Verfall des Hegemon USA

  • freut mich zu hören, dass andere auch "merkwürdige" gefühle bekommen bei einigen aussagen. :-)))


    hier einige beispiele des "zum untergang" verdammten europas.... :-)))


    vortrag in oxford:
    http://www.ted.com/talks/matt_…_when_ideas_have_sex.html


    energieharvesting - mit beispielen aus frankreich, schweden, deutschland usw.


    http://www.3sat.de/mediathek/i…lay=1&mode=play&obj=24672


    der "alte" kontinent hat noch lange nicht abgewirtschaftet - solange kreative menschen voller begeisterung neue ideen umsetzen.

  • Zitat

    quote='Edel Man',
    Da wären wir schon zu zweit, besser gesagt zu dritt. Meine Frau, mit der ich mich gern und oft selbst solche Dinge unterhalte, ist schon lange überzeugt, daß A. sich sehr verändert hat.
    Daß ich das so empfinde, habe ich kürzlich in einer Diskussion mit Auratico im Goldfaden geäussert.


    Frauen haben ja oft ein feineres Gespür für so etwas. Wäre interessant zu erfahren, worauf genau sich Deine Frau hier bezieht.


    Einige verstreute Anmerkungen zu Armstrongs Aussagen:


    Armstrongs währungsbezogene Hauptaussage im Verlauf der gegenwärtigen Dauerkrise ist tatsächlich eine kesse Prognose – und man sollte sie unbedingt zur Kenntnis nehmen und für sich ohne jede Emotion abwägen. Ich selbst kann mit all diesen emotionsgetränkten Blicken auf die ökonomischen Ereignisse schon lange nichts mehr anfangen, weil dadurch sowohl der politische Verstand als auch das eigene Anlageverhalten (Stichwort: Wunsch statt Wirklichkeit) Schaden nehmen kann.


    Man muss ganz klar sehen, dass Armstrong inzwischen von einem Scheitern der Eurozone ausgeht. Das ist sein gutes Recht, und damit steht er nun weißgott nicht allein auf weiter Flur. Dass er das in seiner Zeit im Gefängnis noch nicht so gesehen hat, kann man ihm, so denke ich, auch nicht groß zum Vorwurf machen. Da ist ja nun einiges geschehen in der Zwischenzeit bzw. eben nicht geschehen, was aus seiner Sicht hätte getan werden müssen, um die Fehler in der Konstruktion der europäischen Einheitswährung zu korrigieren.


    Er glaubt z. B., dass eine gemeinschaftliche Währung in Europa ohne einen gemeinsamen Schuldenmarkt auf Dauer grundsätzlich zum Scheitern verurteilt ist. Dies aber hätte VOR der Implementierung des Euro geschehen müssen und nach einer harten Bilanzprüfung eines jeden Landes - und danach dann eine Schuldenpolitik mit Eurobonds nach BIP-Größe und anderen Regeln, wozu auch ein regelmäßiger Saldenausgleich gehören müsste, wie er auch unter den US-Bundesstaaten üblich ist, die bekanntlich nicht füreinander haften.


    Armstrong glaubt, dass das chaotische Weiterwursteln in der Eurozone mit Zypern als paradigmatischem Enteignungsmodell für weitere Aktionen (Spanien zuvörderst) zu einem Abfließen von Anlegergeld aus Europa in großem Stil führen wird, zu Kapitalverkehrskontrollen und anderen Hindernissen für freie Investitionen.
    Ein erheblicher Teil dieser gewaltigen Summen, so seine Überzeugung, wird in den größten und liquidesten Schuldenmarkt der Welt fließen, in die USA, und zwar trotz der dortigen bereits existierenden hohen Schuldenlast. Er glaubt, dass dies dann den USD in für die USA extrem unangenehme Höhen treiben wird, keinesfalls ein glücklicher Umstand. Die USA - Armstrong sieht sie nur als diejenige mit dem kleineren Buckel unter all den Heiratskandidatinnen aus der Leprakolonie an.


    Und wenn all diese Ereignisse ihren Lauf genommen haben werden, dann sieht er einen Goldpreis von $ 4000/Oz für realistisch an in einigen Jahren. Aber wer seine Sachen ein wenig kennt, weiß ja, dass er in einigen sehr großen und etlichen kürzeren Zyklen argumentiert. So glaubt er, dass ein längerer Zyklus begonnen hat, der eine generelle Abwendung von Vertrauen in staatliche (Zahlungs)Versprechen beinhaltet und damit grosso modo eine Hinwendung zu privatwirtschaftlichern Aktivitäten, wie sie an den Aktienbörsen ihren Niederschlag finden – kurzum, die nächsten Jahrzehnte würden demzufolge eher den Aktienmärkten gehören und nicht mehr den Staatschuldenmärkten, die sich als unfinanzierbar erweisen werden.


