Beiträge von Felix Krull

    Das war wirklich eine interessante Woche bis jetzt.


    Der Onkel Obama ist durch eine simple Nachrichtenmeldung vom Totalversager zum Held der Nation mutiert, der Dollar, dieses wundersame Zauberding steigt, und auf den Tagesthemen
    haben sie grade was von den Hunt Brüdern in den 80igern und dem Platzen der Gold- und Silberblase gefaselt. (o-ton :"so ist das halt wenn Blasen platzen").
    Sogar Problemfirmen wie GM haben plötzlich die rosaroteste Zukunft die man sich vorstellen kann. (Mit welchen Produkten eigentlich?), und Portugal ist auch gerettet.
    Und das alles wegen dem fiktiven Tod eines imaginären Kameltreibers in Pakistan ?


    Sorry, insgesamt kann ich zu der ganzen Sache nur breit grinsen, mir *hihihi* denken, und mich über prima Anlagechancen freuen.


    Ich glaube dieser Beitrag geht ziemlich in die richtige Richtung.


    Wobei ich nicht glaube, dass der derzeitige POG von privaten Goldkäufern aus der Mitte bzw. Masse der Gesellschaft heraus so hoch gepusht wurde.
    Der Umsatz der mit physischem Gold getätigt wird ist lächerlich, im Vergleich zum Gesamtumsatz mit Finanzprodukten. Wahrscheinlich könnte auch jede mittelmässig erfolgreiche Firma aus dem M Dax pro aurum und Konsorten einfach aufkaufen. Firmen wie Youtube oder Facebook aber keineswegs. Das zeigt schon, womit die "Masse" sich derzeit beschäftigt. Weiterhin hat der normale deutsche "Arbeitnehmer", vor allem aus der jüngeren Generation, überhaupt nicht die finanzielle Potenz in nennenswertem Umfang Unzen zu kaufen. Das ist eine völlig andere Situation heute als bei dem Aktienhype vor einigen Jahren, als die Leute noch deutlich mehr Geld zur Verfügung hatten, und auch Ersparnisse (die damals allerdings zerstört wurden).


    Was wir derzeit haben:


    - eine hilf- und orientierungslos wirkende Politik (in Europa wie in den USA)
    - Wirtschafts- und Bankenführer die ebenso vertrauenerweckend wirken wie die o.g. Politiker
    - selbiges gilt für Mutter Kirche
    - überhaupt - und ich meine wirklich gar keinen - Plan wie die Welt in 15 Jahren aussehen soll
    - eine Kakophonie von Pressemeldungen und Artikeln die sich praktisch jeden Tag aufs neue gegenseitig widersprechen
    - eine Staatsverschuldung, bei der auch gutgläubige Erdenbürger kaum noch an Rückzahlung und zumindest einen Stop des weiteren Anwachsens glauben können.
    (dies war vor 10 jahren noch alles etwas anders und weit weniger bedrohlich in der Wirkung)
    - eine globalisierte Welt aus der man nicht mehr abhauen kann


    Vor diesem ganzen Hintergrund ist ein sehr sehr kleiner Teil des weltweit verfügbaren Geldes in monetäre Metalle gewandert. Wahrscheinlich meistens nicht mit der Intention grosse Gewinne einzufahren.
    Neben Privatanlegern scheinen auch Staaten und Institutionen eher wieder auf die Käuferseite zu wechseln.


    Entschuldigung, aber Spekulationsblasen, bei denen Privatanleger durch einen Hype um ihr Erspartes gebracht werden sollen, sehen für mich ganz anders aus.
    Ich persönlich würde mich sogar freuen wenn sich der POG um 50% reduziert. Oder 80%. Dann könnte ich endlich einmal vernünftig einkaufen.


    Allein mir fehlt der Glaube.....


    wer jetzt erst aufgesprungen ist, hat gute Chancen auf 50% Ausplünderung ;)


    Widerspruch!
    Es findet gar keine Ausplünderung statt, weil man dazu den Kram erstmal verkaufen muss.
    Das findet aber wiederum auch nicht statt, also das verkaufen müssen. Entweder Sie haben Recht, und alle Depressions- Rezessions- und Verschuldungstheorien sind grundfalsch.
    Dann haben wir Vollbeschäftigung und Wirtschaftsboom und alles was dazu gehört. Dann allerdings brauch niemand irgend ein Goldstück verkaufen, wir verdienen ja alle massenhaft.


    Oder es geht genauso ziellos und indifferent wie die letzten Jahre weiter, dann stürzt aber der Goldpreis eher weniger ab.


    Mir persönlich sind beide Szenarien relativ willkommen, weil mich der Goldpreis in den nächsten 5 Jahren eigentlich nicht interessiert.
    Finde den POG in 20 Jahren da viel interessanter. Bis ich den kenne, bleibt es ein Portfolio Baustein, weiter nichts.


    Das schöne daran ist ja, dass eine Unze beständiger ist, als andere Dinge. Zum Beispiel EM- TV Aktien :)

    Ich finde den werten Doktor eigentlich ganz erfrischend. Eine konträre Meinung zum Thema erhöht letztlich den Wert der Lektüre des threads, und steigert die allgemeine Wachheit wie man hier sehen kann.
    Was Eichelburg, Prof. Bocker und Co zum Thema meinen, weiss man schliesslich irgendwann und muss es nicht immer wieder erneut und vorne lesen.....


    Was mich aber brennend interessieren würde:


    Wie investiert der kluge Doktor von heute seine liquiden Mittel (sofern vorhanden) ?


    Aktien ?
    Sparbuch ?
    griechische Anleihen ?


