Achtung! Sie kommt...die Steuererhöhung von 7% -> 19% für Silbermünzen!

  • ...der geneigte Leser möge davon ausgehen, daß die Herren Schieferstein und Schneider sich aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit oder Amtes ein wenig mit der Materie befasst haben und zwar so weitgehend, daß abschliessende Erkenntnisse möglich sind.


    Es steht dem Leser natürlich frei, sich eine eigene Meinung zu bilden, die nicht auf Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium, den Länderfinanzministerien, Verhandlungen, Gesetzestexten, Ausführungsbestimmungen und Verordnungen, sondern auf Vermutungen fußt.


    Natürlich steht es auch jedermann frei, sich eigene Realitäten zu schaffen oder das "Wissen" anderer anzuweifeln.


    Ich wette allerdings ein Sixpack Champagner darauf, daß meine Darstellung richtig ist.


    ---


    Die EU-Angleichungsbemühungen gelten nur für den Mehrwertsteuersatz, der egalisiert werden soll, - eine Angleichung der Einfuhrumsatzsteuersätze ist von der EU nicht (noch nicht) gefordert. Das Belassen des Einfuhrumsatzsteuersatzes auf dem niedrigen Satz ist ein Entgegenkommen des BMFs an die Händlerschaft, um die ansonsten drastischen Einschnitte etwas abzumildern. Ebenso wie das Entgegenkommen mit einer Überführung eines Anteils der Altbstände in die Differenzbesteuerung.



    CARLOZ: Ein Händler, der Wiener Philharmoniker in Silber direkt von der Münze Österreich bezieht, darf diese zukünftig nicht differenzbesteuert verkaufen. Er müsste diese dann von einem Händler kaufen, der im Nicht-EU-Ausland sitzt.

  • bei allem Respekt:
    ich vermute gar nichts, ich habe nur die als Argumentation dienen sollenden verlinkten Gesetzestexte genau gelesen
    und da kann ich eben nichts finden, daß es bei Nicht-EU-Einfuhr bei 7% bleiben soll, was nicht nur steuerrechtlich unlogisch ist/wäre, sondern innereuropäische Ware der außereuropäischen benachteiligen würde


    und frage nach, wo die Ausnahme von der Ausnahme der Ausnahme nachzulesen ist

  • Zitat:
    "Ebenso wie das Entgegenkommen mit einer Überführung eines Anteils der Altbstände in die Differenzbesteuerung"



    Ist es nicht eher so das man das eigentlich erwarten darf?
    Eigentlich müssten alle von Privat angekauften Artikel,auf denen man keinen Vorsteuerabzug geltend machen konnte,in die Differenzbesteuerung übernommen werden.

  • CARLOZ: Ein Händler, der Wiener Philharmoniker in Silber direkt von der Münze Österreich bezieht, darf diese zukünftig nicht differenzbesteuert verkaufen. Er müsste diese dann von einem Händler kaufen, der im Nicht-EU-Ausland sitzt.

    @ GoldBullish: Ein Händler, der gebrauchte Wiener Philharmoniker in Silber von wem auch immer bezieht, darf diese jetzt und in Zukunft differenzbesteuert verkaufen. Sofern er sich an die dafür vorgesehenen Spielregeln hält.
    Mit freundlichem Gruß.
    CARLOZ

  • Kurze Meinungseinholung an die Foristen. Angenommen die MWSt-Erhöhung in Deutschland führt zu einer sinkenden Nachfrage an Silbermünzen, würde das überhaupt eine Auswirkung auf die globale Nachfrage haben?


    Vielleicht kennt ja Jemand Zahlen oder hat ein paar Argumente auf Lager. Ich habe zum Beispiel nie verstanden, warum sich Privatpersonen mit vollbesteuerten Barren eingedeckt haben - Stapelbarkeit kann m.M. nach kein Argument sein, da auch Tubes und Masterboxen relativ platzsparend sind. Dazu sind die meisten gestanzten Barren auch noch wirklich unansehnlich. :)

  • ]

    Kurze Meinungseinholung an die Foristen. Angenommen die MWSt-Erhöhung in Deutschland führt zu einer sinkenden Nachfrage an Silbermünzen, würde das überhaupt eine Auswirkung auf die globale Nachfrage haben?