    Ich denke, man sollte Armstrong weiterhin im Auge behalten, sprich seine Thesen zur Kenntnis nehmen und an der Realität überprüfen. Um ehrlich zu sein, von meiner ökonomie- und goldbezogenen „Leseliste“ musste ich in den vergangenen Monaten etliche streichen, weil sie einfach zu oft falsch lagen, was bedeutet, dass in ihrem Denken und Urteilen zu viele Fehler vorliegen, aus Starrsinn wohl zumeist, aus einem Unvermögen, angesichts veränderter Umstände die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Vor allem, was die zeitliche Dimension der Abläufe angeht.


    Grüße
    auratico

    • Offizieller Beitrag


    Frauen haben ja oft ein feineres Gespür für so etwas. Wäre interessant zu erfahren, worauf genau sich Deine Frau hier bezieht.(....)


    Zum ersteren: Unbedingt. [smilie_blume] Danach hätte ich z.B. viel früher aus den PM Aktien herausgehen sollen, habe diese aber immerhin stark zurückgefahren vs. Physischem. Wir haben einen großen Familienverband und da haben sich über vielfache Geschehnisse unsere Einschätzungen bewährt, was dort etwas einfacher ist. Btw. waren wir beide in früheren Aufgaben mit weitreichenden Perspektiven und Entscheidungen vertraut... (Weswegen ich seit langen Jahren so bombenfest zu Edelmetallen vzw. Gold stehe, Überschrift & Anhang :] )
    Zu Armstrong: Sie hat bei weitem nicht so viel Details von ihm gelesen und ist wohl auch etwas von meinem Stimmungsbild beeinflußt. Kurzer Kommentar soeben : „Es ist reiner Instinkt, er hat sich um 180 ° gedreht.“


    A. halte auch ich nach wie vor für einen der Männer, die eine sehr eigenständige Meinung und beachtenswerte Einschätzung vertreten, und unbestreitbar haben sich in den 2 Jahren seiner Freiheit Dinge gewandelt, aber er sieht Europa m.E. weitaus zu skeptisch. Die Probleme der PIIGS sind nicht so neu und hätten ihm längst bekannt sein dürfen. Ständige Polemik gegen Europa und stete Überhöhung der in Wahrheit bankrotten USA stört halt schon.


    Wir alle sind sowieso überzeugt, daß alle Fiatsintfluten, hüben und drüben zu weiterer Abwertung vs. Gold und Silber führen; Der eher akademische Streit, wer wann und wie kollabiert, ist für längerfristig denkende Anleger eher zweitrangig. Insoweit ist beruhigend, daß auch er in absehbarer Zeit Gold bei 4 000 $ sieht (Wert des US offen...) ähnlich dem legendären Elliotter Alf Field mit 4 500 $.


    Grüsse
    Edel

  • A. halte auch ich nach wie vor für einen der Männer, die eine sehr eigenständige Meinung und beachtenswerte Einschätzung vertreten, und unbestreitbar haben sich in den 2 Jahren seiner Freiheit Dinge gewandelt, aber er sieht Europa m.E. weitaus zu skeptisch. Die Probleme der PIIGS sind nicht so neu und hätten ihm längst bekannt sein dürfen. Ständige Polemik gegen Europa und stete Überhöhung der in Wahrheit bankrotten USA stört halt schon.


    Mhm, da ich ja hier in der EU Insasse und wohl sowas wie ein reiner "Geber-User" bin, jo, es fällt mir schwer das zu ignorieren, einerlei dessen jetzt wie krank dieses Gebilde USA nun mal insich ist. Wer jetzt kranker aufgrund der Verschuldungssituation der hintenrum stattfindenden Gelddruckerei ist fällt mir auch schwer es zu beurteilen, andererseits seh ich allerdings auch, so richtig rosig sieht das hier auch nicht aus, wenn ich hier alle Außenstände einzelner Staatsverschuldungen im EU-Gebilde zusammenrechne kommen da fast genauso solche Horrozahlen raus, das nimmt sich nicht mal so viel. Einen ganz entscheidenen Unterschied gibt es allerdings schon, dieses Gebilde USA kann mit einer Stimme reden... der EU Haufen hier gleicht mehr einem Hühnerstall wo nen Fuchs reingerannt ist mit genau eben diesem Ergebnis... es gackert alles wild durcheinander, ne wirklich klare Strategie gibt es hier nicht, statt dessen gibt es ne Anzahl x-Hühner die sagen, wir bekämpfen den Fuchs, eine andere Fraktion Hühner sagt wir ergeben uns, einzelne Hüher wie z.B. englisch sprechende denken gar an Flucht, wiederum andere ängstliche Hühner außerhalb des Stalls wollen da warum auch immer nun unbedingt rein... usw. Wenn ich mir nur diesen Zustand bei wirklich währungstechnisch wichtigen Dingen vorstelle... dann fährt die USA mit ihrer schwarzen Leit- bzw. Sprachhenne, auch wenn diese mitunter verkündet:" Rennt alle da an die Wand und erschreckt damit den Fuchs" vermutlich sogar besser als hiesiger Hühnerstall wo nur alles kreuz und querr aufgeregt durcheinanderrennt und eigentlich überhaupt keiner einer Plan hat was man eigentlich machen soll.
    Das mal ganz unabhängig von der Seite aus eingeworfen.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut
    Ahso, ja denke der Dollar und auch der Euro tun sich nix groß...und welche Währung nun nen Tag länger besteht hat demnach sogar gewonnen. Ansonsten haben sie beide wohl bereits den Point of no return (zumindest den einer stabilen Währung) überschritten.

