Beiträge von Rabbi Feingold

    Die GATA-Anzeige im WSJ erscheint mir kindisch. Sie fordern eine Inventur durch einen Wirtschaftsprüfer.
    Sollen wir jetzt etwa anfangen, den US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu vertrauen? Wie zum Beispiel Arthur Andersen, die ENRON-Bilanzen abgenickt haben? Nein, die US-WP-Unternehmen sind ebenfalls ein Teil des Problems.
    Stattdessen sollte GATA fordern, dass alle gewählten Repräsentanten des Kongresses das Recht haben sollen, die Bestände jederzeit in Augenschein nehmen zu dürfen.


    Zweitens fragt GATA nur nach dem Verbleib "unseres" Goldes (also dem Gold der US-Bürger). Ich meine, dass das Gold der USA physisch tatsächlich in Fort Knox lagert, um dann später eine neue, goldgedeckte Währung einführen zu können.


    Aber das ist ja nur die Hälfte der Wahrheit, denn beispielsweise sollte "unser" (deutsches) Gold in den Räumen der Fed in New York lagern. GATA war zu dumm oder zu feige, nach den Beständen ausländischer Zentralbanken bei der Fed zu fragen.


    Die Fed könnte jederzeit ein paar Busladungen Gold nach Fort Knox "in Pension" schicken, bevor die WPs eintreffen. Die WPs bestätigen dann, dass alles in bester Ordnung ist und GATA steht wie ein begossener Pudel da.


    Wie kann man nur so dumm sein? Oder ist GATA ebenfalls Teil des Problems?

    Ich möchte der obigen Zusammenfassung noch hinzufügen, dass es erforderlich wäre, Xetra-Gold raten zu lassen (jedenfalls, solange die BaFin an die Rating-Agenturen glaubt). Denn solange Xetra-Gold nicht geratet wurde, wird das bei vielen Institutionellen ohnehin strapazierte Risikobudget in extremer Weise belastet. Hier sollte - schon im eigenen Interesse - baldmöglichst Abhilfe geschaffen werden.

    Die Anlagerichtlinie findet man unter


    Anlageverordnung


    Darin steht in §1 (4):


    Zitat

    (4) Eine Anlage in Konsumentenkrediten, Betriebsmittelkrediten, beweglichen Sachen oder Ansprüchen auf bewegliche Sachen sowie in immateriellen Werten ist ausgeschlossen; das Gleiche gilt für eine Anlage, die nach Artikel 21 oder Artikel 22 der Dritten Richtlinie Schadenversicherung und Artikel 23 oder Artikel 24 der Richtlinie über Lebensversicherungen nicht zulässig ist.


    Gold als bewegliche Sache ist somit für das Sicherungsvermögen nicht geeignet, d. h. verboten.
    Xetra-Gold darf deshalb auch keinen Anspruch auf Gold darstellen. Es muss in der Papiersphäre bleiben.

    Zitat

    Mit der ersten Aussage hast Du formal recht, denn die DEUTSCHEN Instis / Versicherungen etc. DURFTEN in der Tat bislang nicht in PHYSISCHES investieren


    Fakt ist: Sie dürfen es heute nicht; warum Du hier in der Vergangenheitsform sprichst, ist mir unklar (oder hat sich die Rechtslage verändert?)
    Gold ist verboten, weil jedes Papiergeldsystem inhärent instabil ist. Von daher ist schon verwunderlich, dass Xetra-Gold überhaupt zugelassen wurde. Mag sein, dass es innerhalb der BuBa Kräfte gibt, die das Spiel durchschauen und auf der "richtigen" Seite stehen. Oder die die Seite wechseln, wenn die Staatskrise eingetreten ist.


    Wir werden ja sehen, wer Xetra-Gold kauft. Bei Stückelungen unter 10.000 sind es vermutlich die kleinen Goldwanzen.


    Die großen lesen vermutlich noch den Prospekt.

    Ich sehe Xetra-Gold als eine Anlagemöglichkeit für institutionelle Anleger an, die kein physisches Gold kaufen dürfen. Auch unter ihnen gibt es eine kleine, radikale Minderheit von Goldbugs, darunter einige Chef-Ökonomen, die mir persönlich bekannt sind. Diese haben zur Zeit nur die Möglichkeit, Goldminen-Aktien oder Derivate auf Goldminen-Indizes wie den HUI zu kaufen.


    Diese Investments verlangen ein höheres Mass an Vertrauen in die Stabilität des Währungssystems als Xetra-Gold. Ich bin deshalb froh, dass es dieses Produkt überhaupt gibt. Das Argument, Kaufkraft würde vom Metall in Papier umgelenkt, trifft nicht zu, denn es gibt keine effektive Kaufkraft von Versicherungen und Banken in das Metall.


    Die Marktnotierung in Euro statt Dollar und der Ausweis in Gramm statt Unze greift einem Zustand der Weltwirtschaft ohne Dollar zuvor; dies dürfte hier im Forum positiv gesehen werden.


