Beiträge von Hermann

    Klaus_H hat hier den Original-Artikel dieses Threads sehr gut zerlegt.


    Es wird recht oft, auch hier im Forum, von der derzeit angeblich hohen Gold-Volatilitaet geschrieben. Im Anhang die Volatilitaet von XAU/USD von 1968 bis heute. (Details: London PM Fix, berechnet taeglich auf Grundlage der jeweils letzten 21 Handelstage, Daten ex http://www.lbma.org.uk). Derzeitiger Wert 14%, Median seit 1968 ebenfalls 14%. Wert am 21.01.1980 (Hoehepunkt der 70er PM-Hausse) war 88%.


    Falls Volatilitaet als Indikator fuer Blasen eine gewisse Aussagekraft hat (und dafuer spricht in der Tat einiges), dann ist daran derzeit weit und breit keine Gold-Blase zu erkennen.

    Klaus_H hat hier den Original-Artikel dieses Threads sehr gut zerlegt.


    Es wird recht oft, auch hier im Forum, von der derzeit angeblich hohen Gold-Volatilitaet geschrieben. Im Anhang die Volatilitaet von XAU/USD von 1968 bis heute. (Details: London PM Fix, berechnet taeglich auf Grundlage der jeweils letzten 21 Handelstage, Daten ex http://www.lbma.org.uk). Derzeitiger Wert 14%, Median seit 1968 ebenfalls 14%. Wert am 21.01.1980 (Hoehepunkt der 70er PM-Hausse) war 88%.


    Falls Volatilitaet als Indikator fuer Blasen eine gewisse Aussagekraft hat (und dafuer spricht in der Tat einiges), dann ist daran derzeit weit und breit keine Gold-Blase zu erkennen.

    Interessanter Artikel. Die Relation 1000:1 macht durchaus Sinn und ist sogar noch moderat, wenn man bedenkt, daß im Fiat Money System Geld = Schuld ist, und die US-Staatsverschuldung als Spiegelbild des Preisniveaus betrachtet. Ende des Bürgerkriegs 1865 bei 2.7 Mrd $, zur Gründung der FED 1913 bei 2.9 Mrd $, heute 2010 bei 14 Bio $, hier also sogar Relation 5000:1. Auch bei heutigen Preisen Ist also durchaus noch Inflationspotential vorhanden ;)


    Die direkte Übertragung auf Assets ist natürlich mit Vorsicht zu geniessen (wie der Autor ja auch schreibt). Nach der gleichen Rechnung wäre der Dow Jones etwa heute 6fach unterbewertet - erscheint eher fraglich... Die genannten Größenordnungen für Gold wären realistisch / notwendig, wenn die USA ohne Staatsbankrott zum Goldstandard zurück wollten.

    [url]http://www.treasurydirect.gov/govt/reports/pd/histdebt/histdebt.htm
    [/url]

    Ja, im Moment dürfte EM eine der wenigen Anlagen sein, die die Kaufkraft erhalten; Staatsanleihen dagegen sicher nicht.

    Diese Annahme (blau) entbehrt jeglicher Realität.


    Die Preise sind vorschüssig zu zahlen bzw. bei jeden Einkauf im laufenden Jahr. Die Zinsen werden nachschüssig bezahlt.
    Weiterhin sind die Kapitalerträge steuerpflichtig 25 % + Soli + Kirchensteuer.


    Demnach müssen die Zinsen auf Kapitalanlagen mindestens gut 40 % höher sein als die reale Inflation um den Kaufkraftverlust auszugleichen.
    ocjm

    Schon klar, daß die Annahme nicht der Realität entspricht, ich sprach ja von einer hypothetischen Situation. Das hat aber kaum mit Steuern oder Fälligkeit der Zahlungen zu tun. Ich meinte hier natürlich das reale Zinsniveau (Nachsteuerrendite, von mir aus noch angepaßt an mögliche Differenzen aus Fälligkeiten der Zahlungsströme).

    Ohne positiven Realzins, auch wenn er nur durch Statistikfälschung zustandekommt, verleiht niemand sein Geld.

