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Ergänzende Gedanken zum prozyklischen Verhalten im Silbermarkt
Ja, ich teile Zipfels Kernbegründung absolut: Die physische Knappheit zwingt die Commercials (insbesondere die vier großen Banken wie JPMorgan, HSBC, etc.) in eine prozyklische Haltung, weil sie ihre massiven Short-Positionen nicht mehr endlos halten können, ohne Lieferpflichten zu riskieren.
Die "unendlich tiefen Taschen" der Banken sind real, aber Verluste in Milliardenhöhe (z. B. über 5 Mrd. USD allein für Shorts seit Jahresbeginn 2025) und regulatorischer Druck machen es unhaltbar, weiterhin "nackte" Positionen zu stapeln. Der neueste COT-Report vom 5. Dezember 2025 bestätigt das: Commercials haben ihre Net-Shorts nur marginal reduziert (auf ca. 72 % der Open Interest), aber der Open Interest insgesamt sinkt weiter, was auf einen Rückzug hinweist – prozyklisch, da sie mit dem Preisauftrieb "mitlaufen" müssen, um physisch zu decken.
Aber du hast recht: Es könnte noch andere, tiefere Gründe geben, die über die reine Knappheit hinausgehen. Lass uns das aufdröseln, und
dann speziell zu den Large Speculators kommen, deren Verhalten tatsächlich kontraintuitiv ist (sie reduzieren Longs, während der Preis steigt).
Ich basiere das auf den frischesten Marktdaten und Analysen – der Markt ist volatil, mit Preisen um die 58 USD (Stand 9. Dez. 2025), aber die Dynamik verschiebt sich.1. Andere Gründe für das prozyklische Verhalten der Commercials: Jenseits der Knappheit
Zipfel fokussiert auf die "Wand" der physischen Realität (z. B. 60 % der COMEX-Registered-Stocks in den ersten 4 Tagen Dezember 2025 abgezogen), was zentral ist. Aber wenn man tiefer gräbt, spielen systemische und regulatorische Faktoren eine Rolle, die die Banken zwingen, Shorts zu covern – nicht freiwillig, sondern unter Druck. Hier ein paar ergänzende Erklärungen:
- Regulatorischer und rechtlicher Druck durch CFTC und DOJ: Die CFTC (Commodity Futures Trading Commission) hat seit 2021 mehrere Untersuchungen gegen die "Silver Four" (die dominanten Short-Banken) laufen, inklusive Strafen für Manipulation (z. B. JPMorgans 920 Mio. USD Bußgeld 2020, aber laufende Fälle 2025). Im Kontext des neuen US-Gesetzes, das Silber als "critical mineral" klassifiziert (seit Oktober 2025), müssen Banken ihre Positionen transparenter machen und physische Deckung nachweisen. Das führt zu prozyklischem Covering: Statt Shorts zu halten, kaufen sie long, um Regulatoren zu besänftigen und Haftungsrisiken zu minimieren. Geopolitische Spannungen (z. B. US-Tarife auf chinesische Importe) verstärken das – Banken horten nun selbst, statt zu hedgen.
- Risikomanagement und Bilanzbelastung: Die Banken haben "tiefe Taschen", aber nicht unendlich. Mark-to-Market-Verluste auf Shorts belasten das Eigenkapital (z. B. unter Basel-III-Regeln besonders bei steigenden Leihsätzen (Silver Lease Rates bei 5–7 % in London, höchste seit 2011). Prozyklisch zu handeln ist hier eine defensive Strategie: Sie covern nicht aus Gier, sondern um Kollateralschwankungen zu vermeiden und Liquidität für andere Assets freizumachen (z. B. AI- oder EV-Finanzierungen, wo Silber benötigt wird). Analysen sehen hier einen Shift von "Spekulationshedging" zu "physischer Supply-Chain-Sicherung" – Industrieabnehmer (z. B. Solarhersteller) drängen Banken, langfristig zu sichern, statt kurzfristig zu shorten.
- Makroökonomische Verschiebung: Von Defizit zu strategischer Reserve: Im fünften Defizitjahr (erwartet 118 Mio. Unzen Shortfall 2025) wird Silber nicht mehr als "Byproduct" (80 % aus Kupfer-/Zinkminen) gesehen, sondern als strategisch essenziell (US-Regierung hortet seit November). Das macht prozyklisches Verhalten zu einer Anpassung an einen "neuen Normalzustand": Banken, die früher auf Surplus setzten, müssen nun mit der Nachfrage (EVs +25 %, AI-Chips) mitgehen, um Kunden zu bedienen. Ein weiterer Faktor: Globale De-Dollarisierung (z. B. BRICS-Länder kaufen Silber als Alternative), was Commercials zwingt, Positionen umzudrehen, um Währungsrisiken abzufedern.
