Verfall des Hegemon USA

ich vermute auch das es eher den niedergang des us-d beschleunigt als china zu bremsen. vor ca einem 3/4 jahr lag der marktanteil der chinesischen öl futures der sge, die NICHT in us-d beglichen werden sondern in yuan, bei bereits ca 15%!

July 2018:

"This gave the contract a market share for July of 14.4 percent, compared with 28.9 percent for Brent and 56.7 percent for WTI crude futures."
https://www.reuters.com/articl…pushes-yuan-idUSKCN1LF2RE

warum sollte sich gerade china weiterhin an us-vorgaben halten sollen? selbst ob das die türkei machen wird halte ich derzeit für fraglich, siehe den zwist um die rüstungsexporte.

wie ebenfalls schon erwähnt, ein "ölpreisschock" erwischt alle, weltwirschaftswachstum endgültig adee... "offizielle" rezession ahoi...

bg bh

Zitat von Edel Man

"America First" schadet am Ende dem Egoisten USA mehr als es ihm nützt.

das ist im prinziep doch eh eine tatsachenverdrehung, denn durch den us-d als weltleidwährung wurden die usa
jahrzentelang subventioniert...

Zitat von Smithm

Weltweit wird man sich immer schneller vom Petrodollar lösen und die USA damit entsprechend zurückwerfen.

&

Zitat von Edel Man

Der Petrodollar ist vom Untergang gezeichnet trotz der Ermordung seiner heftigsten Gegner im Irak und Libyen und den US Verschwörungen gegen Iran und Venzuela.

klar

egal was die USA tun - das DERZEITIGE Petrodollar-Hegemonialmodell ist am Ende seines Lebenszyklus angelangt

die entscheidende Frage ist also:

schaffen die USA es - eventuell aus einer "chaotischen" Übergangszeit/Krise heraus - ein NEUES Hegemonialmodell zu kreieren?

oder schaffen es die Chinesen, das restliche Asien und Afrika und Europe in ihr "Spinnennetz" der neuen Seidenstraße zu bringen und damit sich als neue Hegemonialmacht zu etablieren?
(und schauen die USA hierbei tatenlos zu?
oder welche Knüppel werfen sie den Chinesen zwischen die Beine???)

PS:
und eines der "Mittel", das die Chinesen für dieses gigantische Infrastrukturprojekt verwenden, sind die USD-Milliarden, die sie aus ihren Exportüberschüssen "auf Halde" liegen haben ...
ein "Knüppel" könnte also sein, diese Buchwerte zu entwerten BEVOR die Chinesen sich hiermit reale Werte = eine drei Kontinente überspannende Megainfrastruktur aufgebaut haben

Zitat von Edel Man

ist das Wirtschaftswachstum Chinas immer noch um 6 % hoch

in den offiziellen chinesischen Statistiken?

oder in der realen Welt?

Zitat von Edel Man

"America First" schadet am Ende dem Egoisten USA mehr als es ihm nützt.

Das denke ich nicht!

Donald Trump macht praktisch genau das, wofür er gewählt wurde. (Damit ist er wohl bereits einzigartig, denn welcher Politiker macht das schon?!)

Worauf es aber ankommt: Die "Etablierten" in den USA rauben doch nicht nur das Ausland aus. Auch im Inland kennen sie kein Erbarmen. Und so wurde eben zwecks Gewinnmaximierung und ohne Rücksicht auf die dadurch entstehenden Arbeitsplatzverluste jahrzehntelang die produktive Industrie ins Ausland verlagert.

Und nun stehen die USA vor dem Scherbenhaufen: Es sind nur noch wenige international wettbewerbsfähige produktive Arbeitsplätze vorhanden, der Schuldenberg ist riesig, und man ist auf Importe angewiesen. Längerfristig besteht die einzige Chance darin, Arbeitsplätze zu schaffen und weniger zu importieren. Und genau das dürfte das Ziel der Politik Donald Trumps sein. (Diese Politik macht ihn bei den Etablierten natürlich unbeliebt, denn diese profitieren ja vom derzeitigen Zustand.)

