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ÜBERRASCHENDE ZAHLEN
US-Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordniveau
Das US-Handelsbilanzdefizit ist überraschend auf einen neuen Rekordstand geklettert. Im Januar importierten die Amerikaner für 43,1 Milliarden Dollar mehr Waren und Dienstleistungen als sie exportierten.
Container in Port Newark: Im größten Hafen der Ostküste stapeln sich wegen des hohen Handelsbilanzdefizits die leeren Container
Washington - Das Handelsbilanzdefizit sei von revidierten 42,7 Milliarden Dollar im Dezember auf 43,1 Milliarden Dollar im Januar angewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Von CBS MarketWatch befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt ein Defizit von 41,9 Milliarden Dollar prognostiziert.
Das Handelsbilanzdefizit bringt zu Ausdruck, dass die USA weit mehr ausländische Waren importieren als sie inländische in die Welt exportieren. Besonders deutlich wird dies in großen Containerhäfen, wie etwa in New Jersey. Dort stapeln sich leere Container, weil weniger Ware das Land verlässt, als über den Hafen ins Land kommt.
Die Exporte seien um 1,2 Prozent auf 89 Milliarden Dollar gesunken. Dies sei der stärkste Rückgang seit August 2003. Die Einfuhren seien gegenüber dem Rekordwert im Dezember um 0,5 Prozent auf 132,1 Milliarden Dollar zurückgegangen.
Im Handel mit China stieg das Defizit im Januar im Jahresvergleich von 9,4 Milliarden Dollar auf 11,5 Milliarden Dollar an, blieb aber deutlich unter dem Rekordwert von 13,6 Milliarden aus dem vergangenen Oktober. Das Defizit beim Handel mit Ländern der Europäischen Union fiel auf 5,9 Milliarden Dollar - dem niedrigsten Stand seit März 2002.
Beim Handel mit Öl stieg das Defizit um 9,8 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar. Dies sei der höchste Stand in den vergangenen elf Monaten. Der Wert der Rohölimporte stieg von 8,6 Milliarden Dollar im Dezember auf 8,8 Milliarden Dollar. Die durchschnittliche Menge des täglich importierten Rohöls ging dabei im Monatsvergleich leicht von 10,2 Millionen Barrel am Tag auf zehn Millionen zurück. Der Durchschnittspreis für ein Barrell stieg von 27,17 Dollar im Dezember auf 28,55 Dollar - dem höchsten Stand seit vergangenem März.
Kommentar:
Wieso sinkt eigentlich der EUR/USD schon wieder von 1,23 auf 1,22 trotz dieser Meldung??? Schenken die alle freiwillig ihre realen Wirtschaftsgüter den Amerikanern? Also ich schenke gewöhnlich nur guten Freunden etwas. Ich habe leider keine Möglichkeit mehr, den Dollar nach unten zu drücken, da ich nur noch 3$ in Kursmünzen habe (von den Silber Eagles mal abgesehen, die haben ja auch 1$ Nennwert).