen,


    Zur Kurzinfo - Nur vom Hörensagen - und nicht weiter von mir geprüft :


    First Majestic soll lt. einem Beitrag im Gold-Eagle Forum kein Derivaterisiko haben. ( Beitrag von Sep 10, 08:50 ).


    Bin aus dem Urlaub zurück und werde mir ansehen, was in den vergangenen 3 Wochen hier passiert ist - das ist ja Einiges. Arbeitsvorschläge für mich habe ich auch gesehen - oho.


    Gruß, GL

    Hallo,


    leider kann ich nicht den ganzen Tag hier verbringen, da ich eine Frau =) =) =) und einen Arbeitgeber =) habe. Komme erst jetzt wieder hier vorbei.


    Habe den Link zum evtl. Scientology-nahen Text nun entfernt. Gehirnfänger wären das letzte, das ich schätze oder hier fördern würde.


    Kennzeichnung des Verdachts gegenüber einer "dubiosen" Quelle finde ich prinzipiell den Mindeststandard; schon den hatte ich hier durch mangelnde Sorgfalt nicht eingehalten.


    Kennzeichnung birgt freilich die Gefahr, daß man vor lauter Distanzierungshinweisen und Ausführungen über mögliche Interessen der verlinkten Seiten und Autoren nix mehr lesen kann - und das Meiste davon müßte Spekulation bleiben.


    So gesehen ist die Anforderung selbst zu denken immer da, sonst kann man fast nix verlinken.


    Um es einfach zu machen (gutso? gutso!):
    Letztendlich habe ich pragmatisch entschieden, um das Forum hier nicht durch u.U. rechtlich problematische Verlinkungen zu gefährden.


    "Bin dann mal weg". 3 Wochen Urlaub. In dem Sinne ist das erstmal ein abschließendes Statement.


    Paßt auf Euch und aufeinander auf.


    GL

    Zitat

    Original von Eldorado
    linar


    Der Wunder USD, wie weit geht nun der Index rauf ?
    82.5 ist die Decke IMO..so eine Rettungsaktion war vor einiger Zeit schon mal da und dort ging dem USD die Luft aus.


    XEX


    Prognose von David Petch auf Gold-Eagle: USDX geht bis 84, besser gesagt zwischen 80 und 84 erst einmal seitwärts, und unter 80 erst in ein paar Jahren..


    Am Wert von jeglichen Prognosen kann ich in diesen Märkten zur Zeit allerdings nur ziemliche Zweifel haben.


    Gruß, GL

    Zitat

    Original von Silberhorter
    Sagt mal. Was haltet ihr eigentlich davon, ausschließlich physisch in Silber zu investieren?


    Dazu ein kleines Zitat von Jim Sinclair (mein Held), aus dem Kopf:


    "Gold will go up like a rocket and stay there. Silver will go up even more, and then come back to earth"... oder so, aber der Sinn stimmt in jedem Fall.


    Daher empfehlen die Meisten hier eher 30/70 oder 50/50. Teils mit der Strategie, von Silber in Gold umzuschichten, wenn das Preisverhältnis je Unze bei 1:16 oder so anlangt (historisches langjähriges Mittel). Dann nochmal bei 1:5. Den Rest bei 1:1 :D :D


    GL

    Zitat

    Original von doedel
    Das ist doch irgendwie genau der Punkt den der Thread-Eröffner angesprochen hat. Wir glauben zu wissen und versuchen deshalb unsere nähere Umgebung zu "bekehren". Das dies aber der falsche Weg ist, hat schon Buddha vor langer Zeit erkannt...... "Die Leute sollen kommen, wenn sie was wissen wollen."


    Sowas Ähnliches dachte ich auch gerade.


    Wenn ich weiter oben lese "ich bin ein Glückspilz, wenn mir einer bei meinen Warnungen zuhört", was heißt das?


    - er fühlt sich gut wenn sein Wissen angenommen wird;
    - erfühlt sich wahrscheinlich schlecht, wenn nicht.


    Damit macht er "es" zu seiner persönlichen Sache.


    Das ist eine Gefahr - in verschiedener Hinsicht. Z.B.
    - als Eiferer nicht ernstgenommen werden
    - viel Energie zu lassen
    - einen über die Rübe zu bekommen, wenn die Scheiße da ist und das ganze Dorf weiß, welcher Keller voller Gold ist
    - usw.


    Netter Artikel zum Thema:
    EDIT: HABE LINK ENTFERNT; DA HINWEIS VON ANDEREM BOARDMITGLIED AUF SCIENTOLOGY-NÄHE-VERDACHT STICHHALTIG AUSSIEHT. Danke!