    • Offizieller Beitrag

    Wie gerufen soeben Sinclair. Dabei kann ich als Uraltgoldbug wie er nicht verhehlen und dito „USDollarnichtverehrer“, daß ich seine Einschätzung teile oder zumindest ihr nahe stehe. Ob nun der gewandelte Armstrong recht behält oder Sinclair, ist die eine Seite, aber im Zweifelsfalle halte ich JS für wesentlich näher informiert über die durch und durch manipulierten und korrupten US Finanz Systeme.


    „....For those who love to condemn the euro, please be rationale for a moment. In Euroland there has been much government inflicted economic suffering. In the Union of the Dollar, the USA, there has been nothing but stimulation and banksters getting free passes. As horrible as it is, Euroland has kicked off the confiscation of depositors funds called bail-ins...


    The USA is a monetary union of individual states that are in as much financial difficulty, some more, as any member of the European Union. Mainstream media’s greatest success is to condemn Euroland while applauding the dollar and hiding the financial condition of the majority of states. That is total nonsense...


    This is, in the final analysis, more evidence that the Euro in whatever form it ends up, two or one, will take ascendancy over the dollar, :huh: certainly if these proposal become solid action.
    The new currency arrangements will not be made by Washington but rather by Euroland and the BRICS....“


    http://www.jsmineset.com/


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • This is, in the final analysis, more evidence that the Euro in whatever form it ends up, two or one, will take ascendancy over the dollar, :huh: certainly if these proposal become solid action.
    The new currency arrangements will not be made by Washington but rather by Euroland and the BRICS....“


    Ja, das ist durchaus möglich. Aber: Allein die hier von JS gemachte Einschränkung ist von kardinaler Bedeutung: "in whatever form it ends up, two or one".


    Das klingt so wie nebenbei eingeworfen, als wäre das eine Petitesse, dabei könnte genau dieser dafür notwendige Prozess in Euroland zuerst einmal zu Volksaufständen oder ähnlichem führen.
    In der jetzigen Form wird der Euro nicht überleben, außer die Deutschen akzeptieren eine dauerhafte Transfer- (und nicht nur Haftungs-)union von zuvor noch nie gesehenem Ausmaß. Dagegen war die Abwicklung der DDR mit den bis auf den heutigen Tag jährlichen Kosten von gut 100 Milliarden Euro ein Kindergeburtstag.


    So, und nun endlich Abgang in die lokale Mikrobrauerei, wo sie sich seit letzter Woche an einem Ale versuchen. Give it a try.


    Grüße


    auratico

  • bin ja mal zufrieden, dass js als EINZIGER die situation der unterschiedlichen staaten in den usa thematisiert. so "vereint" sind die nämlich auch nicht mehr. und das thema der "eigenen währung" steht bei denen auch auf der agenda. sie haben es leichter, denn sie können einfach gold und silber als gesetzliches zahlungsmittel einsetzen. ist ihnen in der verfassung garantiert. aber eine parallelwährung haben sie damit..... und selbstverständlich haben sie ECHTE pleitestaaten und pleitestädte und was es sonst noch braucht. pleite infrastruktur per se.... die brücke, die vor zwei tagen samt "benutzern" in sich zusammenstürzte ging ja durch alle medien. sie haben sich ebenso wie d ein riesiges soziales problem eingehandelt..... massen von menschen, die von sozialhilfe und deren derivaten leben. und soweit ich las, leben bereits 30 ++ % der einwohner von food-stamps.... mit steigender tendenz. das stört nun aber sicherlich keine investoren aus totalitären staaten oder entwicklungsländern, denn ARMUT gehört bei ihnen ja zur REGEL und nicht zur ausnahme. kein wunder, dass sich die "welt" voller begeisterung auf die sogenannten "armutsproteste" der "reichen" europäer stürzt. ein gutes maß an schadenfreude und hoffnung, es "denen" mal gezeigt zu haben, dürfte sich auch unter die diversehen "gefühle" der akteure mischen.


    der knas in europa ist ja nun wirklich nicht neu. die überschuldigung und die parties der piggies sind seit 10 jahren bekannt. und jedem, der halbwegs denken kann, ist auch bekannt, dass die irgendwann mal pleite sein werden...... ist ja klar, dass man umstellungsschwierigkeiten hat, wenn bisher alles so leicht und locker gelaufen ist und plötzlich das geld ausbleibt...... da sind die pigis nicht die einzigen, die solche gefühle haben. geht jedem so..... der "umstrukturieren" muß. ;-))))) - ansonsten denke ich, dass wir noch unsere überraschungen erleben können darüber, wie kreativ man mit zahlen und bilanzen umgehen kann....... das spiel kann noch etliche zeit weiter gehen und ich warte immer darauf, mit welcher art von bilanzkosmetik die "schulden" dann "ausgebucht" werden. die anpassung der sozialgesetze in europa wäre im endeffekt für DEUTSCHLAND ein GEWINN, denn mit diesen sozialgesetzen, die HIER angewandt werden, ist das land auf dauer nicht überlebensfähig..... bei der alters- und bevölkerungsstruktur allemal. in spätestens 10 jahren wird das sichtbar, wenn die ganzen grau- oder weißhaarigen leistungsträge in rente gehen wollen und sich wundern, wie wenige.... da nachkommen....... DAS vergessen nämlich viele......


    im übrigen geht es wohl auch um diese dinge....... auch wenn scholl latour inzwischen sehr alt ist und man sich mühen muß, zuzuhören.


    http://www.youtube.com/watch?v=V3acRIpqp-w

  • [deutsche Übersetzung und deutsche Untertitel unter "CC" einstellbar!]


