Bauland oder Acker?

  • Knifflig, Mrs. Tut bringt aktuell zwei Grundstücke auf den Tisch, 2 x Bauland für je ein Familienhaus ? Mhm, bin am überlegen, macht es heute wirklich Sinn Bauland zu kaufen oder wartet man besser die Entwicklung der Land- und Immopreise noch ab? Lage, Lage, Lage...kenn ich wohl, doch ich wohn ohnehin auf dem Ländle, sag dazu mal nur gute Dorflage in NRW eben, Preis um die 60k für beide, zum Teil schon erschlossen.


    Allerdings frage ich mich schon, soll man heute noch in Bauland investieren, denn ...wer baut da? Also ich sicher nicht...klar kann man Euro damit wieder in Sachwert tauschen...doch lohnt sich das? Wer baut denn da morgen oder in 5 Jahren? Oder sollte man vorerst doch besser direkt in landwirtschaftlich nutzbare Flächen investieren und diese dann verpachten?


    Experten mal ran in Zeiten wie diesen wo derzeit noch unklar ist ob es auf Inflation oder Deflation hinauslaufen kann, was ist sinnvoller in Sachen Landerwerb: Bauland oder Acker?


    Mein Schwager baut momentan auch noch ein Häusle nach dem Motto: sicher ist sicher. Andererseits haben wir auch Land verpachtet, auch da gilt sinngemäß, der Grund gehört uns. Nur, was ist derzeit sinnvoller? Persönlich tendiere ich eher zu landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, meine Frau jetzt zu Bauland.


    Na ja, wer etwas zur Antwort beitragen kann...immer rein in den Faden :D


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • warum sollte Bauland steigen? ist doch eh schon/noch zu teuer.
    Die Immobilienpreise und Baulandpreis sind doch seit 10 Jahren auf dem Rückmarsch, da unbezahlbar für den Durchschnittsverdiener.


    Mark Faber empfahl im Januar SACHWERTE,
    neben Gold,
    Unternehmensbeteiligungen (Aktien) in Rohstoffländern und Südostasien,
    Staatsanleihen in Fremdwährungen aus Rohstoffländern und Schwellenländern sowie Südostasien (nicht EUR und nicht USD)
    auch einen BAUERNHOF :!: als zusätzliche Option.

    Welche Sachwerte ich empfehlen würde, (siehe auch oben Mark Faber) weißt du ;) ... ist aber nichts für dich und deine Einstellung dazu.

  • Dass Bauland zu teuer ist, und niemand mehr baut, höre ich bei uns seit 15 Jahren.
    Und trotzdem entstehen neue Baugebiete und neue Flächen werden ausgewiesen.
    Wenn die Lage gut ist, und der Preis im Rahmen, tendiere ich zu Bauland.


    Die Frage ist ohnehin bei Ackerland, ob Du es überhaupt kaufen darfst. In vielen Gegenden und Gemeinden dürfen das nur noch Landwirte, zumindest bei uns hier in Baden-Württemberg.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    Einmal editiert, zuletzt von hegele ()

  • Wenn Du schreibst, "...zum Teil schon erschlossen...", so ist hier eigentlich die Frage, ob Bauland oder Acker.
    Bauen kann man nicht, da sogar noch die Erschließung fehlt (wie einfach/wie teuer/Bebauungsplan ect.).
    Darüber hinaus können nach Kauf noch Kosten anfallen durch städtische Erschließungsmaßnahmen (bei uns gibt es sogar eine Bordsteinkantengebühr), ohne das ein Haus drauf steht.
    Und dann bist Du natürlich auch bei jedweder Zwangshypothek nach Währungsreform oder sonstigen Unfug dabei.
    Schlechter Deal...

    Wenn man Mohrenkopf nicht mehr sagen darf, nennen wir es doch Bimboschädel.


    Erfolgreich gehandelt mit 17 Forumsusern. :thumbup:

  • Die landwirtschaftlichen Flächen sind nicht so lukrativ beim verpachten, aber ich würde diese bevorzugen.


    Die Preisentwicklungsprognosen bzgl. Immobilien sind für NRW desaströs, wobei es Bereiche gibt, die besser ausschauen.


    http://www.welt.de/die-welt/wi…inken-die-Hauspreise.html


    Allerdings:
    http://www.wiwo.de/finanzen/ka…n-und-ruhr-steigt-392434/
    NRW gehört zwar zu den Bundesländern mit einer gering wachsenden Bevölkerung. Dennoch besteht bis zum Jahr 2025 erheblicher Bedarf an Neubauwohnungen, geht aus einer Studie des Pestel Instituts hervor. Das liegt unter anderem daran, dass knapp drei Viertel aller Wohnungen in NRW vor 1978 gebaut wurden.


    Bei uns in Niedersachsen wird erstaunlicherweise in manchen Regionen fleissig gebaut. 8o Aber sollte die Krise fortschreiten, werden sich vermutlich die Fragen, geht mein Vertragspartner nicht während der Bauzeit pleite oder verliere ich meinen Job, mit mehr Dringlichkeit stellen.


