Verfall des Hegemon USA

  • Na ja, die USA sind immer noch sehr mächtig, militärisch, wirtschaftlich schon länger ein Desaster, auch die seit langem nicht mehr gewonnenen Kriege verbrauchten Unsummen.
    Insgesamt wird die Führung des Westens abgeben müssen.
    Europa tut sich sehr schwer, Einigkeit zu erreichen, auch die Währung stellt ein Problem da, viel zu früh erschaffen ohne ausreichende gemeinsame Grundlage ( Wirtschaft, Steuern, Renten und vieles mehr), ein zahnloser Tiger, der nur noch als Zuschauer am Tisch sitzt. Jedoch westlich orientiert.....
    Russland mit den Rohstoffen, wird mehr und mehr wieder zur Macht.
    Indien aufstrebend, China sowieso, wirtschaftlich nicht mehr zu bremsen, wird wohl noch weiter aufsteigen, Russland wird sich wohl auch weiter in diese Richtung orientieren.
    Die Moslemischen Länder sind nicht groß von Bedeutung, außer den Ölproduzenten und die passen sich größtenteils den oben erwähnten an, was schon zu einigen Reibungen und militärischen Konflikten führt.
    Leider sehe ich für die Zukunft keine Reduktion der Reibungen, Amerika wird sich diese Kriege aber nicht mehr dauerhaft leisten ( können ). Es wird eine spannende Zeit und wir sind live dabei.
    Hellseher bin ich auch nicht, aber wenn Europa nicht in die Puschen kommt, wird es wohl zerfallen.

  • Zitat von Goldmeister99

    Warum wurden die Amis bei den Militärspielen im Oktober in Wuhan nur 35ste im Medaillienspiegel? Waren da etwa nicht die besten Athleten der Army dabei? Laut Dirk Müller wurden schon im Dezember die in China lebenden (arbeitenden) Amerikaner ausgeflogen.

    Nach meinen kurzen Recherche - haben sich die Amis auch in den vorangegangenen Militärspielen nicht sonderlich hervorgetan. Sie sind scheinbar nicht gut genug - im Vergleich...


    Welchen Medaillienspiegel hast Du zu Rate gezogen??
    Hier sieht das so aus...!???



    glitzererde
    8)

    • Offizieller Beitrag

    Ein toller Artikel mit sehr vielen Grafiken und Charts. Eines herausgepickt, sowie ein kurzer Auszug.


    Jeder Neubüger der USA erhält inzwischen Staatschulden aufgebürdet in Höhe von 6,4 Mio $ -- jährlich!


    Die Schuldenorgie der Amis ist unvorstellbar, der Vergleich mit einem erbärmlich operierenden Drittstaat ist mehr als gerechtfertigt.
    Bereits vor der Coronakrise war dieser Erpresser der Welt bereits wirtschaftlich pleite und konnte seine Schulden nur durch Neuverschuldung ausgleichen. nein, steigern, und steigern, und die Welt seit zig Jahren ausbeuten, übervorteilen..... ;(


    Dazu paßt das lamentierende. lügende und permanent die Gesellschaft und Nationen spaltende Großmaul Trump.


    "Die Federal Reserve schafft also Geld, kauft anschließend Vermögenswerte und nimmt diese Vermögenswerte vom Markt. Diese Vermögenswerte werden in ein schwarzes Loch geworfen, da die Fed sie auf unbestimmte Zeit in ihrer Bilanz belassen wird. Auf der anderen Seite können die neu geschaffenen Dollar entweder als Überschussreserven gehalten werden (für 0,1% Zinsen auf Überschussreserven jährlich) oder liquide werden. Von den fast 7 Billionen Dollar in der Bilanz der Fed werden derzeit 3,2 Billionen Dollar als Überschussreserven gehalten, während 3,8 Billionen Dollar direkt in das Finanzsystem geflossen sind...."


    https://econimica.blogspot.com…hought-us-population.html
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    Grüsse
    Edel

    • Offizieller Beitrag

    "Während gewöhnliche Amerikaner mit Rekordarbeitslosigkeit und Verlusten konfrontiert sind, hat die COVID-19-Rettungsaktion die sehr Reichen gerettet"


    Hier einige Gedanken, die durch den Kopf gehen angesichts des Wahnsinns um die Covid Hysterie, Deutschlands Weg in die Diktatur der Narren und Volksverräter und dann : Wonderland.


