EURO-FRANKEN-Mindestkurs 1,20 - Folgen und Entwicklungen


  • Stimmt. Allerdings habe ich ein Konto in der Schweiz, da ich mehrmals im Jahr dort Urlaub mache und Transaktionen bevorzugt in CHF tätige. Von daher sind die Kosten vernachlässigbar. Ich zahle so ca. 10 EUR Kontogebühr pro Jahr. Dafür spare ich Einiges bei Transaktionen, z.b. ebay Verkäufe in CHF. Auslandsüberweisungen sind überteuert.


    Ups


    Credit Suisse oder andere Bank ?

  • Nein, ich frage deshalb, weil ich ein Konto bei der Credit Suisse hatte und dann einen Brief bekam, dass Ausländer mit ausländischem Domizil nur noch ein Konto mit mindestens 1.000.000 SFR haben können, und das kostet 40 SFR im Monat.
    Danach wechselte ich zur Valiant Bank und bekam nach 2 Jahren den gleichen Brief, nur mit 100.000 SFR, und auch 40 SFR monatlich.


    Habe dann das Konto aufgelöst.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    3 Mal editiert, zuletzt von hegele ()

  • Ist schon interessant, die SNB hebt die Kopplung zum Euro auf und Gold schießt nach oben.


    Jetzt schwächelt der Franken wieder leicht und der Goldpreis sinkt....


    hmmm....putzig :hae:

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Zumindest die rechtlichen Rahmenbedingungen für währungsbedingte Kurzarbeit wurden diese Woche geschaffen. Statt Geld, das man nicht hat in Devisenkäufe zu stecken, steckt man es lieber in die eigene Wirtschaft...Hopp Schwiiz! sag ich da nur. Naja, die Eurozone wird sie am Ende trotzdem noch aufnehmen...

  • Nein, ich frage deshalb, weil ich ein Konto bei der Credit Suisse hatte und dann einen Brief bekam, dass Ausländer mit ausländischem Domizil nur noch ein Konto mit mindestens 1.000.000 SFR haben können, und das kostet 40 SFR im Monat.
    Danach wechselte ich zur Valiant Bank und bekam nach 2 Jahren den gleichen Brief, nur mit 100.000 SFR, und auch 40 SFR monatlich.


    Habe dann das Konto aufgelöst.



    Ah ok. Nee das Konto kostet keine 10 CHF oder so im Monat. Zahle bei der KSK auch 9 EUR im Monat.
    So what... Man musst aber mehr als 200 CHF drauf haben. Alles ganz easy. Zinsen gibts aber keine.
    Dafür Online-Banking. Mal schauen ob ich das dieses Jahr auflöse. Urlaub in der Schweiz wird unbezahlbar...

    (1) Biggest enemy of freedom is government.
    (2) Letzter Funkspruch der Titanic: "Wir schaffen das!"

  • Es wurde (von allen Mainstream- „Experten“) geunkt, dass ein Eurokurs unter 1.20 Franken für die schweizer Wirtschaft katastrophale Auswirkungen hätte (man erinnert sich: Goldinitiative etc.). Im Januar hat die SNB nun den Mindestkurs aufgegeben, und wurde dafür von „Experten“ wie beispielsweise Daniel Lampart (pikanterweise Mitglied des Bankrats der SNB!) ziemlich unflätig attackiert. Der € steht inzwischen ungefähr bei 1.03Fr. Wo bitteschön ist die angekündigte Katastophe nun?


    Der Mainstream titelte vor einigen Tagen:


    „Nach dem Mindestkurs-Schock: Schweizer Exporte schwächeln“


    Uiiii, ganz schlimm, gell? Einige (selektiv herausgegriffene) Zahlen aus einer Veröffentlichung des Eidgenössischen Finanzdepartements zum ersten Quartal 2015, im Vergleich zur Vorjahresperiode:


    http://www.news.admin.ch/NSBSu…age/attachments/39081.pdf

    - Ausfuhren in die USA: 14. Quartalswachstum in Folge
    - Exporte: Uhrenindustrie plus 3.9%, Präzisionsinstrumente plus 3.5%
    - Bijouterie- und Juwelierwaren: Export-Plus von 22%
    - Exporte gesamt Q1, saisonbereinigt, real minus 0.1%
    - Der Aussenhandelsüberschuss stieg um 17.7%
    - Die Importe stiegen (real und arbeitstagsbereinigt) um 1.7%
    - Exporte nach UK: plus 12 %
    - Exporte nach Asien plus 6 %
    - Exporte in die USA plus 7%
    - Exporte nach N- Amerika plus 6%
    - Exporte nach Russland minus 33%, WARUM WOHL?
    - Importe aus N- Amerika plus 14%
    - Während die Exportgüterpreise um 0,9% zurückgingen, verbilligten sich die Importwaren um hohe 5,7%
    - Monat März 2015: Exporte nominal plus 3.2%, real plus 4.2% (Vorjahresvergleich)
    - Monat März 2015: Importe nominal plus 0,7%, real plus 6,8 % (Vorjahresvergleich)