    Gruß, GL


    PS Gold als Geld ist (inhaltlich falscher) Glaube?
    Nein, nur rationales Vorgehen ökonomisch handelnder Individuen. Unsere Vorfahren sind nicht blöd gewesen.
    Wenn einer diese Überzeugung dogmatisch nennt - meinetwegen.

    Zitat

    Original von SilverMaple


    Hab ich was an den Augen, oder wird diese Frage gar nicht beantwortet?


    Vielleicht schon - aber höchstens zwischen den Zeilen. Nehmen wir es doch mal auseinander.


    Da steht:


    -Die Bank verleiht Geld
    - gegen Sicherheiten ... erstklassige Anleihen.. die die Banken hinterlegen


    Also sagt der Artikel:
    Woher kommt das Geld der Notenbank? - Von der Notenbank.
    Und dann wird beschrieben, wie es von dort zu den Banken kommt.


    Was leider nicht da steht:
    - daß das verliehene Geld vielleicht in dem Augenblick "erzeugt" wird
    - daß die "erstklassige Anleihe als Sicherheit" ein Stück Papier ist, auf das die Bank schreibt: "Ich schwöre, daß ich das gerade erzeugte und erhaltene Geld mit Zins zurückzahlen werde".


    Woher DIE NOTENBANK das Geld hat, und damit der springende Punkt zum Verständnis des Fiat Money, bleibt in der Tat im Dunklen.


    In dem Sinn wird die Frage nicht beantwortet. Schade. Schreibt mal wer einen Leserbrief?


    Andererseits - soll Die Welt die Menschen etwa in bodenlose Verunsicherung stürzen, indem sie ihnen erklärt, daß ihr Geld in der Tasche eine Illusion ist? Das glaubt ihnen doch keine Sau! Kann verstehen, daß sie sich nicht lächerlich machen wollen... oder Schmerzensgeldforderungen für die schmerzhafte Erkenntnis des Lesers riskieren wollen :rolleyes:
    (In Wirklichkeit haben sie wahrscheinlich selber keine Idee wie sich das abspielt).


    GL

    Zitat

    Original von Tensor


    Banken-Vertrauenskrise in Europa, wie im Drehbuch. Als ob man beabsichtige, mittels einer plötzlich in der breiteren Öffentlichkeit bekannt werdenden Krise, deren offizielle Ursachen (Hypotheken-Desaster) schon vor vielen Monaten sichtbar waren, ad hoc ein kurzfristiges Dollar-Stärke-Fenster für die Umschichtung von Derivaten zu öffnen, dem dann ein noch bittereres Dollar-Desaster folgen könnte. Was meint Ihr dazu ?


    Ist ein naheliegender Gedanke. Einerseits. Und sicher ist es wahr, daß (wahrscheinlich noch nicht ganze) Wahrheit schon viel länger einer "kleineren Öffentlichkeit" bekannt gewesen ist.


    Andererseits
    - wurde der Noch-Nicht-Dollar-Absturz von David Petch Mitte Juli schon aus den Charts vorhergesagt: http://www.gold-eagle.com/editorials_05/petch071507.html
    - waren alle vor Kurzem noch DERART negativ für den Dollar, da konnte er schon nicht mehr weiter fallen.
    Das heißt, außer Marttechnik und Sentiment braucht man keine weiteren Annahmen zu machen, um den aktuellen Dollar"aufschwung" zu erklären.


    Ich finde es ist immer ein schmaler Grat,
    - etwas "großes absichtlich dahinter Gemachtes" bei Marktbewegungen zu vermuten, und damit möglicherweise der Gefahr von Verschwörungstheorien zu erliegen, oder
    - "nur" Akteure anzunehmen, die an ihrem Platz zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen versuchen, für sich so gewinnbringend und rational wie möglich zu handeln. Dabei wird sicherlich jeder Beteiligte den Spielraum seiner Möglichkeiten maximal nutzen - und sei es PR nutzbringend zu timen.


    Probleme in einer Industrie werden doch immer erst dann breit öffentlich gemacht oder zugegeben, wenn sie nicht mehr zu übersehen sind. Siehe auch AKW-Pannen etc. Die, die über die Information von innen verfügen, wären ja auch bescheuert, wenn sie die öffentliche Meinung gegen sich aufbringen würden, erst recht, wenn das zu einer selbst erfüllenden Prophezeihung werden kann - oder kannst Du Dir vorstellen daß es für eine Bank Sinn macht zu sagen "wir könnten Probleme mit XY kriegen", auf daß die Anleger ihr Geld genau aus dem kritischen Bereich abziehen, und das Problem verstärken?