    Meine Frau und ich können nicht oft genug wiederholen, daß die gemeinsam getroffene Entscheidung, ein verlockendes Jobangebot von Amis NICHT wahrgenommen haben, mit die beste war.


    Als hoch Leitender wäre ich vermutlich bei passender Gelegenheit gefeuert wie viele zig Amerikaner auch, wähend eine winzige Schickeria im Wohlstand fast erstickt und ersäuft.
    Hier Matt Taibbi:


    "... Geht man jedoch davon aus, dass die Panzerfaust der US-Notenbank weiter feuert, ist ein großer Teil der Investorenklasse bereits auf dem Weg zurück zu Champagner und Konfetti. Und das hat, wie Robert Frost sagen würde, den Unterschied ausgemacht.


    Auf dem weiter zurückgelegten Weg, auf der realen Seite der Coronavirus-Wirtschaft, war der Schmerz historisch. Bis heute haben 30 Millionen Menschen während der COVID-19-Krise arbeitslose Anträge gestellt, und Millionen haben ihre arbeitgeberbasierte Versicherung verloren....


    Mindestens jeder Dritte kann seine Miete nicht bezahlen, weitere Millionen können sich keine Lebensmittel leisten, und die Beschäftigten in Supermärkten, medizinischen Kliniken, Lagerhäusern und anderen Berufen befinden sich jetzt in einem makabren Wettlauf, um zu sehen, ob sie sich blau färben und sterben werden, bevor die Arbeitgeber der Unternehmen beschließen, ihre Gehälter oder Rentenzahlungen zu kürzen - was in einigen Städten an der vordersten Front bereits geschehen ist.


    Das 2,3 Billionen Dollar schwere CARES-Gesetz, das von Donald Trump geführte und am 27. März unterzeichnete Rettungspaket, ist ein radikales Umdenken des amerikanischen Kapitalismus. Es behält alle Grausamkeiten des freien Marktes für diejenigen bei, die in der realen Welt leben und arbeiten, verwandelt aber die Papierwirtschaft in ein staatliches Protektorat, umgeben von einer Art trumpianischer Geldmauer, die die Anlegerklasse vor Verlustangst schützen soll....


    Der fortwährende Glaube an den Trickle-down-Mythos, der dieses Land seit Jahrzehnten zerstört und spaltet, wird uns schneller töten als jede Pandemie. Wenn wir "unbegrenzt" Geld ausgeben wollen, dann lasst es uns ausnahmsweise einmal in der realen Welt und für die Menschen, die es brauchen, tun...."


    https://www.rollingstone.com/p…ilout-wall-street-997342/
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    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Die kritischen Stimmen guter Kolumnisten über die Hybris des kranken Hegemon mehren sich. Wenn doch wenigstens Trumpel Einsicht zeigte, aber ganau das Gegenteil ist der Fall --- vor dem Fall...


    "Unsere Staats- und Regierungschefs waren so sehr damit beschäftigt, die Welt umzugestalten, dass sie nicht sahen, dass unser Land um sie herum zerfiel....


    Das Herzstück des fraglichen amerikanischen Exzeptionalismus ist die amerikanische Hybris. Sie beruht auf der Annahme, dass wir besser sind als der Rest der Welt, und dass diese Überlegenheit uns berechtigt und verpflichtet, eine überdimensionale Rolle in der Welt zu übernehmen.


    In unseren gegenwärtigen außenpolitischen Debatten diente der Ausdruck "amerikanischer Exzeptionalismus" als Kurzformel, um die amerikanische Dominanz zu rechtfertigen und zu feiern, und wenn nötig, diente er als pauschale Entschuldigung für das Fehlverhalten der USA...


    Nach zwei Jahrzehnten katastrophaler Misserfolge, die unsere Schwächen und unsere Dummheit aufgezeigt haben, kann selbst sie nicht mehr den alten Enthusiasmus aufbringen, den sie einst hatte. Niemand könnte auf die letzten 20 Jahre der amerikanischen Außenpolitik zurückblicken und dennoch ehrlich sagen, dass "wir weiter" in die Zukunft sehen als andere....


