Beiträge von weissgarnix

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    Original von PMChris
    Doch das geht prima. Google mal nach Stinnes


    Rezession/Deflation war dabei unser Thema, nicht Inflation. Dass man sich seiner Schulden super-prima über eine Hyperinflation erledigen könnte, ist bekannt und wird nicht bestritten.

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    Original von GOLD_Baron
    Hast du Dir auch die Textgraphik angesehen?


    Habe ich, aber a) fehlt mir da für ein konkretes Verständnis die Angabe der Basis (also etwa wie in dem einen Chart "1998 dollars") und b) scheint auch diese Tabelle den Eindruck zu bestätigen, mal von 1-2 Ausnahmen abgesehen, die man sich mal im Detail ansehen müßte ...

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    Original von BAAL
    warum erzählst Du sowas FALSCHES und pauschalisierst ? Hier mal konservative REALE Preise von Gold und Silber inkl. einer Betrachtung Deiner DEFLATIONSTHESE.


    Tschuldige, aber ich sehe auf diesen Charts den Goldpreis in typischen Inflationszeiträumen (20er, 70er, 90er) steigen, und in den darauffallenden Einbrüchen (stark) fallen.


    Wolltest Du mir das etwa beweisen oder sagen, ich hätte in einem meiner Postings bisher was anderes behauptet ?

    Hi Panzerknacker,


    das sehe ich genauso wie du, und zwar aus folgenden Gründen:


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    Original von Panzerknacker
    1. Consumer Price Index verläuft historisch in Defla-Phasen häufig unter Goldpreis-Index.
    D.h. Deine Not-Unzen eignen sich als Hedge.


    Zunächst mal war Gold in den allermeisten Krisen der Inbegriff von "Geld". Wenn also jemand die Kacke am Dampfen sah, dann versuchte er, möglichst "reines, echtes" Geld aus dem Umlauf zu nehmen und für seine Zwecke (Güterkauf, Wertaufbewahrung) zu horten. Das war zu Defla-Zeiten so, aber auch insbesondere zu "Infla-Zeiten", d.h. Phasen der Geldverschlechterung (vgl. Gresham's Law "Bad money drives good money out of circulation").


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    2. Bei Kreditkrisen wird Gold Zahlungsmittel, d.h. ausser tauschen kann ich auch Schulden tilgen.


    Womit wir wieder bei dottore (du warst glaube ich auch im Gelben?) angekommen wären, nicht wahr ? "Geld" wird, was der Abgabenherr letztlich dazu bestimmt ... und Gold war historisch eben meist Abgabenmedium der Wahl, seit der alten Antike.


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    D.h. Deine Not-Unzen sind liquide.


    Zunächst mal sind sie "fungibel", was schon ein Riesen-Fortschritt gegenüber Land, Immos oder ähnliche assets ist. Und liquide waren sie darüberhinaus auch.


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    3. Die Vertrauenskrisen sind zeitlich kurz gegenüber den Vertrauenphasen.
    D.h. Du brauchst tote Not-Unzen nur für einen kurzen Zeitraum, z.B. 7 magere Jahre.


    Einspruch, euer Gnaden! Die Vertrauenskrisen währen sehr lange (vgl. zB die Ansichten zu fiat money hier im Forum), aber egal ob Vertrauen oder nicht: solange du deine (Steuer)-Schulden nur in Euro, Dollar oder was auch immer zahlen kannst, sind die das "Geld". Da mag man privat Gold horten wie weiland der alte Dagobert in seinem Geldspeicher, wenn am 15. Termin für die Steuer ist, dann ist "legal tender" angesagt, und sonst gar nichts.

    Hi Gaudibursch,


    danke für den interessanten Link.


    Ich hätte gedacht, die Franzosen würden das "unter sich" ausmachen und den alten Plan von 1999 wiederaufwärmen, i.e. die BNP Paribas und die SG fusionieren.


    Aber kommt ja vielleicht noch, wenn die ersten Sovereign Wealth Fonds mal anklopfen und sagen "Bonjour, wir hätten auch noch gerne ein paar Aktien" ...

