POG und POS kacken ab - ES DARF GEJAMMERT WERDEN!

  • ... der Erwerb erfolgt über Share Deals, wie im zweiten Artikel beschrieben. Die werden zwar demnächst untersagt, aber es werden sich neue Möglichkeiten finden. Immer größere Betriebe zeitigen immer größere Schläge. Das führt immer zu Monokultur und übermäßigem Einsatz von "Pflanzenschutzmitteln", die die chemische Industrie gerne zur Verfügung stellt, ebenso das passende Saatgut. Ich selbst halte eine Betriebsgröße von 200 bis max. 500 ha mit entsprechenden Schlägen für sinnvoll, denn selbst In Norddeutschland haben wir nicht die weiten Ebenen Nordamerikas oder der Ukraine. Mit meiner Meinung liege ich schon über der der meisten Experten. In Süddeutschland wäre das in der Tat kaum möglich. Kleinere Betriebe arbeiten sowieso mit Lohnunternehmen zusammen, da sind die extrem teuren Maschinen kein Problem.


    Seeadler

  • @Goldhut


    Hier in Südbayern bist Du mit 50-100 Hektar der Krösus jeden Ortes.

    Moin,


    hier sind 50 ha "nüscht" besonderes, auch wenn es einen siebenstelligen Betrag wert ist. Vielfach stehen auf dem Land noch Windkrafträder und ich habe Bekannte, die bekommen allein aus der Pacht für die Windkrafträder im Jahr eine 3/4 Million Euro. Irgendwo muss die Kohle wieder hin und dann wird eben auch teures Land hinzugekauft.


    Grüße
    Goldhut


    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)
    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • @Goldhut


    Hier in Südbayern bist Du mit 50-100 Hektar der Krösus jeden Ortes.

    in die Richtung geht es, wobei hier in der Gegend für Grünflächen, also Weideland, vor drei Jahren schon bis zu 18 Euro pro m² bezahlt wurden. Ganz normales Weideland, kein Bauerwartungsland, ist sogar sehr sicher dass es das nie werden wird... Total verrückt. Da könnte ich mir Paraguay mit round about 1USD pro m². Hier wird marktfähig produziert ohne jegliche Subventionen.

  • ...
    da die NLG (Niedersächsische Landgesellschaft) ein gesetzliches Vorkaufsrecht hat und selbiges immer ausübt, sofern es sich um keinen Landwirt handelt.
    ...

    Lädt das nicht zum Betrug ein? Das Vorkaufsrecht bedeutet meines Wissens nach nur, dass der Berechtigte zu gleichen Konditionen einsteigt, wie die ursprünglichen Vertragspartner. Könnte ich mir, wenn ich Flächen verkaufen wollte, keinen Spezi suchen, der einen Mondpreis bietet und dann warten bis das Vorkaufsrecht ausgeübt wird?

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Lädt das nicht zum Betrug ein? Das Vorkaufsrecht bedeutet meines Wissens nach nur, dass der Berechtigte zu gleichen Konditionen einsteigt, wie die ursprünglichen Vertragspartner. Könnte ich mir, wenn ich Flächen verkaufen wollte, keinen Spezi suchen, der einen Mondpreis bietet und dann warten bis das Vorkaufsrecht ausgeübt wird?

    Moin,


    darüber hinaus bedarf der Erwerb durch einen Nichtlandwirt immer der Genehmigung der zuständigen Behörde. Genehmigungsfrei (in Niedersachsen) ist nur der Erwerb von unter 1 ha. Die NLG hat zwar das Vorkaufsrecht und kauft selbst keine Grundstücke, sondern sucht einen Landwirt, der zu den Konditionen einsteigt. Gibt es keinen, weil der Preis viel zu hoch ist, dann kann der Nichtlandwirt die Fläche kaufen. Warum sollte man zu einem völlig überhöhten Preis Flächen kaufen, um dann eine im Verhältnis zu geringe Pacht zu erhalten?


    Grüße
    Goldhut


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  • Um München sind wir bei 25 Öcken....gum München 60 km sind es 12.-18......etwas weiter weg auch schon über nen Zehner.


    cu DL....Pacht ist so echt 5-600....weis nicht wo das hingehen soll

    Moin,


    Ihr habt bei Euch Pachten von 500-600 EUR/ha ?) Bei uns werden im Schnitt 750 gezahlt(für 50er Boden) in der Spitze auch 900 EUR. Für 500 würde ich nicht verpachten wollen. Oder ist das Acker mit beschixxener Bodenpunktzahl?


    Grüße
    Goldhut


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  • Bei uns kaufen die Biogasler den Mais stehend für 1700 maximal.


    Es wird viel versprochen ...was am Ende echt gezahlt wird....wer weis es so genau.


    Weil bei Getreide und 100 Doppelzentner gibts 1600 Umsatz....minus 130 Dreschen... Säen, Ackern, Saatgut, Dünger,Lohn für eigenarbeit, Maschinkosten, Afa , Pflanzenschutz, Berufsgenossenschaft usw....wenn du da nen Tausender Pacht abziehst....auch wenns mit Prämie nur echte 700 sind.....kannste in jeden Getreidesack nen Fünfer selbst reinlegen


    cu DL

  • Moin,


    mein Pächter zahlt 650 EUR/ha Pacht und einen Ertrag von knapp 400 Doppelzentnern Speisekartoffeln. Auch ohne Subvention (ca. 270 EUR/ha) verdient er prächtig. Er jammert auch gar nicht, wir kommen gut miteinander aus :)
    Grüße
    Goldhut


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  • Warum sollte man zu einem völlig überhöhten Preis Flächen kaufen, um dann eine im Verhältnis zu geringe Pacht zu erhalten?

