Hi!
Ein lesenswerter FTD Kommentar zur Situation an den Börsen.
http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/175701.html?p=1
Kolumne
Lucas Zeise: Der Aktienkrach kommt noch
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Der Immobilienmarkt gilt schon seit Jahren als die Sollbruchstelle der US-Konjunktur. Seit 2001 hat er in den USA eine neue Rolle übernommen: Er dient als Kredit- und Geldschöpfer für das breite Publikum. [Kleine Anmerkung: Dies war auch in Japan vor dem Platzen der Blase 1990 so! ] Die von der Notenbank auf Rekordtiefe gedrückten Zinsen ermöglichten es ganz neuen Schichten, das eigene oder das erst zu erwerbende Haus zu beleihen. Das trieb die Hauspreise hoch, sorgte dabei dafür, dass die Sicherheiten für neue Kredite stiegen, und versetzte die Amerikaner in die Lage, ihren Konsum deutlich stärker zu erhöhen als ihre Arbeitseinkommen. Der Konsumrausch war möglich, ohne dass die Unternehmen nennenswert höhere Löhne zahlen mussten, und er ist bis heute wichtigste Triebkraft der US-Konjunktur.
Leider kann man aus der Tatsache, dass der Immobilienmarkt sich bisher nur etwas verschlechtert hat und dass sich bisher die Schwierigkeiten der Hypothekenfinanzierer auf das Segment schlechter Bonitäten beziehen, nicht schließen, dass dem Markt die Gesundschrumpfung erspart bleibt. Eher kann man Sonderfaktoren dafür anführen, warum der Immobilienboom länger anhielt, als eigentlich zu erwarten war. So blieben die Marktzinsen in den USA trotz der restriktiver werdenden Geldpolitik der Fed erstaunlich billig - dank der stetig hohen Kapitalzufuhr aus Asien und den Opec-Ländern.
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Noch machen sich die Notenbanker offiziell mehr Sorgen um die Inflation als um eine drohende Rezession. Das kann sich rasch ändern. Viele Strategen erwarten einen Kurswechsel der Fed noch vor Jahresende. Vermutlich haben sie recht, wenn sie annehmen, dass der heutige Fed-Chairman Ben Bernanke ebenso wenig zögern wird wie Greenspan, mit billigem Geld die Konjunktur vor dem Kollaps zu bewahren. Weniger sicher ist, wie gut die Medizin wirkt. Volkswirtschaften sind keine Maschinen, sondern reagieren wie menschliche Patienten. Auch da nutzen sich Aufputschmittel mit der Zeit ab.
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