Silberhandel in einer Silberhausse

  • Hallo zusammen,


    aufgrund der aktuell stark steigenden Silberpreise und teils seltsamer realer Marktdynamiken frage ich mich, wie man in diesen Zeiten sein Silber am besten verkauft.

    Folgende Beobachtungen liegen meinen Überlegungen zu Grunde:

    - Bei einem starken Anstieg kauft kaum noch jemand, wird ja wieder günstiger

    - Zu Beginn einer vermeintlichen Hausse: Kaum einer verkauft, wird ja erstmal noch viel teurer

    - Die Händler verkaufen Silber Bullion aktuell noch mit normalem Aufpreis (mind. 20 Prozent zum Spot)

    - in der Bucht liegen die Preise aktuell teils dwutlich unter Spot

    - Auch hier im Forum wird kaum noch verkauft, Silbermünzen werden auch hier mit teils 10 Prozent und mehr unter Spot verkauft, sodass die aktuell 30 Prozent Preissteigerung des letzten Jahres quasi keine reale Wertsteigerung bewirkt haben

    - Sollte der POS in starke Übertreibung übergehen, wird der Effekt sogar noch deutlicher

    - Papiersilberbesitzer profitieren 1:1 vom Anstieg, vor allem weil der Spread beim Papier nahezu Null ist und man zu Spot kauft sowie verkauft


    Nun sitzt man auf vielen Kilos Silber und möchte das aus Platzgründen loswerden

    a) Gedenkmünzen erzielen aktuell in der Bucht mit Glück gute Preise, wenn auch nur noch nahe Spot

    b) Für Junksilber gibts die besten Ankaufspreise bei Händlern, Vergleich bei gold.de nutzen

    c) Zumindest aktuell bekommt man bei gewissen Händlern (auch hier gibt gold.de eine gute Übersicht) wahrscheinlich die besten Preise für Bullion

    d) Der Aufpreis für Verkauf von Sammlerware wird prozentual zum Spot immer kleiner, Händler unterscheiden nur im Verkauf nach Jahrgängen etc.


    Wie sind eure Erfahrungen? Wer war in der letzten Übertreibung dabei und was habt ihr erlebt?

    Wie würdet ihr euer Silber in den Fällen a-d am besten zu Geld machen?


    Ich freue mich auf eure Berichte.


    Gruß

    GeldIstGelb

  • Erzielen in der Bucht gute Preise… bei wie viel Auktionsgebühren noch mal?


    Tipps: Persönliches Netzwerk, Handel mit Leuten, die die Materie und den Wert kennen, kein Rumgeeiere (ein guter Deal dauert keine 2 Minuten), Leben und leben lassen (damit ein guter Deal keine 2 Minuten dauert).


    Oder Du machst Dich auf die Suche nach dem Dummen, der jeden Tag ja aufstehen soll…


    Der Auf/Abschlag auf Spot hat übrigens nix mit dem Marktpreisniveau zu tun.

  • Papiersilberbesitzer profitieren 1:1 vom Anstieg, vor allem weil der Spread beim Papier nahezu Null ist und man zu Spot kauft sowie verkauft

    Weshalb es evtl. sinnvoll ist, einen KLEINEN Teil der Silber- und Goldbestände als ETC (bei Au: XETRA- oder Euwax-Gold) zu halten ...


    ...um jederzeit einige kg (Ag) bzw. Unzen (Au) SOFORT via Mausklick zum aktuellen POG/POS verkaufen zu können.


    Und bei den physischen 90 % des Bestandes kann man dann in aller Ruhe nach Marktlage verkaufen/ggfs. warten bis sich wer findet, der GENAU DIESE Münzen will!

  • Beitrag von GermanLong ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • wer sich in dem Metier auskennt, der wird im Falle eines echten Peak (siehe zuletzt 1980) eher auch auf der Verkäuferseite sein!

    Nö, nicht zwangsläufig. Da müssten schon die bunten Scheine aus sein.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Keine Sorge. Bei der letzten Kaufpanik, als die Händler Nachschubprobleme hatten, wurde es Dir aus den Händen gerissen. 625er auf die Unze fein gerechnet wurde gekauft nur knapp unter dem Händler-VK für 9999er Standardunzen.