    Allerdings muss man klar erkennen, dass weder VAG noch Anlagerichtlinie die Anlage in physischem Gold erlauben, so dass Winkeladvokaten, BaFin oder BMF daraus einen Umgehungstatbestand konstruieren könnten.


    Wenn wegen eines außergewöhnlichen Zustandes der Gesellschaft die Börsen vorübergehend oder dauerhaft geschlossen sein sollten, ist die Liquidität gleich Null - genau dann bräuchte man das Gold physisch am dringendsten.


    Also: Xetra-Gold ist ausschließlich für Institutionelle gedacht, deshalb geht die hier geäußerte Kritik am Kern vorbei. Es ist das zweitbeste Produkt. Schlechter als Gold, aber besser als die Gold-Hebelzertifikate der Bullion-Banken.

    Zu heutigen Preisen wären 67,5 Mrd. US-$ etwa 2713 Tonnen Gold. Oder anders ausgedrückt: zu heutigen Preisen etwa das 60-fache dessen, was die EZB jüngst angegeben hatte, verkauft zu haben.


    Wenn allerdings der Goldpreis auf 48000 US-$ stiege, könnte die EZB durch ihre mutigen Interventionen Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht bringen.


    Eine Alternative würde darin bestehen, dass der US-$ auf 1€=70,8 US-$ fiele.


    Oder habe ich mich verrechnet? :rolleyes:

    Zitat

    Der extrem hohe Bedarf der Endverbraucher nach/bei der kleinen Korrektur war offensichtlich nicht allein durch den Verkauf der Spekulanten zu decken; einen Teil wurde durch die Hedgeminen "geliefert", die weiter short gegangen sind.


    Deine Interpretation der Zahlen ist interessant. Interessant wäre auch, die Frage zu beantworten, aus welcher unzweifelhaften Quelle diese Zahlen kommen. Denn nur, wenn die gelieferten Zahlen richtig sind, kann es auch die Interpretation sein.

    Was G_S sagt, ist richtig: Die Relation DOW:Gold ist erst ab dem 15.8.1971 sinnvoll, als Nixon die Goldkonvertibilität des Dollars aufhob. Dies war m. E. der größte Wirtschafts-Betrugsfall der Weltgeschichte.


    Natürlich gab es auch vorher schon Mini-Betrügereien, als der Goldgehalt der Währungen vermindert oder aufgehoben worden war. Aber dies war zumindest räumlich begrenzt.


    Seit dem Jahr 2000 ist der Anstiegswinkel des Goldpreises deutlich höher als der des DOW. Setzt er sich so fort, wird das Verhältnis in etwa 3 bis 4 Jahren bei 1:1 liegen.

    Aus der Astrophysik kennen wir den Begriff der Singularität. Die Singularität kennzeichnet einen Zustand, in dem die Gesetze der Physik nicht mehr gelten: die Schwerkraft, die Zeit usw.


    In der Finanzwelt nähern wir uns der Singularität ebenfalls: Ein vollkommenes Ausserkrafttreten der Normalität. Wir nähern uns dem Punkt, in dem der Goldpreis exponentiell wird. Heute freuen wir uns über 800 US-$/Unze, morgen sind wir enttäuscht, wenn der Goldpreis an einem einzigen Tag nicht um 800 US-$ steigt.

    Zitat

    Original von mesodor39


    Dann nimmt keiner mehr das Geld an, um es zu sparen. Außerdem gibt das Mord und Todschlag, sprich: Bürgerkrieg.


    Es hat schon viele Währungsreformen gegeben. Natürlich wird das neue Geld genommen, schließlich braucht man ja ein Zahlungsmittel z. B. für Löhne. In Deutschland hat man einmal den Begriff "Rentenmark" erfunden, um Vertrauen in die neue Währung zu erzeugen. Die USA könnten z. B. den "Golddollar" erfinden - gedeckt durch das Gold, das die USA nie verkauft haben.


    Zu der ersten Frage: Es wäre eine Welt, in der mehr als 5 Miiliarden Menschen in bitterer Armut leben würden.


    Zur zweiten: Die Inflation bringt den Geldumlauf mit der vorhandenen/neu produzierten Güter- und Dienstleistungsmenge in Übereinstimmung. Das könnte auch gleichmäßig geschehen. Ich muss zugeben: wahrscheinlich ist das nicht.

    Die Frage der Frostbeule sollte sich jeder regelmäßig stellen, denn der Goldbesitz ist ja kein Selbstzweck. Wir wollen doch alle später einen eigenen Learjet mit eigenem Flughafen haben, oder? Dazu müssen wir uns eben auch irgendwann einmal vom Metall trennen, um für eine Unze einen Hektar Manhattan oder Alaska zu kaufen. Aber wann ist der Zeitpunkt gekommen?


