Historischer Wert von Gold und Silber

  • trosinette: Die frühesten Münzen (spätes 7. und Anfang 6. Jh. v.u.Z.) wurden mit den WAPPEN der ausgebenden Stelle (zunächst Städte und kleine Königreiche) geprägt. Herrscherdarstellungen kommen erst deutlich später (berühmt sind die des Königs Kroisos; das Königsbild ist hier aber als vollfigur, kein Porträt). Die Ur-Funktion des Bildes war zunächst nämlich "nur" ein Echtheits- und Feingehalts-Garantiesiegel. Es wurde aber - typisch für die Alten Griechen - schon sehr bald künstlerisch ausgestaltet (die mußten in ihrer Kultur einfach selbst den profansten Alltagsgegenstand als aufwendig verziertes Kunstwerk produzieren ;) ).


    Die ersten personalisierten Herrscherporträts gibt's von Alexander d.Gr. und seinen Nachfolgern ab dem späten 4. Jh. v.u.Z., also der Zeit des Hellenismus.

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Hübsche Ablenkung, Mithras.


    Das geht schon in Ordnung. In Sachen Münzgeschichte hat er sicherlich wesentlich mehr drauf als ich.


    In der Geldtheorie habe ich die blöde Angewohnheit so lange zu graben bis ich selbst nix mehr kapiere. Wenn ich die Debatten im Gelben-Forum verfolge - Gold is nur Rohstoff, Schuld auf Termin, Geld (auch Gold) ist immer Passivum und das ganze Ringen um die Geld- und Zinsentstehungsgeschichte - so sind die Herrschaften im Gelben mittlerweile auch der kenntnisreichen Erstarrung anheimgefallen. Es ist uns eben nicht vergönnt den Dingen abschließend auf den Grund zu gehen. Wäre ja auch noch schöner. Wir glauben zu wissen…

  • Zitat

    In der Geldtheorie habe ich die blöde Angewohnheit so lange zu graben bis ich selbst nix mehr kapiere.

    Hehe, geht mir ähnlich. Nach drei Jahren denke ich aber das ich das wesentliche kapiert habe.


    Zitat

    Wenn ich die Debatten im Gelben-Forum verfolge

    Die sind interessant, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Wie die Debatten dort immer wieder von ganz selbst beweisen.


    Zitat

    Wir glauben zu wissen…

    Das ist das grösste Problem von allen...

    Natürlich kann man Gold essen, genauso wie Papier. Es stellt sich nur die Frage der Verdauung.

  • Zitat

    „Irgendwann, wenn der Aberglaube weicht, wird man feststellen, dass Gold überhaupt keinen Geldwert hat.“

    Da hat er vielleicht recht.


    Nur solange aber irgendwo auf der Welt eine Frau "das Leuchten" in die Augen kriegt wenn man ihr eine kleine Schachtel "Güldenes" überreicht wird man dem Kram auch einen Wert beimessen.
    Und solange dem so ist, ist der Kram auch Tausch- bzw. Wertaufbewahrungsmittel, also Geld.


    Ob wir das Ende dieses jahrtausende alten Aberglaubens noch erleben werden? Nun, ich würde keine Wette abschließen.

  • Die sind interessant, aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Wie die Debatten dort immer wieder von ganz selbst beweisen.


    Nichts desto trotz ist Paul C. Martin ausgewiesener Fan des Goldstandards und beschreibt ausführlichste den idiotensicheren Regulierungsmechanismus. Zumindest nachdem, was man bis ins Jahr 2001 so von ihm lesen konnte.


    Wie die Rückkehr zum Goldstandard in der Praxis ablaufen soll ist natürlich vollkommen unbeantwortet. Und ob man Hampelmänner wie mich, mit Goldbeständen die dann dem viertel BIP der ehemaligen Reichshauptstadt entsprechen (oder was weiß ich…), einfach mal so als Neureiche gewähren lässt, ist stark zu bezweifeln.


  • Ich bin schon lange der Meinung, dass es nicht genügend physisches Gold gibt, um die zirkulierende Geldmenge vernünftig abbilden zu können - das Gold also bezogen auf seine Geldfunktion an sich wertlos ist. :)


    Aber solange andere bereit sind, morgen mehr dafür in Fiat-Geld zu bezahlen, als ich gestern selbst dafür bezahlt habe, soll es mir egal sein.


    Aber zurück zu deiner Frage. Ich rechne damit, dass man einen Rohstoffkorb als Bezugsgröße zusammenstellt, bei dem Gold eine Rolle spielen könnte, aber eben keine Rückkehr zu einem reinen Goldstandard. Wobei auch zu überlegen wäre, ob nicht der chinesische Renminbi an die Stelle des Dollar als Leitwährung treten wird - vielleicht übergangsweise durch Rohstoffe gedeckt, aber langfristig auch wieder eine reine Fiat-Währung sein könnte. Und warum auch nicht: solange die scheinbar unbegrenzte ungedeckte Geldschöpfung nicht ausgenutzt wird oder zumindest von einer adäquaten Güterproduktion unterstützt wird, kann ein Fiat-System ganz gut funktionieren.


