uihhhh langer Post...
Ich frag mich nur immer, was das für Leute sind, die diese CDS kaufen und verkaufen. Ausfallversicherungen für den Bankrott von Irland und Polen könnte ich noch verstehen.
Aber USA?
Antwort: naja, wenn ich mir hier einige Posts durchlese ist ne Absicherung auf die USA ja doch interessant Wer kauft bzw verkauft Ausfallversicherungen ? Banken und Hedge Funds z.B. Es gibt da viele Möglichkeiten sinnvoll seine Bonitätssteuerung mit zu ergänzen. Zu den Risikoen komm ich noch weiter unten
Es gibt sogar Fälle, dass Firmen CDS für den Fall der eigenen Zahlungsunfähigkeit herausgeben.
nein, das ist in der Regel (!) nicht möglich. Mag Ausnahmen gegeben haben, aber in der Regel macht das der Kontrahent nicht mit.
Die CDS sind eigentlich eine gute Idee: aber letzlich gefährlicher als eine Atombombe.
Das Problem ist halt die mangelnde Regulierung seitens der Finanzaufsicht. Die Tatsache das Spekulanten keinen Cash einsetzen müssen, verleitet halt einige dazu mehr Nominalvolumen einzusetzen als wenn sie ein Cashprodukt machen würden (=mehr Hebel, mehr Risiko)
wenn aber nicht die Bonds verkauft werden, sondern CDS abgeschlossen werden, dann stabilisiert sich der Bond-Kurs auf einem unnatürlich hohem Niveau.
das stimmt nur teilweise.... wenn der Bond zu teuer bleibt, verkauft man im Zweifelsfall seinen Bond und verkauft die CDS Absicherung (=Kauf des Kreditrisikos) mit besserer Verzinsung
Meine Kritik an den CDS ist, dass hier das Risiko wie eine Aktie gehandelt wird.
Und der Käufer hat meist keine Ahnung worauf er sich einlässt.
Bei einer Aktie kann man nur den Einsatz verlieren. Bei einem CDS ist es wie bei einem Leerverkauf: falls die leerverkaufte Aktie nach oben hochgeht, statt zu fallen,
sind astronomische Verluste möglich. Leerverkäufer und Ratiopharm-Inhaber Merckle kann ein Lied davon singen.
Wer eine Anleihe besitzt, der kann im Fall eines Zahlungsausfalls alles verlieren.
Wer sich darauf einlässt, einen CDS zu zeichnen (wie die Österreichische Bundesbahn), der kann gigantische Summen verlieren.
Beim CDS kann ich nur das Nominal verlieren... Kauf ich mir die Absicherung (z.B. 10 Mio GM) und die Firma geht pleite bekomme ich meine 10 Mio (ist in der echten Abwicklung noch bisschen komplizierter wg Restwert, Cash oder pysisch usw)... Aber das Risiko für meinen Geschäftspartner und mich sind die 10 Mio... "Ich" der die Kreditabsicherung gekauft hab, musste halt früher darüberhinaus sicher sein das mein Geschäftspartner auch in der Lage ist die 10 Mio mir zu zahlen. Das war früher unreguliert, aber seit Juli ist dies auch reguliert. Das Risiko ist immer auf mein Nominal beschränkt, beim Leerverkauf einer Aktienoption ... z.B. Verkauf einer Call Option hab ich das unendlcihe Risiko das die Aktie unendlich nach oben steigt ! Das ist aber nicht vergleichbar.
Bei der OeBB hatte man einen CDO Bestand abschreiben muessen. Zwar stecken oft die CDS Positionen in solchen CDOs, aber der Teufel liegt leider da im CDO als im CDS, das alleine ist aber ne ganze Din-A4 Seite vermutlich
Als die US Firma Delphi vor ein paar Jahren Pleite ging, gab es ca. 2 Mrd Dollar ausstehende Schulden.
Die Gläubiger hatten aber vorher dumme Investoren gefunden, die ihnen die Ausfallversicherungen (CDS) für Delphies Anleihen gesignt haben: mehrfach.
Die Delphi Gläubiger bekamen für ihre Ausfallversicherungen ca. 8 Mrd, wenn ich es recht erinnere.
Diese Erinnerung ist falsch, 2 Mrd waren das nicht... die meisten Verbindlichkeiten bei Delphi waren nicht begebene Anleihen (das waren 2 Mrd) sondern Kredite und das war insgesamt 22 Mrd USD laut Bloomberg.
Delphi war damals eine der CDS Pleiten die im Verhältnis gut und geordnet abgelaufen sind ! Cash Preis der Anleihen / Kredite und der CDS Preis in der Auktion passten grob. Da gibt es mit Fannie Mae nen schlimmeres Beispiel , oder im Juli Bradford Bingley in England