    Genau wie der Mainstream uns hier in der Schweiz selektiv die schlechten Zahlen um die Ohren gehauen hat, habe ich jetzt selektiv die guten rausgepickt. Sicher, einige Branchen haben gelitten, ohne Frage, ich kann und will ja auch den nominalen Rückgang der Exporte um 1.7% in Q1 nicht wegdiskutieren. Aber das Gesamtbild sieht doch angesichts der weltweiten Wirtschaftslage gar nicht so übel aus, oder? Besonders die Zahlen vom März sind doch tadellos. Der Mainstream muss es aber jetzt mit Gewalt schlechtreden, schliesslich hat man oft genug vor dem wirtschaftlichen Armageddon gewarnt, sollte der € unter 1.20 sinken.



    Und nur zur Klarstellung: Ich will die Katastrophe nicht, sondern zeige lediglich auf, was ich schon letztes Jahr so gesagt habe (u.a. im Goldinitiative- Faden): Die Wirtschaft in der Schweiz braucht die unsägliche Eurostützung nicht. Das Festhalten an der Forderung durch angebliche Experten nach weiteren €- Käufen durch die SNB wird mehr und mehr zur Lachnummer. Seit dem QE von Herrn Draghi sowieso. Lasst den Euro einfach in Ruhe sterben!!


    Gruss
    Ophiuchus

  • KMU-Exportindikator 2. Quartal 2015: Schweizer KMU stellen sich der Frankenstärke
    Zürich, 2015-04-16


    Nach der Aufhebung der EUR/CHF-Wechselkursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank vom 15. Januar ist die Exportstimmung bei den mehr als 200 Schweizer KMU, die von Switzerland Global Enterprise (S-GE) für die Quartalsumfrage berücksichtigt wurden, so schlecht wie noch nie seit der Lancierung der Umfrage im Jahr 2010.
    Doch die Schweizer KMU zeigen sich kämpferisch, exportieren auch weiterhin ins Ausland und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Produktinnovation.
    Das Credit Suisse Exportbarometer, das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, steht zurzeit bei einem Wert von 0.98. Es liegt damit praktisch unverändert beim langjährigen Mittel von 1.00, was ein durchschnittliches Exportwachstum erwarten liesse. Allerdings berücksichtigt das Exportbarometer lediglich die internationale Nachfrage – ungeachtet der Wechselkursentwicklung.


    Lukas Gehrig, Ökonom im Economic Research der Credit Suisse, sagt: «Die US-Wirtschaft gewinnt stärker an Fahrt.
    Die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken macht Schweizer Exportgüter für US-Konsumenten erschwinglicher. Zudem hellen sich die Aussichten in der Eurozone auf.
    Spanien und Deutschland senden positive Signale. Die anziehende Konjunktur in der Eurozone dürfte die negativen Effekte der Frankenstärke etwas mildern.»
    Die Umfrage von S-GE zeigt jedoch, dass die Margen von gut zwei Dritteln (66%) der befragten Schweizer KMU, die vor allem in den Euroraum exportieren, wegen der Frankenstärke bereits heute leiden.
    «Die exportierenden Schweizer KMU stecken den Kopf trotz der schwierigen Wechselkurssituation nicht in den Sand», sagt Alberto Silini, Leiter Beratung bei S-GE. «Obwohl die S-GE-Exportperspektiven mit 46.6 Punkten unter der Wachstumsschwelle von 50 liegen, geben nur 2% der befragten KMU an, sich aus dem Ausland zurückziehen zu wollen.
    20% suchen sogar nach neuen, lukrativeren Absatzmärkten. Diversifikation ist genau der richtige Weg, um Währungsrisiken langfristig auszubalancieren und gleichzeitig Wachstum zu schaffen.»
    Hauptsächlich setzen die Firmen derzeit darauf, ihr Beschaffungswesen zu optimieren (59%).
    Ausserdem versuchen die Befragten ihre Produktionskosten (47%) zu senken,
    und sie arbeiten verstärkt an Produktinnovationen (47%) sowie dem Marketing (39%), um ihre Exporte zu steigern.
    «Wenn Exporteure einen innovativen Mehrwert bieten, sich klar von ihren Mitbewerbern differenzieren und ihre Swissness betonen, lassen sich höhere Preise rechtfertigen», sagt Alberto Silini.
    Die von S-GE befragten Unternehmen geben an, in den kommenden sechs Monaten in ähnliche Länder zu exportieren wie im Vorquartal.
    Europa wird wie im Vorquartal mit 91% am häufigsten genannt.
    Der Raum Asien-Pazifik verliert etwas an Bedeutung (52% gegenüber 57%), genauso wie Nordamerika (44% gegenüber 46%). Der Nahe Osten und Afrika (29%) sowie Südamerika (20%) bleiben unverändert.