    Dann würde ich weiter fragen:
    WER sollte es denn sein, der absichtlich ein Dollar-Fenster zur Aufwertung öffnen will?
    - Die Amerikaner vielleicht, daß sie noch ein wenig länger in der Welt halbwegs billig shoppen gehen können? Möglich.
    - Alle Zentralbanken zusammen, damit das System nicht kippt? Möglich.
    - Oder ist das ein fieser Trick der Amerikaner, die den Euro damit zur parallelen Abwertung zwingen, damit es wenigstens keinem besser geht?
    Motive der Akteure gibt es en masse, und wer mit wem eine Allianz aus welchem Grund eingeht kann man sich lange ausdenken. Aber diese Theorien machen sehr viele Vorannahmen, das ist ihr Manko.


    Was zählt ist der Markt.


    Und die einfachste und deshalb zu bevorzugende Theorie (von denen die ich kenne) ist die, daß die Abwertung der Reservewährung alle anderen Währungen zu "kompetitiven Abwertung", also in einen Abwertungswettlauf zwingen werde, aufgrund der Wettbewerbsnachteile für den einer starken Währung im globalen Markt. Das gilt zumindest für die Phase der "noch kontrollierten" Dollarabwertung; beim Währungsszusammenbruch gilt das nicht mehr. Wie auch immer sich das im Einzelnen vollziehen mag.
    Das Phänomen haben die "Großen Alten" z.B. Richard Russell, auch Harry Schultz glaube ich, und viele Andere schon seit Jahren vorhergesagt. Genau gesagt auch, daß es aus ökonomischen Zwängen begründet sein würde; die Annahme von Manipulation ist ihnen nicht notwendig.


    Aber, Du scheinst kein Theoretiker (im negativen, polemischen Sinn) zu sein. In diesem Sinne - herzlichen Glückwunsch zu Deinem pragmatischen Versicherungshandeln. ;)


    GL

    @ Faber


    Genau so mag ich das, daß man seine Gedanken vorstellt und die dann diskutieren läßt - als offene Frage. Da kommen dann noch alle möglichen Infos und Aspekte hinzu, bis das Bild einigermaßen rund wird. In diesem Sinne erstmal danke für den Beitrag.


    Als meine Anmerkung:


    1) Die Immobilienfonds scheinen überweigend in Immobilien vom Stile Bürohochhäuser oder Einkaufszentren zu investieren. Da mag man mich gerne korrigieren, aber so sahen die Verkaufsprospekte einschlägiger deutscher Fonds aus die ich mir mal angesehen habe.


    Mag sein, daß manche Fonds erheblich in größere Mietwohnhäuser investieren.
    Aber in Einfamilienhäuser - das müßte ich erst sehen.


    Insofern: Haus ist nicht gleich Haus.


    2) Für die bestehenden Ein- bis Vierparteienhäuser stelle ich mir noch weitere wertmindernde Faktoren vor:
    - sinkende Real- und teils auch Nominallöhne drücken (zumindest in den letzten Jahren) die Möglichkeit von Nachfragesteigerungen
    - mögliche Zinssteigerungen, da Gebraucht-Hauspreise eine Funktion der Einkommen und der monatlichen Hypothekenrate sein dürften... aber das kann auch umgekehrt kommen.
    - dann kenne ich einige Leute, die haben SOWAS von knapp kalkuliert... um die Staatsknete noch mitzunehmen bevor die Förderung auslief... wenn bei denen das Weihnachtsgeld gekürzt wird, ist Land unter... das könnte das Angebot irgendwann steigern. Siehe auch Zunahme von Verbraucherinsolvenzen.
    - die schlechten Energieverbrauchswerte älterer Gebäude


    Aber ich bin auch nur so´n Fünftkläßler in der Hinsicht, was ich mir da zusammenreime.


    Gruß,GL

    :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D
    GL


    PS Das ist doch nicht ernst jetzt, oder?
    - da war doch was vor ein paar wenigen Jahren
    - Marktwert hängt ab von Zinsen
    - und der Fähigkeit die Dinger zu vermieten
    - und der Möglichkeit die Dinger am Markt wieder zu verkaufen
    - UK und Spanien......... was soll man dazu sagen? Soll schlimmer sein als in den USA. Frankreich, Luxemburg...
    - Kreditcrunch--- wo denn, ich kann keinen erkennen.
    Tschuldigung, ist nicht persönlich gemeint.
    Vielleicht flüchten ja auch Alle massenweise in Sachwerte...
    Edit: und wir kriegen Nullzinsen... wer weiß?
    Ich glaub die Lacher hast Du gerntet, weil die Klammer eigentlich woanders hin sollte?

