Der Aufschwung neigt sich dem Ende zu? Wachstum?
Wir produzieren derzeit mit enormen Wachstum. Wir nutzen aus, was möglich ist. Jedoch viele Kollegen von anderen Bergbau-Unternehmen in Chile sind in einer Finanzkrise, weil denen heute das Kapital fehlt; die haben es versäumt bei Zeiten sich um neue Erzlagerstätten umzusehen.
Uns wurde eine Kupfer-Mine in Chile angeboten, die nur 1.8% an Cu hat, aber 2.5 Mill. an Erzreserven. Wir haben abgelehnt, da bis so eine Mine zur Produktion kommt, uns eventuell die Chinesen, Coreaner, Inder nix mehr abkaufen. Das könnte ja u.U. schon im Jahr 2009 der Fall sein.
Derzeit beschränken wir uns auf je eine Goldmine in Chile und Venezuela; die Mine in Chile hat auch Cu und Mo. Daneben wird von uns eine andere Reicherz-Lagerstätte (Au) so nach und nach zum Abbau entwickelt und vorbereitet. (Explorationen, Strassenbau, etc) Mit diesen Projekten haben wir dann genug Reserven für die kommenden 10 Jahre.
In Venezuela ist davon nichts zu spüren, die Leute hier haben alle Geld, hier ist Hochkonjunktur. Die Einnahmen aus dem Erdöl kommt durch Direktinvestitionen des Landes in der Bevölkerung an. Überall wird gebaut. Die Bauunternehmer, Elektrobranche, Maschinenbau, Strassenbau, Stahlbau floriert, wi noch nie in diesem Land. Der Staat schreibt immens landesweit Projekte aus. Mittlerweile ist das 4. Handynetz landesweit in Betrieb gegangen. Funktürme schiessen wie Pilze empor. Heute können wir sogar auf der Mine per Handy erreicht werden; per 2 MB Breitband Internet per drahtlos im hintersten Urwald. Eine rasante Entwicklung hier; das war vor 5 Jahren komplett undenkbar hier. Die Preise für Telefon, sind extrem günstig. Ingenieure (für alles) werden gesucht, wie die Stecknadel im Heuhaufen. Wir bekommen kaum erfahrenes Personal im Bergbau, so dass ich schon chilenische Bergbauarbeiter herschleppen muss. Na klar, das heizt auch die Inflation mächtig an, so dass das Land Massnahmen zur Preisentwicklung treffen musste. Der Staat Venezuela selber ist heute komplett schuldenfrei. Der Staat koppelt die lfd. Einnahmen des Erdölverkaufs an die Direktinvestitionen. Wenn weniger Öl verkauft wird, wird gleich weniger ausgegeben; oder umgekehrt. Es werden niedrige Steuern für Klein- und Mittelbetriebe erhoben.
Sollte es im Rest der Welt wirtschaftlich nieder gehen, bleibe ich in Venezuela. Von mir aus kann es "krachen" Ich habe vorgesorgt. Dort werden wir weiterhin Gold abbauen. Nebenbei habe ich bei Zeiten in einen Bauernhof 200 Hektar investiert, der praktisch alle Nahrungsmittel produzieren könnte. Derzeit beschränke ich mich da auf Milch, exotische Früchte, Weizen und Salate.
Chile:
In allen Wirtschaftsbereichen, auch schon vereinzelt im Bergbau sieht es zappenduster aus. Die Arbeitslosigkeit ist bei 18% angelangt. Die Bauwirtschaft, Versicherungen, Fischerei, Holzwirtschaft, Banken sind in einer schweren Krise. Die Chilenen haben sich zu sehr wirtschaftlich an der USA orientiert. Der Zusammenbruch ist im kommen. Die Kosten sind explodiert und es gibt kein Geld. Oh Graus in Chile derzeit.
Bergmann