Länderrisiken

  • Heute Schlachtfest bei einem der Lieblinge unter den Silberexplorern: Tahoe Resources mit derzeit rund 40% Minus. Anlass ist vermutlich wieder mal regierungsamtliches Herumgefummle an den Besitzverhältnissen. Gefunden heute bei streetinsider.com:


    " ...Tahoe Resources (TAHO) Slammed as Guatemala Proposes Adverse Constitution Amendment



    Tahoe Resources (NYSE: TAHO) could be seeing pressure from a new Guatemalan constitutional amendment which would give the government significant stakes in the companies who perform mining operations there.


    The proposed amendment of Article 125 in the Constitution of Guatemala reads in part:


    "The state may be the owner of up to 40 percent ownership or equity of any company that exploits natural resources."


    "A law on state involvement in the exploitation of natural resources will regulate what corresponds to the state for concessions for natural resources and, if applicable, what must be provided as capital."


    "The state will have the right to acquire up to 40 percent of companies which exploit natural resources either existing ones or in the circumstance where capital is increased or if they decrease their participation." ...


    mfG Fab

  • Die Entwicklungen stimmen bedenklich......in den letzten Tagen ging einiges politisch motiviert unter.....Tahoe, aber auch Centerra......ich bin aus diesen Regionen komplett heraus und halte derzeit nur noch Werte aus Kanada, USA, Australien und Mexiko (Einzige Ausnahme CGA...Philippinen). Europa geht auch noch aber nicht überall.......Lydian in Armenien sehe ich entspannt.......Gabriel, Carpathian, etc. in Rumänien weniger.........
    Hierdurch fallen bei mir eine große Anzahl Spitzengebiete/Assets durch das Raster, speziell in Afrika und Südamerika......evtl. noch Brasilien und Ghana halbwegs seriös.........im Moment wird alles runtergedrückt.....während der nächsten Erholung wird in "sicheren" Anlageregionen jedoch ein spürbarer Aufpreis für die Unze im Boden gezahlt werden müssen .....


    Glück auf

  • Um Südamerika mache ich seit Monaten einen Bogen.......MND.TO und CSI.TO....das reicht in meinem Portfolio. MND.TO in Chile und CSI.TO in Brasilien, dort geht es noch m.E. nach.....alles andere ist unkalkulierbar und das mag ich nicht.
    Es gibt phantastische Assets in Argentinien, etc.....aber was nutzte es....sobald politische Interessen mitmischen ist der Ofen aus (siehe Venezuela). Südamerika stelle ich in großen Teilen inzwischen auf eine Stufe mit div. Regionen in Afrika.


    Ich investiere fast außschließlich nur noch in CAN, USA, Mexiko und Australien.


    Gruß

  • Ich werde das Länderrisiko in meinem Depot eliminieren. Als ich im Dezember 2011 begann, Silber- und Goldminenaktien zu kaufen hatte ich das Länderrisiko völlig übersehen. Ich werde mir dabei allerdings Zeit lassen bis Ende Jahr, um wenn immer möglich ohne Verlust aus den Aktien heraus zu kommen. Es gibt genügend gute Aktien ohne dieses Länderrisiko, das meiner Meinung nach in Afrika und Südamerika sehr gross ist.


    Unschlüssig bin ich noch bei Peru. Die Meldungen von der Mine Conga von NEM haben mir schon zu denken gegeben. FVI z.B. würde ich eigentlich schon sehr gerne behalten, zumal die ja auch noch in Mexiko tätig sind.


    Auch an dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken für Ihre unermüdliche Arbeit, die mir beim Aufbau meines Depot nützlich war.

    • Offizieller Beitrag

    Wie zuvor geschildert, mache (auch) ich zunehmends einen großen Bogen um Südamerika. Die derzeit einzige Aktie dort ist MUX von McEwen, und die nur zum Teil über die ehem.MAI in Argentinien, und selbst da gibt es Ärger. Der Schwerpunkt der MUX liegt dort nun in Mexiko...


    CSI in Brasilien ist eine kommende Superaktie, lange gehabt und auf der WL. Wäre schade, wenn auch die mal beschädigt würde.
    Peru scheint auch noch minenfreundlich zu sein...


    Jedenfalls fühle ich mich mit 97 % Mineninvestment in Kanada, USA und Australien nicht ständig bedroht von der Willkür populistischer Regierungen.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    In seinem Artikel "Schrumpfender Silbersektor" geht Sean Rakhimov, Herausgeber von http://www.SilverStrategies.com, auf die Länderrisken ein, hier insbes.für Silberminen. Sehr lesenswert für alle Anleger und Spekulanten!


    " Wenn man erfolgreicher Mitspieler im Silbersektor sein will, bleibt der Fokus aktuell praktisch nur auf Mexiko, die USA und Kanada begrenzt."


