mesodor´s Depot

  • Nachdem ich nun für gut 9 Tage mein Depot veröffentlicht habe und die Sache nun im wesentlichen ausdiskutiert sein dürfte, lösche ich meine Aufstellung nun, verbunden mit den besten Dank für Anregungen und erhaltenen Zuspruch.


    Meine wesentlichen Anlagephilosophien sind:


    Geld ist für mich ZAHLZUNGSMITTEL und kein WERTAUFBEWAHRUNGSMITTEL.


    Von einer Anlage wesentlicher Teile des Vermögens in auf GELD lautenden Forderungen (z.B. Bonds oder Sparguthaben) sehe ich daher ab. Einzig und alleine für geplante Anschaffungen und eine gewisse Mindestliquidität für Unvorhersehbares sind solche Anlagen nach meinem Dafürhalten geeignet und auch eine sinnvolle Alternative zu Bargeld.


    Und der Schutz der Forderung eines Gläubigers gegen Insolvenz oder gar Betrügereien seines Schuldners ist praktisch nicht mehr gegeben. Ermittlungsverfahren und Rechtsstreitigkeiten können sich über Jahre und zum Teil Jahrzehnte hinziehen. Und meist gibt es Steine statt Brot.



    Der beste Philosoph ist der, der unbeschwert genießt


    Heute (Geld)sparen um morgen zu darben - das ist ganz bestimmt nicht mein Ding - sollen doch Sinn & Co das erst mal vormachen - aber die trinken leiber selbst Wein und predigen anderen Wasser!.


    Optionen kommen für mich nur als Instrument der Kurssicherung in Frage, wobei eine Kurssicherung um so sinnvoller ist, je größer der Verlust (bis hin zum Totalverlust) einer Anlageklasse sein kann.


    Bislang habe ich zu Kurssicheungsgeschäften keine Notwendigkeit gesehen. Auch weil man sich beim Kauf solcher Produkte erneut von Schuldnern abhängig macht (s.o.).

    • Offizieller Beitrag

    Willkommen im Forum!


    Wenn man mal die Immobilien herausrechnet,fällt der riesige Anteil physischer Edelmetalle auf.


    Damit liegst Du bestimmt richtig für die Zukunft. :]
    M.E.liegst Du damit auch hier im Spitzenfeld.


    Über die Vorteile Fonds : Aktien und umgekehrt läßt sich trefflich streiten.
    Das ging hier immer wieder in verschiedenen Threads darüber heiß her. ;)
    Anders ausgedrückt: der Aktienanteil ist mE.ultrakonservativ.


    Ist natürlich ganz persönliche Sache der Einschätzung und Risikobereitschaft.


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Misanthrop, Edel Man: erst mal vielen Dank für eure Postings.


    Zur Erkäuterung: Die beiden Immobilien habe ich deutlich im Wert "berichtigt": ich bin dabei von einer marktüblichen (Kalt-)Miete ausgegangen und habe diese auf´s Jahr hochgerechnet und den Mietertrag durch 8 Prozent ( 0 , 0 8 ) dividiert.
    So habe ich einen fiktiven Marktwert erhalten, der mir unter Berücksichtigung von 3 v.H. Abschreibung und 1 v.H. Instandhaltung eine fiktive Vorsteuerrendite von 4 v.H. erbringt.


    Ich habe mich zu diesem Schritt veranlasst gesehen, weil der Fonds "Grundbesitz-Invest" mit einem bisherigen Rohertrag von 6 v.H. demnächst deutlich wertberichtigt werden soll.


    Und das, was im Großen gilt, das gilt auch im Kleinen. Da soll man sich selbst nichts vormachen und sich selbst auch nicht reich rechnen.


    Bei der Immobilie, in der ich selbst wohne machte diese Wertberichtigung etwa 50 Prozent des damaligen Kaufpreises incl. Renovierungskosten aus.

  • Danke Mesodor, Das mit der Immobilie war mal eine informative Zusammenrechnung für mich. Da ich nichts mit BWL zu tun habe ist das sehr interessant.
    Die anderen werden jetzt über mich lachen, aber ich bin ja hier um zu lernen.


    Ich habe dann gleich mal den Wert von mir bekannten Wohnungen in London ausgerechnet, da kommt man darauf, daß die Wohnungen hier über 100% überbewertet sind.
    Vielleicht hat die Deutsche Bank ja hier gekauft....