    Amerikanischer Exzeptionalismus war die Geschichte, die unsere Führer uns erzählten, um ihre Vernachlässigung Amerikas zu entschuldigen. Es ist eine schmeichelhafte Geschichte, aber letztlich ist es eine eitle Geschichte, die uns vom Schutz unseres eigenen Landes und Volkes ablenkt. Wir täten gut daran, wenn wir diese prahlerische Phantasie ablegen und lernen würden, wie eine normale Nation zu leben."


    https://www.theamericanconserv…-american-exceptionalism/
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    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Die Zeit heute ganz US-Wirtschafts-kritisch:
    https://www.zeit.de/2020/21/wi…-gastronomie-oelindustrie


    Hier die Seite 1 von 4:
    _____________________________________________


    Ein Land stürzt ab


    "Unsere USA-Korrespondentin Heike Buchter traf in den vergangenen Jahren Milchbauern, die um ihre Höfe fürchteten, Öl-Fracker, die einen Boom erlebten, Gründer, die auf einen Neustart hofften. Jetzt erzählen sie von der Wucht einer beispiellosen Wirtschaftskrise."


    "Jetzt kennt Breitenmoser Bauern, die ihre Milch in die Güllegrube pumpen, weil der Tanklaster der Molkerei nicht mehr vorbeikommt, um sie abzuholen. 14 Millionen Liter werden täglich im ganzen Land auf diese Weise entsorgt, schätzt Dairy Farmers of America, eine der größten Kooperativen im Land. "Nicht einmal zum Schlachthof können die Farmer ihre Kühe bringen, der ist wegen Corona-Infektionen der Arbeiter geschlossen", sagt Breitenmoser."


    "Restaurants sind dicht, die Schulen geben kein Mittagessen mehr aus, Landwirte bleiben deshalb auf ihrer Ware sitzen. Ein Hühnerzüchter sieht sich gezwungen, 750.000 Eier zu zerschmettern – wöchentlich. Gemüsebauern pflügen ihre Ernte unter, in Idaho vergräbt einer Tausende Kilo Zwiebeln. Das berichteten die Farmer der New York Times."


    "Dabei sind in den Supermärkten Regale leer gekauft, und die Zahl derer, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können, wächst täglich. Manche Farmer spenden Produkte für die Bedürftigen. Doch Verpackung und Transport kosten Geld, zahlende Abnehmer fehlen. Bilder von kilometerlangen Autoschlangen vor wohltätigen Lebensmittelausgaben in Florida, Texas und Los Angeles gingen um die Welt."


    "Die USA erleben einen beispiellosen Absturz. Allein im April verloren 20,5 Millionen Amerikaner ihre Arbeit, die Arbeitslosenquote stieg auf 14,7 Prozent, den höchsten Wert seit der Großen Depression der Dreißigerjahre. Die offizielle Zahl wäre sogar noch höher ausgefallen, wenn nicht viele Antragsteller noch in der Warteschleife bei den überforderten Arbeitsagenturen hingen. In Bundesstaaten wie Nevada, Illinois, Maryland und Pennsylvania brachen die Websites der Behörden unter der Zahl der Zugriffe zusammen, auch telefonisch war kein Durchkommen, wie lokale Medien berichteten."


    "Die Einzelhandelsumsätze im März fielen um neun Prozent, ein weiterer Rekord und ein düsteres Vorzeichen für eine Volkswirtschaft, die zu zwei Dritteln vom privaten Konsum getrieben wird. Nach den jüngsten Prognosen dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um über 30 Prozent einbrechen."


    "Wie schlimm wird es? Millionen von Amerikanern fürchten um ihr Schicksal in einem Land, das kaum ein soziales Netz kennt. Donald Trump will im Herbst wiedergewählt werden, doch noch nie in der jüngeren Geschichte gelang das einem Präsidenten, wenn es wirtschaftlich bergab ging. Und auch der Rest der Welt wird es zu spüren bekommen, falls Amerika abstürzt, nicht zuletzt das exportabhängige Deutschland."


    "Fragt man Breitenmoser, dann hat die Pandemie ein lange bestehendes Risiko potenziert: die Konzentration in der Lebensmittelindustrie. Seit Jahren sinkt die Zahl der unabhängigen Käsereien, Bäckereien, Fleischfabriken zugunsten von wenigen marktbeherrschenden Konzernen. Das hat die Lebensmittelproduktion effizienter und billiger gemacht."

    • Offizieller Beitrag

    Es dämmert ja schon viele Jahre und unzählige Kommentare von unzähligen Kolumnisten lang...Ein geordneter Staatsbankrott wäre notwendig und wahrscheinlich hilfreich, wird jedoch höchst wahrscheinlich nicht durchgeführt werden, von wem auch?
    Wie lange kann man nun den ungeordneten Staatsbankrott wohl noch verschleppen und verzögern? Im Gange ist er m.E.


