Eines meiner Lieblingsthemen ist ja die Derivate-Blase, da es hier besonders offensichtlich ist, dass die Summe der fiktiven Werte größer als das mehrfache Bruttoinlasprodukt der Welt ist.
Waren Bufet bezeichnete die CDS, die Kreditausfallversicherungen als potenzielle "Massenvernichtungswaffen" des Finanzsystems.
Bei Aktien wird ab einem KGV von 70-90 immer öfter darüber nachgedacht und nachgerechnet, wieviele gute Jahre denn in dieser Bewertung schon eingepreist sind.
Bei den Derivaten ist das schwieriger, das Thema ist komplexer.
Wenn ich in einer Spielbank rasante Gewinne mache, kommt irgendwann, wenn ich 1 Mio Euro setze der Bankdirektor und beendet das Spiel.
Das derzeitige Finansystem setzt keine Grenzen: ich kann im Casino spielen, bis ich 100 Trilliarden Dollar „erwirtschaftet“ habe. Und so lange man nur ein paar Chips an der Kasse in echtes Geld umtauschen will, kann ich mich über die 100 Trilliarden freien.
Aber sobald irgendein Spieler einen nennenswerten Teil seiner Casino-Chips in echtes Geld umtauschen will, kommt es zum Kollaps.
In einem normalen Casino, wäre es irgendwann aufgefallen, wenn der Croupier bei den Chips neue Nullen aufmalen muss, da die Beträge das vorhandene Spielgeld übersteigen.
Im Casino Weltwirtschaft fiel das nicht weiter auf.