Kredite im Crash, von Eichelburg

  • Immer wieder erbaulich, was Herr Eichelburg prognostiziert. Besonders als Besitzer von ein paar Unzen Edelmetall fühlt man sich regelrecht gebauchpinselt.
    Seiner Analyse der krisenhaften Entwicklung würde ich durchaus zustimmen. Er hat sie ja auch wiederholt und unter Hervorhebung der verschiedenen Aspekte publiziert.
    Seine z.T. detaillierten Prognosen über den Verlauf eines bevorstehenden allumfassenden Crashs lassen doch eher schmunzeln. Ich glaube nicht, dass man Ereignisse und Preise(!!!) während der Argentinien-Krise auf eine eventuelle globale Krise auch nur annähernd hochrechnen kann. Noch weniger glaube ich an die Rückkehr eines Goldstandards. Die Eliten (und diese werden sich mehr oder weniger immer aus den gleichen Kreisen rekrutieren) werden ihn nicht haben wollen, und das "Volk" kennt ihn nicht (mehr) und wird ihn wohl kaum fordern.
    In einer Sache gebe ich ihm allerdings wieder recht: Ein unterer zweistelliger Prozentsatz des verfügbaren Anlagekapitals sind in Gold gut aufgehoben.
    Oder sollte es nach Eichelburg ein dreistelliger sein?


    MfG
    Kellermeister

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Zitat

    Original von Kellermeister
    ...Die Eliten (und diese werden sich mehr oder weniger immer aus den gleichen Kreisen rekrutieren) werden ihn nicht haben wollen, und das "Volk" kennt ihn nicht (mehr) und wird ihn wohl kaum fordern.
    ...
    MfG
    Kellermeister


    Wenn du dich da nur nicht irrst.
    Irgend jemand muss ja das Gold gekauft, das die Zentralbanken verschleudert haben.
    Vielleicht waren es eben diese Kreise, die du da erwähnst, die es erwarben.
    Und warum sollten sie was gegen einen Goldstandard haben, wenn sie den Löwenanteil des Goldes besitzen.


    Who has the gold, makes the rules oder etwa nicht?


    Gruss


    PS Und sollte das Volk mal das Vertrauen ins FIAT Geldsystem verloren haben, was fordern sie dann?

    Es ist noch kein Verschwörungstheoretiker vom Himmel gefallen.
    - Altes Sprichwort, neu übersetzt

    Einmal editiert, zuletzt von Vanescent ()

  • @ Vanescent


    so ist es.


    Ein bischen, oder ein bischen mehr, Gold kaufen diejenigen, die noch ein wenig Grips im Hirn haben.


    Egal ob Staaten, Einzelpersonen oder Institutionen.


    Und unser Kellermeister wird sich in seinen Keller verkriechen müssen, wenn es viel schlimmer kommt, als vor einigen Jahren in Argentinien.


    Das sogenannte "Volk" ist viel lernfähiger und vor allen Dingen viel lenkbarer, als wir glauben. Hat "es" erst einmal den Braten gerochen, gibt es kein Halten mehr. Ein "Elite" möchte ich dann nicht sein.


    Goldesel

  • Ich finde, daß der Autor völlig zurecht auf unkalkulierbare Kreditrisiken im Fall eines hyperinflationären Crashes ggf. vor oder nach einer Deflation hinweist. Wer Schulden hat, insbesonders variabel verzinsliche oder solche mit zu dieser Zeit auslaufender Zinsbindung....


    der kann sich auf etwas gefasst machen.



    Die extrem niedrigen Bewertungen, 100 Dollar (ca. 150 g Gold) für ein Haus in Deutschland im Jahr 1923 sind nachvollziehbar; für 15 Rubel in Gold (ca. 12 g Gold) gab´s in Russland in manchen ländlichen Bereichen um 1917 ebenfalls ein Haus. Toll, nicht?. Zumindest für schuldenfreie Goldbucks.


    Will sagen: viele Schuldner werden - trotz Immobilien und / oder Edelmetallbesitz - vor ihrer "Schuldenbefreiung" durch eine spätere Währungsreform erst noch wirtschaftlich zermalmt und aufgesogen. Deren Lebenssparleistung und Lebensarbeitsleistung haben sich dann - kurz vor dem Finale - andere angeeignet. Ganz legal.