    Falsch. Im Moment leiht die Welt der US-Regierung etliche Billionen Dollar zu negativen Realzinsen (selbst nach den offiziellen CPI-Zahlen, und nach inoffiziellen Zahlen von z.B. shadowstats sowieso). Investoren nehmen negative Realrenditen in Kauf (zumindest temporär), wenn die Alternativen hinreichend volatil sind.

    Zitat

    Der Schuldenbetrug existiert unabhängig vom Zinsniveau

    Zustimmung bezüglich der heutigen Staatsschuldensystemen. Langfristig gerechnet bringen sie negative Realrenditen für die Gläubiger.

    Zitat

    Schuldenbetrug=Kreditsystem

    Unfug, nicht jedes Kreditsystem ist Schuldenbetrug. Es wäre eben kein Betrug, wenn die Realzinsen wie im obigen hypothetischen Beispiel, oder auch nur im langfristigen Mittel, Null wären (Nominalzinsen sind dabei irrelevant).

    Falsch, die Finanzanlagen würden in ihrer Kaufkraft sinken, was zu einer höheren Renditeerwartung bei diesen Anlagen führt. Niemand würde mehr 30 Jahre laufende U.S.-Schatzanweisungen zu unter 4 % p.a. kaufen.
    Der Schuldenbetrug wäre am Ende.

    Würden alle Löhne und Preise (inkl Vermögenspreise) stets konstant mit 4% steigen, und alle Treasuries stets konstant 4% p.a. bringen, warum sollte ich dann keine Staatsanleihen halten? Ist natürlich nur eine hypothetische Situation, aber in diesem Falle gäbe es eben keinen Schuldenbetrug.

    Ich glaube, man sollte bei der Inflations/Deflationsdebatte den sozialen Inhalt im Auge behalten. 'Der Preis' ist ein Nullum. Würden alle Preise incl. des Lohns(!) um denselben Faktor steigen oder sinken, wäre der Effekt so gut wie null. Erst wenn sich die einen Preise nach einem anderen Muster verhalten als andere Preise,kommt es zu Effekten, nämlich zu Umschichtungen von realem Vermögen und Wohlstand.


    Innerhalb einer schweren Krise hat Deflation wie Inflation immer die Funktion, Enteignung zu betreiben. Und dazu müssen sich verschiedene Preise verschieden entwickeln. Wenn die Spreizung so stark wird, daß die einen steigen und die anderen fallen, ist das nur quantitativ, nicht aber qualitativ von Bedeutung.

    Das ist ein sehr wichtiger Punkt, der nicht nur in der Inflations-/Deflations-Debatte, sondern auch in der Debatte um Gold, Fiat-Money, Zins, und Stabilität unseres Geldsystems leider selten bedacht wird.


    Das oft zitierte Argument etwa, aufgrund des Zinseszinseffekts (Stichworte Exponentialfunktion, Josefspfennig, begrenzte Realgütermenge) sei unser derzeitiges Geldsystem auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt, ist mindestens irreführend. Falls alle Preise, Löhne, Vermögenswerte einfach gleichmässig um den Faktor 1+Zins steigen würden, hätten wir eben alle paar Jahrzehnte eine Null mehr auf den Banknoten, aber realwirtschaftlich würde sich gar nichts ändern, und die Lebensdauer des Systems wäre lediglich durch eventuell unnachhaltigen Rohstoffverbrauch der Realwirtschaft, NICHT aber durch die Funktionsweise des Geldsystems begrenzt. Vermutlich könnte ein solches Langfrist-Verhalten der Preise/Löhne/Vermögenswerte durch eine geeignete Steuerpolitik erzwungen werden. Leider ist dieser "Idealzustand des Fiat-Systems" derzeit natürlich nicht gegeben.

    Zitat

    Hohe Inflation bei Lebensmitteln neben stagnierenden Löhnen heißt dann, daß die allerunsozialste Massenenteignung betreiben wird, die denkbar ist. Und deren Spielraum schon sehr beschränkt ist. Man sollte das zum Anlaß nehmen, sich perspektivisch auch auf Unruhen vorzubereiten. Unter solchen Verhältnissen ist u.U. auch 'das Gold' nicht mehr so goldig sicher.


