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Ach ja, Italien will den Wiedereinstieg in die Atomkraft stoppen:
Italien steigt wieder aus der Kernenergie aus, Handelsblatt, 19.04.2011
Gute Nacht
Mariana
6. Dezember 2025, 20:06
Lieferengpässe haben heute gemeldet:
Ach ja, Italien will den Wiedereinstieg in die Atomkraft stoppen:
Italien steigt wieder aus der Kernenergie aus, Handelsblatt, 19.04.2011
Gute Nacht
Mariana
Oder was das jetzt mit dem Thema zu tun hat.
Na, wer hat denn seitenweise diesen Fred zugemüllt mit Passagen dieses ollen Artikels ![]()
Nach jedem Atomwaffentest, nach jedem Abwurf der Fürchterlichsten aller Waffen, nach jedem Unglück in einem Nuklear-Kraftwerk gab es diese Lupusse, die lediglich die Toten als "Beweis" gelten ließen. Krebs oder Leukämie kann ja letztendlich mehrere Ursachen haben. Die Zusammenhänge müssen im Einzelfall stets erst einmal nachgewiesen werden - was medizinisch ja kaum möglich ist. Dennoch existieren ja mittlerweile genug "Beispiele aus dem realen Leben" und die Zusammenhänge zwischen atomarer Verstrahlung und Krebs, Erbschäden sowie Leukämie ist längst erwiesen. Die paar hundert Ureinwohner im Bikini-Atoll kämpfen übrigens bis zum heutigen Tag vergeblich um eine Entschädigung - eine Affenschande ist das. Es geht der US-Administration aber wohl gar nicht um die Peanuts für die paar Leute - sie haben wohl nur keine Lust, auch noch Tausende von Veteranen zu entschädigen. Es geht um Geld, und zwar um viel Geld.
Dabei können schon geringe Dosen krebsauslösend sein, der relevante Artikel ist ja in diesem Thread verlinkt. Lupus ist entweder total skrupellos oder er hat sich in seine Rechthaberei hinein gesteigert und kommt jetzt nicht mehr heraus.
Wer Angst vor nuklearer Verstrahlung hat, ist im Prinzip ein vernunftbegabter Mensch, denn die natürlichen "Antennen" für Gefahr funktioneren immerhin noch.
Die Japaner haben übrigens auch Angst:
Die Sache mit dem Wikipedia-Artikel vom Chefboss ist ja interessant. Der entsprechende Absatz wurde nach der Katastrophe in Japan am 12. April 2011 eingefügt.
Wikipedia, Windkraftanlagen, 6.11 Klimatische Auswirkungen - Versionsvergleich
In der Untersuchung aus 2009 geht es um sehr große (Offshore-)Windparks. Manche Regierungen wie z.B. die chin. Parteikader liebäugeln ja immer noch gar gerne mit einem gewissen Gigantismus, der natürlich auch Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. Mittlerweile ist die Situation verändert, denn die Windräder ab der 3. Generation drehen wesentlich langsamer - und Gigantismus hat ohnehin meist nur Nachteile. Die Autoren C. Wang und R. G. Prinn schreiben übrigens ganz nebenbei Artikel über Kernphysik.
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Losgetreten hat diese Welle ein alter Bekannter - interessanterweise schon am 26. März 2011 und zwar mit Verweis auf diese "Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT)". Dreist wird auch noch behauptet, das wäre angeblich eine "neue Studie", jene aus Spanien ist weder verlinkt noch aufzufinden. Das nenne ich nun wirklich einmal "investigativen Journalismus". Dreimal dürft Ihr raten, wer diesen veralteten Kram zuerst verbreitet hat:
Es ist aber schon erstaunlich, dass ein soooo gescheiter und gebildeter chefboss auf eine derart plumpe Finte hereinfällt. Chefboss, Du hast's echt vermasselt. Die Atomkraftbefürworter sollten Dich eigentlich wegfangen, denn Du hast die besten Argumente der gegnerischen Partei. ![]()
(Oh weia, jetzt braucht er wohl wieder viele Smilies)
Genial. Dem Fraunhofer Institut ist es gelungen, überschüssigen Strom aus Erneuerbaren in ein Erdgassubstitut umzuwandeln, welches ganz einfach in die vorhandene Erdgas-Infrastruktur eingespeist werden kann. Eine Versuchsanlage in Stuttgart funktioniert bereits:
Das klingt nach einer guten Speicherlösung, die eben nicht Milliarden verschlingt. Hoffentlich werden Institute wie das Fraunhofer Institut in die Planungen einbezogen.