    Moin, Moin,


    es ging ja eigentlich darum, ob man mit einem Scheinangebot die Preise treiben könnte, weil die Aussage im Raum stand, das Vorkaufrecht würde immer ausgeübt.


    Um Deine Frage trotzdem zu beantworten: "Spekulantentum"

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

    • Offizieller Beitrag

    Es ist Freitag und Korrektur angesagt. Bis Börsenschluss "drüben" kann man einiges erwarten....


    LF

  • Moin @Smithm,


    genau solches schlecht aufbereitete Geschreibsel verursacht falsche Blickwinkel. Dort wird beschrieben, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb ohne :!: jegliches Eigenland zunehmend Probleme bekommt, Flächen pachten zu können oder eben zu erhöhten Preisen. Ich streite nicht ab, dass das auch durch Investoren geschieht, nur eben nicht durch massive Landkäufe [smilie_happy] (das war einmal). Das Problem sind eher die sog. regenerativen Energien (insbesondere Biogasanlagen), die große Flächen benötigen. Mittlerweile beträgt der Anteil 1/5 der gesamten Produktion. Was ist aus Sicht der Landeigentümer denn verkehrt, das Land an einen Pächter zu geben, der mehr bezahlt? Kann ja nicht die Aufgabe der Politik sein, nicht tragfähige Unternehmen (Landwirte ohne Land) durch Regulierung über Wasser zu halten :wall: Das ist die Sicht von Linken, alles zu regulieren und zu verbieten, anstatt der freien Preisbildung eine Chance zu geben.


    Grüße
    Goldhut


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  • Das ist in der (modernen) Industrie ja auch nicht anders, man wirtschaftet wenig nachhaltig, weil der kurzfristige Erfolg (Quartalszahlen) im Vordergrund steht. Bloß kein großes Lager, alles just-in-time (den Erfolg durfte man ja kürzlich bestaunen), die Produktionsmittel am besten gemietet, kein Finanzpolster für schlechte Zeiten, Arbeitnehmer möglichst schlecht bezahlen, Einsatz von Leiharbeitern, usw. :wall:

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    Carl J. Burckhardt

  • In Mecklenburg, nördl. Sachsen-Anhalt und Brandenburg verdrängen die Biogaser den Kartoffelanbau zusehends. Das ist politisch gewollt und hat mit nachhaltiger Landwirtschaft, die der Ernährung der Menschen dienen soll, nichts zu tun. Natürlich machen die Bauern da mit, indem sie die Sache schön reden: "Wir unterstützen selbstverständlich die klimaschützenden Maßnahmen der Regierung". Da braucht man auch nur noch wenige (angelernte) Arbeitskräfte, die zum Mindestlohn schuften. So sehen die Dörfer in der Prignitz oder im Havelland dann auch aus: Plastikprotzvillen der ehemaligen LPG-Funktionäre und zerfallene Höfe. Ebenso hat die EU-Subventionspolitik die Landwirte in die Milchproduktion getrieben. Die Hälfte der Betriebe hat das mit dem Konkurs bezahlt, der Rest war froh, dass er bis zur letzten Kreditrate durchgehalten hat und den Stall dann leer geräumt. Die Pacht ist immerhin etwas niedriger als in NRW oder Niedersachsen, weil weniger Gülleflächen ausgewiesen werden müssen. Wenn die Biogaser mit den Schweineproduzenten um Flächen konkurrieren, geht die Post so richtig ab. Mir sind im Raum Gütersloh Pachtpreise von bis zu Eur 700 für 30er Boden (früher Plaggenwirtschaft) bekannt! Insgesamt mögen, wie @Goldhut angedeutet hat, etliche Landwirte von der Subventionspolitik - und vor allem der Niedrigzinspolitik der EZB! - profitieren, insgesamt führt das aber zum Ausverkauf der Deutschen Landwirtschaft mit dem Ergebnis, dass über unsere Ernährung ab den nächsten Jahrzehnten andere bestimmen werden!


    Seeadler

  • Goldhut....Kartoffeln ist so ein Hybrid...zwischen Aker und Gemüsebau...je nach Absatzweg,.Macht er Insustrie oder Pommes hat er so je ha 2500 auf der Kralle übrig.Aber....wie vor 2 Jahren...wenns wenig Bodenbirnen gibt....dann packt ihn die Fabrik an den Eiern.


    cu DL....ich hole die ersten Siglinden eben raus....ein Traum heuer...habe Annabelle, Goldmarie, la Ratte, Bamberger Hörnchen und noch so ne geklaute Saukartoffel(mehli) als Grillkartoffel.....ganz großes Kartoffelkino heuer....und meine Knödel aus Siglinden sind legendär

  • Moin,


    mein Pächter hat Lieferverträge mit einer deutschen Supermarktkette (ich glaube, um die 40 Tsd. Tonnen) und mit Pfanni. Letztes Jahr konnten sogar die Drillinge unter die Speisekarkoffeln gemischt werden, da einfach zu wenig da war. Meine Fläche weisen übrigens sämtlich Beregnung auf. Wir haben bei uns in der Region wirklich noch eine hohe Granularität im landwirtschaftlichen Sektor, überwiegend gesunde Betriebe. Einzig die Milchbauern sind am Arsch und die Schweinebauern haben Angst vor der ASP. Glaubt mir: Die Biogasanlagen werden uns nicht in den Hungertod führen [smilie_happy]


    Grüße
    Goldhut


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