    Konsequent wäre es nun, dem bereits mehrfach geäusserten "A" auch ein "B" folgen zu lassen. :)

    Ich glaube Gold ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung noch lange nicht als "Anlage" wirklich vorhanden. Ob es jemals so etwas wie eine "Putzfrauenhausse" geben wird ? Ich glaube nicht...


    Die breite Masse ist jahrzehntelang von der Ortssparkasse gehirngewaschen worden, und versteht unter dem Begriff "Anlage" nur Bankprodukte. Dinge bei denen man regelmäßig Papierauszüge bekommt, die man zuhause schön in Leitz-Ordnern abheften kann. Muss ja alles seine Richtigkeit haben.... Ich glaube 1000 oder mehr € für ein kleines Stück Metall hinlegen fällt für die unter die Rubrik "Geld ausgeben" und nicht "Geld anlegen". Psychologisch spielt es für die auch überhaupt keine Rolle, ob eine Unze 500€ oder 5000€ kostet. Es bleibt einfach ein superteures kleines Ding für "Reiche".


    Wenn man sieht, dass wir paar Leute hier vollkommen ausreichend sind, pro aurum, westgold und Konsorten binnen kürzester Zeit absolut leerzufegen, dann zeigt das auch, dass es überhaupt keine Infrastruktur für eine breite Goldanlage gibt. Und der Goldpreis scheint mit physischer Nachfrage durch Kleinanleger nur begrenzt etwas zu tun zu haben.


    Eigentlich würde es auch schon ausreichen wenn ein paar Multimilliardäre sich entschliessen, nun ein höheres Sicherheitsbedürfnis zu haben, um den Preis explodieren zu lassen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung und das Zeug wird seltener und schwerer zu fördern. Wenn es eine wirkliche Hausse geben wird, dann ist die breite deutsche Bevölkerung da jedenfalls Zuschauer, da bin ich ziemlich sicher.

    Obwohl mir die ganzen Argumente für Silber (begrenzte Reichweite, Industrieverbrauch) einleuchten, kaufe ich es nicht in physischer Form.


    Ich finde da Gold (physisch) wesentlich einfacher zu handhaben. Silber als Industrierohstoff kann man auch über Papierwerte abbilden, schliesslich pumpt sich auch niemand zuhause die Badewanne voll Rohöl. Physisch finde ich es zielführender, möglichst viel Wert in möglichst wenig Volumen zu speichern. Also kaufe ich Gold eher "real" und Silber eher als Fonds/Aktie.


    Die Perspektive bewerte ich aber bei beiden Metallen positiv.

    Nach einiger Zeit des reinen Lesens in diesem Forum hat mich der gestrige Tag dazu bewogen nun doch etwas zu posten.


    Ich baue meine EM Bestände seit einigen Jahren in regelmässig und in Ruhe auf, der Preis war mir dabei eigentlich immer vollkommen egal, weil es sozusagen "nicht benötigtes Geld" gewesen ist.
    Der gestrige Vormittag bei meinem EM Händler hat mich nun leicht verunsichert. Da war wirklich die Hölle los. Kunden, Telefone alles wild durcheinander. Bekommen habe ich ausser meinen vorbestellten Sachen überhaupt nichts, die nächste Vorbestellung war nur gegen Vorkasse (!) möglich. (Einkaufsliquidität angeblich vollkommen erschöpft)


    Desweiteren waren Käufer zu sehen, die mir "untypisch" erschienen. Beispielsweise Rentner die sich mit 10g Barren eingedeckt haben, und nicht so ausgesehen haben, als bräuchten sie das Geld nicht eigentlich für etwas anderes.
    Ob die das Gold halten, wenn der Preis nach unten zuckt ? Ob die das Gold nach der nächsten Nullrunde bei den Renten halten können ? Nahezu das gesamte Internet ist voller Hysterie, sogar bei Spiegel Online schreien die Leute im Forum panisch nach Gold.


    In meinem realen Wirtschaftsleben kann ich gleichzeitig von Krise überhaupt nichts erkennen. Im Gegenteil habe ich in meinem Betrieb (15 Mitarbeiter) in 2010 die besten Zahlen, seit er besteht. Als ich Sommerreifen auf mein Auto habe aufziehen lassen, hat mir mein BMW Händler erzählt, dass die Nachfrage super ist, und manche Modelle (X6, X5) Lieferzeiten haben. Beispielsweise in 2010 bessere Verkaufszahlen als 2008. (Abwrackprämie mal ausgeklammert). Ich möchte eigentlich nur sagen, es gibt noch ein Deutschland ausserhalb der Bildzeitung. Und ich habe schon den Eindruck, dass die Leute ihre Arbeit verrichten, ganz egal was der sprechende Hosenanzug so treibt. Die Staatsverschuldung wollte übrigens auch 1975 niemand ernsthaft jemals zurückzahlen. Also hätte eigentlich schon damals alles einstürzen müssen.....


    Ich habe auch in 2009 UND (!) in 2010 mit Aktien höhere Wertzuwächse erzielen können als mit meinem EM Investment. Es gibt nicht nur Gold auf der Welt, und ob selbige wirklich in den nächsten 2 Wochen in sich zusammenstürzt - da bin ich nicht so sicher. Anders als 1945 steht dem ganzen Katastrophenszenario auch eine Infrastruktur und eine Wirtschaftskraft gegenüber. Mag sein, dass man nach dem Krieg für ein paar Unzen ein Haus in der Innenstadt bekommen hat. Aber das war vor allem zerbombt.....


    Zusammenfassend plane ich weiter EM zu kaufen, aber etwas langsamer als bisher und ohne jede Untergangs - Hysterie. Hauptsächlich weil ich noch ziemlich jung bin, und die Anlage eher langfristig sehe. In ein paar Wochen ist Fussball WM, dann schreibt die Bildzeitung sowieso was anderes. Ob man dann in Ruhe seine Abeit machen kann ?