Ja, Delphin, zu den Kosten werden einige Aspekte schlicht nicht erwähnt:
Die beste und günstigste Lösung wäre wohl, die "Garagenbastler", welche auch schon seit Jahren gute Referenzen haben, würden sich um die dezentralen Lösungen für Privathäuser und Firmengebäude kümmern - und zwar direkt von Städten und Gemeinden beauftragt. Die Privathäuser sind dann schon mal "vom Netz". Dies könnte wie bisher über zinslose Kredite, Zuschüsse sowie Beratung durch die KfW erfolgen. Die jetzigen AKW-Betreiber hätten das Potential, den Bedarf der Industrie abzudecken, woran sich die Industrie auch sicher entsprechend beteiligen wird. So wäre der Umstieg auf die Erneuerbaren eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Ich glaube, dass dadurch ein Job-Boom ausgelöst wird, vor allem bei kleinen Firmen und beim Mittelstand. Dies führt zu weniger HartzIV und mehr Steuern, worüber sich wiederum die abgebrannten Gemeinden freuen dürften.
Selbst die Atom-Nachtwächter haben nun endlich erkannt, dass in einer weltweit boomenden Branche Geld zu verdienen ist und haben einige Projektchen im Bereich der Erneuerbaren am Laufen. Was ist eigentlich aus dem medial beworbenem Gezeiten-Kraftwerk der EON geworden? Und trotzdem müssen sie so langsam gut aufpassen, dass sie nicht mit der roten Schluss-Laterne hinterher dackeln müssen
- womit wir ja wieder bei den wirtschaftlichen Auswirkungen der Fukushima-Katastrophe wären.
3 Monate wird angeblich noch Radioaktivität aus der Fukushima-Ruine austreten - in welchen Ausmaßen ist nicht klar. Das Abklingbecken stellt wohl das größte Problem dar:
Zitat
Tepco ist nach Meinung von Beobachtern weit davon entfernt, mit dem Zeitplan eine Lösung zu skizzieren. Erst in neun Monaten würde demnach ein Zustand erreicht, der es erlaubt, eine geordnete Demontage der Ruine vorzunehmen. Das Kaltabschalten der Reaktoren, im Normalfall ein Routinevorgang, dürfte dabei weniger Schwierigkeiten machen als die Abklingbecken, die mit nuklearem Brennmaterial gefüllt sind. Sie werden noch immer mit Wasser aus Betonpumpen gekühlt. Der Zeitplan sieht vor, ihre regulären Kühlsysteme zu reparieren. "Es ist durchaus möglich, dass dies nicht geht, weil sie zu sehr zerstört sind", sagt Nishiyama.
Der Idealfall wäre, dass alle Abklingbecken bis Ende des Jahres mit festen Anlagen gekühlt werden könnten. Da Wasserstoff-Explosionen die Dächer der Blöcke 1,3 und 4 weggeblasen haben, werden die dort gelagerten nuklearen Brennstäbe selbst im besten Falle noch neun Monate ungeschützt unter freiem Himmel im Wasser stehen. Wie es dann weitergehe, "darüber gibt es noch keine Ideen", sagt Nishiyama. "Irgendwie wird man einen Kran aufbauen müssen, um sie aus den Becken zu entfernen." Wie das am zerstörten Reaktorgebäude möglich sein werde, könne man noch nicht sagen.
Tja, ein paar Beiträge weiter oben ist ja ein Bild vom Abklingbecken in Block 3 zu sehen. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass es schneller gehen könnte, ein neues Abklingbecken zu bauen, um die Brennstäbe aus diesem Schutthaufen in Sicherheit zu bringen. Dann erhebt sich aber wiederum die Frage, wie die Brennstäbe heraus gehoben werden könnten. Selbst wenn Ersatzkräne in die Ruine gekarrt oder geflogen werden können - beschädigte Brennstäbe geben wohl ziemlich viel Strahlung an ihre Umgebung ab. Hier ist guter Rat wirklich teuer.
Ob es so fair gegenüber den Evakuierten ist, "Zweckoptimismus" zu verbreiten?
Zitat
Premierminister Naoto Kan nannte den Zeitplan "einen kleinen Schritt vorwärts." Eine der größten Schwierigkeiten wird die Entsorgung von Tausenden Tonnen verseuchten Wassers sein, die durch die Notkühlung mit Feuerwehr- und Betonpumpen entstanden sind. Wann die etwa 80.000 Menschen, die wegen der Verstrahlung evakuiert werden mussten, in ihre Häuser zurückkehren können, konnte Katsumata nicht sagen: "Einige offensichtlich nie."