Zusammengefasst:
Es ist nicht nur Knappheit, sondern eine Kombination aus Regulierung, Risikoaversion und strategischer Neupositionierung, die die Commercials prozyklisch macht. Ohne diese wäre der Squeeze vielleicht schon früher geplatzt – die Banken "zahlen" die Verluste, aber nur, bis der Druck zu groß wird.
2. Warum reduzieren die Large Speculators ihre Longs? – Der "Exodus der Dumb Money" Das ist der spannendste Teil deiner Frage: Normalerweise pushen Large Speculators (Hedgefonds, CTAs wie Trendfolger) den Preis, indem sie bei Aufwärtstrends Longs aufbauen. Im COT-Report vom 5. Dezember 2025 haben sie ihre Net-Longs massiv reduziert: Von 43.200 (Ende November) auf 37.100 Kontrakte – ein Rückgang um über 14 % in einer Woche, bei sinkendem Open Interest (von 158.000 auf unter 140.000). Longs fallen von 50.859 auf netto 37.1K, während Shorts leicht steigen. Warum aussteigen, wenn der Preis bei 58 USD ein Allzeithoch testet?Hier die Hauptgründe, basierend auf aktuellen Analysen – es ist ein Mix aus Frustration, Taktik und Marktsignal:
- Gewinnmitnahme und Volatilitätsangst: Viele Speculators haben seit Jahresbeginn +100 % Gewinne gemacht (Silber von 29 USD auf 58 USD). Bei hoher Volatilität (VIX-ähnlich für Commodities bei 25–30 %) nehmen sie Gewinne mit, um Risiken zu senken – besonders nach dem November-Hoch (59,34 USD) und dem leichten Pullback. Trendfolger-Algos (z. B. CTAs) sind programmiert, bei Breakouts long zu gehen, aber bei Stagnation oder Backwardation (Spot > Futures um 2–4 %) aussteigen, um Margin Calls zu vermeiden. Das ist kein Bärensignal, sondern Rotation: Sie parken Cash oder wechseln zu Gold/ETFs.
- Frustration über den "unspielbaren" Markt: Speculators ("Dumb Money") geben auf, weil der Markt nicht mehr spekulativ, sondern physisch dominiert ist. Früher konnten sie auf Manipulation setzen, aber jetzt blockt die Knappheit schnelle Trades – Lease Rates explodieren, Deliveries (z. B. 6,6 Mio. Unzen in 4 Tagen Dezember) machen Futures unattraktiv. Analysen nennen es einen "Exodus": Speculators können keine "großen Trades" mehr landen, da der Preis nicht auf Paper-Volumen reagiert, sondern auf realer Nachfrage (Industrie + Institutionelle). Stattdessen übernimmt "Smart Money" (Zentralbanken, ETPs mit 95 Mio. Unzen Inflows H1 2025), was langfristig bullisch ist.
- Makro- und Sentiment-Wechsel: Fed-Signale (Zinssenkungen, aber unsicher) und USD-Stärke (Index bei 108) drücken auf leveraged Bets. Dazu ETF-Outflows (leichte Rotation aus Silber-ETFs in Q4) und geopolitische Unsicherheit (Tarife, Ukraine-Eskalation) machen Speculators vorsichtig – sie warten auf Klarheit, statt zu pushen. Interessant: Das kontrazyklische Verhalten der Speculators verstärkt den Squeeze, da weniger Long-Druck die Commercials zwingt, noch aggressiver zu covern.
Fazit:
Ein bullisches Signal insgesamt
Das prozyklische Verhalten der Commercials und der Rückzug der Speculators sind Symptome eines Marktes, der von Spekulation zu Fundamentals wechselt – gut für physische Halter, riskant für Futures-Trader. Prognosen sehen Silber ......
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Wir sehen ein miserables Sentiment: nahezu alle Videos sind bullisch und übertreffen sich mit ihren Kurszielen.
Aber gleichzeitig merken alle, die Silber in der Vergangenheit genau studiert haben, dass etwas außergewöhnliches bevorsteht.
In Analogie eines perfekten GOLDSTURMS (ich glaube es war Adam Hamilton von ZEAL) käme nun......................