Da nicht erst seit kurzem auch der Sohn von Bill Bonner Japaner werden will,möchte ich die Einstellung der Japaner - so wie ich es kennengelernt habe - erläutern. Kernpunkt ist hier der Bezug zu EM; vom Kulturprogramm und dringend benötigtem Sarkasmus und Ironie (mmmhhh, gar nicht mal so lecker) mal abgesehn.
1. Grundeinstellung
Dieses Jahr habe ich mal wieder einen Japaner in D zu Besuch gehabt, und konnte auch privat einige Zeit offen mit ihm sprechen. In Richtung EM ließ sich nicht so gut unterhalten, er meinte das sei etwas für Frauen die europäisch heiraten wollen (Schmuck). Ansonsten ist das Zeigen von Reichtum nicht so beliebt, es gibt nicht einmal Urlaubs-Postkarten: man weiß ja nicht ob der Empfänger dieser sich auch so einen Urlaub leisten kann und möchte nicht aktiv darauf aufmerksam machen! Die meisten kulturellen Schmuckstücke enthalten wenig EM, buntes Papier in allen Farben ist sehr beliebt Als Begüßungsgeschenk gabs ein 999-er Lesezeichen einer symbolischen Kriegsfigur, ansonsten im Alltag keine Metalle zu sehen.
Wirtschaftskrise: Dann habe ich natürlich mal den Exporteinbruch von Japan erwähnt, worauf die Stimmung etwas eisiger wurde (für Europäer kaum merkenswert). Die Antwort war eindeutig das sich darüber nicht unterhalten wird, weder auf Arbeit noch zu Hause, und man kaisertreu den Anweisungen folgt ohne zu zweifeln (wie teilw. in D ).
Das passt irgendwie so gar nicht zu dem Hang zu Glücksspielen, den ich bei Asiaten oft bemerken konnte. Vielleicht wird aber auch nur nicht darüber gesprochen; die Spielverluste zuzugeben dauert bei einem Japaner u.U. auch mehrer Jahre - zumindest bei dem mir Bekannten war es so.
2. Edelmetallkauf in Japan
Im Jahre 2006 habe ich ernsthaft versucht ein bischen Metall in Japan einzukaufen; eher Sammlerdinge zum Mitbringen als Erinnerung. Ort des Gescehens war Kyoto, später auch noch Tokio.
Bei der Bank versucht: Nachdem ich dreimal Nummern gezogen hatte um an einen Barschalter zu kommen - persönlich begleitet vom Wachmann - brachte ich mein Anliegen vor. Die Dame am Schalter war etwas ratlos, was ich denn mit Gold und Silber anfangen wolle. Erst als ich meinte zum Sammeln wurde wieder gelächelt, aber helfen konnte an mir nicht. Also noch zwei andere Banken versucht und nichts... Die letzte Dame bei der Bank fing sofort an zu telefonieren wo man denn soetwas bekommen könnte, und fand für mich einen von 3 Händlern in Kyoto (!!) in einem Kaufhaus um die Ecke. Also noch schnell Geld tauschen - wie üblich verbunden mit dem Anruf im Hotel ob ich denn wirklich dort wohne und wieviel ich schon getauscht hätte.
Dann auf zum Luxuskaufhaus (Daimaru Kyoto) mit Händler. Mehr als 15m² Laden war nicht vorhanden, Platz ist halt kostbar. Anlageunzen waren nicht zu finden, dafür aber Standarddinge wie Lunar Au und AG sowie Expo Japan usw. Der 2oz Drache war mit ca. 30,50Euro nicht gerade ein Schnäppchen, zumindest zu diesem Zeitpunkt. 1/10 Lunar gabs für 58 Euro. Also es war möglich etwas zu kaufen, aber nicht primär als Anlage.
Insgesamt wundere ich mich immer wieder über die Mengen an Material die dort laut Statistiken rumliegen sollen; die Privathaushalte tragen dies meist weder als Schmuck noch haben diese viele religiöse Gegenstände aus EM. Wer kann helfen das zu erklären?
Dieser Beitrag basiert auf persönlichen Erfahrungen, die nie vollständig sein können.
statist