    Der KMU-Exportindikator für das 3. Quartal 2015 wird am 9. Juli 2015 publiziert.

  • Tages Anzeiger, 10. April 2015:
    Trotz Frankenstärke: Die Arbeitslosenquote beträgt im März 3,4 Prozent – niedriger als im Februar


    Schweizerische Bundesverwaltung, 20. Mai 2015:
    Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im April leicht gesunken


    NZZ, 9. Juni 2015:
    Arbeitslosenquote im Mai auf 3,2% gesunken


    Weiter oben habe ich geschrieben:

    Monat März 2015: Exporte nominal plus 3.2%, real plus 4.2% (Vorjahresvergleich)


    ..und einige Gründe, warum die Exportwirtschaft der Schweiz zwar keine Freude am "starken" Franken (alles relativ!) hat, aber trotzdem nicht zusammenbricht, habe ich schon anlässlich der Goldinitiative im letzten Jahr dargelegt. [ Edit: Auch die Fremdenverkehrsbranche, die sich schon vor Jahrzehnten weitgehend vom Billigtourismus verabschiedet hat, kann ohne Eurostützung ziemlich gut zurechtkommen.]


    Und dann das:


    Tages Anzeiger, 9. Juni 2015:
    Immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeitsstelle und die Rezession steht vor der Tür
    ...führt kein Weg an einem neuen Währungsziel vorbei.


    Geschrieben von der Co-Präsidentin der Grünen Schweiz. Der Artikel enthält so viele Fehler und Verdrehungen, dass ich gar keine Lust habe, im Detail darauf einzugehen.


    Die SNB hat im Januar ihren schweren Fehler (Mindestkurs, Kauf von Euros) endlich eingesehen, und wir sollten alle froh sein darüber. Dass die "Experten" dies nicht zum Voraus verstanden haben, kann man ja noch irgendwie nachvollziehen, sie haben halt in Wirtschaftsfragen nicht besonders viel Ahnung. Aber warum halten sie an ihrem Lamento so stur fest, nachdem die Realität gezeigt hat, dass sie falsch lagen? Wann werden sie endlich über den Tellerrand hinausschauen und z.B. sehen, was Herr Draghi so treibt? Das darf doch alles nicht wahr sein....


    Gruss
    Ophiuchus

  • Die Schweizerische Nationalbank bilanziert das erste Halbjahr mit einem Verlust von 50,1 Mrd. Fr.


    "Ins Gewicht fällt primär der Verlust auf den Fremdwährungspositionen; er beläuft sich auf 47,2 Mrd."


    Wer geglaubt hat, dass die uferlosen "Eurorettungen" der SNB keine negativen Folgen haben würden, hat falsch geglaubt.


    Und diese 50 Mia sind nur der Anfang. Aber das begreifen wohl nur Laien, die Experten raten zu weiteren Käufen, denn je höher die Müll-Nachfrage, desto höher der Müll-Preis.


    Gruss
    Ophiuchus

  • Schweizer Wirtschaft wächst unerwartet


    "Entgegen den Erwartungen rutscht die Schweizer Wirtschaft doch nicht in die Rezession. Die Exporte sorgen für eine positive Entwicklung des BIP."


    Ja, das kam unerwartet...aber nur für verlogene Unisono- Medien, politisch motivierte Pseudo- Analysten sowie für die Massen, die den Einheitsquark jeweils brav glauben.


    Im Vergleich zur Vorjahresperiode betrug der Zuwachs übrigens 1.2% (was der Artikel lieber verschweigt)


    ...Was zu beweisen war.


    Aber, anstatt sich über die robuste Exportwirtschaft und die solide Währung zu freuen, wird weiterhin wegen der "Frankenstärke" (die genau genommen eine Schwäche der Vergleichswährungen ist) gejammert und geunkt. "Frankenschock" lamentieren sie nach wie vor (damit meinen sie das Ende der manipulativen €-Stützungskäufe durch die SNB im Januar 2015).


    Die Propaganda ist so umfassend, dass ich mich z.B. an Stammtischdiskussionen über das Thema gar nicht beteilige. Sie sind alle gehirngewaschen, durch das gesamte politische Spektrum!


    Gruss
    Ophiuchus

  • Mal ne kurze Frage: sollte man sich ein paar Fränkli für de Notfall hinlegen, eignet sich der Franken also als Notwährungsreserve?

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.
    Anthony Hopkins


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

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