    Ich rechne einfach nicht mit einem Rückgriff auf den Goldstandard, auch weil er nicht im Interesse der aktuell Reichen und Mächtigen liegt. Und warum sollte man nicht wieder ein Fiat-Geldsystem einführen? Die Bevölkerung interessiert sich doch heute auch nicht dafür, dass ihr aktuelles Geld kaputtgemacht wird, warum sollte sie sich für ein solides Geldsystem interessieren? Die MSM werden schon eine überzeugende These finden, warum nach einem Neustart alles besser wird: "Diesmal ist alles anders!"


    Die massive Aufwertung von Gold, um die heutige Geldmenge abbilden zu können, kann ich mir nicht vorstellen. Da würden wir über heute utopische Zahlen reden, die eine derartige Wohlstandsverteilung für einige wenige Goldbesitzer bedeuten würde, dass der Rest der Gesellschaft, die davon nicht profitiert, sofort für eine Abschöpfung des Wohlstands und eine Umverteilung sein würde. Bei der Einführung des Goldstandards müsste man m. E. daher immer auch über ein Verbot von privatem Goldbesitz reden, um diese Umverteilung verwirklichen zu können. Wäre das aber im Interesse der heutigen Machteliten, die eventuell selbst mit EM vorgesorgt haben? Halte ich für unwahrscheinlich.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)



  • der meint das schon richtig; Gold kannst mit keiner Währung bewerten aber jede Währung mit Gold [smilie_blume]

  • Geld war schon "immer" das jeweils Wertvollste / dringendst Benötigte was die Leute brauchen, langelange VOR jedem "Abgabenzwang", Rötel und Feuerstein (Werkzeuge) mal als Beispiele - man konnte ALLES dafür eintauschen -40ka(!).
    Fernhandel gabs ebenfalls lange vor irgendwelchen Staaten, später z.B. Bernstein, Salz, Kupfer, ..
    "Normierte" "Geldstücke" : (nach Feuersteinknollen..) z.B. die Stabdolche, erst aus Feuerstein und später aus Bronce, fellförmige Kupferbarren -4ka, silberne Doppeläxte ..
    -sekundär selbstverständlich Keramik, Vieh, Getreide, Kauri, ..->Abgaben,
    die Übervölkerung der guten Weideplätze durch Hängengebliebene erzwang soziale Struktur+Verwaltung für diese Ackersklaven, auch die "nicht so selbständigen" Hirten wurden zins+steuerpflichtig ggü Stadt+Herrschaft.
    "Kleingeld"-Münzen wurden eingeführt in Griechenland zu Zeiten der Abwehrkriege gegen die Perser, als Bezahlung für die massenhaft angeworbenen Söldner, .. ;)
    Problem : Heutig-relügionsbehinderter Archäodepp findet kein frühes GELD und keine Werkzeugfabrik, der findet auch kein neolithisches Gemeindehaus mit Getreidevorrat, sondern grundsätzlich "Ritualwaffen", "Tempel" u.Ä. ;)
    (z.B. Göbekli-Tepe = Feuerstein-Werkzeugfabrik) ;)
    Frage : Seht Ihr HIERdrauf bloß "abstrakte geometrische Symbole" oder (auch) die Senkrechten als Mengen=WERTabschätzung "?" 8)

    „Niemand ist verpflichtet sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen."
    Preußisches Oberverwaltungsgericht 1906
    +: Die Sklaven "leiden"(=erfreuen sich) am sogenannten Stockholm-Syndrom.


  • Solange Milliarden (!) Inder, Chinesen und Zentralbanken auf der ganzen Welt das vollkommen anders sehen, ist es letztlich egal, wovon Herr Hankel ein Fan ist.
    Es gibt sonst schlicht wenig Alternativen, Geldwerte aufzubewahren. Eventuell noch Diamanten, dazu muss man aber Ahnung haben, und darauf vertrauen, dass das Kartell bestehen bleibt.
    Wenn ich meiner Frau was zu Weihnachten schenke, dann kriege ich vom Juwelier ein Zertifikat, mit lustigen Zahlen und Buchstaben. Vielleicht krieg ich noch die Lupe rübergereicht, um das Steinchen mal aus der
    Nähe zu betrachten. Ich mach dann ne wichtige Mine, und sag ein bisschen "Mh" und "Ok", aber wenn ich ehrlich bin, dann sehe ich da gar nichts, was ich einordnen kann. [smilie_happy]


    Und ist es nicht auch Aberglaube, sich einzubilden, ein paar "Zwergwährungen" wären imstande, die weltweiten Ersparnisse zu absorbieren ? Wenns mal wirklich derbe kracht ?
    Dann könnte am Ende jede australische Putzfrau mit ihrem Stundenlohn ein paar Ferraris kaufen :)
    (ich persönlich würde da eher auf die Goldunze wetten, die die Putzfrau nicht hat....)