    Vielleicht kennt ja Jemand Zahlen oder hat ein paar Argumente auf Lager. Ich habe zum Beispiel nie verstanden, warum sich Privatpersonen mit vollbesteuerten Barren eingedeckt haben - Stapelbarkeit kann m.M. nach kein Argument sein, da auch Tubes und Masterboxen relativ platzsparend sind. Dazu sind die meisten gestanzten Barren auch noch wirklich unansehnlich. :)




    Ich bin ganz Deiner Meinung. [smilie_blume]

  • Ich habe zum Beispiel nie verstanden, warum sich Privatpersonen mit vollbesteuerten Barren eingedeckt haben - Stapelbarkeit kann m.M. nach kein Argument sein, da auch Tubes und Masterboxen relativ platzsparend sind. Dazu sind die meisten gestanzten Barren auch noch wirklich unansehnlich.


    Barren gibt und gab es auf dem Sekundärmarkt billiger als jede Kilomünze, sogar preiswerter als die analoge Menge von 1 Unzen Silbermünzen.
    Trödel-und Antikmärkte, klassische Auktionen, Direktkauf bei Erbschaft,....
    Da interessiert die MwSt. nicht.


    Man muss sie nur finden :) .

  • Barren gibt und gab es auf dem Sekundärmarkt billiger als jede Kilomünze, sogar preiswerter als die analoge Menge von 1 Unzen Silbermünzen.


    Wieviel Prozent günstiger? Würde selbst bei 5% Preisdifferenz die Kilomünze (meist sind die sogar gekapselt) oder die gut gestückelten 1 Oz bevorzugen. Wie sieht es auf dem Zweitmarkt mit einer Rechnung aus, die ggf. mal als Nachweis des Kaufzeitpunktes gebraucht wird?

  • Wieviel Prozent günstiger? Würde selbst bei 5% Preisdifferenz die Kilomünze (meist sind die sogar gekapselt) oder die gut gestückelten 1 Oz bevorzugen. Wie sieht es auf dem Zweitmarkt mit einer Rechnung aus, die ggf. mal als Nachweis des Kaufzeitpunktes gebraucht wird?


    Warst du noch nie auf einem Trödelmarkt?
    Wenn du Glück hast verkauft dir jemand einen Barren 50% günstiger oder 200% teurer, letzteres wäre eher Pech bzw. käuferisches Unwissen.
    Rechnungen gibt es weniger, das trifft mich immer hart ;) .


    Bei einer Auktion im Brandenburgischen habe ich mal ein Konvolut Silber ersteigert, da gab es kein Bild zu und schlechte Beschreibung.
    Habe es trotzdem über Lottissimo ersteigert, Risiko, es kam aber ein Paket mit Sterlingsilverketten, gehenkelten Mariatheresiatalern, 12 einzelnen Unzen Barren und einem 500 g Barren. Ist lange her aber war weit unter 50% vom Spot.
    Da gab es sogar eine Rechnung, steht aber nur Silberkonvolut drauf, keine Gewichtsangabe etc.
    Ich habe es überlebt.
    :)

  • Doch war ich natürlich - nur leider auf Solchen wo Silber mind. 30% über POS gehandelt wurde. ..und ja ich war auch gleich zu Beginn da und habe versucht zu handeln. Da ich aber eher regelmäßig mein Erspartes in EM umtausche, ist mir die Bezugsquelle Flohmarkt eher zu unstet.