    Am klarsten wird der Sachverhalt, wenn man ihn invers betrachtet, nämlich: "Wie kann es zu einem starken Anstieg des Wertes des Papiergeldes kommen?"


    a) Nach einer Währungsreform ("Wir halbieren jetzt mal die Kaufkraft des Geldes weltweit auf ein Drittel"). Sparguthaben und Lebensversicherungen über einer bestimmten Grenze sind wertlos. Alle Zertifikate und strukturierten Produkte sind wertlos. Alle Hedgefonds und Private Equitiies sind wertlos. Alle Staatsanleihen werden über 100 Jahre getilgt.


    b) Nach einer Inflationsphase (Preise sind schon um 60% in wenigen Jahren gestiegen).


    c) Durch die Einführung eines weltweiten Goldstandards (1 Gramm Gold entspricht jetzt 10.000 Neuros (Neuen Euros)).


    d) Durch eine deflationäre Depression (Notenbanken erhöhen den Geldmarktzins auf - sagen wir mal - 20% für die Dauer von 3 Jahren).


    Dann könnte der Goldpreis fallen / der Papierpreis steigen.


    Die Frage ist,ob wir in einer solchen Welt noch leben mögen.

    Alle denken, dass Bernanke die Zinsen senken muss, um die Krise zu beenden.


    Aber warum sollte er diese Eiterbeule nicht durch eine Zinserhöhung (Begründung: Dollarschwäche & Inflationsgefahren) ausdrücken?


    Was soll den schon eine Zinssenkung bewirken? Einen Krebskranken heilt man ja auch nicht, indem man ihm eine Zitronenscheibe auf den Kopf legt.


    Zinsen sind Einkommen für die Sparer. Und davon haben die USA zuwenige.


    Wäre ich an Bernankes Stelle, würde ich die Realzinsen auf 3% setzen, also eine Fed-Rate von ca. 8 Prozent anstreben (wegen hedonistischen CPIs).


    Außerdem:


    Das Beste, was er gegen Gold tun könnte, wäre ... die Zinsen zu erhöhen!


    PS.: Die frechen Chinesen hätte ich auch gleich miterledigt.

    Gut zu wissen: Auch die West-LB ist eine sichere Bank.


    http://www.live-pr.com/uuml-be…b-westlb-weist-r16173.htm


    Die West-LB ist allerdings mit dem US-Hypothekenvirus zumindest indirekt verseucht: http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,498742,00.html



    Demnach ist die Commerzbank auch nur mit nun wirklich vernachlässigbaren 1,2 Mrd. € in grundsoliden Misthypotheken in den USA beteiligt.


    Nach Bear Sterns, HSBC, Allianz, BHF-Bank, Axa, Union Investment, West-LB, BNP usw. hat nun auch Salomon Oppenheim einen Fonds geschlossen.


    Ein neuer Volkssport entsteht: Fondsschließen.


    Eine neue Krise entsteht: Eine Vertrauenskrise.


    Und eine Kreditklemme.


    Die EZB hat klammen Banken bereits 95 Mrd. € zu 4% zugeteilt. http://www.handelsblatt.com/ne…igt-schnelltender-an.html
    Einen Tag nach den Anschlägen vom 11. September 2001 waren es knapp 70 Mrd. €.


    Es wäre ein schlimmes Zeichen, wenn ausgerechnet heute der Goldpreis gestiegen wäre. Er fällt deshalb um 2%, genauso viel wie die Aktien. Es brennt im vollbesetzten Kino, deshalb müssen die Notausgänge geschlossen werden.


    Für wie viele Banken reichen die Rücklagen des Einlagensicherungsvereins aus?

    Guter Beitrag, danke!


    Über Ähnliche Erfahrungen kann ich auch berichten. Einmal habe ich sogar versucht, einen Vorstand einer überregionalen Bank aufzuklären. Das Gespräch hat etwa 2 Stunden gedauert. Begriffen hat er aber nichts. Später hat er sich - da die Bank übernommen wurde - als privater Vermögensverwalter für Großanleger selbständig gemacht. Er hat dann ein "computergestütztes Modell" verkauft, das derart grottenschlecht lief, dass die Kunden das restliche Geld geschockt abzogen.


    "bedenkt, wenn die extremen szenarien kommen, die wir erwarten und die nicht ausgeschlossen sind, wird es uns aufgrund unserer anlageentscheidungen in eine komplett andere liga katapultieren. das dumme daran ist, daß es 99,9% unserer mitmenschen auch komplett in eine andere liga katapultieren wird!"


    Das ist ein wichtiger Punkt. Wie schnell könnte man den Goldbesitzern die Schuld an der Krise zuschieben, sie als Krisengewinnler darstellen und mit einer Solidarabgabe oder einem Lastenausgleich belegen!


    Das EM sollte also ausreichen, um sich eine private Leibgarde und eine 150-Meter-Yacht mit eigenem Rakentenabwehrsystem leisten zu können. Ein Schloss an der Loire? Nein, danke.


    Gilt denn das HDS auch für dieses Forum?