Handels- und Industrieminister Banri Kaieda versuchte dagegen, Zweckoptimismus auszustrahlen. Einige Bewohner würden in sechs bis neun Monaten heimkehren können, versprach er. Bedenkt man, dass die Strahlung inzwischen zu 80 Prozent von langlebigen Cäsium-Isotopen stammt, also lange nicht abklingen wird, wird die Regierung dieses Versprechen allerdings kaum halten können. Es sei denn, die Region würde großflächig dekontaminiert.
Neun Monate Ausnahmezustand, Süddeutsche, 17.04.2011
Na klar hoffen diese Leute, zurückkommen zu können - deshalb werden sie diesem Kaieda gar gerne glauben. Leider müssen sie zusätzlich zum Verlust ihrer Lieben und ihrer Vermögenswerte auch noch verkraften, dass ihre Heimat für einen sehr langen Zeitraum nicht bewohnbar ist.
Es gibt ein Bleiben im Gehen,
ein Gewinnen im Verlieren,
im Ende einen Neuanfang.
(Aus Japan)
Ich wünsche den evakuierten Menschen rund um Fukushima und allen Angehörigen der Tsunami-Opfer von ganzem Herzen, dass sich dieses Sprichwort bewahrheiten möge.
Zitat von chefboss
Windkraft verdirbt die Optik ... und entzogene WindEnergie fehlt dann evtl mehr oder weniger in d. Natur ... ; das mag weit hergeholt erscheinen
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Zitat von chefboss
Windkraft verdirbt die Optik ... und entzogene WindEnergie fehlt dann evtl mehr oder weniger in d. Natur ... ; das mag weit hergeholt erscheinen ...
[Blockierte Grafik: http://www.freigeister-forum.de/smilies/chill/jamaica.gif]
Einen goldenen Pokal voller Goldbären für die Gewinner
![]()
Mein Tipp: 1.042, 24 Brüsselinos.
Ein entspanntes Wochenende wünsche ich allerseits.
Mariana
Zitat von chefboss
Davon abgesehen: Ein SolarFeld oder WindRaeder koennen schon nach dem naechsten Tsunami, WirbelSturm usw. verwuestet sein ... ; aber ein KKW kann so gebaut werden, dass es Unwetter uebersteht ...
Ähh, ungefähr so?
[Blockierte Grafik: http://www.breakfastpaper.de/wp-content/uploads/2011/04/fukushima_abklingbecken.jpg]
Sorry, aber der Steilvorlage konnte ich jetzt einfach nicht widerstehen. ![]()
Mariana
Zitat von chefboss
Die Amerikaner haben, wie gesagt, ueber 100 Bomben in _Nevada_ gezuendet ... und zwar _ueberirdisch_ ...
==> Nix mit Mutationen dort ... sogar bzw. weil obwohl sich d. Pest im ganzen Land verteilte ...
Soll das jetzt etwa ein Plädoyer für einen entspannten Kururlaub in der Wüste Nevadas werden? In Wahrheit klagen tausende Betroffene um ihre Anerkennung als Strahlenopfer - das wird auch bei google ganz easy gefunden. Aber nach der Lektüre des Guardian-Artikels ist ja eigentlich klar, an welche Verschwörungstheorien Du glaubst. Das ist wohl ungefähr so, als würdest Du Hu Jintao befragen, wie viele Chinesen Mao denn gemeuchelt hätte. Die Statistiken anderer Länder kommen da vermutlich zu diametral entgegengesetzten Ergebnissen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte - wie so oft.
Zitat von chefboss
Hast selber was verpennt: Es gibt sogar "fischfreundliche" Turbinen ... wo gar keine Umleitung fuer d. Fische erforderlich ist ; trotzdem reichen d. Kapazitaeten nicht ...
Turbinen haben für gewöhnlich ein "Innenleben", das ist ja gerade das Spannende. Ich kann nicht beurteilen, ob Fische eine Reise durch die Turbinen wirklich cool finden würden. Wie auch immer - wir können uns sicher darauf einigen, dass es gar nicht notwendig ist, heimische Forellen zu schreddern.![]()
Scheinbar ist Dir der Link zu dem Wasserkraft-Projekt durch die Lappen gegangen, denn sonst wären Dir die angestrebten Kapazitäten sicher aufgefallen. Geht nicht, gibts nicht (Toyota oder so).