    Zu ähnlichen Schlußfolgerungen kamen wir bereits früher im Forum auch, wobei dies mit Einschränkungen auch für Gold gilt. Jedenfalls werden staatliche z.T. willkürliche und Recht brechende Eingriffe immer rigider.
    Habe einige ältere entsprechende Beiträge aus anderen Threads hierhin kopiert.


    http://www.goldseiten.de/artik…Silbersektor.html?seite=3


    Grüsse
    Edel


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  • Sehe ich genauso - konzentriere mich ausschließlich auf Nordamerika - also Kanada, USA und Mexico - Scvwerpunkt Kanada


    Rusoro in Venezuela und erste Enteignungen in Argentinien sind mir eine Lehre


    Enbteignung in Bolivien/Peru etc. sind absehbar


    Brasilien und Chile sollten aber genauso wie Mexiko auch noch zu den "Guten" gehören! und nicht vergessen werden vom Investor.
    z. B.
    Cia Vale do Rio doce
    COMPANIA DE MINAS BUENAVENTURA


    Venezuela ist klar zu meiden, dem Verrückten Hugo Chavez ist nicht zu trauen ...


    Das Länderrisiko eines Landes liest man am Besten am ZINSSATZ seiner Staatsanleihen ab!
    Und Brasilien sieht wirtschaftlich und finanziell sehr gut aus. [smilie_love]

    • Offizieller Beitrag

    Gute Übersicht.


    Mit dem Cursor lassen sich in der Grafik Weltkarte "World risk average"die einzelnen Länder, ihr Tier und Score Werte ermitteln.


    http://www.euromoneycountryrisk.com/Home/Return/Countries


    Grüsse
    Edel


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  • das aktuelle Drama um Centamin (siehe eigener Thread) läßt Ägypten ebenfalls ganz weit nach vorn auf der Liste der no-go's rücken. Ich scheue mich seit längerem davor, dem afrikanischen Kontinent besseren Umgang mit den Minen zu unterstellen als den Südamerikanern. Südafrika und Ägypten sind aktuelle Beispiele. Deswegen habe ich auch bislang meine Finger von Afrika-Plays wie RVS gelassen ... we will see


    Fab

  • Als Ergänzung zum gestrigen Post Aktuelles zur Enteignung von AMS in Zimbabwe ... Das Land bleibt in der Spitzengruppe der höchsten politischen Risiken.


    In Australien geht's zwar nicht um Enteignung, aber um ein ständiges Anziehen der steuerlichen Daumenschrauben. Jetzt legt sich BHP Billiton deswegen mit der australischen Regierung an. Sicherlich ist eine höhere Abgabe bei den satten Gewinnen im australischen Bergbau im letzten Jahrzehnt durchaus gerechtfertigt, wobei ich andererseits bezweifle, dass die Mehreinnahmen kluge Verwendung finden.


    Fab

    • Offizieller Beitrag

    Dort haben tüchtige Mineure in Kalifornien 3 Jahrzehnte gebraucht, um 40 UmweltGenehmigungen zu erhalten, fast unglaublich !!
    Tatsächlich werden die Auflagen für Abbaugenehmigungen in den USA selbst bei bekannten Produzenten immer drastischer und die Zeiträume unübersehbarer.


    Tatsächlich ziehen sich einige auch hier bekannte Großprojekte bereits über viele Jahre hin, zb. MGN, RVM, NDM, NG u.v.a...


    It took three decades for the mine’s operators to obtain more than 40 environmental permits. By contrast, the old Wild West miners wreaked such devastation that they prompted some of the nation’s first conservation efforts nearly 130 years ago....“


    http://www.omaha.com/article/2…ornia-a-new-hunt-for-gold


    Der Kommentar von Sinclair (der sicherlich hier etwas übertreibt ?) ) :


    „Jim Sinclair’s Commentary
    The most politically dangerous country on the planet to mine gold is not the Democratic Republic of the Congo or Afghanistan, but rather for the gold industry, the United States.“


    http://www.jsmineset.com/


    Grüsse
    Edel


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  • Hallo Edel,


    da passt die GBG mit ihren Aktivitäten in den USA und Südafrika gut ins Bild.


    Es könnte allerdings für das Managment Team eng werden.


    Die Konkursverwalter überprüfen die Reserven:


    Alle fähigen Leute waren wohl schon seit Jahren von Bord.



    Gruß
    Vatapitta

    • Offizieller Beitrag

    ...auf einer Ebene mit Afghanistan, Iraq, North Korea and Mali !!!


    Hier einige Minen mit ihrem Engagement, einigen von uns gut bekannt und / oder im Depot::


    „... “The OECD rates the Argentine country risk as a 7; that’s 7 out of 7, with 1 being the best grade. Other countries receiving this rating include Afghanistan, Iraq, North Korea and Mali.”
    List of miners with Argentine exposure: Troy Resources Ltd T.TRY (86.7% of reserves), Silver Standard Resources Inc T.SSO (44.3%), McEwen Mining Inc T.MUX (23.1%), Barrick T.ABX (20.3%), Pan American Silver Corp T.PAA (19.4%), Yamana T.YRI (17.5%) and Goldcorp T.G (12.1%)....“


    http://seekingalpha.com/articl…ith-exposure-to-argentina


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


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  • Ich hatte damals auch einige der argentinischen Anleihen, die ich dann zu um die 30 % verkauft habe. Klar, man freut sich nicht darüber ;( , aber wer zweistellige Zinszahlungen erwartet (und zunächst ja auch einstreicht :thumbup: ), sollte wissen, dass das Risiko groß ist und später nicht herumjammern. Der Verlust war jedenfalls nicht so groß, dass ich Lust hatte, schlechtem Geld auch noch gutes an Anwaltgruppen hinterherzuwerfen und dazu vor allem meine Zeit und Nerven für einen jahrelangen internationalen Rechtsstreit zu vergeuden.
    GOLD-BOB

