Glaubt jemand, das sich der Volksaufstand wie der 17. Juni , wiederholen kann ?

Zitat von Lisbeth

Noch 2 Tage.

Ja dann gibt es in Afghanistan einen Volksaufstand gegen den Bürgermeister von Kabul - Wahlparty mit Bombenstimmung!

Zitat von rainer_d

Was wird die Regierung tun, wenn die Polizei nicht mehr hinter ihr steht?
Soll deswegen der Einsatz der Armee im Inneren durchgeboxt werden?

Das ist Grund zur Freude! Die Armee wird sich nicht dazu missbrauchen lassen, soweit ich das durch meine Bekannten einschätzen kann!

Zitat von chefboss

[…]

Die Geschichtsbücher sind immer die Geschichtsbücher der Sieger.

In den Geschichtsbüchern der DDR waren die Aufständischen von 1953 von westdeutschen Agenten aufgestachelte Konterrevolutionäre.
In den Geschichtsbüchern Westdeutschlands war 1953 ein Schrei nach Freiheit.

Ich bin im "1953" Thema kein Spezialist, aber nach dem was ich weis, ging es damals zuerst um die Erhöhung der Normen für die gehätschelten Berliner Elite-Bauarbeiter.
Erhöhung der Arbeitsleistung ohne Lohnausgleich, de facto also eine gehaltssenkung - oder Steuererhöhung.

Auch der Aufstand auf dem Platz des Himmlischen friedens hatte eine ökonomische Ursache, die damals in west -und ostmedien total untergegange ist.
Meistens werden nicht die armen und wirklich unterdrückten Schichten aktiv. denenb geht es immer und in jedem System so schlecht, dass sie den Unterschied nicht merken.

Nach allen mir bekannten Untersuchungen von großen Umwälzungen gingen diese
a) von nach oben strebenden, ökonomisch mächtigen aber politisch ohnmächtigen Bevölkerungsgruppen aus
b) von Schichten, die ursprünglich Teilhaber am Wohlstand waren, aber von ökonomischer Deklasszierung bedroht waren.

Die amerikanische Revolution und die Abspaltung der 12 Kolonien war vor allem eine "Steuerflucht" vor den (neu erhobenen) Steuern der Engländer.

Ein großer Teil der deutschen Mittelschicht wurde durch Inflation und Reallohnverluste seit Einführung des Euros zerrieben.
Das eine oder andere Statussymbol hält die Illusion aufrecht, dass es noch wie früher sein könnte.
Wie sagte Dieter Bohlen mal: "Ich fliege seit Jahren zum Tauchen zu den Seychellen. Früher waren die anderen Touris alles Deutsche,
heute sind es Russen. Schade, dass sich die Deutschen das nicht mehr leisten können".

Derzeit glaube ich nicht, dass sich neben einem allgemeinen Knurren etwas ändert.
Ich denke, dass es größere Proteste geben dürfte, wenn wir mehr als 6 Mio Arbeitslose sehen und/oder Bankencrashs, bei denen die Leute nicht shcnell an ihr Geld kommen. teuerung würde wahrscheinlichj als gottgegeben gesehen werden.
Nach den Erfahrungen aus serbien und Russland führte Hyperinflation dort nicht zu Aufständen, sondern zur zerstörung der sozialstruktur,
kriminalität, korruption.
Steuererhöhungen führen eher zu Protesten als Hyperinflation. Von daher wäre in einem Land, wo die Regierung eine "eigene" Währung hat wie USA und UK die Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation größer als von Steuererhöhungen.

Zitat von Dr_Meyer

Auch der Aufstand auf dem Platz des Himmlischen friedens hatte eine ökonomische Ursache,

Welche?

Zitat von rainer_d

Wir sollten schon langsam mal Partnerschaft mit der örtlichen Polizei schließen.

Bei denen brodelt es auch ganz gewaltig gegen die Regierung.

Binnen 4 Wochen hat die Polizei (-Gewerkschaft) bereits zum 2. Mal von der Regierung gefordert, die Wahrheit bzgl. der Wirtschaftskrise zu sagen.

Was wird die Regierung tun, wenn die Polizei nicht mehr hinter ihr steht?
Soll deswegen der Einsatz der Armee im Inneren durchgeboxt werden?

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Hast du für diese 2 Warnungen die Quellen parat?