    Gruß
    Klaus_H.

    Eine hohe Inflation bei Lebensmitteln in dem oben beschriebenen Sinne (also stark ansteigende Preise in Relation zu den Einkommen, speziell der Unterschicht) sehe ich langfristig nicht. Weder spricht die Angebots-/Nachfrage-Situation dafür, noch wäre das im Interesse der Herrschenden. Ich erwarte Inflation (wiederum im obigen Sinne, also Preise vs. Einkommen) dagegen um so mehr bei allem, was in Richtung "Luxusgut" geht: Gold, Immobilien in guter Lage, Konsumgüter wie etwa Oberklasse-Autos oder das neueste Apple-Gadget, und vieles mehr was Otto Normalverbraucher zwar gerne hätte, aber nicht unbedingt zum Überleben braucht. Unser Geldsystem wird von den wenigen Profiteuren dazu benutzt oder mißbraucht, die Mehrheit der Menschen um einen Teil der Früchte ihrer Arbeit und allgemein des technischen Fortschritts zu betrügen.


    Gold ist vermutlich immer noch ein guter Proxy für die aufgrund der QE-Politik der Zentralbanken zu erwartenden Inflation, die je nach Gütermarkt sehr unterschiedlich stark ausfallen wird (und sich sicher nicht am CPI messen läßt ;) ).

    Der Euro als Währung wurde durch die Massnahmen der EZB und EU im Mai gerettet. Leider wurde er dabei quasi über Nacht von einer "erweiterten D-Mark" in eine "erweiterte Drachme" umgewandelt. Die Konsequenzen für die Geldwertstabilität werden sich irgendwann zeigen, es ist nur eine Frage der Zeit.


    Mittlerweile glaube ich nicht mehr, daß eine der führenden Fiat-Währungen (USD, EUR, JPY, GBP, CHF etc) aufgrund von Vertrauensverlust der Märkte zugrundegeht. Ich weiß noch genau, wie ich 2008 in den Monaten nach der Lehman-Krise ungläubig verfolgte, wie die Preise von Aktien, Gold, Öl, tatsächlich sämtlichen Sachwerten in den Keller rauschten und gleichzeitig die Kurse von Staatsanleihen explodierten, während das Finanzsystem am Abgrund stand und die Notenbanken und Regierungen die Geldschleusen in nie dagewesenem Ausmass öffneten und tonnenweise Benzin (zusätzliche Staatsschulden) in die Feuersbrunst (Überschuldung) schütteten. Ein rational denkender Investor hätte sofort nach Ankündigung der inflationären Rettungspakete im Herbst 2008 in Sachwerte flüchten müssen. (Stattdessen setzte die Assetinflation dann erst im März 2009 mit mehreren Monaten Zeitverzögerung ein.)


    In 2010 sahen wir nun umgekehrt wieder ein genauso absurdes Spektakel in Europa: Während sich ein Staatsbankrott in Griechenland abzeichnet, welcher eigentlich eine (wenn auch schmerzvolle) heilende Wirkung (Abbau von Schulden) auf die Krankheit des Euro-Finanzsystems (Überschuldung) hätte, fällt der Kurs des Euro und Gold und USD geht hoch. Sobald klar wird, daß der Inflation in der Eurozone durch QE Tür und Tor geöffnet wird, steigt der Euro und Gold und USD geht wieder zurück. Ein rationaler Investor oder Markt hätte sich genau umgekehrt verhalten müssen: Mit jedem zusätzlichen von CDS-Preisen implizierten Prozent Ausfallwahrscheinlichkeit von Griechen-Bonds hätte EUR/USD und EUR/XAU steigen müssen. Sobald klar wurde, daß der Euro "gerettet" wird (d.h. der unbegrenzten Inflationierung preisgegeben wird), hätte EUR/USD und EUR/XAU fallen müssen.