    Es gibt massenhaft monetären "Reichtum" auf der Welt. Der muss irgendwo hin, wenn er aufbewahrt werden will. Im Moment geht es noch um Rendite, und die Illusion, des sich selbst vermehrenden
    Vermögens. Was ist aber, wenn das Spiel nicht mehr um Zuwachs, sondern um "Retten was man hat" geht ? Die Griechen und Portugiesen könnten massenhaft Zinsen sparen, wenn sie ihre Goldreserven
    liquidieren würden. Insofern schon jetzt eine Form von Rendite, auf die verzichtet wird, um zu retten, was man hat.
    Und auch chinesisches Wirtschaftswachstum ist ohne Konsum in den USA ziemlich ausgeschlossen. Kracht es in den USA, dann in Peking auch.
    Wo ist also das Ventil, für die angehäuften Talerchen ?


    Sonderlich viel gibt es da nicht. Eigentlich kann man ewig sich das Hirn quälen, und landet doch immer wieder beim Würfel mit 20m Kantenlänge.
    Ganz gleich wie barbarisch, altmodisch und abergläubisch das ist....


    Die Frage ist doch, was gibt es denn sonst ?

  • Wald- und Grundbesitz (im großen Stil) ?
    -kömmt alles auf die "Geld"definition an : Wenn Papier"geld" durch Debitcard(-chip, +Kontrolle) ersetzt wird, hat die Mehrzahl der Leut keine Verwendung für Gold-o.Ä. mehr, die brauchen dann Elektro-Globo-"Bar""Geld".


    Ja, Bank="Tempel", nichtnur broncezeitlich auf Griecheninseln ;)
    +ja, alle Markt+Handelsplätze, Gerichts+Ratplätze = "Ritualplätze" ;)


    [Blockierte Grafik: http://www.nomadatlan.com/img/Kupfer-Tribut.JPG] die fellförmigen Kupferbarren = Geld
    (das "Kruzifix" hat die Bedeutung "Chef,Navigator,Baumeister" - es ist das Symbol eines uralten Meßinstrumentes)

    „Niemand ist verpflichtet sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen."
    Preußisches Oberverwaltungsgericht 1906
    +: Die Sklaven "leiden"(=erfreuen sich) am sogenannten Stockholm-Syndrom.

  • Zitat

    Nichts desto trotz ist Paul C. Martin ausgewiesener Fan des Goldstandards und beschreibt ausführlichste den idiotensicheren Regulierungsmechanismus. Zumindest nachdem, was man bis ins Jahr 2001 so von ihm lesen konnte.

    Nein, Paul C. Martin ist ausgewiesener Fan des Debitusmus (den er erfunden hat, iirc), nicht des Goldstandards. Und das ist eine völlig andere Geschichte.

    Natürlich kann man Gold essen, genauso wie Papier. Es stellt sich nur die Frage der Verdauung.

  • denke Felix Krull hat es sehr anschaulich beschrieben.... Hr. Hankel fürchtet also noch mehr um seine Ersparnisse wie wir weil er nicht auf die Goldhausse aufgesprungen ist? sondern in Währungen umschichtet die allesamt gegen Gold über die letzten Jahre abgewertet haben ?
    also diesem ausgewiesenen Fachmann nehm ich ja viel ab aber DAS nicht.... alter Schauspieler


    wichtiger als alles Gold ist natürlich das was man täglich zum Leben braucht....und am meisten Wert hat immer das was der Nachbar gerne haben möchte....zur Not muss die Alte mal flexibel sein :D


  • siehe Anhang

  • Man könnte auch Silber dazunehmen


    wenn jedenfalls das Finanzsystem kollabiert und das wird es auf jeden Fall früher oder später, dann wird niemand einfach alleine ne international anerkannte fiat-währung im alleingang auflegen können, deshalb könnte es gut sein, dass der eine seine währung mit gold, der andere mit silber, mit beidem, oder auch öl deckt, je nachdem was man anbieten kann.


    es könnte denke ich auch sein, das der private gold uns silber beseitzt nicht verbieten wird, man aber gesetzlich dazu gezwungen wird diesen den finanzmärkten zur verfügung zu stellen, genauso wie man sagen könnte, jeder muss morgen gesetzlich verpflichtend sein gesamtes bargeld auf die bank bringen das ihm dann natürlich immernoch gehört, aber gleichzetig dem finanzsystem zur verfügung steht.
    mit gold und silber zusammen könnte das gehen, und natürlich müsste der preis in die höhe schießen, aber so ein crash ist immer mit enormen verwerfungen verbunden

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