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    Original von GOLD_Baron
    weissgarnix, wieso kannst du Dir kein Zerplatzen der desolaten Währungen im Zuge einer globalen Rezession vorstellen?


    Um was damit zu erreichen ? - Nach innen ist es völlig egal, und nach außen kannst Du deine Währung abschaffen, ändern, umbenennen, oder was weiss ich was damit anstellen, du kannst dich aber als Schuldner nicht einfach dadurch deiner Schulden entledigen. Was natürlich immer geht, ist den Gläubigern einen "Haircut" zu verpassen, aber dafür brauchst du keine Währungsreform, das geht auch bequem ohne.


    Was natürlich immer geht, ist dass du deine Währung für andere defacto nicht mehr "akzeptabel" machst, indem du ein völliges debasing vornimmst und inflationierst bis zum geht nicht mehr (Herr Mugabe in Zimbabwe macht das gerade sehr gekonnt). Aber das kannst du selbstredend nur in einem Hyperinflationsszenario. Ob man das in einer westlichen Industrienation heutiger Komplexität einfach mal so vom Zaun brechen kann, wage ich stark zu bezweifeln.


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    Die Zeiten sind absolut nicht vergleichbar, mit something before! Think about.


    Der Spruch "diesmal ist alles anders" ist bekanntlich der teuerste der Börsengeschichte ...


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    30% Gold, 30% Silber, 30% Bargeld, 10% Krisenvorsorge - an diesem Konzept kann nicht viel falsch sein, weil schlicht weg alles dabei ist! Im Endeffekt muss jeder vorbereitet sein.


    Ob richtig oder falsch: es ist DEIN Konzept, und deshalb solltest du es auch umsetzen. Nicht auf Teufel komm raus mit Scheuklappen, aber das tust du ja eh nicht. Du hast wenigstens ein Konzept, damit bist du dem gros deiner Mitmenschen ohnehin schon die berühmte Nasenlänge voraus.

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    Original von Panzerknacker
    Roy W. Jastram weist in seinem Buch "The Golden Constant, The English and American Experience, 1560-1976", Wiley 1978 nach, daß Gold in der Deflation tendentiell ein besserer Hedge zur Erhaltung der Kaufkraft für lebensnotwendige Güter war, als während der Inflationsphasen.


    Panzerknacker,


    danke für den wertvollen Hinweis. Das will ich absolut nicht ausschliessen, denn für "lebensnotwendige Güter" ergaben sich durch alle Notzeiten "Tauschmöglichkeiten" gegen alle möglichen Geldsubstitute, inkl. Gold. Denke nur an die Zigaretten, den Kaugummi oder die Damenstrümpfe bei den Aliierten zur Zeit der Besatzung. Das Gold aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften über die Epochen hinweg dafür besser geeignet war, als eine Packung "Lucky Strike", leuchtet wohl jedem ein. Und dass es diese Eigenschaft nach wie vor besitzt, bestreite ich zumindest keineswegs.


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    Selbst nach Wegfall der historischen Staatskaufuntergrenze für Gold, könnte bei Cash- und Vertrauens(=Kredit)-Mangel Gold in der entsprechenden Stückelung und Ausprägung schnell als hochliquider, vertrauenswürdiger Cash-Ersatz und damit als Zahlungsmittel wiederentdeckt werden, wie eben in vorangegangenen Deflationen.
    Es wäre von Rohstoffabwertungen dann eben nicht betroffen.


    Es ist KEIN Geld- und Währungssystem in der Geschichte verfügbar gewesen, dass nicht in ganz überwiegendem Maße auf "Vertrauen" (i.S. von "Credit") aufbaut. Tut mir leid, wenn ich das einfach so hoppladihopp hier reinknalle. Die großen Epochen des "Goldstandards" waren selbstverständlich solche des "Reserve Bankings", d.h. du erhieltst kein Gold in kleinen, hübschen Säckchen, sondern du erhieltst "Notes". Und wenn man noch weiter zurückgeht, zur Zeit der reinen Metallumlaufwährungen, dann bestand das (stets missbrauchte) Vertrauen eben darin, den veranschlagten Metall-Gehalt für "bare Münze" zu nehmen. Mit anderen Worten: beschissen wurde zu allen Zeiten, gerade in Zeiten der Metallwährungen, und selbst im späteren Goldstandard der Peel'schen Akte hattest du so ziemlich alle Krisenerscheinungen, die heutiges "fiat money" ebenfalls aufweisen.