    In beiden Fällen verhielten sich Investoren völlig irrational. Die einzige (Teil-)Erklärung für dieses irrationale Verhalten ist die Furcht vor Volatilität in erster Linie gegen den Dollar (und in zweiter Linie allgemein gegen Fiat), für die man bereit ist mit langfristigem Kaufkraftverlust zu zahlen. Jede Finanzkrise (egal auf welchem Markt) und die mit ihr einhergehende Volatilität erzeugt automatisch eine Flucht in Treasuries (oder allgemein in Staatsanleihen). Das ist wie ein Naturgesetz sowohl in die Tradingprogramme der Händler als auch anscheinend in die Gehirne sämtlicher Investoren auf der Welt so eingeprogrammiert. Solange sich daran nichts ändert (und ich sehe keine Anzeichen für eine Änderung, sondern wiederholte Bestätigung des status quo), ist das (Dollar-basierte) System von Fiatwährungen quasi selbststabilisierend.

    2008 lag das Handelsbilanzdefizit der Eurozone laut Eurostat bei 55 Mrd €.


    Letzten Februar hat Eurostat für 2009 noch einen Handelsbilanzüberschuss der Eurozone von 22 Mrd € gemeldet. Die aktuellen Zahlen der CIA
    https://www.cia.gov/library/pu…k/rankorder/2187rank.html
    ergeben ein anderes Bild. Danach haben in 2009 von den 16 Eurozonenstaaten Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Österreich, Belgien und Finnland zusammen 203 Mrd $ Überschuss erzielt, dagegen Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal, Irland, Slowakei, Zypern, Malta and Slowenien zusammen 267 Mrd $ Defizit gemacht. Also in summa 64 Mrd $ Defizit. Wenn's um die Bilanz des eigenen Ladens geht, traue ich eher dem externen Gutachter (CIA) als dem internen Gutachter (Eurostat).


    Die akutellen verfügbaren Zahlen von Januar bis Mai 2010 akkumuliert weisen (laut Eurostat) bisher ein Defizit von etwa 8 Mrd € aus.


    Falls die CIA-Daten stimmen, haben wir Eurozonis nach 2008 auch 2009 wieder im Durchschnitt pro Kopf etwa 200$ über unsere Verhältnisse gelebt. Der Trend zum Defizit scheint sich 2010 bis auf weiteres fortzusetzen.


    Unser Defizit 2009 ergibt rein rechnerisch etwa 3 Barrel Crude Oil pro Kopf. Der durchschnittliche Ami hat laut CIA 2009 übrigens etwa 1360$ über seine Verhältnisse gelebt, oder etwa 20 Barrel. Wenn die Saudis (ca 1000$ Bilanzüberschuss pro Kopf in 2009) einiges Tages mal nachrechnen, wird im folgenden Winter halt ein bisschen weniger geheizt. In Europa, nicht in den USA - die militärische Supermacht kann sich ein dauerhaftes Defizit leisten, die Eurozone nicht.

    Epoch Times: Was spricht denn für eine kommende Deflation, oder halten Sie eine Inflation für wahrscheinlicher?
    Müller: Einen zweiten deflationären Schock halte ich für das wahrscheinlichere Szenario, wenn die Märkte unter Druck kommen, wird jeder Geld brauchen, um seine Kredite zurückzuführen, da ein Großteil der Spekulationen auf Kredit läuft und diese zurückgeführt werden müssen. Genauso ist es bei ausfallenden Staatsanleihen, die auf Kredit gekauft wurden. Dafür wird dann querbeet verkauft, weil jeder Geld braucht. Die Sparpakete für Griechenland, auch die, die für Spanien, für Portugal, die in Deutschland kommen werden – das ist in diesem Zusammenhang ja in Diskussion –, werden dazu führen, dass weniger konsumiert wird. 70 Prozent unserer Exporte bleiben im Euroraum. Wenn wir alle sparen – an wen wollen wir denn dann verkaufen? Die Wirtschaft wird wieder absaufen.
    Ich verstehe nicht, warum man so wahnsinnig ist und in die Krise hineinspart! Drei Jahre lang negiert man diese Zustände und macht nun exakt diesen Fehler. Die Folge kann nur ein deflationärer Schock sein.
    Epoch Times: Sie empfehlen ja den Rückzug aus den Währungen, den Kauf von Rohstoffen, Aktien und Edelmetallen, die man dann mit Optionsscheinen versichert.
    Müller: Absolut zwingend notwendig. Wir sehen, dass die Währungen in der Diskussion sind. Man sollte Sorge haben, dass die Währungen Bestand haben. In einer solchen Situation darf ich keine Währungen haben. Nur reale Werte sind da eine Alternative. Ein deflationärer Schock – von dem ich ausgehe – geht aber mit massiv fallenden Kursen einher. Da bleibt nichts anderes übrig, als diese Werte dennoch gegen fallende Kurse zu versichern. Nur so kann ich mein Kapital erhalten. Alles andere ist nicht möglich. Ohne Versicherung wäre das ein Wahnsinn, da ein Einbruch sehr realistisch ist, ich rede da von einem extrem großen Einbruch, nicht von einer kleinen Korrektur, sondern von dramatischen Verwerfungen an den Märkten. 4-5 Prozent meines Depotvolumens da für die Versicherung zu nutzen, halte ich für absolut notwendig.