    "Alle Banken sind pleite!"


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  • Der eine sagt so, der andere so. Jede Seite hat ihre Argumente. Für gewöhnlich bleibt ein Währungstrend aber für etliche Zeit intakt. Über 60% der internationalen Währungsreserven bestehen immer noch aus Dollares.
    Comeback des Greenback – Der Dollar ist wieder wer


    Viereinhalb Jahre nach dem Lehman-Debakel ist vom Niedergang der US-Währung keine Rede mehr. Experten rechnen mit dem Wiederaufstieg des Dollar. Sogar eine Parität zum Euro scheint möglich. Von Daniel Eckert


    Die Bedeutung des Dollars als Reserve-Währung ist zuletzt zwar etwas zurückgegangen. Dennoch bleibt die US-Devise das dominierende Wertaufbewahrungsmittel. Die letzte Erhebung des Internationalen Währungsfonds (IWF), die sich auf das vierte Quartal 2012 bezieht, gibt den Dollar-Anteil mit 61,8 Prozent an. Zum Vergleich: Der Euro brachte es nur auf 23,9 Prozent aller bekannten Bestände. Die noch 2008 weit verbreitete Erwartung, der Greenback könne seinen Status als Leitwährung verlieren, hat sich damit als verfehlt erwiesen. Verloren hat eher der Euro, der es vor fünf Jahren auf 25,5 Prozent der Devisenreserven brachte. Die Schuldenkrise hat ihn einiges an Ansehen gekostet.


    "Der Dollar ist nicht ohne Fehl und Tadel, die Frage ist nur: Was ist die Alternative?" fragt Raiffeisen-Experte Mayr.


    Es gibt noch einen anderen Grund, weshalb der Dollar auch gegenüber dem asiatischen Rivalen wieder Zähne zeigt. Während die Konjunkturzahlen aus China zuletzt enttäuschten, findet in den USA eine Reindustrialisierung statt. "Anders als wir in Europa haben die Amerikaner weitgehend darauf verzichtet, Strukturreformen durchzuführen. Dafür setzen sie jetzt mit Nachdruck auf die Karte billige Energie, zum Beispiel indem sie im großen Stil Fracking erlauben", sagt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank.
    http://www.welt.de/finanzen/ge…ollar-ist-wieder-wer.html

    • Offizieller Beitrag

    Der eine sagt so, der andere so. Jede Seite hat ihre Argumente. Für gewöhnlich bleibt ein Währungstrend aber für etliche Zeit intakt. Über 60% der internationalen Währungsreserven bestehen immer noch aus Dollares.
    Comeback des Greenback – Der Dollar ist wieder wer(.....)
    Viereinhalb Jahre nach dem Lehman-Debakel ist vom Niedergang der US-Währung keine Rede mehr. Experten rechnen mit dem Wiederaufstieg des Dollar. Sogar eine Parität zum Euro scheint möglich. Von Daniel Eckert (...)


    . "Anders als wir in Europa haben die Amerikaner weitgehend darauf verzichtet, Strukturreformen durchzuführen. Dafür setzen sie jetzt mit Nachdruck auf die Karte billige Energie, zum Beispiel indem sie im großen Stil Fracking erlauben", sagt Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank.
    http://www.welt.de/finanzen/ge…ollar-ist-wieder-wer.html


    "...Einen starken Greenback erwartet auch Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Geschäftskunden. Mittelfristig hält Stephan den Gleichstand von Euro und Dollar zum Kurs von eins zu eins, die sogenannte Parität, für realistisch....“


    Gottlob die DB..... Reines Wunschdenken, durch nichts und aber nichts zu begründen. Selbst der wirklich für sein Land positiv eingestellte Martin Armstrong lehnt sich nicht so weit aus dem Fenster.


    Wie x fach dargelegt, profitiert der Dollar von der Schwäche insbes des Yen und temporär €. Wenn man diese Faktoren herausrechnet, sieht der grüne Fiat $ schon anders aus
    Diese groteske Parität schwirrt auch im Forum immer wieder herum; seit vielen Jahren habe ich, genau so wenig begründet, dagegen gehalten (und recht behalten), und denke, daß wir die Parität niemals sehen werden.
    Es sei denn, der € bricht plötzlich auseinander, auch oft gemutmaßt, auch das wird kaum eintreten.