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    Original von PMChris
    Dann überlege dir mal die Wahrscheinlichkeit eines solchen deflationären Szenarios, wo nach dem großen Crash die umlaufende Geldmenge so klein ist, das wegen der Geldverknappung die Preise und Löhne auf breiter Front sinken.


    Das tue ich in der Tat. Wobei ich nicht die bestehende Geldmenge oder was danach davon übrig ist als das Problem ansehe, sondern den crash-bedingten Ausfall von "Neuschuldnern", die zu einem "Weiter-wie-bisher" aber unbedingt erforderlich sind. Wer nimmt also die zusätzlichen Kredite auf (relativ zu JETZT!) wenn nach einem deflationären Kollaps die beleihbaren Vermögenswerte nur einem Bruchteil des heutigen Wertes entsprechen ?


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    Alle westlichen Staaten wären dann schlicht und einfach wegen Geldmangel (Steueraufkommen etc.) nicht in der Lage, ihre Schulden zu bedienen (Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe ,T-Bonds und wie sie auch immer heissen) und ihre Beamtenpension zu bezahlen.


    Yep. Genauso sehe ich das auch.


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    Meine Einschätzung. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür ist schlicht Null. Selbst nach einem Atomkrieg oder wenn uns die Chinesen überrennen. Das der Staat seine Beamten darben und die Pensionen der Politiker verfallen lässt. Vergiss es. Pump lieber den Gummireifen deiner Schiebkarre auf und öl die Radlager.


    Dass die betreffenden Herrschaften darben werden müssen, ist damit ja nicht gesagt, nicht wahr ? - Wie wir oben schon festgehalten haben, kennt jede "Reform" Gewinner und Verlierer, und Deine Ansicht, dass der Staat und seine engere Entourage wohl nicht zu den Großverliereren zählen werden, teile ich durchaus. Aber das heisst ja nicht, dass da nicht noch 80 Millionen andere wären, bei denen man sich bedienen könnte, zur Rettung gewissermassen. Hatten wir doch schon alles mal, oder ?


    Hi vatapitta,


    es geht weniger darum, sich auf was zu "einigen", sondern darum, die guten Argumente des anderen in seine eigenen Sicht einarbeiten zu können.


    Mein Ansicht kennst du aus dem Gelben und auch aus dem Roubini-Artikel sollte sie sehr deutlich hervorgehen: ich sehe (anders als dottore) nochmal eine starke Inflations-Welle heranrauschen, durchaus auch mit einem Goldpreis um die $1500/oz und mehr. Aber nicht als Dauerzustand, sondern als das letzte, große Finale vor dem endgültigen, deflationären Kollaps.


    Da kann man und soll man gerne anderer Meinung dazu sein (Faber ist bekanntlich anderer Meinung), aber da gibt es kaum Kompromiss-Möglichkeiten.

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    Original von elsilbero
    Ja, das würde mich interessieren, was


    weissgarnix


    zum Hamer´schen Szenario sagt,


    Ich kenne es nicht, kann daher leider gar nix dazu sagen.


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    insbesondere zur dort angesprochenen "Währungsreform" und wie er dann in dieser mit Bargeld und mit Staatsanleihen (auch kurzfristigen) "überleben" will.


    Wie bei jeder "Reform" wird es auch bei einer solchen Gewinner und Verlierer geben, und meine Intentionen reduzieren sich simpel und schlicht darauf, möglichst auf der Seite der Gewinner zu sein. Wenn man sich jetzt die Frage stellt, "wer wird das wohl sein ?", und sich ein paar Präzedenzfälle der Geschichte vor Augen führt, dann ergibt sich alles weitere fast schon von selbst. Und entsprechend möchte man dann positioniert sein bzw. mit einem Teil seines Geldes auch genau andersrum, für den Fall, das man falsch liegt.


