Bei mir verstärkt sich der Eindruck, dass Griechenland noch in diesem Jahr oder spätestens Anfang nächsten Jahres fallen gelassen werden soll. Dann wird sich auch herausstellen, ob die Warnungen vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone durch den Grexit berechtigt waren oder nicht.
Jüngste Entwicklung: der IWF will keine weiteren Hilfen an Athen leisten. Damit fielen aber auch andere Eurozahler wie Finnland und die Niederlande aus, da sie ihre Hilfen von IWF-Zahlungen abhängig gemacht haben. Warum war die BRD eigentlich nicht so schlau?
Man will aber wohl noch die Einrichtung des ESM abwarten, um den Grexit abfedern zu können. Wenn ich mir Jean-Claude Junckers Mahnung an das BVerfG (an sich eine Unverschämtheit!) in Erinnerung rufe, als er vor wenigen Tagen sagte, dass das Gericht sicher den Zeitplan bezüglich der Entscheidung über weitere Zahlungen an GR berücksichtigen werde und sich daher hoffentlich mit seinem Urteil beeilen werde, dann wird deutlich, dass es hinter den Kulissen eine Art Fahrplan gibt, nachdem gehandelt wird.
Ob dieser immer einzuhalten sein wird oder durch externe Ereignisse durcheinandergewirbelt wird, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls sollte man das Euro-Aus mit Blick auf die Schwierigkeiten in Spanien und im Hintergrund in Italien mittlerweile als wahrscheinlicheres Szenario einstufen als dessen Bestand! Höchste Zeit also, zu überprüfen, ob alle Vorbereitungen getroffen wurden und die Rettungsboote mit ausreichend Proviant bereitstehen.
"IWF-Hilfen: Griechenland droht Pleite im September" http://www.handelsblatt.com/6906292.html
@Fragezeichen: solange es um physische Ware geht, bin ich optimistisch, dass sich die Marktgesetze langfristig as stärker erweisen werden. Ob wir privaten Investoren bezogen auf EM davon werden profitieren können oder ob man uns von Staatswegen der "Spekulationsgewinne" beraubt (!), das wird man abwarten müssen. Aber EM wird bezogen auf Papier "teurer" werden müssen. Das lässt sich nicht per Dekret verhindern.
Wasser fließt auch immer bergab. Man kann es eine Weile mit einer Staumauer aufhalten, aber irgendwann ist der See voll und läuft über.