    Was das Fracking und billige Energie anbetrifft, das nächste Märchen, daß die USA der Welt auftischt, haben wir lange im Ölthread erörtert und widerlegt.
    --- Nach meiner Einschätzung ist das Effektivste, was die USA derzeit besitzt, eine nahezu perfekt für ihre Nation positiv eingestellte (zudem weitgehend gesteuerte) und propagierende Medienwelt. ---


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • klar...... wem gehören denn die ganzen zeitungen......



    aber hier ein highlight, gleichgültig, ob es passiert oder nicht..... (hoffentlich passiert es mal)..... die DB-Aktionäre wollen die Boni zurück, wenn diese aufgrund von geschäften ausgezahlt wurden, die zu gravierenden verlusten geführt haben......


    http://www.welt.de/wirtschaft/…n-Boni-zurueckzahlen.html


    irgendwie muß doch wieder mal eine art kaufmannsehre in das geschäftsgebahren einziehen. diese rundumbetrügerei und zockerei ist ja wirklich kaum mehr zu ertragen. ich habe noch gelernt, dass WIRTSCHAFT auf VERTRAUEN beruht ....... in den letzten jahren scheint sich alles umgekehrt zu haben.... niemand war mehr daran interessiert, vertrauen zu rechtfertigen, sondern nur noch daran, die eigenen profite zu erhöhen, koste es was es wolle..... und betrug an anderen wurde tür und tor geöffnet.

  • Hallo Edel Man,


    was spricht denn gegen die Parität? M.E. steht die USA in fast jedem Punkt besser da:
    - bessere Demographie
    - weniger Staatsverschuldung (netto-Quote wohl 20% vom BIP geringer als im Euro Durchschnitt)
    - Strukturreformen gar nicht notwendig, da kein ausuferndes Sozialsystem wie bei uns


    Ich persönlich denke, daß wir noch deutlich unter Parität gehen könnten.


    Schwierig ist die Einschätzung schon, denn langfristig spielen die Dinge eine Rolle, die in keiner Statistik erfasst werden.
    - Beamtenpsensionen / öffentlicher Dienst
    - Carry trades (über 1 Billion der QE Gelder sind an non-US Banken geflossen und damit wohl längst in Euro konvertiert)
    - Hang der USA zu moderaten Abwertungen im Gegensatz zu Europa wo immer heile Welt gespielt wird bis die nächste 1:10 Abwertung kommt, daher war der US$ langfristig stärker als italienische Lire die stärker als die deutsche Mark waren (1870-1999)
    - Defizite der US-Haushalte sind höher
    - Euro-Banken sind 3 mal so stark gehebelt wie US Banken


    Für die nächsten Jahre spielt m.E. Frankreich die wichtigste Rolle, die französischen Banken sind im Verhältnis zur Landesgröße gigantisch und spielen fleißig im Carry Trade Markt mit. Da könnte ein überraschender Knall herkommen.


    Der Euro kann ohnehin so nicht gerettet werden, er wird zerbrechen oder durch das Einführen von Eurobonds stabilisiert. Ohne Eurobonds haben wir die perverse Situation, daß man ohne Währungsrisiko in Bonds anderer Länder mit anderem Inflationsprofil und anderer Bonität investieren kann.


    Also was sind denn nun die Argumente für einen Dollar Verfall? Kaufkraftparität Euro/$ liegt immer noch bei knapp über Parität.


    Die Schweinerei beim Euro ist ja, daß wir deutsche Arbeitnehmer die Nachteile von Europa (zurecht) tragen sollen, aber für die gleiche Arbeit nur 1/3 des Lohns z.B. aus Dänemark erhalten, weltweit die höchsten Einkommensteuern bezahlt (inkl. Sozialabgaben, nur Belgien liegt noch höher), die niedrigsten Renbten haben woanders geht man statt mit geplanten 43% bei uns mit tw. über 100% in Rente). Pausen werden in Deutschland auch nicht als Arbeitszeit gerechnet wie z.B. vielfach in Frankreich üblich. Etc. etc. Oder die Italiener, die einmal ihre Agrarerzeugnisse gegen EU-Subventionen angeblich vernichten und dann die gleichen Erzeugnisse doch noch im Markt verkaufen.


    Die USA sind ein Schatten ihrer selbst aber verglichen mit Europa ist es wirtschaftlich das Paradies. Nur Deutschland und teilweise Österreich und Finnland ziehen Europa derzeit aus dem Dreck. Über kurz oder lang werden auch die Blasen in den Niederlanden und Dänemark platzen und dann bin ich mal gespannt wie man das ganze noch retten will, zumindest ohne daß der Euro deutlich unter Parität fällt.


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Saccard, ...


    Ganz vorweg: Im Prinzip könnte mir es egal sein, wie weit der Dollar steigt oder der Euro fällt, weil ich meinen Anlegen gegen das Desaster, das so oder so in der Fiatlandschaft generell noch ansteht, glaube gut gerüstet zu sein, und das sind Edelmetalle + Minen. Habe also kein persönliches Motiv zum Niedergang des $.