    Zitat

    Original von gerreyma
    Nur in Einzelfällen wird ein solcher Kommentar jedoch direkt Handlungen nach sich ziehen. ;( Das finde ich schade - denn es ist wirklich noch sehr viel Platz in unserem Boot. 8)


    Zugleich halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Umfang der nun erforderlichen Inflationierung so erheblich wird, dass tatsächlich für ein paar Monate deutlich mehr Edelmetall von Privathaushalten gekauft wird.


    Grüße
    Gerreyma


    Ja Gerryma,


    so langsam scheint das zu funktionieren mit dem Umschwenken der Einstellungen einer "Masse" oder eine "sozialen Systems". Oder mit dem Durchdringen der Gesellschaft mit einer Idee.


    Egal um was es geht:


    Da gibt es zuerst einige - meist Einzelne - "Innovatoren", die denken an das, was Jahre später Mainstream wird. Ideen, die am Rand des gesellschaftlich Denkbaren oder noch dahinter liegen. Denk an den Umweltschutzgedanken, an Kopernikus, oder im Investmentbereich eben an die Contrarians oder das "Smart Money". Aber Viele neue Ideen oder Visionen gehen eben auch den Bach runter, weil sie sich nicht durchsetzen.


    Dann gibt es die erste Welle, bei der eine Anvantgarde die Idee aufnimmt. Das waren dann z.B. die, die in den späten 70ern die ersten Wärmepumpen in ihrer Garage geschraubt haben, und immer noch als Spinner galten. Dem dürfte man auch die TeilnehmerInnen an diesem Forum zurechnen dürfen, zumindest wenn sie z.B. vor den Research-Berichten von Credit Agricole und LBBW Edelmetalle gekauft haben (d.h. solange die Unze Gold noch unter 350 € zu haben war.)


    Die Ideen (und Handlungen!) dieser Avantgarde werden dann von Gruppen aufgenommen, die definitiv mehr in der Mitte der Gesellschaft stehen - und so wird die Idee dann in breitere Kreise der Gesellschaft assimiliert. Als monumentales Zeichen beim Gold würde ich eben die erwähnten Researchberichte sehen - da ist schon INNERHALB der Institutionen diese Avantgarde - kaum von außen wahrgenommen - angekommen. Das war so um die Zeit, als das Gold über die 350 € sprang.


    Irgendwann ist es dann so, daß die einst "neue Idee" praktisch ein Allgmeinplatz geworden ist. Der Tagesschau-Kommentar ist m.E. ist ein ebenso monumentales Kennzeichen für den Vorgang, denn nun geht die Information aus der Szene raus, die sich bisher damit beschäftigt hat.


    Bis Alle das kapiert haben, dauert es sicher nochmal seine Zeit. Also, wenn der Bankberater Deiner Oma zur Vermögenssicherung ein Zertifikat über eine Unze Gold für 5000 € empfiehlt, und völlig davon überzeugt ist, daß sie die Chance nicht verpassen sollte. (Für die jüngeren Leute ist dann der etwas riskantere, aber gewinnträchtigere Fonds mit westafrikanischen Goldexplorern vorgesehen.)


    Überflüssig zu sagen, daß im Investmentbereich die "neue Idee" zu dem Zeitpunkt so gut wie tot sein dürfte.


    ---


    Übrigens habe ich mit jemandem gesprochen, der bei einer größeren Bank Anlageberater für Firmenkunden ist. Fragte ihn, ob er eigentlich physische Edelmetalle empfehlen darf. Verstand die Frage kaum - wie, Goldmünzen oder was? Daran verdiene die Bank nichts, er müsse verkaufen, was der Bank was bringt. Wenn also einer "in Gold flüchten" wolle - was Vereinzelte schon täten - dann hätte er Zertifikate anzubieten.


    Das ist das famose am (physischen) Gold als Geld:
    es beißt sich derart mit der "Welt wie wir sie kennen", mit unseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Institutionen - Banken in dieser Funktionsweise, Sozialstaat mit Defiziten etc. - daß die Leute radikal umdenken müssten, um die Idee zu akzeptieren. Und das ist nicht leicht. Dadurch wird es entweder sehr lange dauern, bis das Gold als Geld akzeptiert ist. Oder sehr schmerzhaft sein.
    Gleichzeitig muß wird dieser Prozeß zwingend auch mit immensen tatsächlichen Umwälzungen in dieser unserer Welt vor sich gehen - falls er denn so kommt. Denk ans Bankwesen, an den Staat... Das macht wiederum Vielen so viel Angst, daß es ihnen noch schwerer fällt, die Idee zu akzeptieren... WALL OF WORRY IN EXTREMIS...


    ... und wenn es doch so kommt, was hier Viele glauben, profitieren die EM-Besitzer.


    Gruß, GL