  • Hallo zusammen,


    geopolitisches Risiko ist jedem Minenanleger ein Begriff.
    Südafrika = ganz schlecht
    USA = so lala bis gut
    Australien + Kanada = top
    Rest der Welt = so lala


    Ich halte diese Einschätzung für Unsinn.


    Zunächst einmal muß man zwischen Untertageminen und open pit unterscheiden. Warum? Open pit Minen sind in 10-15 Jahren abgebaut, Untertageminen laufen Jahrzehnte, benötigen eine ganz andere Stabilität in einem Land. Open pit Minen sind in der Landschaft sehr sichtbar.


    Zudem haben wir extrem ausgebaute Sozialsysteme in den westlichen Staaten. Auch Religion spielt eine Rolle.


    Betrachten wir mal einige Beispiele:
    1. Nevada
    Gut geeignet für Minen aller Art. Ausufernde Sozialkosten in den USA bringen aber Sondersteuern ins Gespräch. Umweltschutzrisiko dürfte gering sein.


    2. Kanada
    AusUmweltschutzgründen sind open pit Minen in Quebec oder Ontario risikobehaftet, ein Dorn im Auge der Umweltschützer. Hier sind hohe bis sehr hohe Sondersteuern auf Minen wahrscheinlich.


    3. Australien
    Für Untertage und open pit Minen gut geeignet, noch höhere Besteuerung wahrscheinlich. Immobilienblase mit Hauspreisen, die sich wahrscheinlich noch halbieren werden -> der Staat benötigt Geld.


    4. Südafrika
    Das kapitalistische System der Vergangenheit ist nach wie vor intakt, Stabilität für Untertageminen ist gegeben, Sondersteuern auf Minen sind unwahrscheinlich, da es keine hohen Sozialkosten gibt. Open pit Minen sind eher fraglich.


    5. Ghana
    Keine hohen Sozialkosten, keine hohen Sondersteuern. Ghana ist an den Minen mitbeteiligt per equity. Christliche Mehrheit. Langfristige politische Stabilität fraglich, daher sind Untertageminen wie Obuasi fraglich.


    6. Tanzania
    Gleiches wie in Ghana, Mehrheit muslimisch.


    Haltet mich für verrückt, aber ich denke Untertageminen in Südafrika oder open pit Minen in Ghana oder Tanzania sind evtl. geopolitisch sicherer als Kanada oder Australien. Hohe Sondersteuern sind vielleicht nicht das größte Risiko, aber ein sicheres Risiko. Kanada und Australien haben in der Vergangenheit eine Affinität zu sozialistischem Unsinn gezeigt. Insbesondere Quebec tickt ähnlich wie Frankreich. Früher oder später sind hohe Steuern auf Minengewinne vorprogrammiert.


    Südafrika hängt stark vom Bergbau ab, wann wird die Kuh dort viel später schlachten als in westlichen Sozialstaaten. Wenn die Minen Quebecs schließen, interesiert das keinen. Wenn Südafrikas Platinminen schließen stürzt das die Weltwirtschaft ins Chaos.


    Ghana hat in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen mit verstaatlichten Minen gemacht, in den 90ern wurde das jetzt gültige System mit Beteiligung des Staates über equity geschaffen.


    Muß man vor diesem Hintergrund die Minen in den USA, vor allem aber Kanada und Australien nicht viel negativer sehen?


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    (....)Muß man vor diesem Hintergrund die Minen in den USA, vor allem aber Kanada und Australien nicht viel negativer sehen?......


    Moin Saccard


    Dein interessantes und aktuelles Thema habe ich mit diesem Thread zusammengefügt, weil es die gleiche Problematik umfaßt. Tatsächlich befindet sich vieles im Wandel; Was früher sicher schien, muß ständig überdacht werden und vice versa.


    Beispiel USA: Hatten wir wiederholt hinsichtlich der immer rigider werdenden Umweltauflagen erörtert, was auch tw.auf Kanada prinzipiell zutrifft.
    Wie überhaupt die Länderrisiken nach offizieller Gewichtung neben den politischen Risiken zuerst die Zahlungsrisiken sehen.


    Auf die einzelnen Länder sollten wir vielleicht von Zeit zu Zeit diffenziert eingehen. Grundsätzlich muß jeder mit seinen Investitionen selbst seine Rikobereitschaft in Abstimmung mit allgemeiner Einschätzung abstimmen. Da ist auch Afrika sicherlich einige Überlegung oder Umdenken wert.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


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