    LF

  • Nochmals die Zeit. Sie sieht China als Gewinner der ironischerweise von China ausgehenden Krise hervorgehen und die USA als Verlierer.


    https://www.zeit.de/2020/22/us…ronavirus/komplettansicht


    Insgesamt ein sehr lesenswerter Artikel, hier die wichtigsten Auszüge:
    _____________________________________________________


    Rhetorisch hat der Kalte Krieg mit China längst begonnen, sogar für Donald Trumps Verhältnisse ist die Eskalation dramatisch. Die kommenden Monate werden laut und schmutzig, so viel steht schon fest.


    Die Republikaner wollen das China-Bashing sogar ins Zentrum des kommenden US-Präsidentschaftswahlkampfs stellen. "Wer Peking stoppen will, muss Joe Biden stoppen" – mit dieser Parole will Trumps Partei im November die Wiederwahl erringen. Bidens Kampagne hat bereits Videoclips veröffentlicht, die Donald Trumps China-Politik anprangern – als zu soft.


    Der geopolitische Konflikt unserer Tage ist keine Wiederaufnahme eines Stücks aus dem vergangenen Jahrhundert. Dies hier ist kein Kalter Krieg 2.0, auch wenn das Geschrei zwischen Washington und Peking den Anschein erweckt. Heute hingegen droht ein allgemeiner Ordnungsverlust, weil sowohl die absteigende Supermacht USA als auch die aufsteigende Großmacht China zu schwach sind, Regeln zu setzen und Institutionen zu führen. Es drohe ein "langsames, aber stetiges Driften in eine internationale Anarchie", sagt der ehemalige australische Premierminister Kevin Rudd.


    Ein hochrangiger Berliner Diplomat fasst seine Beobachtungen so zusammen: Washington und Peking beharken sich, als könnte eine Seite diesen Konflikt gewinnen. Doch das Virus durchkreuze den Machtkampf der immer noch dominierenden mit der aufsteigenden Großmacht. Beide stünden in seinen Augen schlecht da: Amerika gelähmt durch politisches Missmanagement und gesellschaftliche Spaltung, China abstoßend durch Repression, Desinformation und diplomatische Übergriffigkeit. Keine der beiden Seiten habe ein überzeugendes Modell der Krisenbewältigung.


    Das wird durchaus auch im inneren Machtzirkel in Peking erkannt. Der Nachrichtenagentur Reuters wurde jüngst ein interner Bericht zugespielt, den das Ministerium für Staatssicherheit für Xi Jinping und die Führungsriege angefertigt hat. Weltweite "Anti-China-Gefühle", so legen die Geheimdienstler dar, erreichten derzeit den höchsten Stand seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung vom Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989. Der Umgang mit dem Coronavirus droht in den Augen der Staatssicherheit einen massiven Rückschlag für das chinesische Modell zu provozieren: Es könnte ein feindliches Umfeld für Chinas globale Aktivitäten entstehen.


    Dabei übersehen die Beobachter allerdings etwas Entscheidendes: Wenn die Corona-Krise eine Art Patt zwischen den USA und China heraufbeschwört, ist das in Wahrheit bereits ein Riesenerfolg für Peking. Die dortige Führung will (und kann) schließlich nicht hier und jetzt an die Stelle des bisherigen Hüters der Weltordnung treten. Es reicht, für den Moment als Hort der Stabilität dazustehen, während die eben noch konkurrenzlose Supermacht wankt.


    Die USA können in dieser Lage nicht mit Rezepten aus dem Kalten Krieg gewinnen. Sie sind mit China viel zu eng verzahnt, um die Volksrepublik wie einst die Sowjetunion isolieren und eindämmen zu können. Am Ende des Kalten Kriegs importierten die USA Güter im Wert von etwa 800 Millionen Dollar jährlich aus der Sowjetunion. 2018 betrug der Wert der Einfuhren aus China über 500 Milliarden Dollar. Die Sowjetunion war ein rückständiges Empire, das allein mit Gewalt über seine Völker herrschte. Auch China übt heute brutal seine Macht aus, aber es ist auch eine alte Zivilisation mit starker nationaler Identität, die sich in den Händen einer erstaunlich wendigen Partei zum globalen Technologieführer entwickelt. China hält die größten Dollar-Reserven weltweit. Eine wirtschaftliche "Entkopplung", wie sie der Präsident und amerikanische Hardliner propagieren, könnte sich Amerika jetzt schlicht nicht leisten.