    Von Moral in Zusammenhang mit Geldgeschäften will ich hier nicht anfangen. Jeder ist halt einmal drann :)


    Die einen sind es momentan mit ihrer "Hausdruckgeldmaschine" ode rihren Rohstoffzertifikaten und andere vielleicht später, wenn nur noch Bares (Bar von Barren) zählt.


    Und ganz wenige haben gleich mehrere Eisen im Feuer liegen :)

  • Also ich überlege mir gerade ernsthaft ein Haus zu kaufen.
    Was kann mir denn besseres passieren, als einen über 10-12 Jahre
    laufenden Kredit mit festgenageltem Zinssatz aufzunehemen?
    Wenn die Inflation anzieht, werden es die Mieten auf jeden Fall auch tun.
    Meine Raten bleiben hingegen schön konstant.
    Von einer Deflation gehe ich (wie Reinhard Deutsch in "Silber auf Kredit kaufen")
    nicht aus.
    Mir kommt das eigentlich sehr simpel vor, oder wo mache ich hier einen
    Denkfehler?
    (Ausser, dass ich vielleicht lieber alles Bargeld in Edelmetalle investiere, um
    in 1-3 Jahre gar keinen Kredit mehr für ein Haus zu brauchen ;) )

    "man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrthum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten" (J.W.Goethe 1828)

  • Bei mir geht es ja nur um 50 -80 Tausend.
    Meistens sind die ersten 10 Jahre doch fest -wenn man will-
    ,dann wird über den Rest neu verhandelt.
    So man 340.000 (1t Ag) in 10 Jahren zurückbezahlt bekommt
    ...und ein Haus für 700.000 als Sicherheit hat, warum nicht?
    Aber mit knapp 5% muss man wohl rechnen.

    "man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrthum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten" (J.W.Goethe 1828)

  • Immer wiede rinteressant zu lesen, wie sich Menschen über anderer Leute Geld ihren Kopf zerbrechen.


    Im schlimmsten Fall verliert ihr alls (100 Prozent) und dürft 7 Jahre lang jeden Cent abdrücken, bis ihr frei seid.


    Und im günstigsten Fall geht ihr als gemachte Männer oder Frauen aus eurem Kreditdeal raus.


    Und dazwischen gibt´s zig Möglichkeiten, was alles passieren könnte.


    Wer Grund und Boden beleiht um Edelmetall zu kaufen oder - schlimmer noch: Edelmetall beleiht, um noch mehr Edelmetall zu kaufen...


    ...der ist ein lebender Hedgefonds mit voller persönlicher Haftung.

  • Zitat

    Original von Gnarf
    (Ausser, dass ich vielleicht lieber alles Bargeld in Edelmetalle investiere, um
    in 1-3 Jahre gar keinen Kredit mehr für ein Haus zu brauchen ;) )


    Das ist wie die Frage: "Ich gehe heute zu einem Termin, was ziehe ich an?" Alleine die Frage inkludiert die Antwort schon! ;)

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch



    Das ist wie die Frage: "Ich gehe heute zu einem Termin, was ziehe ich an?" Alleine die Frage inkludiert die Antwort schon! ;)


    Ertappt! Du bist weiblich :D



    Zitat

    Original von Gnarf
    (Ausser, dass ich vielleicht lieber alles Bargeld in Edelmetalle investiere, um in 1-3 Jahre gar keinen Kredit mehr für ein Haus zu brauchen ;) )


    Schon mal drüber nachgedacht, eine Lebensversicherung für die Tilgung zu opfern?


    Manch einer nennt Lebensversicherungen auch
    "Hypothekenvortilgung" :D

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

  • hallo zusammen,


    anbei eine sinnvolle Erwiderung zum Beitrag von R. Deutsch (Silber auf Kredit kaufen) auf einen Beitrag von W. Eichelburg (Kredite im Crash).


    hier zum Beitrag Deflation oder Hyperinflation - Ein paar Gedankensplitter
    ------------------------------------------------------


    Ich schätze Reinhard Deutsch sehr, bin jedoch im Blick auf seinen o.g. Artikel nicht seiner Meinung.


    Warum sollte ein deflationärer Crash nicht möglich sein ? Weil die Notenbanken (wegen der fehlenden Goldbindung) beliebig viel Geld drucken können ? Das stimmt zwar, wie aber soll das Geld in die Wirtschaft gelangen ?