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    Ich halte es auch für möglich, daß in den nächsten 1-2 Jahren Staatsanleihen noch nicht von einem Bankrott betroffen werden, aber wissen kann man es nicht bzw. ein plötzlicher Bankrott bleibt immer möglich.


    Stimmt. Allerdings haben die AAA-Staaten ihre Mittel und Möglichkeiten zur Aufschuldung noch lange nicht erschöpft, daher halte ich es für so gut wie ausgeschlossen.


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    Alternativen zu Gold (u. Silber): Da fallen mir nur Immobilien ein, insbesondere Agrarimmobilien, Grund und Boden, Wald; auf keinen Fall Bargeld und Staatsanleihen. Bei den heutigen Schulden (insbes. der USA) stellt sich die Frage, wie in einem defl. Kollaps noch die Schulden (u. Zinsen) bedient werden könnten.


    Die simple Wahrheit ist: keiner weiss es. Wenn die Inflation zuschlägt, dann sind Sachwerte auf jeden Fall die richtige Wahl, egal ob Gold, Immos, Aktien, das wird dann letztlich lediglich eine Frage des persönlichen Gustos. Wenn aber ein deflationärer Kollaps vor der Tür steht, dann liegst du mit ALLEN Sachwerten falsch. Mit Immos, Grund, Gold, Aktien oder was auch immer ... dann ist "Cash" das einzig ware.


    Aber da es niemand weiss, muß man über persönliche Ansichten in Wahrheit auch gar keine großen Streitgespräche führen ... der eine bereitet sich eben so vor, der andere anders. Interessant finde ich nur, und deshalb habe ich den Roubini-Artikel überhaupt gepostet, dass der Mainstream bis vor kurzem noch ganz krass auf "Die Inflation kommt!" eingestellt war, und jetzt zunehmend anfängt zurückzurudern. Das sind Signale, die mich zumindest nachdenklich stimmen, und die ich dachte, ein derart weit entwickeltes Forum wie dieses interessieren würden ...

    Hi Archie-Verschnitt,
    wenn ich ein paar Antworten geben darf:


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    Original von Archie-Verschnitt
    Die Industrie-Kreditbank (IKB) begibt ja wohl Kredite an die Industrie.


    Im Großen und ganzen ja, laut Bilanz 2006/07 rund 30Mrd, aber auch einige Kredite an Banken, in der genannten Bilanz rund 4Mrd.


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    Original von Archie-Verschnitt
    Wer hat die Guthaben (Sicht-, Spar- und Girokonten in die Bank eingelegt ?
    Sind das nicht eher der Staat und andere institutionelle Anleger ?


    "Einlagengeschäft" im klassischen Sinn hatte die IKB keines, der Löwenanteil der Finanzierung kam über Verbriefungen (i.e. Schuldverschreibungen und Commercial Papers,28Mrd) und Bankkredite (14Mrd). Kundeneinlagen beliefen sich hingegen lediglich auf 4Mrd und kamen nicht von Privaten, sondern hauptsächlich von Versicherungen.



    Ich denke du hast recht, weil die Einlagensicherung der deutschen Banken umfaßt zwar wohl die Einlagen von Wirtschaftsunternehmen (nicht Banken) als auch öffentlichen Stellen, allerdings nur, soweit darüber keine "Inhabertitel" ausgestellt worden sind ... somit fallen zumindest die 28Mrd "verbriefte Verbindlichkeiten" als auch die 14Mrd Bankkredite aus der Einlagensicherung raus, und bei den 4Mrd Kundeneinlagen muß man im Einzelfall mal gucken, wer was genau hält.


    Hi Joschka,


    meines Erachtens sind sie GENAU der Grund. Zumindest genau der Grund, warum ich eine gewisse Menge Gold vorrätig halte. Es ist ein "Wert" an sich, etwas was man hat, und von dem man einigermaßen davon ausgehen kann, dass es einen gewissen Wert behält, egal ob der - ausgedrückt in aktueller oder zukünftiger Währung - gleich, niedriger, höher oder sogar viel höher liegen wird als heute. Und etwas, was Menschen seit Generationen weltweit als "Wert" ansehen, d.h. einen gewissen Wertetransfer an andere Orte dieses Planeten erlaubt. Was mit Giro- oder Papiergeld schwierig werden könnte, und mit Immobilien auch. Mit Gold wird des das eventuell auch, vgl. nur die zahlreichen Verbote des privaten Goldbesitzes in diversen Ländern allen voran die USA bis vor gar nicht sooo langer Zeit. Aber ein paar Dutzend Krügerrands schmuggelst du halt dann doch noch irgendwie durch.