  • @ Titus


    hörst Du es - - - - - - alle lachen über


    jetzt ohne Quatsch. Keiner lacht. Du hast dich nur verhört. Wir können hier alle lernen. Wenn Du allerdings die Klasse wiederholen mußt, könnte es sein, daß Dich jemand auslacht.


    @ MESODOR39
    Erst mal willkommen hier.


    Ich war bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, Immobilien ins Depot aufzunehmen. Das ist ja ein völlig neuer Aspektfür mich.


    Zu Deinem Depot:
    Finde ich sehr gut, da vieles in physischen Metallen. Ich würde mich hier allerdings nicht so sehr auf Gold versteifen (Stichwort Goldverbot)
    Ich persönlich habe meinen Gold/Silberanteil in den letzten 2 Jahren von 90/10 auf 40/60 getauscht.
    Das aus 3 Gründen:
    1. historisch hohe Gold/Silber Ratio
    2. Gold Aufbewahrungsmetall, Silber jedoch gleichzeitig Industrie- sprich
    Verbrauchsmetall und Aufbewahrungsmetall des kleinen Mannes!
    3. Silber wurde noch nie verboten.


    Ähnliches gilt für Palladium.


    Ansonsten - weiter so.

  • Zur Immobilienbewertung:
    bewertet man eine Immobilie so, wie ich es getan habe liegt man momentan wahrscheinlich auf der "sicheren Seite": Momentan kann man für Einzelobjekte (noch?) deutlich höhere Verkaufserlöse bekommen, als sich nach meiner überschlägigen "Berechnungsmethode" ergeben.


    Schon 2006 jedoch werden speziell Eigentumswohungen und Ein- und Zweifamilienhäuser tendenziell im Wert fallen, weil aufgrund des Wegfalls der Eigenheimzulage weniger Geld für den Immobilienkauf vorhanden ist. Bei wahrscheinlich annähernd gleichem Angebot an bereits gebauten Objekten.


    Die eigene Immobilie, die man selbst bewohnt zu verkaufen kommt ohnehin meist nur in Betracht, wenn man dringend Geld braucht (mal abgesehen von dem Fall, daß man sich "verbessern" möchte). In einer solchen (Not-)Situation kann es sein, daß sehr viele Menschen hierzulande Geld brauchen, weswegen vermehrt ausländische Investoren und sehr reiche inländische Investoren kaufen. Die aber kaufen nur, wenn es Immobiien zu Ausverkaufspreisen gibt, sprich: da müsste man sogar von einem Rohertrag von 10 bis 14 Prozent ausgehen, was einen weiteren Wertabschlag von i.M. 50 Prozent auf die ohnehin schon niedrig angesetzten Bewertungsansätze bedeuten würde.



    .

  • mesodor39


    Schliesse mich an und sage auch Hallo und Grüss Gott.
    Die Aufteilung ist okay....etwas defensiv....aber okay. Wenn es soviel abwirft, dass man gut davon Leben kann, muss man auch keine übertriebenen Risiken eingehen.


    Gruss

  • Hallo mesodor39,


    hab leider Deine Aufstellung vom Depot versäumt,kann also nur aus der Diskusion herauslesen,dass Du viel pyhsisches Edelmetall hälts, was bestimmt sehr gut ist, denn da ruhen keine Verbindlichkeiten von " Dritten".Silber würde ich auch mehr bevorzugen im pyhsischen Bereich,so habe ich es auch gemacht und zusätzlich noch Palladium.


    gruss hpoth



    PS: Öl und Zucker sowie Mais nicht vergessen!

  • @hpoth: stimmt.
    Mein bis vor etwa 2 Jahren erworbenes Gold habe ich bis auf einen numismatischen Anteil (Keltenstater, Byzantiner, Mittelalter) und einer Notreserve von wenigen Unzen abgestoßen und halte momentan noch Silber sowie etwas Platin und Palladium. Den 2006 noch steuerfrei realisierbaren Golderlös stecke ich demnächst in eine Immobilie, die dann auf meine Frau und meine beiden Kids läuft.


    Kommt es hart auf hart, so gehe ich von einer Goldabgabepflicht aus.


    Finanzschulden habe ich nach wie vor nicht.


    Sollte der Goldpreis längere Zeit stagnieren, so kann ich mir vorstellen, langsam erneut eine nennenswerte Goldreserve aufzubauen.