    Heute sind die USA selbst das von der Pandemie am schlimmsten betroffene Land. Und das innenpolitische Versagen hat unausweichlich außenpolitische Folgen: Amerikas Macht in der Nachkriegszeit beruhte nicht nur auf der Überlegenheit der amerikanischen Waffen, sondern auch auf Stärke und Wohlstand durch kompetentes Regieren. Eine Nation, die den eigenen Bürgern keinen Schutz mehr bieten kann, büßt fast notwendig den Nimbus der Weltmacht ein.


    Die Corona-Krise ist der erste große Konflikt der postamerikanischen Welt. Angesichts der Quacksalberei und Inkompetenz des Chefs im Weißen Haus sind Rufe nach amerikanischer Führung selbst unter den transatlantischen Partnern verstummt. Das ist neu: US-Engagement wird von Amerikas Freunden nicht nur nicht mehr erwartet, sondern angesichts dieses Präsidenten klammheimlich gefürchtet.


    China geht gezielt in diese Lücke. Am Montag dieser Woche schaltete sich Xi Jinping persönlich in die Videokonferenz der WHO ein und sagte zusätzlich zwei Milliarden Dollar für die Pandemiebekämpfung zu. Peking liefert öffentlichkeitswirksam Schutzkleidung an bedürftige Nationen und propagiert weltweit die Erzählung von der kompetenten Krisenbewältigung durch die zupackende Partei. Wer unerwünschte Fragen stellt, wie etwa die australische Regierung, die eine internationale Untersuchung der Ursprünge des Virus verlangt, dem wird der Handelskrieg erklärt. Vergangene Woche wurden bereits die Rindfleisch-Importe zurückgefahren.


    Andere auf China ausgerichtete Volkswirtschaften – wie etwa Deutschland – müssen das als Exempel verstehen. "Wir haben dafür unter Fachleuten schon einen Begriff", sagt Mikko Huotari, Chef des Berliner Mercator Institute for China Studies (Merics): "Wir sprechen von weaponization of access, Marktzugang als Waffe." Wer zu chinakritisch agiert, darf keine Geschäfte mehr mit China machen.


    Europäische Einigkeit gegenüber China herzustellen war wegen unterschiedlicher Interessen immer schon schwierig. Durch die Corona-Krise ist es noch komplizierter geworden. China hat neue Möglichkeiten gefunden, die Europäer gegeneinander auszuspielen – mit Hilfslieferungen, oder mit Marktzugang bei Wohlverhalten. So paradox das angesichts der chinesischen Fehler erscheinen mag: China wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.


    Der Berliner China-Fachmann Mikko Huotari erklärt es so: Breche die Konjunktur in Deutschland dieses Jahr wie prognostiziert um sieben Prozent ein, dürften selbst magere ein bis zwei Prozent Wachstum in China gut aussehen. Die KP stelle sich mit dem Verweis aufs Ausland erfolgreich als "Krisenbewältigungspartei" dar.


    Am Montag dieser Woche wurde eine repräsentative Studie der Körber-Stiftung bekannt, die in Peking die Korken knallen lassen dürfte. Die Forscher konstatieren "eine Verschiebung der Wertschätzung der Deutschen zugunsten Pekings: Während noch immer 37 Prozent der Deutschen enge Beziehungen zu den USA vorziehen, sehen 36 Prozent der Befragten enge Beziehungen zu China als wichtiger an."


    Der annähernde Gleichstand zwischen den USA und China in der Gunst der Deutschen ist bereits ein Triumph für Peking. Und für die EU, die nun in eine Welt der Großmachtrivalitäten geworfen wird, ist es eine enorme Herausforderung. Denn dafür ist sie eigentlich nicht geschaffen. Die EU ist auf Ausgleich, Kooperation, Kompromiss gebaut. Nach innen ist das heute wichtiger denn je, in den Außenbeziehungen aber werden gerade ganz andere Fähigkeiten gebraucht: Unabhängigkeit, Mut und Entschlossenheit, sich chinesischen Erpressungsversuchen zu widersetzen.


    Dabei wird die EU beides gleichzeitig verkraften müssen: den Ausfall der USA und den neuen chinesischen Druck. 27 Staaten dafür fit zu machen – diese Aufgabe fällt in sechs Wochen Angela Merkel zu, wenn sie die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Eigentlich nur ein Zufall, der sich aus der Rotation des Ratsvorsitzes ergibt. Weil kein Land so sehr wie Deutschland zugleich von amerikanischer Protektion und vom chinesischen Markt profitiert hat, könnte man es aber auch für einen Moment höherer Gerechtigkeit halten.