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    Original von CrystalClear
    [Das gleiche Problem wie in Europa.


    Hi Crystalclear,


    nein, das ist nicht das "gleiche" Problem wie in Europa, sondern ein deutlich schwerwiegenderes, weil das US BIP praktisch zu 70% auf Konsum beruht. Was in Europa oder selbst in Japan als "schwächeln" abgetan werden könnte, weil der Export den Laden am Laufen hält, wird für die USA ratzfatz zur Frage über Leben und Tod.


    Daher versendet Herr Bush ja auch demnächst wieder Schecks an alle Haushalte, damit die möglichst bei Laune bleiben.

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    Original von GOLD_Baron
    Wir reden aber nicht von Japan - welches ein Ablenkungsmanöver einerseits und ein Supporter von Internet, Housing und Emerging Markets Bubble anderseits war - sondern von dem Untergang der beiden Weltreservewährungen Dollar und Euro! Wo soll das Geld hinfließen? Zum Merkur?


    Japan wird doch bewusst in der Deflation gehalten, sonst wäre doch der Carrytrade nie drin gewesen!


    Auch hierzu sage ich nur: zeige mir Beweise! Die Story, dass der "Carry Trade" die neueste Erfindung der allmächtigen Weltverschwörer ist, oder wahlweise des Plunge Protection Teams, auch immer wieder gerne gehört (unlängst erst, um genau zu sein), wird ab dem Moment spannend, ab dem einer ein paar facts auf den Tisch legt. Bis dahin handelt es sich jedoch nach meiner Lesart um nichts anderes, als die Spätfolgen einer Notenbankpolitik, die brachial auf Reflationierung ausgelegt war.


    "Aktiv" waren die Japaner nämlich genau in die Gegenrichtung von dem, was du unterstellst: sie haben 1) die Zinsen auf defacto NULL runtergefahren, sie haben 2) eine gnadenlos expansive Fiskalpolitik betrieben (siehe japanisches Haushaltsdefizit) und sie haben 3) den USD/JPY-Kurs durch FX-Interventionen nach unten gedrückt. Falls also irgendjemand bei ihnen vorstellig gewesen sein sollte, um sie zu einer "deflationistischen" Politik anzuhalten, Jungejunge, was müssen die sich aber missverständlich ausgedrückt haben ...

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    Original von BAAL
    Solange man nicht ausschließen kann, dass den Japanern beim Versuch der totalen Inflationierung durch die Amerikaner die Hände gebunden waren, auch genannt politischer Druck "VON OBEN", kann man keine abschließende Beurteilung dieser Krise geben.


    Soweit, so richtig.


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    Demnach wäre diese Krise als Maßstab für ein angebliches Versagen von Inflationierungsmaßnahmen kein Gradmesser, das wird aber leider immer unter den Tisch gekehrt.Wenn man dieses Beispiel also benutzt um seine Thesen der klassischen Deflation aufgrund des Versagens von Inflationsmaßnahmen zu untermauern, muss man erst einmal beweisen, dass den Japanern NICHT die Hände gebunden waren...


    Ich denke mal, es verhält sich genau anders rum: die "konventionelle" Erklärung der japanischen Malaise ist solange intakt, solange nicht bewiesen ist, dass den Japanern die Hände gebunden waren, durch wen oder was auch immer.


    Dass du an die Weltverschwörung glaubst, ist ja in Ordnung und habe ich auch zur Kenntnis genommen, aber das heisst ja nicht, dass die 4300 anderen Teilnehmer dieses Forums sowie sonstige Mitleser das auch tun, und die können mit der konventionellen Erklärung ja vielleicht eher was anfangen.