    Aber nochmal zu meiner Eingangsfrage. Kennt Jemand Zahlen wieviel Anteil der deutsche Silbermarkt am Weltmarkt hat und ob ein Nachfrageeinbruch bei Uns um sagen wir weitere 30% sich signifikant auswirken würde? :|

  • so
    Bembelpetzer hat jetzt tatsächlich hier
    Übersicht Mwst?
    den entscheidenden Schriftsatz hochgeladen, nachdem ich immer wieder gefragt hatte, weil die anderen Links ja doch nur meinen Standpunkt bekräftigten
    http://www.goldseiten-forum.de…6f5fa1ccd6e33b1d2437ad463
    nach dem ist es tatsächlich absurderweise so, daß bei Nicht-EU-Einfuhr weiterhin der geringere Steuersatz fällig ist
    was natürlich völlig absurd ist
    der Intention der von der EU geforderten Regelung entgegensteht
    und zudem den innereuropäischen Münzprägeanstalten einen nennenswerten Standortnachteil verschafft, indem es ihre Produkte teurer macht als Importe
    WIE BLÖD IST DAS DENN?

  • was ich an Stelle der österreichichen Münze auf jeden Fall machen würde
    GoldBullish: Sie haben doch überdurchschnittlich gute Beziehungen zur öst. Münze, was sagen die denn zu dieser Wettbewerbsverzerrung?
    oder gehn die den pragmatischen Weg und lassen die LieferLKW mal eben einen Schlenker über die Schweiz an einer Tochterfirma vorbei fahren, um damit den steuergünstigen NichtEU-Import zu begründen?
    was ja völlig legal wäre

  • Carloz schrieb:

    Zitat

    Ein Händler, der gebrauchte Wiener Philharmoniker in Silber von wem auch immer bezieht, darf diese jetzt und in Zukunft differenzbesteuert verkaufen. Sofern er sich an die dafür vorgesehenen Spielregeln hält.
    Mit freundlichem Gruß.
    CARLOZ


    --> Ja, die Spielregeln sind allerdings entscheidend: Ein Händler, der gebrauchte Philharmoniker in Silber von einem anderen Händler bezieht, der ihm dafür Mehrwertsteuer in Höhe von 7 oder 19% berechnet, darf diese dann NICHT differenzbesteuert weiter verkaufen.
    Das darf er nur dann, wenn er z.B. von privat ohne Vorsteuer gekauft hat, im Nicht-EU-Ausland eingekauft hat oder z.B. von einem Händler eingekauft hat, der es ihm auch differenzbesteuert geliefert hat.
    --> Ist aber in der Praxis fast unerheblich, da auf 100 Käufer oft nur 1 Verkäufer kommt, d.h. Händler sind gezwungen, Neuware einzukaufen, um die Nachfrage decken zu können...


    Tilo schrieb:

    Zitat

    Sie haben doch überdurchschnittlich gute Beziehungen zur öst. Münze, was sagen die denn zu dieser Wettbewerbsverzerrung?
    oder gehn die den pragmatischen Weg und lassen die LieferLKW mal eben einen Schlenker über die Schweiz an einer Tochterfirma vorbei fahren, um damit den steuergünstigen NichtEU-Import zu begründen?
    was ja völlig legal wäre


    ---> Die Münze Österreich AG ist ein Unternehmen, was mehrheitlich der österr. Zentralbank gehört, der Oesterreichichen Nationalbank (OeNB). Daher sollte man nicht damit rechnen, daß eine solche Organisation beim Vertrieb der Produkte halb-legale Methoden wählt, die wegen Gestaltungsmißbrauch auseinander genommen werden könnten.
    --> Sie können jedoch sicher sein, daß Sie auch nach dem 1.1.2014 Wiener Philharmoniker zu konkurrenzfähigen Preisen in Deutschland kaufen können. Lassen Sie es mich so formulieren: Die Münze Österreich wird es ihren im Nicht-EU-Ausland ansässigen Kunden nicht verbieten, Silber-Philharmoniker in 2014 zu kaufen. Auch wird sie es diesen Kunden nicht verbieten, die Münzen dann weiter zu verkaufen.
    Es widerspricht dem freien europäischen Handelsgedanken, es z.b. einem norwegischen, Schweizer oder US-Unternehmen zu verbieten, Silber-Philharmoniker nach Deutschland zu verkaufen.
    Sie können überdies sicher sein, daß sich sowohl die Münze Österreich als auch alle Edelmetallhandelsunternehmen von Bedeutung Gedanken zu dem Thema gemacht haben, - die in Lösungen endeten :)