Zitat von chefboss
==> Ein StromMast ist laengst nicht so stoerend wie ein Windrad: Er faellt nicht auf ... man kann "hindurchsehen" ; ein WindRad ist ausserdem hoeher ... bewegt sich ... und stoert ungemein ; die LAndschaft ist dann entwertet
Na, zum Glück lässt sich über Geschmack ja bekanntlich vortrefflich streiten. Aber Du solltest Dir keine allzu großen Sorgen machen. Die Windräder der 5. Generation werden sehr hoch sein, noch langsamer laufen, noch mehr Energie erzeugen und das mit weitaus weniger Dezibel Lärmbelästigung. Diese Teile werden künftig auf Anhöhen gesetzt, die Rotoren sollen sich nämlich über den Baumwipfeln drehen. Diese Windräder wären also ohnehin nur zu sehen, wenn ein Hügel erkraxelt wird. 200 Stück davon sollen angeblich genügen. Und angesichts der Überlegung, dass der Super-Gau eines Windrades wäre, wenn es mir fieserweise auf den Kopf kracht, gefallen mir Windräder sogar immer besser.
Das europäische Forschungsprojekt "Upwind"
Ach ja, das mit den "Hausaufgaben" klingt ja schon irgendwie oberlehrerhaft.
*Satire*
Das Parlament ist mal voller, mal leerer - aber immer voller Lehrer
*Satire
Zitat von chefbossAlles anzeigen
Die mittlere Einstrahlung in D sind 115 Watt pro m^2 ; das it der Mittelwert ueber das Jahr und 24 h/Tag.
Die besten bezahlbaren Solarzellen haben einen WirkungsGrad von ca. 15 % ; das macht 17 Watt pro m^2 ...
Wenn auf das Dach unbezahlbare 20 m^2 an solchen Zellen montiert werden ...
==> dauert es Jahre, bis der Preis der Zellen wieder herein ist ... ...
==> ... und dafuer hat man dann sage u. schreibe laecherliche 345 Watt ...![]()
Man kann also auf das Dach gar nicht so viele SolarZellen montieren ... wie man drinnen an Strom verbrauchen wil ...
Dein stereotypes "geht nicht" habe ich ein paar Seiten vorher bereits an mehreren Beispielen "aus dem realen Leben" widerlegt - wann willst Du denn geweckt werden? ![]()
Ein Reaktor, der den ganzen miesen Nuklear-Müll verarbeitet, klingt zunächst einmal gut. Auf der anderen Seite ist aber eine Endlagerzeit von 500 Jahren immer noch ein verflixt langer und reichlich unplanbarer Zeitraum, huuh?
Zitat von chefboss
==> Solarzellen sind nur was ... wenn man dem Weibchen des Nachbars signalisieren will ... wie zahlungskraeftig man ist ...
Du hast aber eine egozentrisch anmutende Art, zu "balzen". ![]()
Viele Grüße
Mariana
In Fukushima kämpfen die Arbeiter im AKW weiterhin gegen einen Teufelskreis, der fast wie die Quadratur des Kreises erscheint. Wasser wird zur Kühlung der Reaktoren und der Abklingbecken dringend benötigt, ist aber danach in hohem Maß radioaktiv verstrahlt und behindert erheblich die Instandsetzung der Kühlsysteme. Derzeit wird das Mineral Zeolith im Meer getestet. Dieses soll Cäsium binden:
In Fukushima ist verseuchtes Wasser ein Hauptproblem, nzz.ch, 16.04.2011
Zitat von Di=a!na
Na ja, die Japaner sind außerordentlich innovativ und sehr professionell im Solarbereich. Immerhin bauen sie die besten und leistungsfähigsten Solarzellen der Welt.
Vielleicht haben sie mehr Angst davor, dass es brennt und der Brand dann nicht mehr gelöscht werden kann. Wie ich las, sollen bereits erste Versicherungsunternehmen nicht mehr bereit sein, "solarbestückte" Häuser zu versichern, denn sollte es dort brennen, so ist der Brand nicht mehr zu löschen. Ich habe das für meine Panelchen auch noch nicht geklärt.....
Wenn so ne ganze Solarstadt in Flammen stehen würde, das wäre sicherlich ein echtes Schauspiel. Gebrutzelte oder aus Solarhochhäusern hüpfende Menschen sind auch kein schöner Anblick. Keine Ahnung, wie das gelöst werden kann.
Ja, Diana, dieses Problem muss dringend gelöst werden - da hast Du schon recht. Anbei einige Informationen zu Löschmaßnahmen bei Photovoltaik-Anlagen:
Photovoltaik - Brand - Feuer - Löschen - Gefahren und Vorkehrungen, photovoltaik-web.de
Und gleich noch ein paar Infos zu den derzeitigen Abschalt-Lösungen
Es dürfte aber um ein Vielfaches einfacher sein, vernünftige Abschalt-Lösungen für Solaranlagen im Brandfall zu entwickeln, als eine Endlösung für jahrzehntelang strahlende Nuklear-Abfälle zu finden.