  • Vermietete Immobilien sind nur dann lukrativ, wenn sie in guten Stadtlagen liegen - alles andere kann man vergessen. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein langjähriger Mieter verläßt die Wohnung und ich kann die Bude sanieren. Grob überschlagen wird das die Mieteinnahmen wieder auffressen. Beim meinem zweiten Mietverhältnis vermute ich dasselbe. Alles in allem im besten Fall ein Nullsummengeschäft.


    Dagegen ist meine eigengenutzte Immobilie ihr Geld wert - und liegt im Ballungsgebiet.


    Naja, vielleicht vermiete ich mein derzeitiges Objekt nicht mehr weiter, sondern renoviere es nach und nach und ziehe im Alter dort selber ein.


    Als Wertanlage kommt für mich im Moment nur Gold und Silber in Frage. Immobilien, Aktien, Fonds und Versicherungen sind derzeit out of focus. Mit einer zukünftigen Goldabgabepflicht rechne ich nicht - mangels an Masse in der Bevölkerung.

  • Zitat

    Original von Nostratommy
    Vermietete Immobilien sind nur dann lukrativ, wenn sie in guten Stadtlagen liegen - alles andere kann man vergessen......


    Reich wird man damit nicht. Jedoch ist eine Immobilie m.E. sicherer als ein Sparbuch oder eine Anleihe, weil ein schuldnerfreier Realwert.


    Zitat

    Original von Nostratommy Als Wertanlage kommt für mich im Moment nur Gold und Silber in Frage....


    Das halte ich für eine sehr gefährliche, weil risikoreiche Einengung beim Vermögensaufbau. Es gibt auch noch Platin und Palladium. Auch andere Sachwerte (z.B. Sammlermünzen) kann man mit einem kleinen Anteil zwecks Diversifikation hinzu zählen.


    Zitat

    Original von Nostratommy Immobilien, Aktien, Fonds und Versicherungen sind derzeit out of focus. Mit einer zukünftigen Goldabgabepflicht rechne ich nicht - mangels an Masse in der Bevölkerung.


    Bis auf (deutsche) Immobilien stimme ich zu. Aktien sind vielfach schon zu gut gelaufen. Die Zinsen steigen zudem tendenziell. Fonds und speziell Versicherungen sind schom recht abstrakt und letztgenannte völlig intransparent. Immobilien in USA, UK und ein paar anderen Ländern sind ganz gewiss zu hoch bewertet. Chinesiche Immobilien bekommen zudem in ein paar Jahren erhebliche Probleme mit Pfusch am Bau, die sich als Renditebocker erweisen und viele Investoren sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinne ruhinieren werden..


    Bezüglich einer Goldabgabepflicht oder einer Einschränkung des freien Goldhandels im Krisenfall wäre ich mir nicht völlig sicher....


    Um sowas sicher ausschließen zu können kam es schon viel zu oft vor.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Reich wird man damit nicht. Jedoch ist eine Immobilie m.E. sicherer als ein Sparbuch oder eine Anleihe, weil ein schuldnerfreier Realwert.


    Reich mit Immobilien? Das werden höchstens die skrupellosen Vermieter. Immobilien kosten erst mal jede Menge regelmäßige Gebühren und Abgaben. Dazu kommen noch Sonderaufwendungen, z.B. wenn die Gemeinde die Kläranlage saniert oder Strassen/Wege erneuert und vieles mehr. Leerstehende Objekte können daher einem durchaus auch teuer werden, wenn sie beispielsweise nicht gut vermietet werden können. In meinem Bekanntenkreis wurde ein bildhübsches Reihenhäuschen in nur zwei Jahren kaputt gewohnt. Mieteingang? Fehlanzeige! Praktisch ein Totalverlust. Kann so mit einem Sparbuch nicht passieren - und mit Gold sowieso nicht.


    Zitat

    Original von mesodor39Das halte ich für eine sehr gefährliche, weil risikoreiche Einengung beim Vermögensaufbau. Es gibt auch noch Platin und Palladium. Auch andere Sachwerte (z.B. Sammlermünzen) kann man mit einem kleinen Anteil zwecks Diversifikation hinzu zählen.


    Was soll an einem physischen Besitz von ein paar Unzen Gold oder ein paar Kilogramm Silber risikoreich sein? ?(


    Zitat

    Original von mesodor39Bis auf (deutsche) Immobilien stimme ich zu. Aktien sind vielfach schon zu gut gelaufen. Die Zinsen steigen zudem tendenziell. Fonds und speziell Versicherungen sind schom recht abstrakt und letztgenannte völlig intransparent. Immobilien in USA, UK und ein paar anderen Ländern sind ganz gewiss zu hoch bewertet. Chinesiche Immobilien bekommen zudem in ein paar Jahren erhebliche Probleme mit Pfusch am Bau, die sich als Renditebocker erweisen und viele Investoren sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinne ruhinieren werden..