    Die Deflation zeichnet sich ja gerade durch eine Implosion der Geldmenge ab. Diese entsteht durch massenhaften Schuldnerausfall, der als Kettenreaktion die Gläubiger (Banken, Versicherungen, Sparer) in den Abgrund reist. In diesem Szenario fallen die Kreditberge in sich zusammen, Unternehmen sind zahlungsunfähig wenn ihre Kunden nicht mehr zahlen, Massenarbeitslosigkeit, weitere Zusammenbrüche ...


    Nochmal: wer will in einer solchen Situation Kredite aufnehmen ?
    Wie soll das Notenbankgeld denn in die Wirtschaft kommen ?


    - Helikopter ?
    - Notenbank bezahlt die Schulden der zahlungsunfähigen Schuldner ?


    Monetisieren, das ist immer so leicht gesagt. Bei Staatsanleihen klappt das aber bei den Schulden der privaten Wirtschaft ?
    Was ist, wenn die private Wirtschaft kollabiert ?


    Ich finde, wir stehen nahe davor.


    Nach meiner Sicht sind tatsächlich beide Optionen denkbar.
    Deflation + Inflation oder umgekehrt.


    Schulden sollte man eher nicht haben.

  • Zitat

    Original von traditional3
    Schulden sollte man eher nicht haben.


    Ich glaube, mit diesem Satz hast du das wichtigste gesagt.


    Ich persönlich glaube eher an eine Inflation. Aber glauben heißt nichts


    wissen. Sollte es anders kommen, und ich habe Schulden habe ich


    mich verspekuliert.Ich habe zwar noch eine Hypothek auf mein Haus,


    aber diese versuche ich so schnell wie möglich zu tilgen.Ich kaufe auch


    ab und zu eine Goldmünze, aber nie auf Kredit.So hoffe ich


    einigermaßen auf der sicheren Seite zu stehen.

  • Zitat

    Original von silverchiller
    Was meint ihr, festverzinst kann ich doch fast froh sein über bischen Inflation ?


    Muss jeder selber wissen. Aber wenn Du schon nach einer Meinung fragst: Kredite ohne Risiken gibt es nicht!


    Lies Dir mal das Kleingedruckte durch. Ich bin mir sicher, da steht irgendwo, dass sie den Kredit jederzeit kündigen oder den Zins anheben können. Wenn die oder jene Umstände eintreffen.


    Ja, und dann: Wenn Du Dir sicher bist, dass Du über die gesamte Laufzeit zahlen kannst und wenn Du Dir sicher bist, dass es keine Deflation gibt und wenn Du Dir sicher bist, dass die Grundsteuern nicht mehr drastisch steigern und wenn Du Dir dann noch sicher bist, dass Du nicht vom Staate enteignet wirst, eines Tages, dann würde ich zuschlagen. :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Hast du dir mal die Konditionen fuer die Festzinskredite angesehen? Denn entweder die Bank schliesst ihr Risiko darueber aus, dass sie die Zinsen doch irgendwie anheben darf (siehe Kaufrausch), oder sie greift gleich von Anfang an kraeftig zu.
    Und wenn dann der Fall eintritt, dass du die Raten nicht mehr zahlen kannst, hast du jahrelang die evtl. doppelt so hohe Zinslast getragen, ohne am Ende irgendetwas davon zu haben.

  • Zitat

    Original von silverchiller
    Auch ich stehe prtaktisch kurz vor dem Hauskauf. Als ich den Artikel gelesen hatte war ich erstmal total unsicher, ob ich nicht doch lieber weiter der brave Mieter bleibe. Da ich aber keine Lust habe ein Leben lang anderen ihre Immobilien zu finanzieren, werde ich den Schritt doch wagen. Voraussetzung ist allerdings ein Kredit mit fixem Zins über die gesammte Laufzeit. Sowas gibt es zb bei der Debeka.


    Was meint ihr, festverzinst kann ich doch fast froh sein über bischen Inflation ?


    ganz kurz:


    ist das Eigenkapital so hoch, daß die monatlichen Raten geringer als die derzeit gezahlte Miete ist, kann man den Schritt wagen.


    Damit es sich lohnt, sollte das Objekt bei der vorgenannten Rate innerhalb von 15 bis 21 Jahren abbezahlt sein.


    Ich habe meine Wohnung innerhalb von 6 Jahren abbezahlt und hatte etwa 50 % Eigenkapital. Meine Frau brauchte bei ihrer weniger als halb so teuren Wohnung bei etwa 60 % Eigenkapital nur etwa 4 Jahre.

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