    Zumal sich mir die Frage aufdrängt, warum die "Weltverschwörer" erst ab 2003 bei der BoJ vorstellig geworden sind, und nicht bereits schon viel früher, also irgendwann in den 80ern, als die Japaner die Position des heutigen Chinas innehatten und gerade drauf und dran waren, Nordamerika aufzukaufen.

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    Original von PMChris
    Das fatale an der sich entwickelnden Krise ist, das sie gleichzeitig deflationär ist: Jede Menge Papiere und Assets werden zu Null abgeschrieben wie CDO usw, als auch extrem inflationär ist, da die Gegenmaßnamen der CBs sich hauptsächlich darauf richten, die Liquidität im Finanzsystem zu erhalten. Eigentlich durch deflationäre Kräfte vernichtetes Geld wird von den CBs sofort neu zur Verfügung gestellt. Dies ersetzt aber nicht die Funktion der nun wertlosen Papiere (CDOs und die restliche 3-4 Buchstabensuppe) sondern wird an anderer Stelle verwendet und wandert ziemlich direkt in die Märkte und führt zur Inflation.


    Sehr gut erkannt, bravo. Aber nimm zum Beispiel Japan, dort hat die BoJ M3 aufgepumpt als gäbe es kein Morgen, aber von "Inflation" so wie wir sie verstehen weit und breit keine Spur. Warum ? Weil es zum "Kickstart" der japanischen Binnenkonjunktur keinen Hebel gab, den die BoJ nutzen hätte können ... die vielen Yen fliessen allesamt ins Ausland und erfreuen dort jung und alt unter dem schönen neudeutschen Begriff "Carry trade".


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    Was ist Inflation, was ist Deflation? Es ist müssig einen Definitionstreit anzufangen.


    Ist es. Zumal: wenn der exitus ein plötzlicher wird, dann war es jedenfalls keine Inflation, soviel steht fest.

    >Nur glaube ich auch nicht, dass sich der Gedanke durchsetzen wird, bei einem kollossalen Kollaps in kurzfr. Bonds zu flüchten - da diese ebenfalls nur Papierwerte darstellen.


    Nein, das wollte ich so auch nicht gesagt haben. Es ist nur bislang ein häufig wiederkehrendes Muster gewesen, das muß zukünftig keineswegs so sein.


    >Bisher kann man es drehen und wenden wie man will: global gesehen (unter Einbeziehung aller Märkte) gibt es keine Ultimo-Lösung, deswegen ist es sehr nützlich weiter zu diskutieren.


    stimmt.


    >Wirtschaft und Währungen werden gegen "Realwerte" fallen - bricht man es auf diese Aussage runter kann man sich als Einzelner gut absichern. Dieses Forum bietet die optimale Wissensbasis zur Absicherung.


    das sehe ich auch so, deshalb freut es mich, dass ich hier bin.


    >Im Übrigen glaube ich an das Bestehen von Machtstrukturen über hunderte Jahre. D.h. Aristokratie beherrscht die Welt weiterhin. Angegriffen wurde sie durch private Financiers - das Resultat war ein Konsens "Win-Win", siehe Royal Dutch Shell und das niederländische Königshaus, EXXON, die Royals in GB und besagte Familie Bauer.


    Kann sein, ich weiss es nicht. Ich glaube nicht daran, habe mich damit aber im Detail nicht so intensiv beschäftigt. Ich habe sehr wohl eine differenzierte Meinung zu diversen historischen Großereignissen, etwa zum WW2 und Herrn H., liege da aber auch nur meist auf einer Linie mit "etablierten" Autoren, zum Faschismus etwa Ernst Nolte oder zum WW2 Dirk Bavendamm. Wenn es diese jahrhundertealten Machtstrukturen gibt, dann tarnen sie sich jedenfalls hervorragend.

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    nur mit einem gravierenden Unterschied. Herr H. war eine Marionette. Ich rede aber hier von Herrschaften, die die Puppen tanzen lassen und nicht selbst tanzen, das ist der entscheidende Unterschied.


    Baal,


    du sagtest ja, du wüßtest, was die Leutchen (oder manche zumindest) im Gelben Forum für Ansichten hätten, daher weisst du auch, dass ich dort mit allen, aber wirklich allen, gängigen Verschwörungstheorien konfrontiert wurde.