    Da sind wir uns wohl einig. Auslandsimmobilien sind generell mit Vorsicht zu genießen - selbst innerhalb der EU-Grenzen.


    Zitat

    Original von mesodor39Bezüglich einer Goldabgabepflicht oder einer Einschränkung des freien Goldhandels im Krisenfall wäre ich mir nicht völlig sicher....
    Um sowas sicher ausschließen zu können kam es schon viel zu oft vor.


    Eine Goldabgabepflicht würde ich schlicht ignorieren und eine Einschränkung des Goldhandels würde nur den tangieren, der auch damit handeln wollte. Natürlich kann man sich dessen nicht völlig sicher sein, aber verglichen mit den Alternativen ist der physische Edelmetallbesitz in der jetzigen politischen und wirtschaftlichen Situation aus meiner Sicht unschlagbar. Ein Recht auf Rendite gibt es nicht. Jede Anlageklasse birgt ihre Risiken.


    Es soll durchaus auch Leute geben, die alles auf Immobilien gesetzt haben - und alles verloren haben. Ich selbst bewerte jede Immobilie kritisch und individuell. Wenn jemand sagt, er besitzt eine riesige Villa, heißt das nicht unbedingt, dass er auch millionenschwer ist. Vielleicht kriegt er den maroden Klotz einfach nicht vom Bein...

  • Zitat

    Original von Nostratommy
    In meinem Bekanntenkreis wurde ein bildhübsches Reihenhäuschen in nur zwei Jahren kaputt gewohnt. Mieteingang? Fehlanzeige! Praktisch ein Totalverlust. Kann so mit einem Sparbuch nicht passieren - und mit Gold sowieso nicht....


    Das ist schon wahr. Jedoch:
    erstens ist das (noch) nicht der Regelfall.


    zweitens kann man sich vor sog. "Mietnomaden" zumindest ein wenig schützen, indem man


    (1) sich eine Verdienstbescheinigung des Arbeitgebers vorlegen lässt und die Angaben auch prüft (!)
    (2) Auskünfte über den Mietbewerber einholt, an dem vermietet werden soll (z.B. über Creditreform)
    (3) Sich vor Vertragsschluss den Personalausweis zeigen lässt und mit dem letzten Vermieter Kontakt aufnimmt, und sich nach dem Kanidaten erkundigt.
    (4)Sozialhilfeempfänger und Harz-IV-Empfänger bekommen keinen Mietvertrag. Sollen die sich doch bei städtischen / gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften "bemühen". Da kenne ich schon genug Vermieter, die übel reingefallen sind mit solcher Klientel.


    Ich schätze mal, daß man so den "Insolvenzfall" von statistisch 10 v.H. auf höchstens 2 v.H. drücken kann, weswegen ich das so mache. Egal, was nun "sozial" angehauchte Menschen (speziell solche mit dickem Sparbuch und keinem Immobilienbesitz) über mich denken mögen. Sollen die doch mit gutem Beispiel vorangehen :)


    Und jeder "Mietnomade" wird strafrechtlich verfolgt (Betrug, Sachbeschädigung usw.). Die meisten Vermieter sind wohl leider so dumm, und erstatten keine Strafanzeige. Weswegen solche Verbrecher immer weite rmachen können, ohne mit stetig härteren Sanktionen rechnen zu müssen.


    Auch damit soetwas nicht ausufert und dazu führt, daß kaum noch Wohnungen zu Vermietungszwecken gebaut werden und so langfristig (ehrlichen) Menschen, die sich "nur" eine Mietwohnung leisten können Wohnraum vorenthalten wird.


    Das Risiko einer reinen Gold- und Silberanlage liegt darin, daß man ggf. Teile seines Schatzes gerade dann verkaufen muß, wenn es schlechte Preise dafür gibt, z.B. in der Anfangsphase eines deflationären Crashes.....


    Deswegen benötigt man auch andere Vermögenswerte, um nicht kurz vor dem Ziel durch Zufall oder eine gezielt provozierte Kriese, die die Bevölkerung zwingt, ihre Edelmetalle abzustoßen "ausgerottet" zu werden.

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