    Diese Empfehlung, Rohstoffe, Aktien und Edelmetalle zu kaufen und sie gleichzeitig mit Optionen gegen Verluste absichern, ist tückisch. Warum soll ich Sachwerte halten? Inflation/Hyperinflation? Vielleicht. Dann brauche aber keine Puts zur Absicherung. Deflationsschock? Vielleicht. Dann brauche ich im Moment überhaupt keine Sachwerte, also auch keine Absicherung derselben. Niemand weiß sicher, ob das System in die Deflation oder (Hyper-)inflation kippt, und wie lange die momentane Gratwanderung noch weitergeht. Es ist vernünftiger, sowohl Cash als auch Edelmetalle (v.a. Gold) zu halten und abzuwarten. Bei Optionen gewinnt (fast) immer nur die Bank. Volatilitätsindex ist heute wieder hochgeschossen:
    http://finance.yahoo.com/echarts?s=^VIX+Interactive#symbol=^VIX
    Guter Zeitpunkt, die ahnungslosen Kleinanleger in Optionen zu treiben...

    Das gilt für alle "Fraktionen", weiss nicht zu welcher du dich zählst - Axtien? Zartefickate? :D
    Die meisten, von denen ich hier gelesen habe, betrachten Silber Zehnerle als Beimischung zum sonstigen Edelmetall.
    Dafür ist es gut und Silber wird mehrals um den doppelten Zeitwert steigen.

    Nein, ich bin nicht aus der Aktien/Zertifikate-Fraktion ;) Ich halte eine vernünftige EM/Cash Mischung z.Zt. für das sinnvollste...

    Die Empfehlungen von depperten Eurokraten Kommissionen können auch Winterkartoffeln betreffen.
    "Die Mitgliedstaaten sollten alle als geeignet erachteten Maßnahmen ergreifen, um die Verwendung von auf dem Felde gewachsener Kartoffeln zum Zwecke des Verzehrs zu verhindern."
    Papier kann man auch rollen und denen dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint. :thumbup:

    Grundsätzliche Zustimmung. Aber: Wenn es mal irgendwann soweit ist, dass Empfehlungen von depperten Eurokraten für unser tägliches Leben keine Rolle mehr spielen, dann wird vom Euro nichts mehr übrig sein. Und dann zählt nur der Materialwert, nicht der Nennwert. Im übrigen tendieren imho viele dazu, die Macht der EU-Eliten zu unterschätzen.

    Paris zur Situation in Griechenland: "IWF-Kredit nicht mehr ausgeschlossen"


    http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/finanzen/569/506737/text/


    Bisher standen ja Deutschland und die Niederlande weitgehend allein mit ihrer Position. Wäre meiner Ansicht nach eine gute Sache, wenn sich Frankreich hier anschliesst. Vielleicht schafft es der IWF eher als die unfähigen EU-Behörden, den griechischen Haushalt unter Kontrolle zu bringen. Und ansonsten sind es wenigstens nicht nur die EU-Nettozahler, die auf ihren Forderungen sitzen bleiben.