Die Landschaft muss übrigens nicht zwingend verschandelt werden. Ich habe z.B. Wasserkraftwerke besichtigt, die wie ein nostalgisches Holz-Wasserrad einer ehemaligen Mühle aussahen - jedenfalls auf den "ersten Blick". Das uralte Wasserrad wurde restauriert, liefert zwar keine nennenswerten Strommengen, verbesserte aber die Optik ungemein. Die Turbinen waren nur ganz nah am Beckenrand tief unten zu sehen. Bei den neuen Windrädern genügen angeblich 200 Stück, diese können ja weiträumig auf Anhöhen oder entlang der Autobahnen verteilt werden. Beim Anblick eines Atomkraftwerkes gerate ich allerdings auch nicht gerade in Verzückung. Industrieanlagen sind fast immer hässlich - hinsichtlich Landschafts-Integration gibt es aber bei den Erneuerbaren viel Potential. So sind z.B. mittlerweile schon extrem leichtläufige Windtrommeln im Einsatz. Die Putzmittel-Firma Frosch hat diese auf dem neuen Firmengebäude platziert. Es wäre also durchaus vorstellbar, in Tibet einige Windtrommeln in Form von ohnehin allgegenwärtigen Gebetsmühlen aufzustellen, welche das Auge keineswegs beleidigen würden.
Das Firmengebäude, das Energie produziert, facility-aktuell
In Japan hat heute nördlich von Tokio schon wieder die Erde gebebt. Wie lange es dauert, bis endlich die Spannungen abgebaut sind, kann scheinbar nur einer Glaskugel entnommen werden.
Viele Grüße
Mariana
Zitat
Witzig ist es auf Kernfusion und Photovoltaik zu hoffen.
Bei Ersterem hast Du wohl recht.
Die TU Darmstadt hat auf der Solartec übrigens schon zweimal den 1. Preis gewonnen - anbei eines meiner Lieblingshäuser:
Hightechserie Energie-Solarhaus der TU Darmstadt:
Zu Weihnachten verschenke ich gerne Solarlampen, das hat durchaus symbolischen Charakter: Eine davon ist für sich alleine nur hübsch - 1.000 könnten z.B. die Straßen nachts beleuchten.
Der Platz für Photovoltaik ist fraglos auf den Dächern und Hausfronten - bei zahlreichen Hochhäusern mit spiegelnden Glasfronten ist es bereits gelungen, Solarmodule einzupassen, die sich farblich kaum unterscheiden. Wie viele Hektar an Industrie- oder Parkhausdächern wir wohl insgesamt haben mögen? Das ganze geht nämlich auch eine Nummer größer:
Das größte Solardach Deutschlands
Wenn die Firma Goodyear Dunlop es lohnend findet, sich so etwas auf die Halle zu hämmern, ist das z.B. für die BASF auf den riesigen Dächern zwischen Tor 1 und 14 sicher ebenso eine Option.
ZitatDie Anlage hat eine Leistung von 7,4 Megawatt und erzeugt pro Jahr rund 7,3 Millionen Kilowattstunden Strom.Das entspreche dem Jahresbedarf von rund 1800 Haushalten, teilte der Reifenhersteller mit.
mehr Infos
Krass, huuh? Der Mix macht es aber letztendlich. Spannende Themen sind Wasser-, Windkraft, Geothermie, Speichertechnik, Kraft-Wärme-Kopplung, Blockheizkraftwerke, Erdwärme, Parabolschüsseln, Biogasanlagen in den großstädtischen Grünmüll- und Kläranlagen etc.
Sorgen wegen einem drohenden Verlust des Arbeitsplatzes könnte ich übrigens sehr gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite wird der ernsthafte Ausbau der Erneuerbaren vermutlich sogar eine Art "Kobe-Effekt" haben - jede Hand wird gebraucht.
Heute habe ich gelesen, dass japanische Technik im Bereich der Erneuerbaren ebenso einen recht guten Ruf hat. Wer neben dem Schuster sitzt, hat die schlechtesten Schuhe?
Unbewohnbare Gebiete sind für ein kleines, dicht besiedeltes Land mit aktiven Vulkanen wohl schon eine unfassbare Tragödie für die Menschen und gleichzeitig auch ein wirtschaftliches Desaster.
Gute Nacht
Mariana
Zitat von LupusIch schreibe es gerne, nein ungerne noch einmal: über 26000 Tote durch Erdbeben/Tsunami, 0 Tote durch den Folgeschaden im AKW.