Am Rande bemerkt: GENAU DANN (in dem Fall, daß die USA eines Tages wieder wirtschaftlich autark sind) wird es so richtig spannend in sachen Dollar und Schuldenrückzahlung: Denn falls die USA eines Tages nicht mehr von Importen abhängig sein sollten ===> GENAU DANN stellt sich die Frage nach der Schuldenrückzahlung, vor allem ans Ausland. (Zur Zeit ist es noch so, daß die USA es sich nicht leisten können, ihre Schulden nicht zu bedienen. Daher müssen sie vorerst so weitermachen wie gewohnt. Falls sie es einmal schaffen sollten, wieder wirtschaftlich autark zu sein, wird es daher richtig spannend.)

Zitat von Haneu

Und nun stehen die USA vor dem Scherbenhaufen: ..., der Schuldenberg ist riesig, und man ist auf Importe angewiesen. Längerfristig besteht die einzige Chance darin, Arbeitsplätze zu schaffen und weniger zu importieren.

nein - NOCH steht man nicht vor einem Scherbenhaufen
erst dann, wenn keiner auf der Welt mehr US-Dollar haben will

und NICHT wegen der Arbeitsplätze ...
eher wegen der leeren Wal Mart-Regale - und weil die Wirtschaft zusammenbricht, wenn man keine geschlossenen Wertschöpfungsketten INNERHALB eines nach außen zahlungsunfähigen Währungsraumes hat!

frag mal bei den Argentiniern nach, wie es sich lebt, wenn der Rest der Welt keine Peso mehr will
(und man selber in USD gerade pleite ist und keine Dollar-Druckerpresse im Keller stehen hat )

Zitat von Haneu

(Zur Zeit ist es noch so, daß die USA es sich nicht leisten können, ihre Schulden nicht zu bedienen. ...)

Falsch:
Die USA können es sich leisten = haben genug "Kredit", um die Altschulden einfach aus neuen Schulden zu bedienen!
Oder wann haben die Verpleiteten Staaten zuletzt NETTO was zurückgezahlt???

Zitat von skeptisch4ever

oder schaffen es die Chinesen, das restliche Asien und Afrika und Europe in ihr "Spinnennetz" der neuen Seidenstraße zu bringen und damit sich als neue Hegemonialmacht zu etablieren?
(und schauen die USA hierbei tatenlos zu?
oder welche Knüppel werfen sie den Chinesen zwischen die Beine???)

Ich persönlich halte den Effekt der "Neuen Seidenstraße" für überbewertet, Fracht kostet schon heute kaum etwas und die Geschwindigkeiten des Warenumschlages per Schiff sind problemlos.

Warum sollte entsprechend zusätzliche Frachtmöglichkeit gleich eine neue Hegemonialmacht begünstigen?

Die Ablehnung hört sich für mich eher nach Protektionismus, à la Nord Stream II Panik an.

Dass China seinen geopolitischen Einfluss so oder so ausbauen wird, steht außer Frage. Schließlich baut man deshalb auch fleißig an seiner Flotte. Die Vorbilder sind offensichtlich.

hallo@'Edelmann'

ich zweifle nicht das du darauf bereits hingewiesen hast.

zweiteres seh ich anders. die mittel zb. die zölle mit denen trump unter anderem den slogan "make america great again" umsetzt, werden eingeführt mit der argumentation die usa wären(im handel) benachteiligt(gewesen)... was durch die situation des dollars im welthandel für mich eben eine tatsachenverdrehung darstellt

vllt denken wir auch gleich und reden nur aneinander vorbei.