    Es ist z.B. einem Unternehmen aus der Nicht-EU nicht verboten, Silber-Philharmoniker in Österreich zu kaufen und diese in ein Zollfreilager auf deutschem Gebiet zu verbringen, sodaß man von dort relativ schnell deutsche Händler beliefern kann. Mit 7% Einfuhrumsatzsteuer, was den deutschen Händler in die Lage versetzt, diese Ware dann differenzbesteuert weiter verkaufen zu dürfen.


    Die ersten grösseren, siebenstelligen (stückzahlmässig betrachtet) Orders für Silber-Bullionmünzen liegen bei Nicht-EU-Händlern seitens einzelner deutscher Edelmetallhändler bereits vor. Das werden sicher spannende erste Januarwochen :)

  • Das Leben könnte so einfach sein...


    aber gut, 70% der Menschen Deutschen finden Schäuble ja gut,
    und Europa auch, ach ist das alles schön hier... [smilie_love]


    wo sind meine bunten Pillen ?) :hae:

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Fisiko ()

  • Bisher habe ich mich mit der Thematik der anstehnden Steuererhöhung noch nicht wirklich beschäftigt, heute kam mir aber folgender Gedankengang:
    Die Umstellung auf Differenzbesteuerung sollte doch höhere Händler-Ankaufkurse von Silbermünzen und -Barren beim Ankauf von Privat mit sich bringen, weil ja nur die Differenz zwischen An- und Verkauf mit der MwSt. belegt wird, und nicht der ganze Verkaufsbetrag? (Zumindest theoretisch sollte das stimmen, letztendlich wird mans bald sehen...?)


    Kann dies Art der Besteuerung dann auch beim Ankauf von Schmelzsilber angewendet werden? Wenn ja, sollte da ja dann auch die Händlerankaufspreise deutlich anziehen?

  • Natürlich werden die Händler gezwungen sein Neuware zu kaufen um die Nachfrage zu decken, sie sind aber auch gezwungen gebrauchte Silbermünzen zu kaufen. Wer möchte schon bei einem Händler kaufen der nur verkauft? Auch scheint mir das Verhältnis von 100 zu 1 ein bisschen unwahrscheinlich. Die kleinen Händler, für die sich der organisatorische Aufwand welche die Differenzbesteuerung mit sich bringt nicht rechnet, werden die Gebrauchten meiner Meinung nach mit geringen Aufschlag, en bloc, an größere Händler differenzbesteuert weitergeben. Jedenfalls fällt mir auf, dass zB.: PA in seinem Onlineshop schon alles dafür vorbereitet hat.Zur Zeit gibt es noch keine Ware. In ein paar Tagen wissen wir mehr.
    Mit freundlichem Gruß.
    CARLOZ

  • Das Verhältnis bei den Silber-Anlageunzen ist eher noch von 1:100 nach unten abweichend... es kommt schon zu Ankäufen oder Rückkäufen, aber absolut marginal. Wer sich Silber in Masterboxen leisten kann, behält es in der Regel auch. Silber und Gold vererbt man :)


    Wir haben geschätzt im ganzen abgelaufenen Jahr noch keine 2 Masterboxen Silber zurück gekauft, ... .i.d.R. verfügen unsere Käufer über ausreichend freie Liquidität, um die kaputte Waschmaschine aus anderen Mitteln bezahlen zu müssen. Unsere Käufer machen sich auch nicht in die Hose, wenn Silber mal fällt, sondern nutzen das für Zukäufe.


    Warum sollte man Silber wieder verkaufen ? Leider sind wir daher im Wesentlichen auf den Zukauf von Neuware angewiesen.

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