Ich könnte sie für ein Sitzung am Freitag sehr gut verwenden, um in der Stadtpolitik den Hammer auf den Amboss zu schlagen.

Das Aufwachen kommt ohnehin innerhalb der nächsten 4 Wochen. Für alle.

Lisbeth

http://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/…rise_Was_kommt_auf_uns_zu

http://www.gdpbundespolizei.de…it-und-bildung-in-gefahr/

http://www.bueso.de/news/poliz…eit-uber-wirtschaftskrise

Zitat von Dr_Meyer

Derzeit glaube ich nicht, dass sich neben einem allgemeinen Knurren etwas ändert.

Sehe ich genauso. Alle bisherigen Umstürze und Revolutionen (siehe die "Große Oktoberrevolution") hatten als handelnden Personenkreis (also Anführer) meist nur wenige, aus eher priviligierten Schichten stammende Menschen. Auch die Aktionen selber waren meist auf einen recht engen räumlichen und zeitlichen Rahmen begrenzt und die direkten Opfer solcher Aktionen waren auch immer gering. Erst nach erfolgreichen Putsch zur Festigung der neuen Machtverhältnisse gabe es dann immer wieder Opfer im großem Maßstab, seien es Tausende bis Millionen Ermordete & Verschleppte oder Enteignungen wie Bodenreformen usw. Der Mythos des erfolgreichen Volksaufstandes wird dann erst hinterher gebildet, teilweise erfolgreich. Aber die meisten Menschen sind an Umsturz und ungeordneten Verhältnissen nicht interessiert. Sie hängen an ihrem Leben und Besitz, verständlicherweise. Je mehr es zu verlieren gibt, je weniger. Und in Deutschland gibt es zu viel zu verlieren.
Außerdem ist mir kein auf Dauer erfolgreicher aus Verzweifelung begonnener Aufstand bekannt, ob Sklaven, Boxer, Bauern oder Weber - alle Aufstände wurden niedergeschlagen. Die militärische Gewalt ist da einfach zu ungleich verteilt. Heute mehr denn je.

Zitat von Lupus

Aber die meisten Menschen sind an Umsturz und ungeordneten Verhältnissen nicht interessiert. Sie hängen an ihrem Leben und Besitz, verständlicherweise. Je mehr es zu verlieren gibt, je weniger. Und in Deutschland gibt es zu viel zu verlieren.

Richtig, was bringen mir Aufstände wenn dann das ganze öffentliche Leben zusammmenbricht. Veränderungen muss und wird es geben, das ist klar, aber Aufstände (wie von machen hier Sehnlichst erwartet) nein Danke.

Na ja, schon klar, niemand wünscht sich Aufstände - zumal wir ja so eine tolle demokratische Mitbestimmung haben, wo sich jeder einbringen kann - aber eine nicht klar definierte, von inneren Unruhen geprägte längere Phase, die gesellschaftliche Veränderungen erzwingt und das Unterste nach oben kehrt, halte ich schon für möglich... Diese Gesellschaft produziert ja immer mehr Verlierer, und der Anteil derer, die sich dazu rechnen, nimmt eher zu als ab - nicht ausgeschlossen, dass es mal zu viele werden, die allein mit RTL, Dosenbier und Schweinegrippeimpfung nicht mehr ruhig zu stellen sind... und die eine Zeit der Unruhe, Rechtlosigkeit und Anarchie auch als Chance begreifen... Auch die anfangs chaotischen, recht- und gesetzlosen 90er Jahre in Russland haben ja eine neue Elite nach oben gespült, erst als die genug zusammengerafft hatten, riefen sie nach dem Rechtsstaat...

Zitat von rainer_d

Nein, es sind weder die ganz armen, noch die Reichen. Es sind diejenigen, die fürchten etwas zu verlieren, deutsche Mittelschicht, die etwa 40 Mio. Bürger umfaßt.