Jeder vernunftbegabte Jugendliche weiß, dass in Hiroshima und Nagasaki eben nicht alle Einwohner sofort gestorben sind - nur in einem bestimmtem Umkreis des Einschlages. Und es wird wohl niemand bestreiten wollen, dass atomare Strahlung sehr üble Langzeitfolgen hat, das ist ja auch längst wissenschaftlich erwiesen. So setzt sich ein eingeatmetes Körnchen Plutonium sogar in den Genen fest. Dieses wird an die Kinder vererbt und die Kinder vererben dies wiederum an ihre Kinder - die Langzeitfolgen sind also noch nicht einmal nach dem Tod der Betroffenen erledigt. Viele US-Kriegsveteranen sind übrigens von diesem Phänomen betroffen. Auch der Zusammenhang zwischen der stark erhöhten Krebs- und Mutationsrate im Bikini-Atoll mit diesen irren "Atomversuchen" ist hinreichend geklärt. Auch die Bilder aus der Tschernobyl-Region sind hier im Thread verlinkt. Dein Vergleich ist im Grunde eine surreal anmutende Bewertung der Frage, was denn "besser" wäre: ein rascher Tod, ein Kind mit zwei Köpfen oder höllische Schmerzen und jahrelanges Siechtum. Und an diesem Punkt geraten wir ein wenig in den Bereich der Philosophie.
Die Folgen von Fukushima können selbst Experten noch nicht abschätzen und es ist auch leider noch lange nicht "vorbei" - was die Bilder von dem Schutthaufen mit den Überresten eines grünlichen Krans mittendrin ohne erkennbaren Wasserspiegel, welches ursprünglich einmal das Abklingbecken in Block 4 war, ja sehr eindrücklich belegen. Das Abklingbecken scheint nur noch Bruch und Dalles zu sein. Die Radioaktivität im Grundwasser steigt leider auch an.
Viele meiner Bekannten - ehemals Befürworter - kommen scheinbar so langsam ins Grübeln. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema hätte wohl durchaus das Potential, dass die Deutschen endlich wieder einmal gemeinsam etwas zustande bringen wollen, anstatt aufeinander einzuhacken. Noch viele Jahrzehnte werden die Steuerzahler Milliarden und Aber-Milliarden für die Abfallentsorgung und den Rückbau der Atomkraftwerke zu berappen haben - noch viele Jahre besteht die Gefahr des "Restrisikos", das uns u.U. recht schnell den Rest geben könnte. Im schwedischen Forsmark kam es beinahe zu einer Kernschmelze - ganz ohne Erdbeben und Tsunami. Beispiele von sehr ernsten Unfällen gibt es zur Genüge. Aus meiner Sicht spielt es auch kaum eine Rolle, ob der Unfall menschlichem, technischem Versagen oder gar einer Naturkatastrophe geschuldet ist. Es kann passieren, es passiert ja auch immer wieder - und wenn es passiert, erscheinen alle Maßnahmen wie der Versuch, Atomspaltung mit einer Fliegenklatsche betreiben zu wollen. Die Technik scheint nach Beginn einer Kettenreaktion nicht mehr beherrschbar zu sein. Thats it.
Auch die "Verspargelung der Landschaft" ist ein Scheinargument. Es gibt in Deutschland ungefähr 10 x mehr Strommasten als Windräder. Im Vergleich zu den hässlichen Strommasten sind Windräder ja geradezu ein ästhetischer Anblick. Entlang den Autobahnen stören sie zudem überhaupt nicht - im Gegenteil, ich freue mich sogar, wenn ab und zu etwas zappelt. In Wohngebieten gehören sie natürlich nicht hin. Kein vernünftiger Mensch käme auf den Gedanken, sich über die allgegenwärtigen, hässlichen Strommasten zu beschweren. Wie harmonisch könnte sich da so ein Wasserkraftwerk in die Landschaft einfügen. Mittlerweile gibt es Turbinen, die mit nur 1 1/2 Metern Fallhöhe recht ansehnliche Mengen an Strom erzeugen - und fähige Umleitungen für die armen Fische, sogar mit Webcam. Das sind Ingenieursleistungen, vor denen ich wirklich Respekt habe. Viele Nuklear-Befürworter haben die rasante Entwicklung der letzten Jahre nämlich scheinbar völlig verpennt - hier z.B.:
Aber nun zum eigentlichen Thema des Threads: die Schlagzeilen zur nuklearen Katastrophe in Japan lassen die wirtschaftlichen Auswirkungen so langsam erahnen:
In Russland sind die ersten radioaktiven Autos beschlagnahmt worden:
Bald könnte der Hafen voller radioaktiver Autos sein, Basler Zeitung, 14.04.2011
Katastrophen in Japan belasten Wirtschaft: 60 Prozent der lokalen Firmen betroffen, news.at, 14.04.2011
Stillstand auch in Europa, Welt-Online, 14.04.2011
Teure Umwege um Japan belasten Hamburg Süd, Financial Times, 14.04.2011
ZitatWann die, für die japanische Wirtschaft erforderliche Versorgungskette wieder den Stand vor dem Erdbeben erreiche, sei noch nicht abzusehen. Das sagte laut Nachrichtenagentur Reuters der Gouverneur der Bank of Japan, Masaaki Shirakawa. Die Unterbrechung der Versorgungskette könnte zudem Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben. Finanzielle Probleme bei dem Wiederaufbau in Japan sieht Shirakawa nicht.
