Mein Vater ist Rentner.
Er hat sehr viel gearbeitet - und als alles teurer wurde, war seine Reaktion darauf, dass er noch mehr gespart hat.
Er hält - wie viele, die nicht wissen, was die Geldmenge ist - die Inflation für ein zeitlich begrenztes Phänomen:
der böse Bäcker hat die Brötchen teurer gemacht, dann kaufe ich Brötchen halt nur noch beim Aldi.
Das Heizöl ist teurer geworden, dann wird halt weniger geheizt.
Er hält das geld im Grunde für stabil. Preissteigerungen versteht er als einzel-aktionen -
und freut sich lieber darüber, dass die laptops jetzt so billig sind.
Ich habe versucht, ihm den großen Zusammenhang zu erklären.
Und wenigstens 5% seines Geldes in EM anzulegen.
Er hört mir zu, versteht vieles, aber obwohl er zwei Währungsreformen mitgemacht hat,
kommt ihnm Gold zu exotisch vor.
Anders als Westdeutsche, hat er als Ossi halt ein Leben lang noch nie Gold in der hand gehabt.
Und während mein toter Opa als Kind und Jugendlicher noch Gold-Geld kannte, ist mein Vater mit Sparbuch und Papiergeld aufgewachsen.
Er hat eine abgezahlte Immobilie: von daher ist er schon mal fein raus. Der rest ist aber 100% in Tagesgeld.
Definitiv zu viel Papiergeld.
Ich habe schon alles mögliche versucht.
Hat irgend jemand ein wirklich gutes Argument, wie man ihn aus seinem Papiergeld-Glauben retten kann?