    Gefunden im dgf:


    EU-Kommission verabschiedet Empfehlung zum Status der Euro-Banknoten und -Münzen


    http://europa.eu/rapid/pressRe…anguage=DE&guiLanguage=en


    Darunter:
    "Die Mitgliedstaaten sollten alle als geeignet erachteten Maßnahmen ergreifen, um die Verwendung von Euro-Sammelmünzen als Zahlungsmittel zu verhindern."



    Ich vermute, dass solche "Empfehlungen" der Kommission für die Mitgliedsstaaten nicht bindend sind. Dennoch meiner Ansicht nach eine Warnung an die Silberzehner-Fraktion. Am Ende könnten die Dinger sich doch einfach als zu teuer eingekauftes Silber erweisen.

    Kann man sich als ein "moderner Staat" überhaupt eine Hyperinflation leisten ???

    Gute Frage - ich denke kaum ein Politiker in den USA (oder auch Europa) wird Interesse an einer Hyperinflation haben. Eine (mehr oder weniger) absichtlich ausgelöste Hyperinflation mittels Druckerpresse würde ja nur als letzter Ausweg zur Abwendung des Staatsbankrotts dienen, wenn die Zinszahlungen aus den Staatsschulden nicht mehr durch Steuern oder Neuverschuldung finanzierbar sind. Die aktuelle Finanzkrise hat aber gerade nahegelegt, dass wir von diesem Zeitpunkt noch weit weg sind: als die neuen Staatsschulden zur "Rettung" von Wirtschaft und Finanzsystem im letzten Herbst am dringendsten gebraucht wurden, war die Finanzierung für die US-Regierung praktischerweise am billigsten (selbst bei langlaufenden Staatsanleihen). Ich verstehe die Staatsanleihen-Nachfrage zwar heute kaum besser als seinerzeit - aber für die grosse Mehrheit der Investoren sind Treasuries offenbar weiterhin der ultimative "sichere Hafen".

    Das Timing ist nicht schlecht: die Änderung der Bilanzierungsregeln für US-Banken bekommt die breite Öffentlichkeit natürlich kaum mit angesichts der G20-Show. Nicht nur gehen die Billionen neuer Staatsschulden bzw. Steuergelder aus den Rettungspaketen überwiegend in die Finanzindustrie, da diese im Gegensatz zur Realwirtschaft ja „systemrelevant“ ist (für welches System eigentlich? ). Jetzt also auch noch neue Bilanzregeln. Wenn Banken ihre Assets künftig jederzeit nach internen Modellen bewerten dürfen statt nach Marktwert, kann man einigen Wertpapieren nahezu jeden Wert zuordnen und hat damit quasi die Lizenz zur unbegrenzten Geldschöpfung… Ich hätte da 'ne Idee: wenn Konsumenten und Firmen wie im Moment keine Kredite wollen – kein Problem für die Bank und die FIRE Economy: einfach irgendwelche 0$-Marktwert-Derivate per geeignetem Modell mit 1 Mrd $ bewerten, bei 10% Mindestreserve 10 Mrd $ Kredit an sich selbst, und dann einkaufen gehen. Sollten die Regulierungsbehörden auf die Idee kommen, Kredit von Bank an sich selbst geht nicht oder so, dann macht man das ganze mit einem Wall-Street-Kumpel als Partner (A gibt Kredit an B und B an A), Problem gelöst. Während die Masse, von Politik, Zentralbanken und Medien verängstigt, gebannt auf das Deflationsgespenst schaut und Aktien, Immobilien- oder Rohstoffinvestments verkauft, gehen die Sachwerte nach und nach an die Banken. Otto Normalverbraucher bleibt in Cash und Staatsanleihen, derweil bleibt die Deflation auf die Assets beschränkt, während die Konsumentenpreise real steigen, denn essen muss halt jeder. Mal schauen, wie viel Vermögen in Form von Realwerten an die Banken und Banker gewandert sein wird, bis die Leute kapieren, wie die Deflation funktioniert hat… und was sie dann für ihr Cash und ihre Staatsanleihen noch bekommen.