FTD Liveticker: Strahlung im Grundwasser am AKW nimmt enorm zu
Google-Ergebnisse: +Japan +"wirtschaftliche Auswirkungen"
Das ist wohl auch erst der Anfang ...
Gute Nacht
Mariana
Zitat von chefbossAlles anzeigen
Wie in Frankreich kann auch in D billiger AtomStrom erzeugt werden ... sofern es gelingt die entsprechende Politik zu de-korrumpieren ... ...
[...}
Bereits 1960 wurde in D ein sicherer Reaktortyp erfunden, in dem es nicht zur Kernschmelze kommen kann ... sogar wenn alle Kuehlsysteme ueber laengere Zeit ausfallen:
[...}
Damit aus billigem Atomstrom ein Aufschwung entstehen koennte ...
Sorry, wenn ich nun möglicherweise Illusionen zerstöre:
ZitatAlles anzeigen
Der THTR-300 galt aufgrund des Funktionsprinzips, bei dem keine Kernschmelze auftreten kann, als wesentlich unfallsicherer als andere Reaktortypen. Bereits 1984 wurde jedoch vom Institut für nukleare Sicherheitsforschung des Forschungszentrum Jülich gezeigt, dass ein Kühlmittelverlust im THTR-300 zu sehr hohen Temperaturen führt (2300°C), was auch ohne Kernschmelze eine massive Radioaktivitätsfreisetzung zur Folge hat.[3] Auch gab es Probleme bei der Betriebssicherheit. Unter anderem trat durch die Absorberstäbe, die von oben in den Kugelhaufen hineingedrückt wurden, wesentlich häufiger als vorausberechnet Bruchschaden an den Brennelementen auf. Insgesamt wurden 18.000 beschädigte Brennelemente gefunden, das waren 1000 mal mehr als erwartet. Die Isolation des Betons war stellenweise unzureichend, so dass er zu heiß wurde.[4] Die Kugeln flossen nicht so wie erwartet, sondern im Zentrum schneller als am Rand. Das führte dazu, dass der Reaktor im Zentrum zu heiß wurde. Überheiße Gassträhnen haben vermutlich 36 Haltebolzen der Heißgasleitung beschädigt, so dass sie brachen (1988 [5]. Eine Kugelentnahme war nur bei verringerter Leistung möglich und konnte daher nur sonntags vorgenommen werden. Außerdem war die Herstellung und die Wiederaufbereitung der Kugelbrennelemente nicht garantiert. Daher wurden die mittlerweile aufgegebenen[6] Hochtemperaturreaktoren in Südafrika ohne Wiederaufarbeitung geplant. Dieser Nachteil soll durch einen wesentlichen höheren Abbrand, d. h. eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Kernbrennstoffs im Vergleich zu den üblichen Abbränden in wassermoderierten Reaktoren, kompensiert werden.