Zitat von Edel Man

Hier ist gemeint die Zeit mit und nach Trump. Durch den Schlachtruf von diesem Großmaul und rigides Verhalten gegen alle, die nicht kooperieren, bringt die USA die Welt zunehmend gegen sich auf, und am Beispiel China sieht man, daß die Amis am kürzeren Hebelarm sitzen.

das ist nicht erst ein phänomen von trump als us präsident, die symtome eines erschwerten machterhaltes als unipolare weltmacht fingen schon vor längerer zeit richtig an und wurden auch bereits unter früheren präsidenten nach aussen sichtbar.

vg bh

Wie schon so oft beschrieben. Es ist eben bequemer Konsum mit selbst bedrucktem Papier zu bezahlen, als eine eigene Fertigung zu unterhalten, entsprechend hat das Petrodollarsystem die bis in die 60er agile Wirtschaftsmacht USA eher geschwächt und träge gemacht, auch wenn man das erst mit der Zeit wahrnehmen konnte.
Ich denke, Trump hat das erkannt und weiß, dass er den Trend der Welt sich vom Dollar abzuwenden nicht wird aufhalten können. Deshalb versucht er möglichst viel Industrieproduktion in sein Land zurück zu holen, damit der unvermeidliche Anpassungsschock nach Möglichkeit geringer ausfällt. Ein Schock wird es dennoch werden, wenn der komplette Konsum (da zähle ich jetzt mal das Militär zu) von Joe Sixpack selbst bezahlt werden muss. Der Lebensstandard in den USA wird drastisch sinken (und nicht nur dort).
Wahrscheinlich schlägt dann irgendjemand um sich und es gibt Krieg. Irgendeinen Schuldigen muss man ja haben.
Momentan können wir froh sein, dass bei uns aktuell dafür nur das Wetter bzw. der Klimawandel herhalten muss, um die Industrie am Ende eines Verschuldungszyklus‘ am Laufen zu halten.

Mit etwas Glück zerlegen die sich nur im eigenen Land selbst. Laut einem Ex-Kollegen, der dort lebt, fehlt nicht mehr viel und Demokraten vs. Konservative gehen sich gegenseitig an die Gurgel.

Hab auch erst kürzlich irgendwo gelesen (war vielleicht sogar hier verlinkt) das es innerhalb des US Militärs derart brodelt, dass die Strippenzieher keinen größeren Krieg mehr anfangen können, ohne einen Aufstand innerhalb der eigenen Streitkräfte zu riskieren.
Jedenfalls keinen, der ähnlich verlustreich ist wie Irak und Afghanistan.

btw. ist der Lebensstandard der Mittelschicht bei denen jetzt schon abgeschmiert. Die, denen es nach außen hin noch gut geht, arbeiten sich dafür tot.
Und der Rest ist über jeden Tag froh, an dem man nicht vom finanzierten Haus in den SUV umziehen muss.

Zitat von blackpearl

Hab auch erst kürzlich irgendwo gelesen (war vielleicht sogar hier verlinkt) das es innerhalb des US Militärs derart brodelt, dass die Strippenzieher keinen größeren Krieg mehr anfangen können, .

Ja, ähnliche Situationen gab es schon, da müsste jetzt wieder ein 9/11 her, höchstwahrscheinlich würde das auch wieder funktionieren. Die USA spielt aber nun eine andere Rolle, der Pokal der Weltmacht wird nun schleichend an China weitergereicht - vom aktuell in der Isolations-Politik unberechenbaren Tiger zum zahnlosen Tiger in der Zukunft.
Geronimo gab den USA um die 100 Jahre bis sie in ihrer "eigenen Scheiße ersticken".

Spielt ja auch keine Rolle...

"China lobbies ASEAN on yuan use, cracking dollar dominance
Beijing proposes Asian currencies, including yen, be added to emergency pool

SINGAPORE -- ASEAN and its East Asian partners are considering adding the yen and the yuan to their $240 billion currency swap safety net, a move that would reduce the framework's overreliance on the dollar while increasing China's economic clout."

https://asia.nikkei.com/Busine…cracking-dollar-dominance

Zitat von Edel Man

Tja, Lucky, Kinder müssen ihr eigenen Erfahrungen machen....

Grundsätzlich hat jeder das Recht seine eigenen Fehler zu machen, aber kein Recht sich über die Konsequenzen zu beschweren.