    Europa hat mE. nur einen einzigen Nachteil: Die Vielstimmigkeit und Rechthabereien der Nationen untereinander.
    Die USA ist viel heterogener als Europa, was immer wieder verschwiegen oder schlichtweg unbekannt ist, 40 Staaten sind seit Jahren definiv bankrott und werden mit durchgezogen, aber insbes.mit Fiat$ durchgepäppelt.
    Daß in Europa nur einige Zugloks existieren, ist richtig und bekannt: Ohne sie zerbräche der Euro, und das ist die Kernfrage, wie lange und überhaupt diese Konstellation gehalten wird,.richtig


    Das Wirtschaftswachstum der USA ist wie nahezu alle Zahlen gefaket, effektiv ist jedoch eine lang währende gigantische Neuverschuldung, die beispiellos ist. Das spricht nicht für echte, aber vorgespielte, Stärke der US Wirtschaft, die vzw. mit fresh printed money aktiviert wird, und bei der jeder 3.Steuer$ für Schuldendienst bestritten wird bei fast 0% Zins !!


    Und da komme ich zum einzigen Punkt, der mich wirklich beeindruckt: Ganz Europa hat in den letzten Jahren für die Eurorettung rundherum insgesamt 1 Bio € hinterlegt, nicht verbraten im Gegensatz zu US Wonderland, die dies seit Jahren lässig in 3/4 Jahren schafft, bei nur einigen zig % größerem BSP.
    Die bessere Bevölkerungsstruktur der USA ist zum einen der mW. hohen Geburtenrate der geringer qualifizierten Bevölkerung zu verdanken, und hat bei stagnierender bis leicht wachsender Wirtschaft eher nachteilige Folgen. Bereits jetzt hat die USA eine Arbeitslosigkeit um 25 % in der Größe der Depressions / Rezessionzeiten.


    Wenn Euroland so klug wäre, sich vom USD mehr abzukoppeln, brauchte es sich um seine Währung keine Sorgen machen, immer noch die alte unsinnige Servilität gegen die alte Militärgroßmacht.


    Kurzum: Unverändert sehe ich weit und breit keine Parität oder gar geringer. Schlußbemerkung: Trotz massivster Medientrommelei ("haltet den Dieb") seitens der USA und den Problemen der Eurozone hat sich der seit Jahren tot gesagte € "nur" in einem Band zwischen 1,2 und 1,4 bewegt.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Für die nächsten Jahre spielt m.E. Frankreich die wichtigste Rolle, die französischen Banken sind im Verhältnis zur Landesgröße gigantisch und spielen fleißig im Carry Trade Markt mit. Da könnte ein überraschender Knall herkommen.


    Dieser Umstand ist in der Finanzberichterstattung hierzulande ein Tabuthema. Anstatt sich ständig psychologisierend mit den Launen des M. Hollande zu beschäftigen, sollten die Berichterstatter einmal einen beherzten Blick auf das Innenleben der völlig überdimensionierten französischen Zombie-Banken und ihr von Carry Trades und Derivatenswaps völlig abhängiges Geschäftsmodell werfen. Diese refinanzieren sich seit Jahren nun schon vornehmlich im unregulierten außerbörslichen Schattenbankbereich über die sog. STEP-Kredite, die sie in Europa quasi als Monopolist in Anspruch nehmen und über den Umweg der französischen Zentralbank bei der EZB abladen.


    Da sind gut und gerne ständig 450 Milliarden Euro im Feuer. Dass die Deutsche Bank auf ihre Art ebenfall ein riesiges Derivate-Exposure hat, ist hinlänglich bekannt und wird zurecht als Gefahr angesehen. Die Franzosen haben so etwas aber gleich in mehrfacher Ausführung, bei einer wesentlich schwächeren Wirtschaft im eigenen Land. Deshalb auch der Wunsch nach einer Bankenunion lieber heute als morgen.


    http://www.dangerous-finance.e…pean-papers-step/?lang=de


    http://de.wikipedia.org/wiki/Short_Term_European_Paper


    Deswegen darf man skeptisch bleiben, ob es in Euroland wirklich zu einer drastischen Einschränkung bzw. Regulierung des in Euroland 30 Billionen (amerik. Trillions) USD (ja, die meisten Derivate haben den USD als Verrechnungseinheit) schweren Schattenbankenwesens kommt – wie gestern einige US-Finanzblogs (u.a. Zerohedge und Jim Sinclair) gemeldet hatten. Da wird es – so kennt man Euroland – dann natürlich unzählige Ausnahmen geben, gerade für die Franzosen, sodass sich in der Sache und an dem enormen Risiko für den Fortbestand der Eurozone nichts entscheidend ändern wird. Wenn es denn anders käme, umso besser, aber das wird abzuwarten sein.


    Ein Grundlagenpapier der Europäischen Kommission dazu gibt es zwar, aber das kann und wird natürlich in jede gewünschte Richtung bis zur Beschlussfassung abgeändert werden:


    http://www.openeurope.org.uk/C…s/Pdfs/2013shadowbank.pdf


    Grüße


    auratico

  • Ganz vorweg: Im Prinzip könnte mir es egal sein, wie weit der Dollar steigt oder der Euro fällt, weil ich meinen Anlegen gegen das Desaster, das so oder so in der Fiatlandschaft generell noch ansteht, glaube gut gerüstet zu sein, und das sind Edelmetalle + Minen. Habe also kein persönliches Motiv zum Niedergang des $.

