Wie geht es auf dem Goldmarkt weiter

  • Läßt sich mit Aktienshorts Geld verdienen?


    Ich meine jetzt keine Shorts kurz für den Crash.. nein, short über 10, 20 oder 30 Jahre!


    Langfristig steigen Aktien ja immer... so heißt es zumindest.


    In den letzten Monaten habe ich Aktien mit hohem ROIC gesucht. In den USA findet man viele (nur zu teuer). In Japan wenige. In Europa praktisch keine.


    Beiersdorf und Henkel, zwei der m.E. besten deutschen Gesellschaften, kommen gerade mal auf gut 15%. 30% sind in den USA nicht sehr selten. In Ausnahmefällen auch wesentlich mehr, z.B. McGraw-Hill / Moody's.


    Irgend etwas stimtm am deutschen Modell also nicht. Wenn langfristig die Rendite nicht stimmt geht's mit den Aktien eben relativ zu den USA bergab. In der Vergangenheit waren in D die Kapitalkosten wohl geringer durch die Sparmanie der älteren Leute. Das war aber einmal.


    Schauen wir uns also die Märkte mal langfristig an, Dow vs. Dax.
    1950: Dow 230, Dax 500
    2006: Dow 11450, Dax 5870
    In 56 Jahren ist der Dow relativ 324% gestiegen, macht pro Jahr 2.6%.
    1950 war der Wechselkurs irgendwo bei 4 Mark pro Dollar. Heute 1,53 DM/$. Also 1.8% pro Jahr zugelegt. Macht immerhin noch ein kanppes Prozent das der Dax pro Jahr gegenüber dem Dow verliert.


    Ich denke wenn man da mal die Sondereffekte (Wirtschaftswunder, künstlich unterbewertete Mark) hinzurechnet sind deutsche Aktien als längerfristige Shortposition und Hedge für US-Anlagen sehr sehr sinnvoll.
    Auch von der Bewertung her sind deutsche Aktien wesentlich teurer als US-Firmen wenn man sich mal S&P 500 und Dax anschaut.


    BTW
    Gold 1950 bei 35$.
    D.h. Dax pro Jahr 4.5% (+1.8% Währungsgewinn = 6.3%)
    Gold pro Jahr 5.3%
    Fehlt nicht viel.
    Da soll nochmal einer sagen, Gold währe langfristig eine schlechte Anlage!



    Gruß
    S.

  • Und schon wieder habe ich einen Fehler gemacht. Der Dow zahlt Dividende, der Dax nicht (Dividenden sind im Kurs mit drin). Das wären dann nochmals einige Prozent, von 1950 bis 2006 vermutlich ca. 3%. Damit wäre der Abstand mit Dividenden/Kursen/Währungen berücksichtigt schon bei knapp 4%.

  • Teile Deine Einschätzung einer möglichen September und Oktober Abschwächung bei Dax und Dow.


    Für welche Puts hast Du Dich entschieden (WKN)?


    Sehr kurz => hohe Gewinn/Verlustmöglichkeit oder eher lange Laufzeit d.h. z.B. März 2007 oder gar 1 Jahr und mehr um Steuerfreiheit zu erhalten?



    Gruß,
    Jo

  • Wenn du Puts kaufst, dann am besten kein OS sondern nur Knock-Outs mit unbegrenzter Laufzeit (z.B. ABN). Der Haken an den Dingern ist, daß sie eben ausgeknockt werden können, darauf wird ja spekuliert von den Emittenten.


    Also Knock Out muß höher liegen als die bisherigen Höchstkurse dieses Jahr.. wenn nicht sogar noch höher.


    Bitte auch nicht vergessen, daß ich als Ausgleich Aktien halte (JNJ, AVP, MHP, PII, MMM, GGG, RAVN, JP:6460, JP:9684, JP:7741, CA:MOY, AU:AGC).


    Netto bin ich nur etwas short.


    Wenn es Richtung Knock-Out Schwelle geht muß man die Dinger vorher (!!) verkaufen und in einen Schein mit höherer Schwelle tauschen.


    Beim Knock-Out verlierst du Performance ohne daß der Index gestiegen ist.. alle anderen Verluste wirst du früher oder später auf der fahrt nach unten wieder einspielen.