    Die Frage ist auch, wie werden sich Erschließungskosten, Gebühren und Abgaben, Steuern für die unterschiedlichen Grundsrtückstypen entwickeln?

  • Du stellst dir ja schon die richtigen Fragen, Tut... Wer zur Hölle soll da bauen? Und wann?
    Erwartest du da wirklich stabile oder steigende Preise?
    Du hast ja schon ein Häusel? Oder gar zwei? :rolleyes:


    Man baut nur, wenn man eine Zukunft für sich und seine Kinder am betreffenden Ort sieht. Momentan wird diese Zukunft zerstört. Ich sehe hier in Deutschland keine Generation solventer Häuslebauer nachkommen.

  • Wenn Du schreibst, "...zum Teil schon erschlossen...", so ist hier eigentlich die Frage, ob Bauland oder Acker.


    Sorry war etwas mißverständlich. Also eines ist voll erschlossen und das andere zum Teil. Baugrundstücke sind allerdings beide, also nix Acker.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Schau Dir mal die jetzigen Daten und Prognosen für den Ort bei Bertelsmann und iNSM an - für irgendetwas müssen die ja mal etwas taugen:


    http://www.wegweiser-kommune.de/


    http://www.insm-regionalrankin…_Nordrhein-Westfalen.html



    Eine Studie pro Grundstück bzw. Immobilie (Auftraggeber schauen!)


    http://www.impulse-fuer-den-wo…bdb_dgfm_bfw_regional.pdf



    verschiedene Aspekte (Studie downloadbar)


    http://www.bbsr.bund.de/cln_01…Online/2009/ON342009.html



    Schuldenatlas
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-47060.html



    Bevölkerungsprognosen für Westfalen
    http://www.lwl.org/LWL/Kultur/…g/Bevoelkerungsprognosen/

  • Mal eine dumme Frage zumThema wenn Ackerland zu Bauland wird. Können die Behörden eine Bautätigkeit zwangsbestimmen oder darf man spekulativ den Boden unberührt lassen? Unter der Voraussetzung das die anfallenden Steuern immer brav bezahlt werden.


    Wenn keine Gefahr im Verzug, die Lage stimmt und genug liquide Mittel vorhanden, um Anfeindungen abzuwehren, halte ich spekulieren für nachfolgende Generation halte für Fair. Bei uns in der Stadt werden sowie nur kleine Parzellen zur Bebauung freigegeben. Anscheinend hat meine Wohnstadt Schwierigkeiten genügend Kaufinteressenten zu finden, da mittlerweise für Familie mit Kindern der Bodenpreis um 20 Euro pro Quadratmeter rabattiert wurde. Bei 240 m² immerhin 5000 Euro für eine hochverschuldete Stadt.


    Da wird in naher Zukunft noch mehr passieren. Ein Kollege von mir hat in einer Innenstadtlage Grund und Boden von seiner Oma ererbt. Er erzählte mir von einigen seltsamen Geschichten, wie versucht wurde der alten Dame den Grund abzukaufen. Mich würde daher interessieren, welche Drohungen gegen Bauunwillige aufgebaut werden kann.

  • Tut, Bekannter, Immohai, hat für sich selbst einen Bauernhof gekauft und zunächst mal verpachtet. Außerdem investiert er in Kunst und in Oldtimer

    Bauernhof und Acker ist ok.
    Kunst und Oldtimer zur Zeit das denkbar ungünstigste Investment. Der Kunstmarkt crasht bald (alle Anzeichen deuten auf Herbst 10). Oldtimer werden in schlechten Zeiten extrem billig (wie alle Wohlstandsgüter).


    Das zur Zeit beste Kaufargument hat WALD. Auch in kleinen Flächen lohnenswert (im Gegensatz zu Acker). Bei Aufforstung gibt es EU- und Ländergeld. Bei altem Baumbestand kann man sofort einiges verkaufen.
    Bei schlechtem Holz - Brennholz, zur Zeit und in Zukunft gute Preise und essentiell.


    Bloss eine subjektive Meinung.

  • Hab vor ein paar Tagen in einem Bericht gelesen, dass die Preise für europäische Immobilien immer noch zu hoch sind. Also würde ich jetzt erstmal sagen, dass die Preise noch sinken könnten.


    Und wenn man wirklich an die künftige Krise glaubt, kann man eigentlich nur zu Acker tendieren. Aber das muss jeder selbst wissen...

  • Dass Bauland zu teuer ist, und niemand mehr baut, höre ich bei uns seit 15 Jahren.
    Und trotzdem entstehen neue Baugebiete und neue Flächen werden ausgewiesen.
    Wenn die Lage gut ist, und der Preis im Rahmen, tendiere ich zu Bauland.


    Die Frage ist ohnehin bei Ackerland, ob Du es überhaupt kaufen darfst. In vielen Gegenden und Gemeinden dürfen das nur noch Landwirte, zumindest bei uns hier in Baden-Württemberg.