    Genauso sehe ich es auch, wir können uns ein Urteil aus neutralem Blickwinkel erlauben.

    Das Wirtschaftswachstum der USA ist wie nahezu alle Zahlen gefaket, effektiv ist jedoch eine lang währende gigantische Neuverschuldung, die beispiellos ist. Das spricht nicht für echte, aber vorgespielte, Stärke der US Wirtschaft, die vzw. mit fresh printed money aktiviert wird, und bei der jeder 3.Steuer$ für Schuldendienst bestritten wird bei fast 0% Zins !!

    Eben nicht, es ist genau das richtige. Der Staat macht Schulden, 1 Billion sind gerade mal 6-7% vom BIP, der Privatsektor entschuldet sich. Der Privatsektor hat seine Schulden seit 2008 stetig abgebaut. Richtig natürlich nur, wenn man vom gleichen Szenario ausgeht wie Japan ab 1990.

    Und da komme ich zum einzigen Punkt, der mich wirklich beeindruckt: Ganz Europa hat in den letzten Jahren für die Eurorettung rundherum insgesamt 1 Bio ? hinterlegt, nicht verbraten im Gegensatz zu US Wonderland, die dies seit Jahren lässig in 3/4 Jahren schafft, bei nur einigen zig % größerem BSP.

    Ja, 1 Billion ZUSÄTZLICH zu den Haushaltsdefiziten. Spanien z.B. im Bereich 10% und mehr, ebenso viele weitere Länder. Man darf auch nicht vergessen, daß die USA bei gleich hohen Steuersätzen wie in Europa gewaltige Haushaltsüberschüsse hätten. Ebenso ist eine QE Billion aus den USA nach Europa geflossen, ebenso die Carry Trades aus Japan. Unter dem Strich hat Europa damit ähnlich hohe Defizite wie die USA, dafür aber insgesamt 2.5-3 Billionen QE und Hilfsgelder mitverwendet.

    hat sich der seit Jahren tot gesagte ? "nur" in einem Band zwischen 1,2 und 1,4 bewegt.

    Und genau das ist die Blase. In Japan wird bei starkem Yen innerhalb einer Woche ein Betrag von mehreren hundert Mrd. aufgebracht. Die EZB ist die einzige Zentralbank die Beifall klatscht je absurdere Höhen der Euro erklimmt.


    Letzten Endes kann ich mir keine wirkliche Meinung bilden, bei vielen Argumenten gegen den Dollar spielt stumpfer Antiamerikanismus eine Hauptrolle. Andererseits ist es ja wirklich ein Wettlauf nach unten. Ich habe nur die Befürchtung, daß wir in 20 Jahren hier stehen und die Amerikaner und Japaner 1:3 bis 1:4 abgewertet haben, wir aber durch die vielen Versuche, den Euro möglichst stabil zu halten, 1:10 oder 1:50 abwerten mußten. Japan hat netto 140-150% vom BIP Staatsverschuldung. Hätte Japan nach 1990 gar keine Neuverschuldung mehr gemacht und wären die Nettoschulden bei 60% des BIP 1990 geblieben, so wäre heute das BIP gedrittelt und damit die Staatsverschuldungn bei über 180%.


    D.h. die Sparmaßnahmen in Europa führen zu einer exorbitanten versteckten Neuverschuldung durch rasch wegcrashende BIP Zahlen, z.B. in Spanien, Griechenland, Italien oder Irland.


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    Der Staat macht Schulden, 1 Billion sind gerade mal 6-7% vom BIP, der Privatsektor entschuldet sich. Der Privatsektor hat seine Schulden seit 2008 stetig abgebaut..


    Letzlich werden es um 1,5 Bio,ist aber nicht mehr so relevant. Zur vorgeblichen Entschuldung wären Zahlen wissenswert, vielleicht später mehr dazu.


    . Man darf auch nicht vergessen, daß die USA bei gleich hohen Steuersätzen wie in Europa gewaltige Haushaltsüberschüsse hätten. Ebenso ist eine QE Billion aus den USA nach Europa geflossen, ebenso die Carry Trades aus Japan. Unter dem Strich hat Europa damit ähnlich hohe Defizite wie die USA, dafür aber insgesamt 2.5-3 Billionen QE und Hilfsgelder mitverwendet.


    Aber warum erhöht die USA die Steuern nicht ? (Lästerliche) Antwort : Geld aus dünner zu Luft schaffen ist offensichtlich problemloser als Steuer einzutreiben, solange es abgenommen wird.
    Aber hier ein gravierender Unterschied:
    Die USA ist weitaus höher verschuldet als der Euroraum, diese hier als EU.


    BIP der USA 2013 = 16,2 Bio $
    Staatsverschudung = 17,6 Bio $
    Verschuldungsgrad USA = 109 %

    BIP der EU 2013 = 14,6 Bio $
    Staatsverschuldung = 13,1 Bio $
    Verschuldungsgrad EU = 90 %

    Quellen:
    http://de.statista.com/statist…es-bruttoinlandsprodukts/


    http://de.statista.com/statist…r-europaeischen-union-eu/


    Letzten Endes kann ich mir keine wirkliche Meinung bilden, bei vielen Argumenten gegen den Dollar spielt stumpfer Antiamerikanismus eine Hauptrolle.