    Gruß
    S.

  • Saccard


    September und Oktober fallen in 8 von 10 Jahren die Märkte immer oder bewegen sich im besten Fall seitwärts....ich glaube aber nicht, dass dies dieses Jahr vehement eintreffen wird, dazu sind die Bewertungen speziell bei Dax aus historischer Sicht nicht hoch genung sondern eher moderat....versuchs doch mal mit einem Korridor Warrant. Ist aber nur meine persönliche Meinung.


    Gruss

  • valueman,


    "aus historischer Sicht nicht hoch genung". Was soll das heißen?


    Hussman hat es doch vorgerechnet. Aktuell im S&P ein KGV von 19. Das Problem ist, daß die gewinen auf Rekordniveau sind. Und da war das historische KGV im Schnitt bei unter 10! Wohlgemerkt, ohne Bärenmärkte oder sonstwas.


    man darf auch nicht vergessen, daß deutsche Firmen viele Schulden haben. genauer muß man rechnen (Gewinn + Zinszahlungen - Steuer):(market cap + Schulden), da kommt man dann bei der Allianz so in den Bereich von 80.


    Ich habe das ganze mal für die 4 größten Dax Titel durchgerechnet (>30% Dax-Gewichtung) und komme so auf ein KGV von 25 bis 30. Insgesamt wird es wohl nicht sehr anders aussehen.


    Bevor der Bärenmarkt vorbei ist werden wir noch KGV < 10 sehen. Und die Gwinne werden ab jetzt wohl eher fallen.


    Mehrwertsteuer 2007, Anlegersteuer 2008 werden erst die Gewinne und dann die langfristige Bereitschaft für Aktieninvestments zerstören.


    Gewinne können sich ab hier im Extremfall halbieren und die KGV können sich auch halbieren bis dritteln. Einen Dax von unter 2200 halte ich für durchaus möglich, wenn auch etwas unwahrscheinlich.


    Allianz z.B. ist dabei wieder am interessantesten. Wenn der Dax zu stark sinkt wird wohl die Allianz bei über 1.2 Billionen Gesamtverbindlichkeiten 0 wert sein (gut, sie werden auf jeden Fall gerettet). Wenn es eine Hyperinflation gibt, werden die 1.2 billionen Forderungen der Kunden entwertet, die hauptsächlich Aktien die die Allianz gegengebucht hat werden natürlich steigen. D.h. die Allianz könnte einer der größten Profiteure einer hyperinflation sein.
    Alternativ könnte es natürlich auch anders laufen, wenn sie zu viele Anleihen in den Beständen haben. Wenn das geld 1:10 abwertet.. dann wertet auch der geldwert der Anleihen um 1:10 ab. In solch einem Szenario dürften die Zinsen aber auf jeden Fall über 15% steigen, d.h. eine 30-jährige Anleihe würde nochmals 1:22 nominal (und somit 1:220 real) abwerten. Versicherungen sind also sehr sehr schwer zu analysieren.


    Eines aber ist sicher: telekom ist 0 wert bei diesem Schuldenberg und Daimler ist auch nur einen Bruchteil vom jetzigen Preis wert wenn man mit GM, Ford und Toyota vergleicht.
    Ford ist eigentlich grundsolide was das operative Geschäft angeht. Die Zahlen nur inzwischen 75-80% des Gewinns an die Anleihegläubiger..


    Eines ist klar bei einer Deflation: Die Renditen von AAA Titeln sinken. Aber bei dubiosen, pleitegefährdeten Unternehmen wie Ford, GM, Daimler werden die Renditen wohl kaum sinken. bei Ford und GM sind sie schon hoch, bei Daimler werden sie wohl noch steigen.


    Gruß
    S.

  • Hallo Ihr,


    bemerkenswerter neuer Artikel auf investmentrarities, Ted Butler & Ed Steer wechseln vorsichtig wie erwartet auf andere Themen neben ETF & Short-Manipulation beim Silber (ist vorerst einfach abgekaut).


    Es geht um die aktuelle Situation beim Gold (- neben dem Silber natürlich :) ) . ...