Ein Störfall mit Freisetzung von Radioaktivität am 4. Mai 1986[7][8] führte zunächst zu einer Phase des Stillstands der Anlage. Bei dem Störfall wurde aus der Anlage über den Abluftkamin innerhalb eines kurzen Zeitraums eine größere Menge von radioaktiven Aerosolen emittiert. Dies fiel zunächst nicht auf, da im gleichen Zeitraum wegen der Katastrophe von Tschernobyl die Radioaktivität in der Umgebung anstieg. [9] Die Auswertung des Aerosolfilters ergab, dass in der Woche vom 28. April bis 4. Mai 1986 zirka zwei Drittel der Aerosol-Aktivität emittiert wurde, die gemäß den Festlegungen des Genehmigungsbescheids innerhalb von 180 aufeinanderfolgenden Kalendertagen abgegeben werden durfte.[10]. Die Betreiber hatten jedoch zunächst behauptet, es habe sich um eine normale Abgabe von Radioaktivität im Rahmen des Genehmigungsbescheids gehandelt. Am 3. Juni 1986 erklärten die Betreiber schließlich, Ursache der Freisetzung von Radioaktivität sei eine Fehlsteuerung in der Beschickungsanlage des Reaktors gewesen.[11]
Nach einer weiteren Stillstandsphase wegen schadhafter Haltebolzen in der Heißgasleitung geriet die HKG im August 1989 an den Rand der Insolvenz[12] und musste durch Zahlungen der Bundesregierung von 92 Mio. DM gestützt werden.[13] Die THTR-Brennelementefabrik in Hanau musste 1988 aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden. Mit den vorhandenen Reserven stand daher nur noch Brennstoff für zwei Jahre Betrieb zur Verfügung. Wegen des erheblichen, auch ökonomischen Risikos des THTR-Betriebes hielt der Betreiber jedoch auch für einen nur zweijährigen Weiterbetrieb zusätzliche Rücklagen von 650 Mio. DM für erforderlich. [12] Verhandlungen zwischen Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Elektrizitätswirtschaft zu diesen Rücklagen scheiterten, da weder das Land Nordrhein-Westfalen noch die Elektrizitätswirtschaft wesentliche Beiträge dazu leisten wollten. Aufgrund von sicherheitsrelevanten und wirtschaftlichen Überlegungen sowie wegen des geschwundenen Interesses der Energiewirtschaft an Kugelhaufenreaktoren[12][5] wurde dann am 1. September 1989 die Stilllegung des THTR-300 beschlossen. Von Oktober 1993 bis April 1995 wurden die Brennelemente in Castor-Behältern in das Transportbehälterlager Ahaus transportiert. Der Reaktor selbst wurde bis 1997 in den so genannten „sicheren Einschluss“ überführt[14] und verursacht weiter Kosten in Höhe von 6,5 Mio. € jährlich. Er enthält noch ca. 390 Tonnen radioaktive Anlagenbauteile. Frühestens 2027, nach Unterschreiten der relevanten Grenzwerte, kann er endgültig abgerissen werden.
Aus den Tagträumen von der "billigen Atomkraft" werden viele erst einmal aufwachen müssen. Nuklear-Energie ist und bleibt die teuerste Art der Energieerzeugung.
Der Aufschwung ist doch schon längst da: 230.000 Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren, 30.000 in Atomkraftwerken. Selbst die chin. Parteikader investieren erheblich mehr in Windkraft, als in Atomkraftwerke. Wenn wir unseren Vorsprung und unser technisches Know-How nicht wieder sinnlos vergeigen, könnten wir Welt-Marktführer sein - das hat doch was.
Viele Grüße
Mariana
Jahresbericht zur Atombranche
Das Ende der Reaktoren
ZitatDenn die Konkurrenz zum Atom schläft nicht. 2010 gab es zum ersten Mal auf der ganzen Welt mehr Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Wind, Solar und Biomasse als aus AKWs. In der EU habe es von 2000 bis 2010 einen Zubau von über 200.000 Megawatt Anlagenleistung aus erneuerbaren Energien und einen Abbau der Atomkapazität um 7.500 Megawatt gegeben.
Donniwetti, wenn diese Zahlen stimmen, komme ich allerdings ins Grübeln. ![]()
Viele europäische Länder haben das EEG übernommen, weil es ein Erfolgsmodell war. Vor ein paar Jahren habe ich gelesen,dass hierzulande 12% aus Erneuerbaren angestrebt waren und real mehr als 14% erreicht wurden. Mittlerweile dürften es 20% sein. Das ist eine satte Leistung, damit dürften wir zu den Besten Europas zählen. Somit war das EEG wohl doch eine der wenigen Investitionen in so etwas Ähnliches wie Nachhaltigkeit. 200.000 Megawatt - und das nur mit "Spielzeugen"? Nur 13% des weltweiten Verbrauchs kommen übrigens aus Atomkraftwerken - zudem exportieren wir mehr als 25% des erzeugten Stroms.
*<Satire>*
Wir haben also die besten Voraussetzungen, Marktführer in einer boomenden Branche zu werden - und da jammern wieder ein paar hysterische Befürworter, die Lichter würden angeblich endgültig ausgehen. Das ist doch wieder nur diese nervige "german angst" - die obigen Zahlen sprechen doch eine ganz andere Sprache.
[Blockierte Grafik: http://www.freigeister-forum.de/smilies//wippe.gif]
*</Satire>*
Gute Nacht
Mariana