  • Gestern gab es eine sehr interessante Tagesdosis von Dirk Pohlmann:


    Auszug:


    Die Situation ist weitaus gefährlicher als ein Streit zwischen großen Industrieunternehmen. Hundert Jahre nach dem 1. Weltkrieg gibt es eine ganze Reihe Historiker und Politologen, denen die Ähnlichkeit zwischen Deutschland damals und China heute auffällt. So zum Beispiel der aus Funk, Fernsehen und Wissenschaft bekannte Historiker Prof. Dr. Herfried Münkler, der durch mein Zitat in einer KenFM-Veröffentlichung per McCarthy-Kontaktschuld hiermit zum Verschwörungsmystiker befördert wird.


    Früher hieß es: „Ein kluger Satz und schon ist man Kommunist.“ Heute kann man Kommunist durch Verschwörungstheoretiker ersetzen. Also, besagter Prof. Dr. Münkler schrieb 2013: „Das «Reich der Mitte» ist durch die Globalisierung der Wirtschaft in eine geostrategisch unkomfortable Lage geraten. Inzwischen arbeitet China am Aufbau einer Kriegsflotte, die einerseits die Versorgungswege durch die indonesische Inselwelt und den Indischen Ozean sichern soll und andererseits einen Risikofaktor für die in diesen Räumen operierenden US-amerikanischen Kriegsschiffe darstellt. Das kann auf längere Sicht zu einer chinesisch-amerikanischen Konfrontation führen, die ähnlichen Mustern folgt wie der deutsch-britische Gegensatz am Anfang des 20. Jahrhunderts. Der deutsch-britische Gegensatz hätte freilich keineswegs in einen Krieg münden müssen. Er ist vielmehr durch einen peripheren Konflikt ‹scharf gemacht› worden, und das könnte auch beim chinesisch-amerikanischen Konflikt eintreten.“


    Das ist sehr nüchtern und sehr zutreffend analysiert. Seit einigen Jahren weisen insbesondere angelsächsische Historiker auf einen Umstand hin, den sie „Thukydides-Falle“ nennen. Thukydides, der geniale erste Historiker, der mit vorbildlicher Nüchternheit seine bis heute exzellente Geschichte des peloponnesischen Krieges schrieb, analysierte gewissermaßen realpolitisch, warum es zwischen Sparta und dem aufstrebenden Athen etwa 400 v. Chr zum Krieg kam: „Der eigentliche Grund, so wenig von ihm die Rede gewesen ist, war nach meiner Überzeugung die Furcht der Lakedämonier vor der wachsenden Macht Athens, die sie zum Kriege trieb.“


    Und genau an diesem Punkt befinden wir uns gerade wieder. Egal ob man China mit dem deutschen Kaiserreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder mit Athen 430 v. Chr gleichsetzt, die USA werden ihrer erzwungenen Abdankung als einzige Supermacht nicht zustimmen. Die Kriegsgefahr wächst, wenn eine Macht eine andere überflügelt. Der Abstieg der USA und der Aufstieg Chinas, das ist die Thukydides-Falle. Es wird brenzlig


    https://kenfm.de/tagesdosis-19…e-ein-neues-pearl-harbor/


    Gruss
    goldlatte

  • Sehr interessante Aussagen. Vor ca. 100 Jahren hat es dann aber keiner von Beiden (GB oder Germany) geschafft. Der Krieg hat beide zu Verlierern gemacht und der lachende Dritte (USA) ging dann als Sieger hervor. Wäre es möglich das es diesmal auch dazu kommt (natürlich nur wenn die USA gewinnen sollte.)? Dazu die These, wenn Deutschland gegen GB als Sieger hervorgegangen wäre, dann hätte es die USA nicht an die Spitze geschafft ?


    Das heißt China müsste soviel Einbußen hinnehmen, dass dann eine andere Nation an ihnen vorbeizieht (Indien, Russland, mir fällt nix mehr ein)?


    Da gerade fast alle Länder Probleme haben, kann man das aber wohl ausschließen.

    • Offizieller Beitrag

    An Kaufkraft gemessen ist China seit Jahren an den US vorbeigezogen. Es gibt darüber Statistiken, eine etwas ältere angehängt.


    Der Mittelstand in China ist wesentlich vermögender als der des sterbenden Schwan. Genau dieser ist durch die Verteilungsproblematik (wenige % der Bevölkerung besitzen 95 % des Vermögens) in den USA besonders betroffen und verarmt exponentiell.


    Grüsse
    Edel

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