    Eben das ist die Frage, obwohl es alles zu teuer ist, entstehen auch hier nach wie vor neue Baugebiete und es wird auch fleißig gebaut. Ansonsten kann ich ohne Probleme auch landwirtschaftliche Flächen hinzukaufen, bevorzugt natürlich in Ort-Randlagen, man weiß ja nie was die Zukunft so bringt, hopla hopp wie bei meiner Mutter erst letztenz gesehen ist da aufmal ein gutes Gewerbegebiet entstanden.


    Da ich ja nun für die nächsten Jahre nicht gerade von blühenden Landschaften ausgehe, tja schwer zu sagen, auf jeden Fall ziehe ich garantiert keine zwei EFH hoch und versuche die dann zu verkaufen oder zu vermieten, allenfalls stünden die Grundstücke dann in einigen Jahren zum Verkauf an.


    Andererseits die landwirtschaftlichen Nutzflächen, na klar, Pacht ist auch so eine Sache für sich, wirklich rentieren wird es sich in Relation zum Kaufpreis wohl kaum, andererseits dürfte das Land ziemlich sicher durch normale Krisensituationen hindurchkommen und stets den Marktpreis anhand der Bodenwerte wert sein ( abgesehen nun mal von Extremereignissen die auch jedes Bauland und Grundbuch schreddern dürften ).


    Da frage ich mich echt, was ist schon heute für die Zukunft gedacht der sinnvollere Weg?


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Ich denke, dass Land - egal ob Acker- oder Bauland - nicht mehr oder weniger riskant ist als Gold.
    Der Wert kann bei allen gleich tief fallen oder hoch gehen.
    Aber kaputt gehen können Land oder Gold nicht


    In die Zukunft - was besser oder schlechter ist - kann auch von allen Neunmalgescheiten keiner blicken.
    Und in die Hosen scheißen kann sich jeder bei jeder nur denkbaren Entscheidung.


    Deshalb geh einfach nach Deinem Bauchgefühl.

  • Ich denke, dass Land - egal ob Acker- oder Bauland - nicht mehr oder weniger riskant ist als Gold.
    Der Wert kann bei allen gleich tief fallen oder hoch gehen.
    Aber kaputt gehen können Land oder Gold nicht


    In die Zukunft - was besser oder schlechter ist - kann auch von allen Neunmalgescheiten keiner blicken.
    Und in die Hosen scheißen kann sich jeder bei jeder nur denkbaren Entscheidung.


    Deshalb geh einfach nach Deinem Bauchgefühl.


    seh ich auch so [smilie_blume]
    gebaut wird immer werden schon alleine weil die jungen auch in aktuellen zeitgemäßen Häusern wohnen wollen und sich die Ansprüche eh ständig ändern aber auch die Vorschriften und Besteuerungen.

  • Zitat

    abgesehen nun mal von Extremereignissen

    Der Klimawandel im 14. Jh. (Rückgang der Jahresdurchschnittstemperatur und verminderte Niederschlagsmenge führte zur Devastierung von an die 1000 Dörfer in Deutschland


    - dieser Boden hatte kaum noch Wert, erst Jahrhunderte später mit der Entwicklung neuer landwirtschaftlicher Methoden



    Der 30-jährige Krieg führte zum Aussterben 100er Dörfer in Deutschland und Böhmen/Mähren.


    - der Boden war an sich wertlos - erst mit der Gewinnung neuer Siedler gewann er seinen alten Wert zurück



    Die Ereignisse ab 1945 führten zur Vertreibung der Bewohner von an die 1000 Dörfern.


    - der Boden war für die Vertriebenen wertlos (fast, Lastenausgleich), gewann für einen Teil der Gebiete 1989 seinen Wert zurück


    Von daher sind die Verhältnisse so, daß mit dem nächsten Extremereignis
    in dieser Hinsicht erst in 2 - 3-hundert Jahren zu rechnen ist.
    Allerdings wird die Zeit zusehends schnelllebiger ...


    Man muß mit landwirtschaftlichen Flächen unter Umständen also sehr, sehr langfristig denken ;)


    Ich rechne allerdings mittelfristig mit einer kalten Enteignung (Haushaltslage).


    der Seeadler

  • Entscheidend ist mein letzter Gedanke:

    Zitat


    Ich rechne allerdings mittelfristig mit einer kalten Enteignung (Haushaltslage).

    Trotzdem ist mit Extremmomenten immer zu rechen: EU-Regierung in Europa, radikaler Umschwung in Deutschland. Hier glauben viele Teilnehmer an eine Währungsreform. Ist das andere denn so unwahrscheinlicher? Ich würde keinen m² kaufen - nur tauschen!


    der Seeadler

  • Pro Ackerland in der näheren Umgebung zum Wohnort :


    Verpachten mit Jahresverträgen, bei einem Crash den Vertrag auf Naturallieferung anpassen (oder jetzt schon machen) !


    Contra Bauland:


    Unsichere Nachfrage bei sinkender Bevölkerungszahl, Bauherr braucht ggf. Finanzierung von klammen Banken, Ausbaubeiträge und hohe Grundsteuern drohen.

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


    Einmal editiert, zuletzt von ECU ()

  • Ich sagte ja, in die Hosen scheißen kann sich jeder.

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