    Wir haben derzeit noch das Gegenteil von Kaufpanik im Retail-Markt, die Meisten glaub(t)en wohl an einen Rücksetzer.


    Noch vor 2 Wochen hat die EKG goldsilber.org für über 1,4 Mio € Silber an Umicore zurück verkauft. D.h. netto, Kaufaufträge minus Verkäufe. Da wurde stark in das letzte Tief bei 26,50 USD verkauft. Die Angst überwiegt noch, nach jahrelanger zäher Phase.


    Die Psychologie kann sich ganz schnell ändern.


    Gruß,

    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

    Einmal editiert, zuletzt von GermanLong ()

  • Es gibt in der Bucht keine Verkaufsgebühren für Privatverkäufer im kleinen Rahmen mehr, zumindest gilt das für normale Artikel. Wüsste nicht dass das für EM anders ist.

    Und klar ist ein gutes Geschäft nur ein faires Geschäft. Aber eine Münze bei POS 15 Euro für 20 zu kaufen und bei POS 21 Euro für 20 zu verkaufen ist eben auch kein Geschäft, sondern aktuell ein dicker Kaufkraftverlust.


    Gruß

    GeldIstGelb

  • Es gibt in der Bucht keine Verkaufsgebühren für Privatverkäufer im kleinen Rahmen mehr, zumindest gilt das für normale Artikel. Wüsste nicht dass das für EM anders ist.

    Und klar ist ein gutes Geschäft nur ein faires Geschäft. Aber eine Münze bei POS 15 Euro für 20 zu kaufen und bei POS 21 Euro für 20 zu verkaufen ist eben auch kein Geschäft, sondern aktuell ein dicker Kaufkraftverlust.


    Gruß

    GeldIstGelb

    Nö. Daher ist es auch sinnvoll, das im Blick zu halten und entsprechend zu agieren. Skeptischer hat geschrieben wie’s geht. Wenn der Aufschlag hoch ist, verkaufst du physisch und hedgst dich finanziell, und umgekehrt. Natürlich nur mit einem kleinen Trading-anteil… aktuell sammelst du physisch ein und verkaufst finanziell.

  • Nö, nicht zwangsläufig. Da müssten schon die bunten Scheine aus sein.

    Hmm, damals war der Griff ins fallende Messer ein Griff ins Klo.

    Hat ca. 20 Jahre gedauert, bis man sich erholt hat. Permanentes Nachlegen in einer Abwärtsspirale ist nicht zielführend.

    Als Silberverachter hab ich Anfang des Monats spaßeshalber ein paar hundert Unzen erstanden. (der Kurs für mich war günstig und die Gelegenheit war da)

    Nach gut 14 Tagen hab ich nen Buchgewinn von ca. 6,-€/oz. Was nu? (Frage war rein retorisch)

  • Nö. Daher ist es auch sinnvoll, das im Blick zu halten und entsprechend zu agieren. Skeptischer hat geschrieben wie’s geht. Wenn der Aufschlag hoch ist, verkaufst du physisch und hedgst dich finanziell, und umgekehrt. Natürlich nur mit einem kleinen Trading-anteil… aktuell sammelst du physisch ein und verkaufst finanziell.

    Könnte man machen, wenn man physisch aufstocken will.

    Für mich ist eher interessant, wie man sein physisches Silber aktuell sinnvoll verkauft, und zwar so, dass man am gestiegenen POS wenigstens soweit partizipiert, dass Aufgeld sowie Kaufkraftverlust wenigstens kompensiert werden.

    Dafür hat jeder andere Motive, der eine braucht Geld, der andere Platz und der nächste möchte sein Silber einfach wertneutral in Gold tauschen.

    Frei von Spekulationsgedanken.


    Gruß

    GeldIstGelb

  • Aber eine Münze bei POS 15 Euro für 20 zu kaufen und bei POS 21 Euro für 20 zu verkaufen ist eben auch kein Geschäft,

    Dann hast Du den Fehler aber im EINKAUF gemacht!


    Ich habe immer darauf geachtet, das zu kaufen, was zum oder nur GERINGFÜGIG über POS (bzw. bei 5 und 10 DM/€ dem Nominalwert) zu kriegen war.