    Das mag wohl im Einzelfalle zutreffen, wobei ich sehr davon ausgehe, daß mit dieser Anmerkung Forenmitglieder nicht gemeint sind.... Andererseits ist es nicht verwunderlich, wenn die permante Provokation der USMedien vs Europa und den Euro Reaktionen geradezu herausfordert.


    Andererseits ist es ja wirklich ein Wettlauf nach unten. Ich habe nur die Befürchtung, daß wir in 20 Jahren hier stehen und die Amerikaner und Japaner 1:3 bis 1:4 abgewertet haben, wir aber durch die vielen Versuche, den Euro möglichst stabil zu halten, 1:10 oder 1:50 abwerten mußten.


    Sehr spekulativ, über derartige Zeiträume zu schätzen. Vorher werden die Währungssysteme umgestellt, vermutlich mit Bindung / Teilbindung an Gold.


    Eine abschließende Anmerkung:
    Die USA ist weitaus höher verschuldet als allgemein bekannt und unternimmt kaum Anstrengungen zu echten Einsparungen
    Europa insgesamt ist deutlich geringer verschuldet als oftmals hingestellt, insbes.geringer als die USA und unternimmt vielfache Aktivitäten zu Haushaltsbegrenzungen.
    Welcher Erdteil das richtige Konzept hat und ob Wachstum vzw. mit Verschuldung die beste aller Welten sei, mag jeder für sich beantworten.


    Grüße
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Machen die paar Prozent Unterschied im Verschuldungsgrad USA/Europa viel aus? Ich glaube es nicht; beides ist langfristig unhaltbar.


    Und wie steht es mit den Handelsbilanzen? Längerfristig ist es m.E. völlig unhaltbar, ja obszön, dass eine Region, die USA, die halbe Welt quasi kolonialistisch ausbeutet, d.h. Waren und Dienstleistungen erhält, und diese nicht "in kind" (mit Gleichwertigem) bezahlt.


    Ich bin "antiamerikanisch", aber fast nur deswegen (auch noch etwas wegen Hollywood und der unglaublichen Arroganz der Amerikaner in vielen anderen Bereichen). Ich habe aber noch immer zwischen einem Volk und dessen Regierung unterschieden, soweit man das tun kann.


    Da "richtige Konzept": den Regierungen auf der Welt das Monopol über das Geld wegnehmen. Dann werden sich die HaBi automatisch ausgleichen. Private Geschäftsleute kommen mit fortgesetztem Betrug nicht all zu weit; Regierungen können ihn jedoch mit Waffengewalt durchsetzen, solange sie sich finanzieren können.


    Es wird das Lieschen-Müller-Argument kommen, das da meist kommt: "Privates Geld geht nicht, das ist viel zu kompliziert". Nun, wie viele Währungen gibt es heute auf der Welt? Werden die nicht auch umgerechnet? Wie viele Überseereisen machen wir heute? Gab es an den Grenzen in Europa früher nicht überall Wechselstuben, wo man auch das Münzgeld gegen Abschlag wechseln konnte? Und ein gutes Privatgeld (edelmetallgedeckt) könnte durchaus weltweite Akzeptanz finden, so dass sogar weniger Umrechnerei nowendig wäre, wer weiss? Und wie lange schon gibt es Computer und was leisten die heute? Nein, Lieschen Müller läuft heute auch nicht mehr in handgestrickten Strumpfhosen rum....


    Gruss!
    Lucky


  • Hallo Edel Man,
    genau das itst nicht der Fall, da die EU-Zahlen immer Netto-Zahlen sind. Unterschied: in D. ist das Rentensystem z.B. ein reines Umlageverfahren. Das öffentliche US Rentensystem dagegen ist z.T. Kapitalgedeckt, die Einnahmen werden z.T. direkt in Staatsanleihen gesteckt. Bei uns wird alles sofort verpulvert. D.h. in den gut 16 Billionen Staatsverschuldung sind große Teile, die auf Guthabenseite des Rentensystems wieder auftauchen. Um die Zahlen vergleichen zu können, muß man diese Beträge bereinigen. Die Netto-Verschuldung (net debt oder public debt) der USA ist bei knapp 12 Billionen, macht also 74% des BIP.


    Interessanter halte ich die vielen ausgelagerten Schulden Europas in bad banks z.B. und die versteckten Schulden wie Beamtenpensionen. In Ländern wie Japan gibt es z.B. gar keine Beamten wie bei uns. Auch Italien steht unter Berücksichtigung versteckter Schulden plötzlich viel besser da als manches andere europäische Land.


    74%, 90% und 109% stellen für mich keinen qualitativen Unterschied dar. Allein daraus ableiten zu wollen welche Währung sich wie entwickelt traue ich mir nicht zu. Du hast schon Recht, daß da die Mentalität eine gewaltige Rolle spielen wird.


    Gruß
    S.

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