    Grüsse,
    gutso


  • Kleine Dax-Rechnung:
    Eon + Siemens + Allainz + DB + SAP + Daimler + Telekom machen 55% des Dax aus. Gewichtete Dividendenrendite 2.7%
    In den nächsten Jahren wird min. 1/3 der Dividende ausfallen (es wird wohl wieder so ein "Abschreibungsjahr" wie 2002/2003 kommen). Macht also 1.8% sichere Dividende.


    Realistische Rechnung: Daimler, DB und Allianz streichen die Dividende und Telekom halbiert sie. SAP, Siemens und Eon unverändert. Das wären dann nur 1.34% Dividendenrendite.


    Richard Russell meint ja, wir würden 5-6% sehen.
    1.8%/6% = Dax 1760
    1.34%/5% = Dax 1575


    M.E. mit hoher Wahrscheinlichkeit unter 3000, unter 2200 glaube ich nicht. Möglich ist es aber von den Fundamentaldaten her.


    Gruß
    S.

  • Danke für die schnelle Antwort. Habe mir die Knock-Outs heute schonmal angesehen, bin jedoch nun erstmal ein paar Tage im Urlaub und da wollte ich nicht unreflektiert handeln...


    Interessant die Ausführungen zu Schulden, Dax, Allianz. Zwar nur am Rande mit den guten alten Goldaktien aber wenn es um Alternativen geht eben interessant.


    Viele Grüße,
    Jo

  • Also wenn das so weitergeht..


    Heute verläuft alles nach Plan.


    Dax im Minus (1.2%)
    Dow etwas weniger im Minus (0.57%)
    Meine US-Aktien noch weniger im Minus (0.35%)
    An der marge zwischen -1.2% und -0.35% wird verdient. Netto bin ich auch noch ein klein wenig short. Währungsgewinne meiner US-Aktien sind da noch nicht mit berücksichtigt.


    Anleihen im Minus, aber weniger als gedacht. Wird durch stärkeren Dollar ausgeglichen.


    Meine Goldaktien haben eine sehr geringe Korrelation zum HUI und ich hab nur ein paar.


    Von mir aus kann's so weitergehen.


    HUI ist sehr interessant zu beobachten. Geshortet wird dort nicht.


    Gruß
    S.


  • Ich fahre derzeit meine situationsbedingte Strategie, Liquidität in Form einer Barreserve aufzubauen unvermindert weiter. Nach einem Immobilienkauf zum Jahresanfang war meine Liquidität von etwa 15 Prozent des Gesamtvermögens auf Null Prozent gesunken. Momentan liege ich bei einem Prozent des Gesamtvermögens. Ich beabsichtige bis etwa drei Prozent in Cash zu halten. Bis ich diesen Wert erreicht habe, dürfte - ohne Sondereinflüsse - etwa ein Jahr vergehen. Ebensolange dürfte es dauern, bis meine langsam aber stetig im Aufbau befindliche Vorratskammer gut bestückt ist. Beides sind strategische Projekte und gehen daher - obgleich sie keine Rendite abwerfen - selbst noch so vielversprechenden Anlagen vor. Danach werde ich wohl beginnen Mittel für eine Ersatzinvestition (PKW) und die Ausbildung meiner Kids zurückzulegen. Die Kids werden wohl in 6 Jahren ihre Schulausbildung beendet haben und eine PKW-Investition dürfte wohl in etwa 12 bis 19 Jahren anstehen. Wie und worin ich diese Investitionen spare, das weis ich momentan noch nicht.



    Aktien und Edelmetalle kaufe ich derzeit nicht. Eine Bondsanlage kommt für mich ohnehin nicht in Betracht. Bei einem Rennen, bei dem wohl höchstens ein Prozent der Teilnehmer die Zielflagge sehen werden, reicht es mir voll und ganz aus, wenn ich es schaffe, dieser Gruppe anzugehören, was man natürlich im Vorhinein nicht sicher wissen kann.

    • Offizieller Beitrag

    :]

    • Offizieller Beitrag

    Wer zuletzt lacht...... ;)


    Siehe auch hier:


    http://www.goldseitenforum.de/…?postid=115477#post115477



    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

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