    Ausnahme Barren und vergleichbares 999er Ag, wo 50 oder 60 €/kg Aufgeld immer schon Usus waren ...

  • Dann hast Du den Fehler aber im EINKAUF gemacht!


    Ich habe immer darauf geachtet, das zu kaufen, was zum oder nur GERINGFÜGIG über POS (bzw. bei 5 und 10 DM/€ dem Nominalwert) zu kriegen war.


    Ausnahme Barren und vergleichbares 999er Ag, wo 50 oder 60 €/kg Aufgeld immer schon Usus waren ...

    Das waren marktübliche Preise. 10 € PP ging selbst hier locker 10 -20 % Agio zum Spot weg. Jetzt tlws. 10 % und mehr unter Spot. Wertverlust 20%, Kaufkraftverlust vlt. 30%.

    Bullion beim Händler bleibt mehr oder weniger bei 20 Prozent Spread. Hier ist man mit 20 Prozent Plus im POS wieder Pari. Alles in Bezug auf die lange Seitwärtsphase. Wer 2016-1018 gekauft hat ist dick im Plus, lässt aber trotzdem ein großes Stück des Kuchens beim physischen auf der Strecke.

  • Solche Sammlerwaren-Agios sind Modewellen unterworfen...

    Herr Agio hat bei mir seit jeher Hausverbot, da wacht Herr Disagio zuverlässig mit dem Knüppel in der Tür.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
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    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Interessanter Faden, danke für die Diskussionseröffnung.


    Zuerst ist aus meiner Sicht Realismus angesagt. Bei kurzfristigen Dips sind die Aufgelder meist hoch und man bekommt kaum Material, bei kurzen Peaks wollen viele verkaufen und die Aufgelder sind im Keller, die Spreads vielleicht höher als normal.


    Manche Händler schalten offenbar die Verbindung zur Aufgeldtabelle (Ankauf) ab, wenn ihr Bestand zu groß wird, d.h. sie bieten zwar noch einigermaßen vernünftige Preise, annoncieren das aber nicht mehr. Da kann es sich lohnen, in einer ruhigen Minute - besonders am Wochenende, wenn die Preise unverändert bleiben - mal händisch das knappe halbe Dutzend der üblichen Verdächtigen einzeln durchzugucken.


    Und marktgerechte Angebote im Forum finden auch noch den einen oder anderen Käufer. Zumindest die günstigeren darunter ^^ .

  • Wie ist eure Erfahrung mit den Händlern, die Online-Ankauf anbieten?

    Wenn man sich die Ankaufspreise auf Gold.de anschaut, lohnt es sich extrem, hier zu vergleichen und meist ist der beste Ankäufer wohl zu weit weg zum persönlichen Vorsprechen.

    Von möglichem Betrug (falsche Menge, falsche Klassifizierung) sowie der Gefahr, dass der Händler zwischen Bewertung und Auszahlung zahlungsunfähig wird, ist einiges denkbar. Auch die Beweislast ist schwierig, selbst wenn man das Paket im 4-Augen-Prinzip verpackt, der Händler entpackt nach gleichem Prinzip.

    Und wer haftet beim "Nicht-Wertekurier"-Verdand, z.B. DHL, wenn der Ankäufer dies anbietet?


    Gruß

    GeldIstGelb

  • also manche Haendler sagen dass der Versand versichert ist


    manche übernehmen sogar die Versandkosten bei Ankauf


    ob und vor allem wann im Verlustfall erstattet wird ist jetzt einen andere Frage


    könnte mir vorstellen dass der Händler erst erstattet wenn die Versicherung gezahlt hat


    und ob das Geld dann noch was Wert ist bzw man sich das erwünschte dann noch Kaufen kann steht auf einem anderen Blatt weil das ja bekannt ist dass die Versicherungen gerne spät zahlen


    so oder so das Silber ist man auf jeden Fall erstmal los und es kann jetzt durchaus ein guter Zeitpunkt sein in Gold umzuschichten


    hab mich aber auch oft getaeuscht und vielleicht geht es wieder auf 1:50 zu Gold was weiss ich

  • also manche Haendler sagen dass der Versand versichert ist

    Ein Händler muss immer das Versandrisiko tragen.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

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