Echtheitsprüfung von Barren und Münzen

  • Hallo liebe Gold- und Silberliebhaber,


    als Neuling im Bereich des Edelmetalls interessiert mich das folgende: wie kann ich eigentlich, wenn ich mir nicht völlig sicher bin, rausfinden, ob meine Barren oder Münzen echt sind?
    In einem Online-Shop war von einem "Prüfstein" die Rede. Kratzt man damit ein paar Krümel ab und schaut sich das unter dem Mikroskop an oder wie kann ich mir das vorstellen?


    Laut einem Münzhändler bei mir um die Ecke könnte der GROBE Fälschungen leicht erkennen, aber Barren meinte er, könne man nur mit einem Spektrometer erkennen.


    Sind das wirklich die einzigen Möglichkeiten?

  • Relativ einfach mit einer Feinwage und einer Schieblehre.
    Da Gold eine einzigartige Dichte besitzt, ist es "fast" nicht möglich eine Münze zu fälschen bei welcher alle 3 Parameter (Durchmesser, Höhe, Gewicht) stimmen.
    Bei einer Fälschung stimmt mindestens ein Parameter nicht.
    Bei Barren ist die Sache komplizierter, weil es die ungenormt in allen Formen und Größen gibt.


    Also lieber auf Münzen wie Krügerrand setzen. Hier noch ein paar empfehlenswerte Threads dazu:


    Krügerrand echt?
    falsche Krügerrand im Umlauf?
    Anfängerlehrgang: Wie prüfe ich einen Krügerrand 1oz auf Echtheit

  • Habe mir die Thread angesehen, okay das mit dem Krügerrand kann ich nachvollziehen.
    Gilt die einmalige Dichte auch für Silber?
    Hab hier grad kein Tafelwerk mit Dichteangaben parat, sonst würde ich direkt nachschauen.


    Was die Barren angeht ... gibt es da also nix zuverlässiges?


    Und iss ein Prüfstein tatsächlich ein Stein zum "abreiben"? Oder wie kann ich mir das vorstellen?

  • Ich muss zugeben, ich hab mich mit dem Thema Echtheitsprüfung auch noch nicht sooo genau auseinander gesetzt.


    Ich hab nur eine billige Waage - ziemlich ungenau und zum genauen Messen von Durchmesser und Dicke brauche ich auch noch was Besseres.
    Am besten was stromloses und rein mechanisches.
    Wer kann da welche Gerätschaften empfehlen?
    Am besten mit Produktlink.


    Was auch noch nützlich wäre: Eine Übersicht, bei welchen Münzen welche Toleranzgrenzen in Bezug auf Gewicht und Abmessungen in Ordnung sind.
    Gibt es dazu irgendwelche Literatur? Am besten Bücher?

  • Einen ersten Eindruck gibt der Klang: Münze auf dem Fingerknöchelchen balancieren und mit einem metallischen Gegenstand leicht anschlagen. Silber und vor allem Gold haben einen charakteristischen, langanhaltenden, hellen Ton.


    Ansonsten: Tauchwägung (googeln oder hier im Forum suchen, da ist die Vorgehensweise beschrieben)


    Wenn dann noch Zweifel bestehen: Prüfsäure. Kann sich nicht jeder einfach kaufen. Selber hab ich damit keine Erfahrung, aber der Juwelier/EM-Händler deines Vertrauens hilft dir da sicher weiter.


    Letzte Instanz wäre Spektroskopie: Röntgenspektralanalyse, EDX, EEL, ...
    Gerät dazu hat nicht jeder, eine Analyse ist aber nicht so teuer. Eine Zeit lang hat einer auf ebay eine EM-Analyse für 10€ angeboten, obs das Angebot noch gibt, weiss ich nicht.

  • Ich sende üblicherweise meine Goldmünzen zur Überprüfung an Stiftung Warentest, Unterabteilung Finanztest. Meine Telefonnummer lege ich bei.


    Und zwar persönlich an :Hermann-Josef Tenhagen.


    Er teilt mir dann umgehend mit, ob er Pickel oder einen Ausschlag bekommen hat. Falls ja: --> Echtgold!


    Risiken der Analysemethode:
    - manchmal scheint er die Münzen voller Wut an die Wand zu werfen...Schrammen und Dellen nach der Retoure.
    - zukünftig könnte im Erfolgsfall eine Weiterleitung an das Finanzministerium anstehen. Aber keine Sorge: Empfangsbestätigung erfolgt sicherlich prompt.


    Bitte nicht nachmachen, ich möchte den Indikator nicht überstrapazieren.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Was mich mal interessieren würde: Silber und Blei haben ja ähnliche Dichte, von daher sollten in der Theorie - von Abmessungen und Masse betrachtet - Fälschungen im Sinne von Silberbarren mit Bleikern möglich sein.
    Bislang hatten mir alle Händler erzählt, das ginge rein technisch gar nicht, weil man den Silberbarren wegen des niedrigen Schmelzpunkts von Blei nicht mehr zulöten könnte. Leuchtet ein.
    Vor kurzen hat mir aber ein professioneller Aufkäufer erzählt, er habe schon mal einen Silberbarren mit Bleifüllung erwischt.
    Ich denke eigentlich, der Aufwand ist viel zu groß ..... Barren aushöhlen, mit Blei ausgießen, beide Hälften mi Zinn wieder zulöten (was eigentlich auch eine blinde Bratwurst sofort erkennen würde).


    Dennoch die Frage an die Runde: hat jemand von Euch mal eine diesbezügliche Fälschung in den Händen gehabt??? Und wenn ja, leicht erkennbar?

  • Ich habe von einem örtlichen Münzhändler gehört, dass er schon chinesische Barren hatte die einen Bleikern besaßen. Hier wurde wohl beim Gießen des Barrens ein Bleikörper eingetaucht. Der ist natürlich nicht geschmolzen und in der Silbermasse erstarrt. :|


    Aufmerksam wurde er von einem Kunden gemacht, der zuerst duch den Klang der Barren mißtrauisch wurde und dann den Kern angebohrt hatte. Wahrscheinlich so ein Misan-Typ ;)


    Na jedenfalls waren wohl alle Barren falsch - sämtliche Kontakte mit dem Zwischenhändler wurden abgebrochen und seitdem verkauft der nur noch Barren europäischer Hersteller.


    Die Geschichte ist aber schon 4 Jahre alt und ob sich das damals wirklich gelohnt hat für die Fälscher wage ich wirklich zu bezweifeln! :evil:

  • Relativ einfach mit einer Feinwage und einer Schieblehre.
    Da Gold eine einzigartige Dichte besitzt, ist es "fast" nicht möglich eine Münze zu fälschen bei welcher alle 3 Parameter (Durchmesser, Höhe, Gewicht) stimmen.
    Bei einer Fälschung stimmt mindestens ein Parameter nicht.
    Bei Barren ist die Sache komplizierter, weil es die ungenormt in allen Formen und Größen gibt.



    Gold besitzt nicht eine einzigartige Dichte. Wolfram hat nahezu das gleiche spezifische Gewicht. (Gold 19,32 g/cm3, Wolfram 19,30 g/cm3). Es sind schon "Goldbarren" mit Wolframkern aufgetaucht. Da hilft keine Schieblehre und keine Tauchmessung.
    Ich denke, einen gewissen Schutz findet man eher bei hochwertig geprägten Münzen als bei Barren, aber es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Lunare professionell gefälscht werden.

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