    Daher sage ich dir kurz und knapp: ja, wenn es wirklich so was gibt wie das Weltregime der Illuminaten, der CoL, der Zionisten, oder wem auch immer sonst, einzeln oder im Verbund, dann ist es zweifellos richtig, dass jegliches Diskutieren auf rationaler Basis samt und sonders für Hugo ist.


    Nur wäre es das, wenn wir wüßten, das morgen der berühmte Komet auf die Erde fällt, auch, oder ? Und glaubst du daran, dass morgen der Komet auf die Erde fällt ? Ich nicht. Gleichwohl könnte es aber selbstverständlich so sein, nicht wahr ?


    Daher muß wohl jeder für sich die Entscheidung treffen, ob er an sowas glaubt, oder nicht.


    Aber wenigstens weiss ich jetzt, was du konkret meinst. Schön, dass wir dass nach 2 Dutzend Postings endlich klären konnten ... hat ja auch was.

    Der eigentliche Skandal ist der, dass man sich beim Verkauf der IKB so dämlich angestellt hat, dass auch der willigste Interessent vergrault wurde. Jetzt, nachdem die Kreditkrise in die 2. Runde geht, braucht man auf Verkauf wohl nicht mehr zu setzen.


    Klappe zu, Katze tot. Ob "politisch denkbar" oder nicht: die werden in das Ding nochmal kräftig Steuerzahlerkohle einschiessen, das ist ja wohl völlig sonnenklar. Möchte ich sehen, ob sich, während der gute Gordon in UK schneller bei Northern Rock mit dem Scheck gewedelt hat, als die ihn überhaupt darum bitten konnten, die Merkel traut, in Deutschland eine Bank absaufen zu lassen, noch dazu eine halbstaatliche.


    Alle diese Banken werden, meiner Meinung nach, mittelfristig quasi-verstaatlicht, auf die eine oder andere Art. In Deutschland, in UK, und in USA sowieso.

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    ("Inflate or die"--> Machterhalt)


    In der Tat gebe ich dir zu diesem Statement absolut recht. Sowohl inhaltlich als auch der Form nach, das "System" trägt tatsächlich einen epochalen Kampf um sein Fortbestehen aus. Nur ob es dabei erfolgreich bleiben wird, das darf man ja hoffentlich hinterfragen ...


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    versucht man rational über Nichtigkeiten zu diskutieren.


    "Inflation oder Deflation?" ist keine Nichtigkeit. Die Auswirkungen, auch und vor allen die praktischen, sind so unterschiedlich wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.


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    Der homo oekonomikus hat ausgedient und die Reste werden in den nächsten Monaten beseitigt. Es ist doch ganz einfach, die Herren da oben haben ihren Plan, den setzen sie um, also erübrigen sich detailierte Diskussionen. Und da der Plan keine klassische Deflation vorsieht erübrigt sich hier ebenfalls eine Diskussion.


    Zum 1. Satz gebe ich dir uneingeschränkt recht. Zum 2: die "Herren da oben" mögen wie gesagt ihre Pläne haben, und ihnen sei von dieser Seite, alleine schon aus eigennützigen Gründen, auch ganz herzlich "Gutes Gelingen!" gewünscht, nur, und das haben die "Pläne" dummerweise so an sich, auch die der hohen Herren, läuft es halt nicht immer so, wie man sich das so in sein Protokollbüchlein reinschreibt. Große Pläne zum "Machterhalt" gab es zu allen Zeiten, Hinweis müßig, dass auch in Deutschland, und zu allen Zeiten sind Leutchen damit kollossal auf die Schnauze gefallen ... wie es einem sehr bekannten Österreicher, einem gewissen Herrn H., in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschen Landen damit erging, seine "Machtpläne" umzusetzen, mittels "Inflationierung" und klassischem "deficit spending" nebenbei bemerkt, und welches Ende er nahm (und mit ihm das Land), das muß man doch hier nicht separat erwähnen, um aufzuzeigen, wie trefflich man gerade darüber diskutieren kann!