Zuerst einmal habe ich auf den Artikel auch deshalb aufmerksam machen wollen, weil der Autor - sicher vielen goldaffinen Zeitgenosssen als hochdifferenzierter Analytiker der Goldmärkte bekannt - seit Jahren, eben bis vor einer Woche, extem goldbullish war und nun plötzlich diese Kehrtwendung vollzieht, allerdings mit einer diabolisch guten Theorie im Gepäck.
Er geht also davon aus, dass die Zentralbanken - letztlich weltweit koordiniert - angesichts der aussichtslosen Situation der globalen Finanzmärkte über stark steigende Zinsen die Aktienmärkte kollabieren lassen werden - eine These, der aber viele, die sich auf "Helicopter Ben Benranke" als Inflationskönig und money printer eingeschworen haben, nie und nimmer zustimmen werden.
Dieser deflationäre Prozess könnte (und muss sogar) durchaus als schleppender Bärenmarkt passieren und nicht unbedingt Knall auf Fall.
In diesem Szenario würden die Zentralbanken natürlich am Goldmarkt über die schon längst etablierten Wege als versteckte Shortseller auftreten, die aber im Grunde das Gold, das sie in den Jahren zuvor leichtfertig aus der Hand gegeben haben, in einem dann konfusen und hochvolatilen Markt so billig wie eben möglich zurückkaufen müssen. Dem muss freilich ein wilder Einbruch (oder noch besser mehrere Einbrüche hintereinander) vorangehen, der vor allem alle Hedgefonds und kleinen Investoren zu Tode erschreckt.
Tatsache ist doch, dass die gegenwärtigen Interventionen der Zentralbanken, allen voran die Bank of England, nicht den gewünschten Effekt einer nachhaltigen Zerstörung des Goldpreises herbeigeführt haben.
Chris Laird glaubt wohl nun, dass schärfere Geschütze aufgefahren werden. Auf längere Sicht ist freilich auch dieses Szenario extrem bullisch für Gold, es würde nur zuerst einmal einen deutlich niedrigeren Goldpreis beinhalten, als ihn der kleine Investor von heute gerne sehen würde - wenn er denn täglich auf die Kurse blickt. Er soll verkaufen - dies ist das Ziel.
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