Das Potential ist riesig, ob alle in die selbe Richtung denken, kann ich noch nicht einschätzen. Aber der Knall wird riesengroß und weltweit zu hören sein.

und ob, lieber rainer_d...bin mitglied im bund der selbstständigen e.V., Haus und Grund e.V., .........es kocht ..an allen Ecken und Enden
wehe, wenn die gemüter überkochen. derzeit kann ich aus meinem umkreis nur soviel sagen, diese jetzt gewählte regierung, hat eine letzte chance bekommen
warum glaubst du ,dass öttinger gehn musste..... er hatte einfach keine lobby mehr im ländle! grundsteuererhöhung für die stadt stuttgart,
die angrenzenden kreise und komunen werden folgen......so einen können wir hier nicht gebrauchen! unter lothar späth hätte es keine grüne mehrheit im stgt. rathaus gegeben...!!!
ich könnte kotzen.....hier werden wohnungen verkauft ohne ende die meisten wollen sich absetzen.

ag

Zitat von ag27

.....hier werden wohnungen verkauft ohne ende die meisten wollen sich absetzen.

ag

Na, das ist jetzt doch sehr übertrieben.<br>Ich wohne auch im Großraum Stuttgart, aber ich weiss von keinem, der seine Wohnung verkaufen will, um sich abzusetzen.<br>Höchstens, weil er sich übernommen hat.<br><br>Zwischen unzufrieden sein und sagen: man müsste... ist noch ein weiter Weg zum tatsächlich tun.<br>Und man darf auch nicht alles für bare Münze nehmen.<br>Nicht wenige heulen mit den Wölfen und lamentieren, aber tatsächlich geht es ihnen nicht schlecht.<br><br>Ich glaube, hier in diesem Forum darf man es auch nicht sagen, wenn es einem gut geht.

Na ja, es gibt so was wie Lamento auf hohem Niveau - ist auf jeden Fall besser als eine tatsächliche Misere

Zitat von gerd63

Na ja, es gibt so was wie Lamento auf hohem Niveau - ist auf jeden Fall besser als eine tatsächliche Misere

Ja, ist aber doch nicht ungewöhnlich - niemand will absteigen - von höherem oder niedrigerem Ausgangsniveau - es ist doch völlig normal, dass man sich hier nicht an den Lohnsklaven in Bangladesh oder den rechtlosen Wanderarbeitern in China misst, sondern am deutschen Niveau der 90er oder 90er Jahre...
Verständlich, dass jemand, der früher "mal was war", z.B. gut verdienender Selbstständiger, und jetzt in Hartz4 abzurutschen droht, nicht in Frohlocken ausbricht über sein im Vergleich zu südamerikanischen Zuständen paradiesisches Lebensniveau - sondern dass er eher seinem Missfallen über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Akteuere, die zu seinem Abstieg beigetragen haben, mit schlagkräftigen Argumenten Ausdruck verleiht...

Zitat von Dr_Meyer

Derzeit glaube ich nicht, dass sich neben einem allgemeinen Knurren etwas ändert.

Im Moment denke ich auch so, wer noch arbeitet sieht zu das er pünktlich seinen Lohn erhält und keine Kündigung ins Haus flattert,
Harz IV èr - nicht zu verwechseln mit Harz IV Aufstockern - schauen sich täglich auf Ihren " Krawallsendern" die volksbelustigten Shows an und schimpfen ab und zu beim ALDI über die da "oben" . Einzig die Kabarettisten rufen die Bürger auf die Straße. Mal sehen wie es weitergeht.
MfG Taxman
http://tautenhahn.blog.de/2009…en-verhaeltnisse-7143668/

Zitat von hegele

Zwischen unzufrieden sein und sagen: man müsste... ist noch ein weiter Weg zum tatsächlich tun.<br>Und man darf auch nicht alles für bare Münze nehmen.<br>Nicht wenige heulen mit den Wölfen und lamentieren, aber tatsächlich geht es ihnen nicht schlecht

Ist auch viel Konversation mit dabei: "Man" redet eben derzeit so ...

Der vielleicht sicherste Weg, den die Regierung waehlen kann, um wirklich e. Revolte anzustiften, ist Akademiker mit 1-EUR-Job's schikanieren zu wollen (am besten irgendwas komplett sinnloses ...): Einmaliger Versuch genuegt wahrscheinlich bei den meisten schon, damit sie nachhaltig contra die bestehenden Verhaeltnisse eingenommen sind ...

E. paar tausend wirklich bloede Arbeitsvermittler bei den Agenturen koennten e. guten Teil des Volkes wirksam schlecht beeindrucken ...

... aber das soll ja bereits seit einiger Zeit in dieser Richtung laufen ...